1932: Unterschied zwischen den Versionen

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Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter [[Otto Braun]] (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.
Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter [[Otto Braun]] (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.


Die [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]] im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSdAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der [[Reichstagswahl November 1932|Wahl im November]] lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSdAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.  
Die [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]] im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSDAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der [[Reichstagswahl November 1932|Wahl im November]] lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSDAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.  


Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.  
Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.  
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==Januar==
==Januar==
[[Datei:Eiserne Front Symbol.svg|mini|163x163px|Symbol der Eisernen Front ]]
* [[1. Januar]] - Die [[Sozialdemokratische Zeitungen|Sozialdemokratischen Zeitungen]] rufen zur Beteiligung an der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] auf, um die Republik gegen die Nazis zu verteidigen.
* [[4. Januar|4.]]/[[5. Januar]] - Im ganzen Land finden 40 Veranstaltungen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] statt.
*[[25. Januar]] - Die Reichskampfleitung der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] ruft zur "Rüstwoche" und zu reichsweiten Kundgebungen am [[21. Februar]] auf.


==Februar==
==Februar==
*[[2. Februar]] - Reichstagspräsident [[Paul Löbe]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[2. Februar]] - Reichstagspräsident [[Paul Löbe]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[16. Februar]] - [[Hans Siebmann]] wird geboren.
*[[21. Februar]] - Im ganzen Reich finden Kundgebungen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] statt.
*[[24. Februar]] - [[Annelore Ahlers|Annelore Bellmann]], später [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|OV Neumühlen-Dietrichsdorf]], kommt zur Welt.


==März==
==März==
*In der [[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]] schreibt Chefredakteur [[Kurt Wurbs]], Hitler plane den Bürgerkrieg. Dagegen geht dieser mit einer Klage beim Amtsgericht Kiel vor. Der anschließende Prozess, in dem [[Wilhelm Spiegel]] die Zeitung vertritt, endet mit einem Urteil zugunsten der Nazis.
*In der [[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]] schreibt Chefredakteur [[Kurt Wurbs]], Hitler plane den Bürgerkrieg. Dagegen geht dieser mit einer Klage beim Amtsgericht Kiel vor. Der anschließende Prozess, in dem [[Wilhelm Spiegel]] die Zeitung vertritt, endet mit einem Urteil zugunsten der Nazis.
*[[5. März]] - Die letzte [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl]], an der mehr als eine Partei teilnahm.
*[[21. März]] - [[Joachim Harms]] wird in Schwerin geboren.
*[[21. März]] - [[Joachim Harms]] wird in Schwerin geboren.


==April==
==April==
*[[3. April]] - In [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]] findet der [[Bezirksparteitag 1932, Rendsburg|Bezirksparteitag]] für den Bezirk Schleswig-Holstein und die Provinz Lübeck statt. Vermutlich dort wird der neue Bezirksvorstand gewählt, der letzte vor dem Parteienverbot der Nazis.
*[[3. April]] - In [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]] findet der [[Bezirksparteitag 1932, Rendsburg|Bezirksparteitag]] für den Bezirk Schleswig-Holstein und die Provinz Lübeck statt. Vermutlich dort wird der neue Bezirksvorstand gewählt, der letzte vor dem Parteienverbot der Nazis.
*[[24. April]] - [[Landtagswahl 1932]].
*[[24. April]] - [[Landtagswahlen 1919-1933|Landtagswahl 1932]]. Das Ergebnis enttäuscht und weckt Befürchtungen.


==Mai==
==Mai==
 
*[[Karl-August Möller]] wird geboren.
*[[3. Mai]] - [[Karl-Heinz Luckhardt]] kommt in Bochum zur Welt.
*[[3. Mai]] - [[Karl-Heinz Luckhardt]] kommt in Bochum zur Welt.
*[[29. Mai]] - Die Landtagswahl im Land Oldenburg bringt den Nazis zum erstenmal in einem Land des Deutschen Reiches die absolute Mehrheit. [[Karl Fick]] wird wieder in den Landtag gewählt.
*[[29. Mai]] - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]]. Die Nazis erreichen zum erstenmal in einem Land des Deutschen Reiches die absolute Mehrheit. Die SPD verliert zwei Sitze und liegt erstmals in der Weimarer Republik unter 20 %: 18,75 %. [[Karl Fick]] wird wieder in den Landtag gewählt.


