1920: Unterschied zwischen den Versionen

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Staatsoberhaupt ist Reichspräsident [[Friedrich Ebert]]. Reichskanzler ist bis März [[Gustav Bauer]], danach [[Hermann Müller]].


== Januar ==
SPD-Vorsitzende sind [[Hermann Müller]] und [[Otto Wels]]. "Provisorischer" Vorsitzender des [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bezirksverbandes Schleswig-Holstein]] ist [[Rudolf Hackelberg]]. Dieser übergibt zu einem noch ungeklärten  Zeitpunkt vermutlich in diesem Jahr die Geschäfte an [[Willy Verdieck]].
 
In Bremen rufen [[KPD]] und [[USPD]] im Januar eine sozialistische Republik aus; sie wird im Februar niedergeschlagen. Am [[15. Januar]] werden [[Rosa Luxemburg]] und [[Karl Liebknecht]] für ihre führende Rolle in der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution]] in Berlin von Freikorps-Angehörigen ermordet.
 
Im März beendet der bislang größte Generalstreik der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland den Kapp-Lüttwitz-Putsch gegen die Weimarer Republik innerhalb von vier Tagen. 12 Millionen Menschen folgen den Aufrufen der Gewerkschaften sowie verschiedener Organisationen und Parteien. Als Reaktion auf den Putsch bricht der kommunistische Ruhraufstand aus, den Einheiten der Reichswehr Anfang April niederschlagen.
 
Die Verfassunggebende Nationalversammlung löst sich nach Erfüllung ihres Auftrages am [[21. Mai]] auf.
 
Im Oktober finden innerhalb weniger Tage Parteitage der [[MSPD]] und der [[USPD]] statt, die für das Schicksal der Sozialdemokratie in der Weimarer Republik entscheidend werden. Ein großer Teil der [[USPD]] schließt sich der [[KPD]] an.
 
==Januar==
 
*In den ersten Monaten des Jahres gründen [[Toni Jensen]], die den Vorsitz übernimmt, [[Sophie Lützen]] und andere einen [[AWO-Kreisverband Kiel|Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt]] in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]].
*[[1. Januar]] - Gründung der Kieler [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Treffen_junger_Sozialdemokraten_in_Kiel|Jungsozialisten]], später [[Juso 22]].
*[[1. Januar]] - Gründung der Kieler [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Treffen_junger_Sozialdemokraten_in_Kiel|Jungsozialisten]], später [[Juso 22]].
*[[5. Januar]] - [[Kurt Semprich]] kommt in Stolp/Pommern (heute Słupsk/Polen) zur Welt.
*[[20. Januar]] - [[Peter Empen]] wird auf Nordstrand geboren.
*[[22. Januar]] - [[Günter Widulle]] kommt in Breslau zur Welt.


== Februar ==
==Februar==
*[[4. Februar]] - Die Nationalversammlung verabschiedet das Betriebsrätegesetz. Erstmals in Deutschland gab es für Betriebe ab einer Größe von zwanzig Beschäftigten die Verpflichtung, Betriebsräte wählen zu lassen.
*[[10. Februar]] - Volksabstimmung in Nordschleswig, nach deren Ergebnis der Verlauf der heutigen deutsch-dänischen Staatsgrenze festgelegt wird.
*[[14. Februar]] - Volksabstimmung in "Mittelschleswig", der Zone, die auf Grund des Ergebnisses bei Deutschland verbleibt.


