https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/api.php?hidebots=1&urlversion=1&days=7&limit=50&target=Allgemeiner_Deutscher_Arbeiterverein&action=feedrecentchanges&feedformat=atomSPD Geschichtswerkstatt - Änderungen an Seiten, die von „Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein“ verlinkt sind [de]2024-03-29T06:58:05ZÄnderungen an verlinkten SeitenMediaWiki 1.40.0https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Vorgeschichte_der_Arbeiterbewegung&diff=54224&oldid=53722Vorgeschichte der Arbeiterbewegung2024-03-28T10:08:27Z<p><span dir="auto"><span class="autocomment">Politische Ausgangslage: </span> Gesindeordnung im Duetschen Hostorischen Museum. Dort gibt es offenbar ein Digitalisat, das aber derzeit nicht online verfügbar ist.</span></p>
<table style="background-color: #fff; color: #202122;" data-mw="interface">
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 28. März 2024, 11:08 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l17">Zeile 17:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 17:</td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Das gesamte Land war noch komplett agrarisch geprägt und äußerst kleinteilig organisiert, in Ämtern, Kirchspielen und Gütern. Für die jeweils vor Ort Herrschenden gab es wenig Motivation, die Verwaltung zu modernisieren, weil jede Änderung sehr wahrscheinlich eine stärkere Einbindung ins dänische Königreich bedeutet hätte. Und so herrschten gerade die Gutsbesitzer im Osten ziemlich absolut. Sie waren für die Menschen auf ihren Gütern Chef der Verwaltung, Richter, Arbeitgeber und Vermieter - auch nach Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1804.<ref>Vgl. {{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=?}}</ref></div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Das gesamte Land war noch komplett agrarisch geprägt und äußerst kleinteilig organisiert, in Ämtern, Kirchspielen und Gütern. Für die jeweils vor Ort Herrschenden gab es wenig Motivation, die Verwaltung zu modernisieren, weil jede Änderung sehr wahrscheinlich eine stärkere Einbindung ins dänische Königreich bedeutet hätte. Und so herrschten gerade die Gutsbesitzer im Osten ziemlich absolut. Sie waren für die Menschen auf ihren Gütern Chef der Verwaltung, Richter, Arbeitgeber und Vermieter - auch nach Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1804.<ref>Vgl. {{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=?}}</ref></div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Viele Arbeitsverhältnisse richteten sich nach der "Gesindeordnung", die in Schleswig-Holstein von [[1840]] bis [[1918]] gültig war. Sie regelte die Rechte und Pflichten des Dienstpersonals und der "Herrschaft". Das Personal war verpflichtet, seine Arbeitskraft uneingeschränkt zu vermieten, gehörte zum Haushalt der "Herrschaft" und stand somit in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis.<ref>[http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_16_3 vimu.info ''Dienstmädchen'']</ref> Über Arbeitszeiten, private Beziehungen und vieles andere entschied die "Herrschaft". Für Frauen bedeutete diese Abhängigkeit, dass uneheliche Mutterschaft damals gerade für Dienstmädchen gewissermaßen zum Berufsrisiko gehörte, weil nicht selten die "Herrschaften" - oder ihre Söhne - die jungen Frauen vergewaltigten.<blockquote>"Wurde eine Frau schwanger, gab es zwar die Möglichkeit der Abtreibung. Es wird für die Dienstmädchen, die aus ihren sozialen Zusammenhängen gerissen waren, jedoch schwierig gewesen sein, eine Frau zu finden, die ihnen dabei half. Sobald die Schwangerschaft entdeckt wurde, verlor sie in der Regel ihre Stellung und damit auch Unterkunft und Verpflegung."<ref>Geschichtswerkstatt Göttingen: [http://geschichtswerkstatt-goettingen.de/stadtrundgaenge/frauengeschichte-19-jahrhundert/dienstmaedchen/mehr-ueber-dienstmaedchen.html ''Mehr über Dienstmädchen'']</ref></blockquote>Die Bezahlung erfolgte größtenteils in Naturalien - Unterkunft und Verpflegung, auch Deputaten, aber wenig Bargeld. Arbeit in Fabriken war dagegen attraktiv - dort gab es immerhin feste Arbeitszeiten und eine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.</div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Viele Arbeitsverhältnisse richteten sich nach der "Gesindeordnung"<ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;"><ref>''Gesinde-Ordnung für die dänischen Herzogtümer Schleswig und Holstein (in dänischer und deutscher Sprache)'', Deutsches Historisches Museum, Do 2003/1076</ref></ins>, die in Schleswig-Holstein von [[1840]] bis [[1918]] gültig war. Sie regelte die Rechte und Pflichten des Dienstpersonals und der "Herrschaft". Das Personal war verpflichtet, seine Arbeitskraft uneingeschränkt zu vermieten, gehörte zum Haushalt der "Herrschaft" und stand somit in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis.<ref>[http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_16_3 vimu.info ''Dienstmädchen'']</ref> Über Arbeitszeiten, private Beziehungen und vieles andere entschied die "Herrschaft". Für Frauen bedeutete diese Abhängigkeit, dass uneheliche Mutterschaft damals gerade für Dienstmädchen gewissermaßen zum Berufsrisiko gehörte, weil nicht selten die "Herrschaften" - oder ihre Söhne - die jungen Frauen vergewaltigten.<blockquote>"Wurde eine Frau schwanger, gab es zwar die Möglichkeit der Abtreibung. Es wird für die Dienstmädchen, die aus ihren sozialen Zusammenhängen gerissen waren, jedoch schwierig gewesen sein, eine Frau zu finden, die ihnen dabei half. Sobald die Schwangerschaft entdeckt wurde, verlor sie in der Regel ihre Stellung und damit auch Unterkunft und Verpflegung."<ref>Geschichtswerkstatt Göttingen: [http://geschichtswerkstatt-goettingen.de/stadtrundgaenge/frauengeschichte-19-jahrhundert/dienstmaedchen/mehr-ueber-dienstmaedchen.html ''Mehr über Dienstmädchen'']</ref></blockquote>Die Bezahlung erfolgte größtenteils in Naturalien - Unterkunft und Verpflegung, auch Deputaten, aber wenig Bargeld. Arbeit in Fabriken war dagegen attraktiv - dort gab es immerhin feste Arbeitszeiten und eine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:Sondermarke SPD 100 Jahre Kommunistisches Manifest.jpeg|thumb|280px|left|Sondermarke der SPD von 1948]]</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:Sondermarke SPD 100 Jahre Kommunistisches Manifest.jpeg|thumb|280px|left|Sondermarke der SPD von 1948]]</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Mit der Entlassung aus der Leibeigenschaft war es den Menschen möglich, ohne Erlaubnis ihres Herrn zu heiraten und Familien zu gründen. Das führte zu einem Bevölkerungswachstum. Da die Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Handwerk jedoch nicht mehr wurden, gab es mehr arme Menschen. Ihre Versorgung von Ort zu Ort war unterschiedlich organisiert - in Städten funktionierte sie oft besser als auf dem Dorf. So zogen vermehrt Menschen ohne Arbeit in die Städte, andere wanderten aus - in andere Teile des Deutschen Zollvereins mit menschenfreundlicheren Regelungen oder gleich nach Amerika.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=34}}</ref></div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Mit der Entlassung aus der Leibeigenschaft war es den Menschen möglich, ohne Erlaubnis ihres Herrn zu heiraten und Familien zu gründen. Das führte zu einem Bevölkerungswachstum. Da die Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Handwerk jedoch nicht mehr wurden, gab es mehr arme Menschen. Ihre Versorgung von Ort zu Ort war unterschiedlich organisiert - in Städten funktionierte sie oft besser als auf dem Dorf. So zogen vermehrt Menschen ohne Arbeit in die Städte, andere wanderten aus - in andere Teile des Deutschen Zollvereins mit menschenfreundlicheren Regelungen oder gleich nach Amerika.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=34}}</ref></div></td></tr>
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