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Im Oktober [[2016]] stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein - die Vorwürfe waren haltlos.<ref>Deutschlandfunk: ''[http://www.deutschlandfunk.de/schleswig-holstein-ex-hochschulministerin-wende-rechnet-ab.680.de.html?dram:article_id=369242 Ex-Hochschulministerin Wende rechnet ab]'', 21.10.2016</ref> Auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr in die Politik sagte sie: | |||
: "Ich würde drüber nachdenken, weil ich gestalte gerne. Und ich muss Ihnen sagen: Es gab einerseits das, was in der Öffentlichkeit über einen Tsunami. Und es gab andererseits die Arbeit im Ministerium. Und ich habe wahnsinnig gerne mit den Mitarbeitern im Ministerium zusammengearbeitet."<ref>Deutschlandfunk: ''[http://www.deutschlandfunk.de/schleswig-holstein-ex-hochschulministerin-wende-rechnet-ab.680.de.html?dram:article_id=369242 Ex-Hochschulministerin Wende rechnet ab]'', 21.10.2016</ref> | |||
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Version vom 13. November 2016, 04:33 Uhr
Wara Wende |
Prof. Dr. Waltraud 'Wara' Wende, * 19. November 1957 in Birkelbach. Literaturwissenschaftlerin, Präsidentin der Universität Flensburg. Nicht Mitglied der SPD.
Landesregierung
Vom 12. Juni 2012 bis 12. September 2014 gehörte Wara Wende als von der SPD benannte Ministerin für Bildung und Wissenschaft dem Kabinett von Ministerpräsident Torsten Albig an.
Bildungspolitik im Dialog
Als neue Bildungsministerin startet Wara Wende 2012 einen umfangreichen Bildungsdialog mit Eltern, Schülern und Lehrern, um sich grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie Schule in Zukunft funktionieren müsste. Die Küstenkoalition als Ergebnis des Bildungsdialogs die Regelungen wieder vereinheitlicht: Es gibt nur noch zwei Schultypen: Gemeinschaftsschulen und Gymnasien. An den Gymnasien gibt es das Abitur nach 12 Jahren, an den Gemeinschaftsschulen nach 13 Jahren. Gleichzeitig sollte die universitäre Lehrerausbildung vereinheitlicht und praxisnäher gestaltet werden. Im Sommer 2014 wurden für die Grundschule das Notensystem abgeschafft und Berichtszeugnisse vorgeschrieben, sofern nicht die Schulkonferenz anders entscheidet. Schulübergangsempfehlungen wurden grundlegend umgestaltet, ein Elterngespräch dazu verpflichtend.
Den persönlichen Schwerpunkt ihrer Amtszeit legte Wara Wende im schulpolitischen Bereich auf die Inklusion[1].
Im Hochschulbereich lagen Wara Wendes Schwerpunkte auf der finanziellen Stärkung der Hochschulen sowie auf der Reform der universitären Lehrerausbildung. Das bis dahin weitgehend bei der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angesiedelte Studium wurde auf diese und die Universität Flensburg umverteilt. Zudem plante Wara Wende ein Promotionsrecht für Fachhochschulen und sorgte dafür, dass die dringend erforderlichen Sanierung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein auf den Weg kam; auf Grund der Haushaltslage des Landes gehörte hierfür die Einbeziehung der Privatwirtschaft (sog. "ÖPP - öffentlich-private Partnerschaften) zum Konzept.
Kritik
Nahezu alle diese Projekte wurden von heftiger Kritik betroffener Gruppen und Institutionen sowie der Oppositionsparteien begleitet.[2] [3] [4] [5] Die Kritik wandte sich ins Persönliche, als bekannt wurde, dass Frau Wende sich von der Universität Flensburg ein Rückkehrrecht hatte zusichern lassen, dessen Rechtmäßigkeit nicht gesichert war.[6] Sie verzichtete schließlich darauf, konnte damit jedoch staatsanwaltliche Ermittlungen nicht verhindern.[7]
Rücktritt
Am 15. September 2014 gab die Landesregierung bekannt, dass Wara Wende am 12. September ihren sofortigen Rücktritt erklärt habe. In der schriftlichen Rücktrittserklärung an den Ministerpräsidenten erklärte Wara Wende, die gegen sie laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlung "belastet mich und mein Umfeld doch in einem Maße, das ich so nicht erwartet habe. In Anbetracht meiner Verantwortung für die mir übertragenen Aufgaben, für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Regierung und die Bürgerinnen und Bürger des Landes Schleswig-Holstein reiche ich hiermit meinen sofortigen Rücktritt ein."[8]
Diejenigen, die ihre Reformen als fortschrittlich begrüßten und unterstützten, bedauerten diese Entwicklung.[9]
Am 16. September wurde die Hamburgerin Britta Ernst zur Ministerin für Schule und Berufsbildung ernannt.[10] Die Wissenschaftsabteilung wurde umgegliedert ins Sozialministerium, künftig Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung.
