1945: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[11. Oktober]] - [[Andreas Gayk]] nimmt mit einer Ausschusssitzung seine kommunalpolitische Arbeit in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] wieder auf.
*[[11. Oktober]] - [[Andreas Gayk]] nimmt mit einer Ausschusssitzung seine kommunalpolitische Arbeit in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] wieder auf.
*[[15. Oktober]] - [[Annemarie Renger]] wird Sekretärin des Parteivorsitzenden [[Kurt Schumacher]].
*[[15. Oktober]] - [[Annemarie Renger]] wird Sekretärin des Parteivorsitzenden [[Kurt Schumacher]].
*[[20. Oktober]] - [[Sophie Lützen|Amandus Lützen]] stirbt an den Folgen von Verfolgung und Haft unter den Nazis, vermutlich in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]].
*[[20. Oktober]] - [[Amandus Lützen]] stirbt an den Folgen von Verfolgung und Haft unter den Nazis, vermutlich in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]].
*[[27. Oktober]] - [[Kurt Schumacher]] spricht vor 2000 Zuhörern in einer Halle der ELAC in [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. Über die Rede mit dem Titel ''Was wollen Sozialdemokraten? Neubau, nicht Wiederaufbau'' berichtet auch der Rundfunk. Es ist die erste öffentliche SPD-Veranstaltung in ganz Schleswig-Holstein.
*[[27. Oktober]] - [[Kurt Schumacher]] spricht vor 2000 Zuhörern in einer Halle der ELAC in [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. Über die Rede mit dem Titel ''Was wollen Sozialdemokraten? Neubau, nicht Wiederaufbau'' berichtet auch der Rundfunk. Es ist die erste öffentliche SPD-Veranstaltung in ganz Schleswig-Holstein.
*[[27. Oktober|27.]]/[[28. Oktober]] - Auf der inoffiziellen, weil von der Militärregierung nicht genehmigten [[Bezirksparteitag 1945, Kiel (inoffiziell)|Bezirkskonferenz]] wird der provisorische [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] mit [[Theodor Werner]] und [[Wilhelm Kuklinski]] als gleichberechtigten Vorsitzenden bestätigt; er bleibt bis zum ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im Amt.
*[[27. Oktober|27.]]/[[28. Oktober]] - Auf der inoffiziellen, weil von der Militärregierung nicht genehmigten [[Bezirksparteitag 1945, Kiel (inoffiziell)|Bezirkskonferenz]] wird der provisorische [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] mit [[Theodor Werner]] und [[Wilhelm Kuklinski]] als gleichberechtigten Vorsitzenden bestätigt; er bleibt bis zum ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im Amt.

Version vom 18. Mai 2020, 12:05 Uhr

Bestimmend für dieses Jahr ist das Ende des 2. Weltkrieges, das zugleich das Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten bedeutet. In Schleswig-Holstein endet der Krieg am 5. Mai, für Europa insgesamt am 8. Mai, als Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet. Deutschland wird in vier Besatzungszonen unter Verwaltung der USA, Großbritanniens, der Sowjetunion und Frankreichs unterteilt.

In Ostasien endet der 2. Weltkrieg mit der Kapitulation Japans am 2. September, nachdem die USA am 6. August die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen haben, am 9. August die zweite auf Nagasaki.

Für viele Deutsche bedeutet das Ende des NS-Regimes den Zusammenbruch ihrer bisherigen Lebens- und Glaubenswelt, andere - und dazu gehören viele, die vor 1933 SPD-Mitglieder waren - empfinden die neue Lage als Befreiung, trotz der Besetzung des Landes durch britische Truppen. Schon seit 19. April setzt sich von Hannover aus eine Gruppe um Kurt Schumacher für die Wiedergründung der SPD ein. Als am 15. Juni der Zentralausschuss der SPD in Berlin (sowjetische Besatzungszone) unter Otto Grotewohl zur Wiedergründung aufruft, sind die Hannoveraner schon weiter.