==Juni==
==Juni==


==Juli==
==Juli==
 
*[[2. Juli]] - [[Walter Mertins]] wird in Stepen, Lkr. Bublitz/Pommern (heute Polen) geboren.
*Mehrere hundert SA-Leute überfallen das Haus von [[Willy Busch]] und weitere Arbeiterhäuser in [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]]; es gibt keine Toten, aber viele Verletzte.
*[[9. Juli]] - In der Nacht zum [[10. Juli]] überfallen mehrere hundert SA-Leute das Haus von [[Willy Busch]] in [[Ortsverein Altenholz-Klausdorf|Klausdorf]] und weitere Arbeiterhäuser; es gibt keine Toten, aber viele Verletzte.
*[[10. Juli]] - Beim Sturm auf das Gewerkschaftshaus in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] richten mehrere hundert SA-Leute große Zerstörungen an und ermorden die Landarbeiter [[Johann Buhs]] und [[Hinrich Junge]]. Für die Morde wird nie jemand zur Rechenschaft gezogen.
*[[10. Juli]] - [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]]: Hunderte SA-Leute stürmen das [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]], richten große Zerstörungen an und ermorden die Landarbeiter [[Johann Buhs]] und [[Hinrich Junge]].  
*[[13. Juli]] - 40-50 SA-Leute überfallen in [[Ortsverein Elmschenhagen/Kroog|Elmschenhagen]] 20 Leute vom [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] und beschießen sie. Zwei der [[Reichsbanner|Reichsbanner-Leute]] werden dabei am Kopf verletzt. Ein dritter Mann wird schwer verprügelt.
*[[17. Juli]] - [[Altonaer Blutsonntag]], der drei Tage später der konservativen Reichsregierung die Handhabe zum "Preußenschlag" oder "Preußenputsch" gibt und zur Amtsenthebung des Polizeipräsidenten [[Otto Eggerstedt]] führt.
*[[17. Juli]] - [[Altonaer Blutsonntag]], der drei Tage später der konservativen Reichsregierung die Handhabe zum "Preußenschlag" oder "Preußenputsch" gibt und zur Amtsenthebung des Polizeipräsidenten [[Otto Eggerstedt]] führt.
*[[20. Juli]] - Im Zuge des "Preußenputsches" wird Schleswig-Holsteins Oberpräsident [[Heinrich Kürbis]] in den Ruhestand versetzt, der Oberpräsident von Niederschlesien, [[Hermann Lüdemann]], in den Wartestand; er geht nach Berlin zurück.
*[[20. Juli]] - Im Zuge des "Preußenputsches" wird Schleswig-Holsteins Oberpräsident [[Heinrich Kürbis]] in den Ruhestand versetzt, der Oberpräsident von Niederschlesien, [[Hermann Lüdemann]], in den Wartestand; er geht nach Berlin zurück.
*[[23. Juli]] - Der Wirt des langjährigen Parteilokals "Holsteinischer Hof" in Quickborn verweigert dem [[Ortsverein Quickborn|Ortsverein]] eine längst angemeldete Veranstaltung mit [[Willy Verdieck]]; er ist zu den Nazis gewechselt.
*[[23. Juli]] - Der Wirt des langjährigen Parteilokals "Holsteinischer Hof" in Quickborn verweigert dem [[Ortsverein Quickborn|Ortsverein]] eine längst angemeldete Veranstaltung mit [[Willy Verdieck]]; er ist zu den Nazis gewechselt.
*[[25. Juli]] - Eine Kundgebung der [[Reichsbanner|Eisernen Front]] in [[Ortsverein Friedrichskoog|Friedrichskoog]] mit [[Louise Schroeder]] wird von angereisten Nazis gesprengt. Anschließend provozieren die schwer bewaffneten Nazis einen Kampf, in dem der 17-jährige Fischer und [[Reichsbanner]]mann [[Hermann Jäger]] erstochen wird und mehrere seiner Kameraden schwer verletzt werden.
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[31. Juli]] - [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]]; die SPD steht mit 21,6% an zweiter Stelle, die NSdAP erreicht mit 37,4% ihr höchstes Ergebnis in einer freien Wahl.
*[[28. Juli]] - In der ''[[VZ]]'' erscheint ein Offener Brief von [[Ferdinand Tönnies]], der zur Stimmabgabe für die SPD als "sicherste Schutzwehr der deutschen Verfassung" aufruft.
*[[31. Juli]] - [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]]; die SPD steht mit 21,6 % an zweiter Stelle, die NSDAP erreicht mit 37,4 % ihr höchstes Ergebnis in einer freien Wahl.


==August==
==August==
 
*[[1. August]] - In der Nacht nach der [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]] verüben Nazis in zahlreichen Orten - [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], Glüsing, [[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Lunden]], [[Ortsverein Krempe|Krempe]], [[Ortsverein Marne|Marne]], [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]], [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]], [[Ortsverein Barmstedt|Barmstedt]], [[Ortsverein Altona|Altona]] und [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]] - Sprengstoff-Attentate auf Einrichtungen von SPD und [[KPD]].
*[[16. August]] - [[Helmut Schomann]], später Bürgervorsteher in [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]], wird geboren.
*[[16. August]] - [[Helmut Schomann]], später Bürgervorsteher in [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]], wird geboren.


==September==
==September==
*Im Rahmen des Programms für vorstädtische Kleinsiedlungen beginnt in [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] die Bebauung von Brandheideweg, Rotdornstraße und Rosenweg zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter, die nicht zuletzt von [[Heinrich Jacobs]] auf den Weg gebracht wurde.
*Im Rahmen des Programms für vorstädtische Kleinsiedlungen beginnt in [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] die Bebauung von Brandheideweg, Rotdornstraße und Rosenweg zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter, die nicht zuletzt von [[Heinrich Jacobs]] auf den Weg gebracht wurde.
*[[1. September]] - [[Willi Bargmann]], später im [[Ortsverein Kiel-Südwest]], kommt zur Welt.
*[[18. September]] - [[Otto Steffen]] wird in Wendtorf/Ostsee geboren.


==Oktober==
==Oktober==
 
*[[1. Oktober]] - [[Eduard Adler]] verlässt [[Kreisverband Kiel|Kiel]] und zieht wieder in seine Geburtsstadt Berlin.
*[[1. Oktober]] - [[Eduard Adler]] zieht von [[Kreisverband Kiel|Kiel]] aus wieder in seine Geburtsstadt Berlin.


==November==
==November==
[[Datei:SPD Plakat 1932-4.jpg|thumb|right|300px|Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl]]
[[Datei:SPD Plakat 1932-4.jpg|thumb|right|300px|Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl]]
 
*[[6. November]] - [[Reichstagswahl November 1932|Reichstagswahl]]; die SPD liegt mit 20,4% nur noch gut 3% über der KPD. Die NSDAP büßt mit 33,1% gegenüber der Juli-Wahl etwa 4% ein.
*[[6. November]] - [[Reichstagswahl November 1932|Reichstagswahl]]; die SPD liegt mit 20,4% nur noch gut 3% über der KPD. Die NSdAP büßt mit 33,1% gegenüber der Juli-Wahl etwa 4% ein.
*[[13. November]] - Wahlen zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]]. Die SPD erreicht 29 Sitze; gewählt werden u.a. [[Bernhard Kalk]], [[Julius Leber]], [[Hans Oldorf]], [[Otto Passarge]], [[Fritz Solmitz]].
*[[13. November]] - Wahlen zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]]. Die SPD erreicht 29 Sitze; gewählt werden u.a. [[Bernhard Kalk]], [[Julius Leber]], [[Hans Oldorf]], [[Otto Passarge]], [[Fritz Solmitz]].
*[[25. November]] - [[Gert Roßberg]] kommt in Münchhof/Sachsen zur Welt.
*[[25. November]] - [[Gert Roßberg]] kommt in Münchhof/Sachsen zur Welt.


==Dezember==
==Dezember==
*[[Fritz Petersen]] wird zum Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] gewählt.
*[[Fritz Petersen]] wird zum Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] gewählt.
*[[22. Dezember]] - [[Ulli Steingräber]], später [[Ortsverein Heikendorf]], wird geboren.


==Nicht datiert==
==Nicht datiert==
 
*[[Willi Bormann]], [[Max Grothe]], [[Karl Ibsen]] und [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] treten in die SPD ein.
*[[Willi Bormann]], [[Max Grothe]] und [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] treten in die SPD ein.
*[[Wilhelm Brecour]] scheidet aus dem preußischen Landtag aus. Er veröffentlicht ''Die sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel 1932), eine erste Geschichte des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].
*[[Wilhelm Brecour]] scheidet aus dem preußischen Landtag aus. Er veröffentlicht ''Die sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel 1932), eine erste Geschichte des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].
*In Berlin hat der Film ''Kuhle Wampe, oder: Wem gehört die Welt?'' Premiere, mit [[Ernst Busch]] in der Hauptrolle. Das ''[[Solidaritätslied]]'' stammt aus diesem Film.
*[[Otto Engel]] übernimmt die Werbeleitung der ''[[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]''.
*[[Otto Engel]] übernimmt die Werbeleitung der ''[[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]''.
*[[Rudolf Katz]] wird Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona]].
*[[Rudolf Katz]] wird Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona]].
*[[Fritz Koch]] wird aus der [[Ortsverein Quickborn|Quickborner SPD]] ausgeschlossen, weil er zur Wahl Thälmanns und nicht Hindenburgs als Reichspräsident aufgerufen hat; er wechselt zur KPD.
*[[Max Kukil|Max Kukielczynski]] wird in Breslau verhaftet, aber von einem Sondergericht vom Vorwurf der Beteiligung an körperlichen Auseinandersetzungen freigesprochen.
*[[Max Kukil|Max Kukielczynski]] wird in Breslau verhaftet, aber von einem Sondergericht vom Vorwurf der Beteiligung an körperlichen Auseinandersetzungen freigesprochen.
*[[Walther Lehmkuhl]] und [[Karl Schiller]] lernen sich in einem sozialdemokratischen Studienkreis an der Universität Frankfurt/M. kennen.
*[[Walther Lehmkuhl]] und [[Karl Schiller]] lernen sich in einem sozialdemokratischen Studienkreis an der Universität Frankfurt/M. kennen.
*[[Eduard Markowski]] wird in die Gemeindevertretung von [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] gewählt.
*[[Eduard Markowski]] wird in die Gemeindevertretung von [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] gewählt.
*[[Franz Piehozki]] übernimmt den Vorsitz der [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]], vermutlich von [[Eduard Markowski]].
*[[Kurt Pohle]] rückt in den preußischen Landtag nach.
*[[Kurt Pohle]] rückt in den preußischen Landtag nach.
*[[Hans Schwichtenberg]] kehrt von seiner Zeit als Wandergeselle zurück und besucht eine Gewerkschaftsschule.
*[[Hans Schwichtenberg]] kehrt von seiner Zeit als Wandergeselle zurück und besucht eine Gewerkschaftsschule.
*[[Arthur Zabel]] wird in den pommerschen Provinziallandtag und in die Stadtverordnetenversammlung von Stettin gewählt.
*[[Arthur Zabel]] wird in den pommerschen Provinziallandtag und in die Stadtverordnetenversammlung von Stettin gewählt.
*In Berlin hat der Film ''Kuhle Wampe, oder: Wem gehört die Welt?'' Premiere, mit [[Ernst Busch]] in der Hauptrolle. Das ''[[Solidaritätslied]]'' stammt aus diesem Film.
*Die [[Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde|Kinderfreunde]] organisieren in [[Ortsverein Glückstadt|Glückstadt]] das [[Rotes Zeltlager Niederelbe|Rote Zeltlager Niederelbe]]. Die Nazis demonstrieren mit der SA gegen das Zeltlager.
*Die [[Ortsverein Quickborn|Quickborner SPD]] schließt [[Fritz Koch]] aus, weil er zur Wahl Thälmanns und nicht Hindenburgs als Reichspräsident aufgerufen hat; er wechselt zur KPD.
 
 
[[Kategorie:Jahresseite]]

Aktuelle Version vom 3. März 2024, 05:14 Uhr


Bei der Neuwahl des Reichspräsidenten setzt sich Amtsinhaber von Hindenburg erst in der Stichwahl gegen Hitler durch - mit den Stimmen der SPD, deren Führung keinen anderen Weg sieht, Hitler vom höchsten Staatsamt fernzuhalten. Ihr Argument ist, dass Hindenburg nicht, wie befürchtet, in seiner ersten Amtszeit verfassungswidrig gehandelt habe. Er hatte allerdings auch nichts getan, um die Republik zu stärken.

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hans Vogel und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter Otto Braun (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.

Die Reichstagswahl im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSDAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der Wahl im November lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSDAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.

Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.

Der Demokrat Franklin D. Roosevelt wird zum 32. Präsidenten der USA gewählt.

Januar

Symbol der Eisernen Front

Februar

März

April

  • 3. April - In Rendsburg findet der Bezirksparteitag für den Bezirk Schleswig-Holstein und die Provinz Lübeck statt. Vermutlich dort wird der neue Bezirksvorstand gewählt, der letzte vor dem Parteienverbot der Nazis.
  • 24. April - Landtagswahl 1932. Das Ergebnis enttäuscht und weckt Befürchtungen.

Mai

  • Karl-August Möller wird geboren.
  • 3. Mai - Karl-Heinz Luckhardt kommt in Bochum zur Welt.
  • 29. Mai - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im Landesteil Lübeck. Die Nazis erreichen zum erstenmal in einem Land des Deutschen Reiches die absolute Mehrheit. Die SPD verliert zwei Sitze und liegt erstmals in der Weimarer Republik unter 20 %: 18,75 %. Karl Fick wird wieder in den Landtag gewählt.

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl

Dezember

Nicht datiert