Im Oktober 2016 stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein - die Vorwürfe waren haltlos.[11] Auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr in die Politik sagte sie:
- "Ich würde drüber nachdenken, weil ich gestalte gerne. Und ich muss Ihnen sagen: Es gab einerseits das, was in der Öffentlichkeit über einen Tsunami. Und es gab andererseits die Arbeit im Ministerium. Und ich habe wahnsinnig gerne mit den Mitarbeitern im Ministerium zusammengearbeitet."[12]
Literatur
- Von der Präsidentin zur Ministerin. Waltraud ‚Wara‘ Wende im Gespräch mit Dieter Wilhelmy. Flensburg Journal, 1.6.12
- Interview: WARA WENDE über die Zukunft der Schulen "Man wird ja noch Wünsche äußern dürfen". Esther Geisslinger, taz, 5.8.12
- Bildungsministerin Wende: Es war wie Einschulung. Dieter Wilhelmy, Flensburg Journal, 27.10.12
- Vorreiterland? PressIdent, Schülerzeitung der Theodor-Heuss-Schule, 10.5.13
- Waltraud Wende. Die Ministerin der Fettnäpfe. Ulf B. Christen, Kieler Nachrichten, 17.5.13
- Im Norden ist der Hochschul-Krieg ausgebrochen. Ulrich Exner, Die Welt, 9.4.14
- Schleswig-Holstein: Hausdurchsuchung bei Bildungsministerin. Armin Himmelrath, Der Spiegel, 25.8.14
- Die letzte Schlacht der Kieler Schul-Revolutionärin. Hamburger Abendblatt, 26.8.14
- Korruptionsvorwurf: Kieler Regierungschef steht zu Bildungsministerin Wende. Der Spiegel, 28.8.14
- Waltraud "Wara" Wende: Die umstrittene Ministerin. Daniel Kummetz, NDR, 15.9.14
- Bildungsministerin Wende tritt zurück. Patrick Tiede und Ulf B. Christen, Kieler Nachrichten, 16.9.14
- Britta Ernst soll Bildungsministerin werden. NDR, 16.9.14
Quellen
- ↑ Vorreiterland?, PressIdent, Schülerzeitung der Theodor-Heuss-Schule, 10.5.13
- ↑ Promotionsrecht: Universitäten gegen Aufwertung von Fachhochschulen. Thomas Sebastian Vitzthum, Die Welt, 20.11.13
- ↑ Im Norden ist der Hochschul-Krieg ausgebrochen. Ulrich Exner, Die Welt, 9.4.14
- ↑ Kieler Studierende gegen Wendes Bildungsreformen. Dennis Wegner, Kieler Nachrichten College-Blog, 15.4.14
- ↑ Friedrich Prey: Austauschbar. Junge Philologen Schleswig-Holstein, 2.6.14
- ↑ Zoff in Kiel: "Wara, was wir hier erleben, ist unerträglich". Ulrich Exner, Die Welt, 14.5.14
- ↑ Schleswig-Holstein: Hausdurchsuchung bei Bildungsministerin. Armin Himmelrath, Der Spiegel, 25.8.14
- ↑ Patrick Tiede und Ulf B. Christen, Bildungsministerin Wende tritt zurück. Kieler Nachrichten, 16.9.14
- ↑ GEW Schleswig-Holstein: Waltraud "Wara" Wende stand für fortschrittliche Bildungspolitik. BildungsKlick, 24.9.14
- ↑ Britta Ernst soll Bildungsministerin werden. NDR, 16.9.14
- ↑ Deutschlandfunk: Ex-Hochschulministerin Wende rechnet ab, 21.10.2016
- ↑ Deutschlandfunk: Ex-Hochschulministerin Wende rechnet ab, 21.10.2016