== März ==
*Der [[Bezirksparteitag 1920]] findet "im Frühjahr" statt, vermutlich aber vor dem Kapp-Lüttwitz-Putsch. Auch der Tagungsort ist nicht ermittelt. Es finden nur Ergänzungswahlen statt; [[Richard Hansen]] kommt vermutlich als neuer hauptamtlicher Parteisekretär in den Vorstand. Möglicherweise werden im Verlauf dieses Parteitages Geschäftsführung und provisorischer Bezirksvorsitz von [[Rudolf Hackelberg]] auf [[Willy Verdieck]] übertragen.
*[[13. März]] - Beginn des Kapp-Lüttwitz-Putsches.
*[[4. Februar]] - Die Nationalversammlung verabschiedet das Betriebsrätegesetz. Erstmals in Deutschland gibt es für Betriebe ab einer Größe von zwanzig Beschäftigten die Verpflichtung, Betriebsräte wählen zu lassen.
*[[17. März]] - Zusammenbruch des Kapp-Lüttwitz-Putsches infolge des Generalstreiks in ganz Deutschland.
*[[10. Februar]] - Volksabstimmung in Nordschleswig, nach deren Ergebnis der Verlauf der [[Minderheitenpolitik#Die deutsche Minderheit|heutigen deutsch-dänischen Staatsgrenze]] festgelegt wird. Die Organisation auf deutscher Seite liegt maßgeblich in der Hand von [[Eduard Adler]] und seiner Mitarbeiter [[Karl Meitmann]], [[August Rathmann]] und [[Hermann Brennecke]].
*[[14. Februar]] - Volksabstimmung in [[Minderheitenpolitik#Die dänische Minderheit|"Mittelschleswig"]], der Zone, die auf Grund des Ergebnisses bei Deutschland verbleibt.
*[[15. Februar]] - Die ''Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Ortsvereine des Kreises Stormarn'' wird auf Betreiben von [[Louis Biester]] gegründet, der vermutlich auch den Vorsitz übernimmt. Sie ist der Vorgänger des [[Kreisverband Stormarn|Kreisverbands Stormarn]].
*[[28. Februar]] - [[Lotti Krabbenhöft]] kommt zur Welt.
 
==März==
 
*[[1. März]] - In [[Ortsverein Schacht-Audorf|Schacht-Audorf]] gründet sich ein Ortsausschuss der [[AWO|Arbeiterwohlfahrt]].
*[[13. März]] - Auch in Schleswig-Holstein führt der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Der Marinebefehlshaber Admiral von Levetzow sympathisiert mit dem Putsch; er lässt Oberpräsident [[Heinrich Kürbis]] verhaften und bis zum Zusammenbruch des Putsches gefangen halten sowie den Kieler Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen. Daraufhin bilden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbuch]] und [[E. Frenzel]] ([[USPD]]) in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] eine provisorische Regierung, unterstützt u.a. von [[Wilhelm Spiegel]] und [[Wilhelm Schweizer]]. Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen, in Rostock [[Albert Schulz]] als Organisator der Arbeiterwehr. An der deutschen Ostgrenze führt [[Julius Leber]] seine Einheit auf die Seite der rechtmäßigen Regierung; dafür wird er später von der Reichswehr entlassen.
*[[18. März]] - Unter Führung von Mitgliedern des [[Ortsverein Büdelsdorf|SPD-Ortsvereins]] gründet die Büdelsdorfer Gemeindevertretung eine 200 Mann starke Bürgerwehr zur Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches.
*[[18. März]] - Unter Führung von Mitgliedern des [[Ortsverein Büdelsdorf|SPD-Ortsvereins]] gründet die Büdelsdorfer Gemeindevertretung eine 200 Mann starke Bürgerwehr zur Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches.
*[[18. März]] - In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] kommt es zu Gefechten zwischen rechtsgerichteten Soldaten der Garnison im Schloss Gottorf, die den Putsch unterstützen, und bewaffneten republiktreuen Anhängern der Schleswiger Arbeiterparteien. Dabei sterben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter Fabian. [[Hermann Clausen]] und [[Karl Meitmann|'Jack' Meitmann]] sind maßgeblich an der Niederschlagung des Kapp-Putsches in der Provinzhauptstadt beteiligt.
*[[29. März]] - [[Hermann Lüdemann]] wird preußischer Finanzminister.
*[[29. März]] - [[Hermann Lüdemann]] wird preußischer Finanzminister.


== April ==
==April==
*[[19. April]] - Der "Fahnenfonds" des [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Ortsvereins Neumühlen-Dietrichsdorf]] beträgt fast 500 Mark.


== Mai ==
*[[1. April]] - Der [[Bezirksverband Schleswig-Holstein]] hat laut Tätigkeitsbericht an diesem Tag 86.287 [[Landesverband - Mitgliederentwicklung|Mitglieder]].
*[[21. Mai]] - Die Verfassunggebende Nationalversammlung löst sich nach Erfüllung ihres Auftrages auf.
*[[19. April]] - Der "Fahnenfonds" des [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Ortsvereins Neumühlen-Dietrichsdorf]] enthält  fast 500 Mark.
*[[21. April]] - [[Richard Bünemann]] kommt in Hamburg zur Welt.


== Juni ==
==Mai==
*[[6. Juni]] - [[Louise Schroeder]] wird in den Reichstag gewählt, dem sie bis [[1933]] angehört.
 
*[[15. Juni]] - Abtretung Nordschleswigs an Dänemark infolge des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 10. und 14. Februar.
*[[1. Mai]] - In [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] nimmt die von der Gemeindevertretung beschlossene Gemeindesparkasse ihren Betrieb auf.
 
==Juni==
 
*[[6. Juni]] - [[Reichstagswahl 1920|Reichstagswahl]] und Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]]. In der Landtagswahl verliert die SPD 3 Sitze, bleibt aber mit 25,87 % stärkste Kraft.
*[[15. Juni]] - [[Minderheitenpolitik#Die deutsche Minderheit|Abtretung Nordschleswigs an Dänemark]] infolge des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 10. und 14. Februar.
*[[24. Juni]] - [[Heinrich Kürbis]] legt sein Reichstagsmandat nieder, um sich voll seinem Amt als Oberpräsident von Schleswig-Holstein zu widmen.
*[[24. Juni]] - [[Heinrich Kürbis]] legt sein Reichstagsmandat nieder, um sich voll seinem Amt als Oberpräsident von Schleswig-Holstein zu widmen.


== Juli ==
==Juli==
 
*[[16. Juli]] - Die [[Freie Volksbühne Kiel]] wird unter dem Vorsitz von [[Edmund Söhnker]] wiederbegründet.
*[[16. Juli]] - Die [[Freie Volksbühne Kiel]] wird unter dem Vorsitz von [[Edmund Söhnker]] wiederbegründet.
*[[26. Juli]] - [[Ernst Fleischner]] wird in Neuteich/Danzig geboren.
*[[26. Juli]] - [[Ernst Fleischner]] kommt in Neuteich/Danzig zur Welt.


== August ==
==August==


== September ==
*[[29. August]] - [[Friedrich Noll]] wird in Bad Segeberg geboren.
*[[1. September|1.]]-[[3. September]] - 2. ordentlicher Reichsparteitag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) in Berlin.


== Oktober ==
==September==
*[[10. Oktober|10.]]-[[16. Oktober]] - Reichsparteitag in Kassel
*[[12. Oktober|12.]]-[[17. Oktober]] - außerordentlicher Reichsparteitag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) in Halle/Saale.
*[[29. Oktober]] - Im Gefolge des reichsweiten Auseinanderbrechens der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD)|Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)]] spaltet sich auch deren Ortsverein in Neumühlen-Dietrichsdorf. Zunächst besteht dort die verkleinerte [[USPD]] unter dem ehemaligen SPD-Mitglied [[Karl Suhling]] weiter.


== November ==
*In [[Ortsverein Schacht-Audorf|Schacht-Audorf]] gründet sich eine [[Arbeitersport in Schacht-Audorf|Freie Turnerschaft]].
*[[24. September]] - [[Erwin Lingk]] kommt in Lehntal/Ostpr. zur Welt.
*[[26. September]] - [[Albin Strobel]] wird als erster Sozialdemokrat zum hauptamtlichen Bürgermeister von [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]] gewählt; die Wahlzeit beträgt 12 Jahre.


== Dezember ==
==Oktober==
*[[21. Dezember]] - [[Leo Langmann]] wird in Kiel geboren.
*[[26. Dezember]] - [[Carl Legien]] stirbt in Berlin.