In den nächsten Monaten werden jedoch die unfassbaren Verbrechen öffentlich, die während der NS-Herrschaft im Namen aller Deutschen begangen wurden. Auch viele, die an ihnen nicht beteiligt waren, sondern vielleicht selbst Verfolgte, verschließen davor zunächst die Augen und konzentrieren sich auf das eigene Überleben.

Der Wiederaufbau des Landes birgt riesige Probleme. Die besiegten Deutschen werden von den Alliierten nicht automatisch als vertrauenswürdige Partner akzeptiert. Die Besatzung bringt Konflikte und weitere Schäden wie etwa die Demontagen. Dies ist auch und gerade für diejenigen schmerzlich, die ernsthaft am Aufbau eines demokratischen Staatswesens mitwirken wollen. Immerhin wird am 14. August, ein Vierteljahr nach Kriegsende, in der britischen Besatzungszone die SPD als erste Partei wieder zugelassen. → Hauptartikel: Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein

Am 26. Juni werden die Vereinten Nationen an Stelle des machtlosen Völkerbundes gegründet.

Januar

  • Anni Krahnstöver und ihre Familie werden aus Oberschlesien nach Mecklenburg zwangsevakuiert.
  • Vor allem in Kiel treffen sich SPD-Mitglieder in geheimen Stubenzirkeln, um für die Zeit nach Nazis und Krieg zu planen.
  • 5. Januar - Julius Leber wird im Gefängnis Berlin-Plötzensee für seine Beteiligung am Widerstand gegen die NS-Diktatur hingerichtet; er ist 53 Jahre alt.
  • 10. Januar - Klaus Gärtner wird in Obersontheim geboren.
  • 20. Januar - Uwe Amthor kommt in Berlin zur Welt.
  • 28. Januar - Der NS-"Volksgerichtshof" unter Vorsitz von Roland Freisler spricht Hermann Lüdemann aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf des Hochverrats frei. Er wird jedoch sofort wieder in "Schutzhaft" genommen.

Februar

  • Heinz Salomon wird von den Nazis ins KZ Theresienstadt "evakuiert" (so die offizielle Formulierung).
  • Max Sommerfeld flieht auf dem Seeweg von Pommern nach Schleswig-Holstein und gelangt mit seiner Familie nach Reinfeld.
  • 18. Februar - Nanny Kurfürst stirbt im Landeskrankenhaus Schleswig nach einer Gehirnoperation. Nur vier Wochen später stirbt auch ihr Mann Hermann Kurfürst an einer akuten Erkrankung.

März

  • Siegfried Lenz desertiert um diese Zeit in Dänemark aus der Wehrmacht und gerät in Schleswig-Holstein in britische Kriegsgefangenschaft.
  • Elisabeth Fritz schließt ihr Landwirtschaftsstudium in Süddeutschland mit dem Diplom ab.
  • 28. März - Gyde Köster kommt in Flensburg zur Welt.

April

  • Else Meitmann flüchtet mit einem Fahrrad aus dem umkämpften Berlin nach Kiel. Andreas lässt sich von der Hilfspolizei beurlauben und setzt sich nach Garding ab, wo seine Frau schon bei Friedrich Wilhelmsen wohnt.
  • 5. April - Günter Fleskes wird in Fahrdorf geboren.
  • 18. April - Otto Rehder stirbt bei einem Luftangriff in Cham/Oberpfalz mit 60 Jahren.
  • 20. April - Das KZ Flossenbürg wird geräumt, Richard Grune mit 14.000 weiteren Häftlingen auf einen Todesmarsch zum KZ Dachau bei München geschickt, in dessen Verlauf er fliehen kann.
  • 21. April - Das KZ Sachsenhausen bei Berlin wird geräumt, Hermann Lüdemann mit 33.000 weiteren Häftlingen auf einen Todesmarsch Richtung Mecklenburg geschickt, den er mit viel Glück schwerkrank überlebt.
  • 30. April - Britische Truppen erreichen Schleswig-Holstein; die Befreiung der Provinz von der NS-Herrschaft beginnt.

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert