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*[[6. April|6.]]-[[8. April]] - Gründungsparteitag der [[USPD|Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)]] in Gotha mit [[Rosa Luxemburg]] und [[Luise Zietz]]. Zu Vorsitzenden werden [[Hugo Haase]] und [[Georg Ledebour]] gewählt. Am selben Wochenende findet die Gründung auch in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] statt; [[Wilhelm Schweizer]] schließt sich ihr an. Auch anderenorts in Schleswig-Holstein findet die [[USPD]] schnell Anhänger, vor allem in [[Ortsverein Bordesholm|Bordesholm]], [[Ortsverein Altona|Altona]], [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]], [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] und [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], der ca. 80 % seiner Mitglieder an die Neugründung verliert, und [[Ortsverein Tönning|Tönning]], wo [[Paul Dölz]] zu den Gründern gehört. | *[[6. April|6.]]-[[8. April]] - Gründungsparteitag der [[USPD|Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)]] in Gotha mit [[Rosa Luxemburg]] und [[Luise Zietz]]. Zu Vorsitzenden werden [[Hugo Haase]] und [[Georg Ledebour]] gewählt. Am selben Wochenende findet die Gründung auch in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] statt; [[Wilhelm Schweizer]] schließt sich ihr an. Auch anderenorts in Schleswig-Holstein findet die [[USPD]] schnell Anhänger, vor allem in [[Ortsverein Bordesholm|Bordesholm]], [[Ortsverein Altona|Altona]], [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]], [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] und [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], der ca. 80 % seiner Mitglieder an die Neugründung verliert, und [[Ortsverein Tönning|Tönning]], wo [[Paul Dölz]] zu den Gründern gehört. | ||
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* [[14. Oktober|14.]]-[[20. Oktober]] - Parteitag der SPD in Würzburg: Der erste Parteitag seit Beginn des 1. Weltkriegs [[1914]]. "[[Friedrich Ebert|F. Ebert]] teilt mit, daß nach den Feststellungen der letzten Wochen von 38 Bezirksorganisationen mit 357 Wahlkreisen sechs Bezirke und 38 Wahlkreise sich der USPD angeschlossen haben. […] Die parlamentarischen Vertreter der Partei werden verpflichtet, einheitlich und geschlossen in den Parlamenten aufzutreten. Alle Bestrebungen auf Herstellung der Parteieinheit müßten die Forderung auf Anerkennung des Mehrheitsprinzips in sich schließen. Der Parteitag verlangt die sofortige Verwirklichung der Sehnsucht des deutschen Volkes nach Demokratie. Die unverzügliche Durchführung des gleichen Wahlrechts in Preußen und die entscheidende Mitwirkung des Reichstages bei allen großen Fragen der Zeit seien Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes. Bei der Lösung der Aufgaben in Staat und Gemeinde müssen die Frauen ein Mitbestimmungsrecht erhalten. Der Parteivorstand wird aufgefordert, für die Wiederherstellung Belgiens als neutralen Staat einzutreten. Die Reichsregierung soll eine Amnestie aller wegen politischer Vergehen inhaftierter und verurteilter Personen erlassen. Zur Linderung des Kriegselends müßten die im Krieg erworbenen Reichtümer herangezogen werden."<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band1/e235e1020.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.'' 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001</ref> | |||
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*Der [[Ortsverein Holtenau|OV Holtenau]] versinkt nach dem Verlust einer großen Mehrheit seiner ca. 700 Mitglieder, die sich der [[USPD]] anschließen, bis zum Ende der Spaltung in Bedeutungslosigkeit. | *Der [[Ortsverein Holtenau|OV Holtenau]] versinkt nach dem Verlust einer großen Mehrheit seiner ca. 700 Mitglieder, die sich der [[USPD]] anschließen, bis zum Ende der Spaltung in Bedeutungslosigkeit. | ||
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Version vom 3. September 2021, 22:37 Uhr
Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Drei Reichskanzler sieht das Jahr: Theobald von Bethmann-Hollweg, der im Konflikt mit der Obersten Heeresleitung (OHL) unterliegt, ab Juli Georg Michaelis, der ihn gleich vermeidet, und ab November den Zentrumspolitiker Graf Georg von Hertling, dessen Kanzlerschaft einen ersten (widerwilligen) Schritt in Richtung auf parlamentarische Regierung darstellt. Tatsächlich wird das Kaiserreich mit der Rückendeckung des Chefs der OHL, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, durch General Erich Ludendorff quasi diktatorisch regiert.
SPD-Vorsitzende sind Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann. Heinrich Kürbis ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.
Die europäischen Mittelmächte stehen weiterhin im verlustreichen 1. Weltkrieg mit den Entente-Mächten Frankreich, Großbritannien und Rußland. Im April erklären auch die USA den Mittelmächten den Krieg, unter anderem, weil der uneingeschränkte U-Boot-Krieg, den das Deutsche Reich seit Februar wieder führt, auch ihre grundlegenden Interessen bedroht.
Die Februarrevolution in Russland setzt der Zarenherrschaft ein Ende; die bolschewistische Oktoberrevolution führt zu einem Separatfrieden mit den Mittelmächten, löst im Zarenreich einen Bürgerkrieg aus und legt die Grundlage für 70 Jahre ideologischer Spaltung Europas.
Die Frage der Haltung zum Krieg hat die SPD gespalten in Mehrheits-SPD (MSPD) und die im April gegründete USPD, die auch in Schleswig-Holstein eine zahlreiche Anhängerschaft findet.
Januar
Februar
- 17. Februar - Der Ortsverein Eckernförde wendet sich mit einer Resolution gegen die "parteischädigende" Politik des Parteivorstandes im 1. Weltkrieg.
März
April
- Vom OV Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf spaltet sich ein Ortsverein der USPD ab.
- 6.-8. April - Gründungsparteitag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) in Gotha mit Rosa Luxemburg und Luise Zietz. Zu Vorsitzenden werden Hugo Haase und Georg Ledebour gewählt. Am selben Wochenende findet die Gründung auch in Kiel statt; Wilhelm Schweizer schließt sich ihr an. Auch anderenorts in Schleswig-Holstein findet die USPD schnell Anhänger, vor allem in Bordesholm, Altona, Flensburg, Schleswig und Eckernförde, der ca. 80 % seiner Mitglieder an die Neugründung verliert, und Tönning, wo Paul Dölz zu den Gründern gehört.
Mai
- 1. Mai - Else Riechers tritt in die SPD ein.
Juni
Juli
- 3. Juli - Frieda und Andreas Gayks ältester Sohn Karl wird in Bonn geboren.
August
September
Oktober
- 14.-20. Oktober - Parteitag der SPD in Würzburg: Der erste Parteitag seit Beginn des 1. Weltkriegs 1914. "F. Ebert teilt mit, daß nach den Feststellungen der letzten Wochen von 38 Bezirksorganisationen mit 357 Wahlkreisen sechs Bezirke und 38 Wahlkreise sich der USPD angeschlossen haben. […] Die parlamentarischen Vertreter der Partei werden verpflichtet, einheitlich und geschlossen in den Parlamenten aufzutreten. Alle Bestrebungen auf Herstellung der Parteieinheit müßten die Forderung auf Anerkennung des Mehrheitsprinzips in sich schließen. Der Parteitag verlangt die sofortige Verwirklichung der Sehnsucht des deutschen Volkes nach Demokratie. Die unverzügliche Durchführung des gleichen Wahlrechts in Preußen und die entscheidende Mitwirkung des Reichstages bei allen großen Fragen der Zeit seien Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes. Bei der Lösung der Aufgaben in Staat und Gemeinde müssen die Frauen ein Mitbestimmungsrecht erhalten. Der Parteivorstand wird aufgefordert, für die Wiederherstellung Belgiens als neutralen Staat einzutreten. Die Reichsregierung soll eine Amnestie aller wegen politischer Vergehen inhaftierter und verurteilter Personen erlassen. Zur Linderung des Kriegselends müßten die im Krieg erworbenen Reichtümer herangezogen werden."[1]
November
Dezember
- 3. Dezember - Gerda Wünsch kommt in Berlin zur Welt.
- 17. Dezember - Horst Embacher, später Bürgermeister von Norderstedt, wird in Rosenberg/Westpreußen (heute Polen) geboren.
Nicht datiert
- Hermann Adam übernimmt erneut den Vorsitz der Pressekommission, den er wegen eines grundlegenden Konflikts mit Eduard Adler niedergelegt hatte.
- Franz Osterroth, Paul Preuß und Johann Vorbrook treten in die SPD ein.
- Bernhard Rausch löst Eduard Adler als Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung ab.
- Wilhelm Siegel schließt sich der USPD an.
- Ferdinand Tönnies wird auf eigenen Wunsch von der Kieler Universität emeritiert.
- Willy Verdieck kehrt aus dem 1. Weltkrieg schwer verwundet nach Kiel zurück.
- Der OV Holtenau versinkt nach dem Verlust einer großen Mehrheit seiner ca. 700 Mitglieder, die sich der USPD anschließen, bis zum Ende der Spaltung in Bedeutungslosigkeit.
Einzelnachweise
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001