== Nicht datierte Ereignisse ==
*[[10. Oktober|10.]]-[[16. Oktober]] - Reichsparteitag in Kassel. Die [[Jusos|Jungsozialisten]] werden als Gliederung für junge Erwachsene nach der [[SAJ|Sozialistischen Arbeiterjugend]] anerkannt. "[…] Als Aktionsprogramm zur Außenpolitik werden die Revision des Versailler Friedens im Rahmen der Beschlüsse der II. Internationale; die sofortige Inangriffnahme der Wiedergutmachung durch den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Nordfrankreichs, möglichst in Zusammenarbeit der Arbeiterorganisationen beider Länder; die Schaffung eines internationalen proletarischen Aktionsausschusses für die auswärtige Politik der Arbeiterklasse durch die II. Internationale und die sofortige Wiederaufnahme der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Sowjet-Rußland, gefordert. Mit tiefster Empörung wird von den ungeheuren Wiedergutmachungsforderungen der Entente, deren Erfüllung weit grausamer als die Hungerblockade sei, Kenntnis genommen. Die Haltung des Parteivorstandes und der Fraktion bei der Regierungsbildung wird ausdrücklich gebilligt. Ein Wiedereintritt der SPD in die Reichsregierung könne nur in Frage kommen, wenn die Interessen des Proletariats, vor allem die Demokratisierung der Verwaltung, die Republikanisierung der Reichswehr, die Sozialisierung der dafür reifen Wirtschaftszweige und eine pazifistische auswärtige Politik es zwingend erheischten. Die Zusammenarbeit mit einer Partei, die nicht grundsätzlich auf dem Boden der Republik steht, könne nicht in Frage kommen. Mit Entschiedenheit wird die völkische Rassenhetze verurteilt, ebenso alle separatistischen Bestrebungen. Das rücksichtsvolle Vorgehen gegen die am Kapp-Putsch Beteiligten wird verurteilt. Die Justiz müsse endlich den Geist des neu geordneten Gemeinwesens in sich aufnehmen. Aufgabe der Fraktion sei es, für eine rasche und scharfe Besteuerung des Besitzes und für eine Aufwandssteuer einzutreten, um die kleinen Lohn- und Gehaltseinkommen zu entlasten. […]"<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band2/e235f233.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.'' 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001</ref>
*[[12. Oktober|12.]]-[[17. Oktober]] - Außerordentlicher Reichsparteitag der [[USPD]] in Halle/Saale. [[Wilhelm Schweizer]] und [[Luise Zietz]] gehören zu der Minderheit der Delegierten, die gegen den Beitritt zur [[KPD]] stimmen.
*[[16. Oktober]] - [[Otto Balzersen]] wird in Flensburg geboren.
*[[29. Oktober]] - Im Gefolge des reichsweiten Auseinanderbrechens der [[USPD]] spaltet sich auch deren Ortsverein in [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Neumühlen-Dietrichsdorf]]. Zunächst besteht dort die geschrumpfte Partei unter dem ehemaligen SPD-Mitglied [[Karl Suhling]] weiter.
 
==November==
 
*"Ende des Jahres", vielleicht also auch im Dezember, übernimmt [[Sophie Lützen]] die Leitung des [[AWO-Kreisverband Kiel|Kieler Ortsausschusses der Arbeiterwohlfahrt]] von [[Toni Jensen]].
 
==Dezember==
 
*[[21. Dezember]] - [[Leo Langmann]] kommt in Kiel zur Welt.
*[[26. Dezember]] - [[Carl Legien]] stirbt mit 59 Jahren in Berlin.
 
==Nicht datierte Ereignisse==
 
*[[Anne Brodersen|Anna Schröder]] und [[Anni Krahnstöver|Anni Leffler]] schließen sich der [[SAJ|Sozialistischen Arbeiterjugend]] an.
*[[Paul Dölz]] ist von der [[USPD]] zur SPD zurückgekehrt und wird Parteisekretär im [[Unterbezirk|Unterbezirk I]].
*[[Emma Drewanz]] und [[Nanny Kurfürst]] übernehmen die Leitung der Frauengruppe des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].
*[[Emma Drewanz]] und [[Nanny Kurfürst]] übernehmen die Leitung der Frauengruppe des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].
*[[Karl Feldmann]] wird Bezirksvorsitzender Schleswig-Holstein des [[Arbeitersport|Arbeiterturn- und -sportbundes]].
*[[Ludwig Flick|Selma Flick]], [[Erich Hagenah]], [[Paul Nevermann]], [[Ludwig Preller]], [[Fritz Sänger]], [[Gustav Schatz]], [[Richard Schenck]] und [[Bruno Verdieck]] treten in die SPD ein, möglicherweise auch [[Wilhelm Käber]].
*[[Christian Heuck]] verlässt die von ihm mitgegründete [[Ortsverein Wesselburen|SPD Wesselburen]] und wechselt zur KPD.
*[[Heinrich Reimers]] übernimmt von [[W. Troost]] erneut den Vorsitz des [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Distrikts Neumühlen-Dietrichsdorf]].
*[[Louise Schroeder]] wird zur Stadtverordneten in Altona (Holstein) gewählt.
*[[Louise Schroeder]] wird zur Stadtverordneten in Altona (Holstein) gewählt.
*[[Bruno Verdieck]] tritt in die SPD ein.
*[[Claudius Wriedt]] übernimmt den Vorsitz der [[Ortsverein Nortorf|SPD Nortorf]] vom [[Genosse Schönbeck|Genossen Schönbeck]].
*[[Anne Brodersen]] und [[Anni Krahnstöver]] treten in die Sozialistische Arbeiterjugend ein.
*Die [[Ortsverein Neustadt-Land|SPD Neustadt-Land]] gründet sich.
*[[Claudius Wriedt]] übernimmt den Vorsitz des [[Ortsverein Nortorf|Ortsvereins Nortorf]].
 
*[[Paul Dölz]] wird Parteisekretär im [[Unterbezirk|Unterbezirk I]]
==Einzelnachweise==
<references />
[[Kategorie:Jahresseite]]

Version vom 4. Dezember 2021, 01:09 Uhr

Staatsoberhaupt ist Reichspräsident Friedrich Ebert. Reichskanzler ist bis März Gustav Bauer, danach Hermann Müller.

SPD-Vorsitzende sind Hermann Müller und Otto Wels. "Provisorischer" Vorsitzender des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein ist Rudolf Hackelberg. Dieser übergibt zu einem noch ungeklärten Zeitpunkt vermutlich in diesem Jahr die Geschäfte an Willy Verdieck.

In Bremen rufen KPD und USPD im Januar eine sozialistische Republik aus; sie wird im Februar niedergeschlagen. Am 15. Januar werden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht für ihre führende Rolle in der Novemberrevolution in Berlin von Freikorps-Angehörigen ermordet.

Im März beendet der bislang größte Generalstreik der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland den Kapp-Lüttwitz-Putsch gegen die Weimarer Republik innerhalb von vier Tagen. 12 Millionen Menschen folgen den Aufrufen der Gewerkschaften sowie verschiedener Organisationen und Parteien. Als Reaktion auf den Putsch bricht der kommunistische Ruhraufstand aus, den Einheiten der Reichswehr Anfang April niederschlagen.

Die Verfassunggebende Nationalversammlung löst sich nach Erfüllung ihres Auftrages am 21. Mai auf.

Im Oktober finden innerhalb weniger Tage Parteitage der MSPD und der USPD statt, die für das Schicksal der Sozialdemokratie in der Weimarer Republik entscheidend werden. Ein großer Teil der USPD schließt sich der KPD an.

Januar

Februar

März

  • 1. März - In Schacht-Audorf gründet sich ein Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt.
  • 13. März - Auch in Schleswig-Holstein führt der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Der Marinebefehlshaber Admiral von Levetzow sympathisiert mit dem Putsch; er lässt Oberpräsident Heinrich Kürbis verhaften und bis zum Zusammenbruch des Putsches gefangen halten sowie den Kieler Polizeipräsidenten Wilhelm Poller unter Hausarrest stellen. Daraufhin bilden Gustav Garbe, Gustav Radbuch und E. Frenzel (USPD) in Kiel eine provisorische Regierung, unterstützt u.a. von Wilhelm Spiegel und Wilhelm Schweizer. Auf Sylt stellt sich Andreas Nielsen dem Putsch entgegen, in Rostock Albert Schulz als Organisator der Arbeiterwehr. An der deutschen Ostgrenze führt Julius Leber seine Einheit auf die Seite der rechtmäßigen Regierung; dafür wird er später von der Reichswehr entlassen.
  • 18. März - Unter Führung von Mitgliedern des SPD-Ortsvereins gründet die Büdelsdorfer Gemeindevertretung eine 200 Mann starke Bürgerwehr zur Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches.
  • 18. März - In Schleswig kommt es zu Gefechten zwischen rechtsgerichteten Soldaten der Garnison im Schloss Gottorf, die den Putsch unterstützen, und bewaffneten republiktreuen Anhängern der Schleswiger Arbeiterparteien. Dabei sterben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter Fabian. Hermann Clausen und 'Jack' Meitmann sind maßgeblich an der Niederschlagung des Kapp-Putsches in der Provinzhauptstadt beteiligt.
  • 29. März - Hermann Lüdemann wird preußischer Finanzminister.

April

Mai

  • 1. Mai - In Büdelsdorf nimmt die von der Gemeindevertretung beschlossene Gemeindesparkasse ihren Betrieb auf.

Juni

Juli

August

September

Oktober

  • 10.-16. Oktober - Reichsparteitag in Kassel. Die Jungsozialisten werden als Gliederung für junge Erwachsene nach der Sozialistischen Arbeiterjugend anerkannt. "[…] Als Aktionsprogramm zur Außenpolitik werden die Revision des Versailler Friedens im Rahmen der Beschlüsse der II. Internationale; die sofortige Inangriffnahme der Wiedergutmachung durch den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Nordfrankreichs, möglichst in Zusammenarbeit der Arbeiterorganisationen beider Länder; die Schaffung eines internationalen proletarischen Aktionsausschusses für die auswärtige Politik der Arbeiterklasse durch die II. Internationale und die sofortige Wiederaufnahme der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Sowjet-Rußland, gefordert. Mit tiefster Empörung wird von den ungeheuren Wiedergutmachungsforderungen der Entente, deren Erfüllung weit grausamer als die Hungerblockade sei, Kenntnis genommen. Die Haltung des Parteivorstandes und der Fraktion bei der Regierungsbildung wird ausdrücklich gebilligt. Ein Wiedereintritt der SPD in die Reichsregierung könne nur in Frage kommen, wenn die Interessen des Proletariats, vor allem die Demokratisierung der Verwaltung, die Republikanisierung der Reichswehr, die Sozialisierung der dafür reifen Wirtschaftszweige und eine pazifistische auswärtige Politik es zwingend erheischten. Die Zusammenarbeit mit einer Partei, die nicht grundsätzlich auf dem Boden der Republik steht, könne nicht in Frage kommen. Mit Entschiedenheit wird die völkische Rassenhetze verurteilt, ebenso alle separatistischen Bestrebungen. Das rücksichtsvolle Vorgehen gegen die am Kapp-Putsch Beteiligten wird verurteilt. Die Justiz müsse endlich den Geist des neu geordneten Gemeinwesens in sich aufnehmen. Aufgabe der Fraktion sei es, für eine rasche und scharfe Besteuerung des Besitzes und für eine Aufwandssteuer einzutreten, um die kleinen Lohn- und Gehaltseinkommen zu entlasten. […]"[1]
  • 12.-17. Oktober - Außerordentlicher Reichsparteitag der USPD in Halle/Saale. Wilhelm Schweizer und Luise Zietz gehören zu der Minderheit der Delegierten, die gegen den Beitritt zur KPD stimmen.
  • 16. Oktober - Otto Balzersen wird in Flensburg geboren.
  • 29. Oktober - Im Gefolge des reichsweiten Auseinanderbrechens der USPD spaltet sich auch deren Ortsverein in Neumühlen-Dietrichsdorf. Zunächst besteht dort die geschrumpfte Partei unter dem ehemaligen SPD-Mitglied Karl Suhling weiter.

November

Dezember

Nicht datierte Ereignisse

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001