Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA)''' ist die größte und mitgliederstärkste [[Arbeitsgemeinschaft]] in der SPD. Hier engagieren sich politisch interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - aus Gewerkschaften, aus Betriebs- und Personalräten, aus Jugend- und Auszubildendenvertretungen, gewerkschaftliche Vertrauensleute und andere. Die AfA gilt als linksorientiert und gewerkschaftsnah, sie versteht sich als "Scharnier" zwischen Arbeitnehmerschaft, Gewerkschaften und SPD. Sie wurde [[1973]] als "Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen" gegründet.  
Die '''Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA)''', [[1973]] gegründet, ist die größte und mitgliederstärkste [[Arbeitsgemeinschaft]] in der SPD. Hier engagieren sich politisch interessierte ArbeitnehmerInnen, GewerkschafterInnen, Betriebs- und Personalräte, Jugend- und AuszubildendenvertreterInnen und gewerkschaftliche Vertrauensleute. Die AfA gilt als linksorientiert und gewerkschaftsnah, sie versteht sich somit als "Scharnier" zwischen Arbeitnehmerschaft, Gewerkschaften und SPD.  


== Vorgeschichte und Gründung ==
== Vorgeschichte und Gründung ==
Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Godesberger_Programm Godesberger Programm] von [[1959]] hatte die Wandlung der SPD von einer sozialistischen Arbeiterpartei zur Volkspartei eingeleitet. In den Jahren danach gründete sich eine Reihe "ständischer" Arbeitsgemeinschaften (LehrerInnen, ÄrztInnen u.a.) mit weitgehenden Rechten als Untergliederungen der Partei. Die wesentlich älteren Betriebsgruppen, denen die meisten ArbeitnehmerInnen angehörten, verfügten über diesen Status nicht, sondern hatten rein ausführende Aufgaben, vor allem Werbung für die Ziele der SPD. Sie konnten sich in Unterbezirksgruppen zusammenschließen; ihre Arbeit wurde auf Bundesebene über die "Betriebsorganisation" koordiniert.
Vor der Verabschiedung des [https://de.wikipedia.org/wiki/Godesberger_Programm Godesberger Programms] von [[1959]], das die Wandlung der SPD von der Klassen- zur Volkspartei einleitete, waren die Arbeitnehmer*innen in Betriebsgruppen organisiert, die gegenüber der Partei über keinerlei Eigenständigkeit verfügten. Ab etwa [[1960]] gründete sich eine Reihe "ständischer" Arbeitsgemeinschaften (Lehrer*innen, Ärzt*innen u.a.), die vom Parteivorstand als Untergliederungen mit weitgehenden Rechten anerkannt wurden.  


In der Großen Koalition (1966-1969) stand die SPD unter Druck von innen und außen; Wirtschaftsminister [[Karl Schiller]] betrieb im Tandem mit CSU-Finanzminister Franz Josef Strauß eine gesamtwirtschaftlich orientierte Politik, die notwendigerweise nicht nur die Interessen der SPD-Traditionsklientel berücksichtigen konnte. Die Betriebsgruppen forderten auch angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftslage ein stärkeres Mitspracherecht. Auf dem Bundesparteitag [[1968]] in Nürnberg wurden erste Entscheidungen getroffen, die diesem Druck nachgaben, z. B. Bildung eines Gewerkschaftsrates beim Parteivorstand, Erarbeitung eines Mitbestimmungsgesetzes mit voller Parität und Durchführung von Bundesarbeitnehmerkonferenzen, die ab [[1970]] auch stattfanden. Es fehlte ihnen aber die Verbindlichkeit einer offiziellen SPD-Gliederung.<ref>Dieser Abschnitt nach Fiedler, Bernd: ''[https://web.archive.org/web/20140108055826/http://www.bernd-fiedler.net/geschichte_wiki.html Kurzgeschichte der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD]'', Version vom 8.1.2014</ref>
Die Arbeitnehmer*innen forderten ein vergleichbares Gewicht für ihre Interessen. Erste Schritte, dem nachzugeben, waren z.B. die Bildung eines Gewerkschaftsrates beim Parteivorstand, die Erarbeitung eines Mitbestimmungsgesetzes mit voller Parität und die Durchführung von Bundesarbeitnehmerkonferenzen ab [[1970]]. Am [[21. Februar]] [[1972]] fasste der Parteivorstand schließlich den Beschluss, den Betriebsgruppen den Status einer offiziellen [[Arbeitsgemeinschaft]] mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten zuzuerkennen. Dies wurde insbesondere durch [[Herbert Wehner]] betrieben, der die AfA ein "lebenswichtiges Organ der SPD und gleichzeitig Auge, Ohr und Herzkammer der Partei" nannte.<ref>Zur Geschichte der AfA insgesamt vgl. Fiedler, Bernd: ''[https://web.archive.org/web/20140108055826/http://www.bernd-fiedler.net/geschichte_wiki.html Kurzgeschichte der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD]'', Version vom 8.1.2014</ref>[[Datei:Logo spd-afa cmyk typo schwarz.jpg|280px|right|Logo zwischen ca. 2013 bis 2022]]Die Gründungskonferenz in Duisburg fand vom [[19. Oktober|19.]] bis [[21. Oktober]] [[1973]] statt. [[Jochen Steffen]] fuhr als [[Landesvorsitzende/r|Landesvorsitzender]] gemeinsam mit den schleswig-holsteinischen Delegierten zur Gründungskonferenz, um an der Programmatik der AfA mitzuarbeiten.<ref>Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''Jochen Steffen. Eine Dokumentation. Zur Gedenkveranstaltung am 30. September 1990'' (Kiel 1990)</ref>


Am [[21. Februar]] [[1972]] beschloss der Parteivorstand, die Betriebsgruppen zur [[Arbeitsgemeinschaft]] mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten zu machen.
Da sich unter den Rechenschaftsberichten der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]] vom Februar [[1973]] schon ein Bericht der AfA befindet, wo der Amtsantritt des ersten Vorsitzenden mit [[1972]] angegeben wird, scheint sich die Landes-AfA schon früher gegründet zu haben als die Bundesorganisation.


Die Gründungskonferenz in Duisburg vom ([[19. Oktober|19.]] bis [[21. Oktober]] [[1973]]) wurde insbesondere durch [[Herbert Wehner]] betrieben. Er wollte den berechtigten Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rechnung tragen und gleichzeitig das Profil der SPD als "ihre" Partei wieder schärfen. Er nannte die AfA ein "lebenswichtiges Organ der SPD und gleichzeitig Auge, Ohr und Herzkammer der Partei".<ref>Fiedler, Bernd: ''[https://web.archive.org/web/20140108055826/http://www.bernd-fiedler.net/geschichte_wiki.html Kurzgeschichte der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD]'', Version vom 8.1.2014</ref>
=== Umbenennung ===
Auf der AfA-Bundeskonferenz in Bad Kreuznach im April [[2022]] wurde beschlossen, sich in "Arbeitsgemeinschaft für Arbeit" umzubenennen.<ref>vorwaerts.de: [https://www.vorwaerts.de/artikel/neue-vorsitzende-kiziltepe-afa-herzkammer-spd ''Neue Vorsitzende Kiziltepe: Warum die AfA die „Herzkammer der SPD“ ist''], 11. April 2022</ref> Diesem Beschluss folgte der Parteivorstand im Juli.<ref>twitter.com: ''[https://twitter.com/vorwaerts/status/1543924603529183234 @vorwaerts]'', 4.7.2022</ref>


[[Landesvorsitzende/r|Landesvorsitzender]] [[Jochen Steffen]] fuhr gemeinsam mit den schleswig-holsteinischen Delegierten zur Gründungskonferenz, um an der Programmatik der AfA mitzuarbeiten.<ref>Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''Jochen Steffen. Eine Dokumentation. Zur Gedenkveranstaltung am 30. September 1990'' (Kiel 1990)</ref>
== Landesvorsitz ==
[[Datei:Wolfgang Mädel 2011.jpg|thumb|280px|left|Wolfgang Mädel, 2011]]Am [[28. August]] [[2022]] wählte die AfA-Landeskonferenz mit [[Katharina Mahrt]] und [[Bengt Bergt]] zum ersten Mal eine [[Doppelspitze]].<ref>AfA Schleswig-Holstein: [https://www.afa-spd-sh.de/landesvorstand/ Landesvorstand], abgerufen 31.1.2024</ref>  


== Landesarbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen ==
Auf der AfA-Landeskonferenz am [[26. September]] [[2015]] übernahm [[Frank Hornschu]] den Vorsitz.<ref>AfA Schleswig-Holstein: ''Neuwahl des AfA-Landesvorstandes im Kieler Gewerkschaftshaus'', 27.9.2015 (nicht mehr aufrufbar)</ref>
[[Datei:Neuer AfA-Vorstand.jpg|thumb|left|350px|Neuer Vorstand 2015 mit Frank Hornschu (links) und dem verabschiedeten Vorsitzenden Wolfgang Mädel (4. v.l.)]]Da sich unter den Rechenschaftsberichten der SPD Schleswig-Holstein vom Februar [[1973]] schon ein Bericht der AfA befindet, auch der Amtsantritt des ersten Vorsitzenden [[Alfred Prezewowsky]] mit [[1972]] angegeben wird, scheint sich die Landes-AfA schon in diesem Jahr gegründet zu haben. Sie weist eine hohe Kontinuität in den Vorständen auf - der erste Vorsitzende amtierte 20, der zweite sogar 23 Jahre.  


Auf der AfA-Landeskonferenz am [[26. September]] [[2015]] übernahm [[Frank Hornschu]] als Nachfolger von [[Wolfgang Mädel]] den Vorsitz, unterstützt von den Stellvertreterinnen [[Inge Marie Jaschinski]] und [[Lena Lehmann]] sowie den BeisitzerInnen [[Peter Casper]] vom [[Kreisverband Schleswig-Flensburg]], [[Sezai Elmali]] vom [[Kreisverband Plön]], [[Kirsten Jöhnck]] vom [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]], [[Bernd Losch]] vom [[Kreisverband Lübeck]], [[Tobias Marx]] vom [[Kreisverband Kiel]], [[Gunnar Reichwaldt]] vom [[Kreisverband Neumünster]], [[Dirk Stock]] vom [[Kreisverband Segeberg]] und [[Gabriele Wegner]] vom [[Kreisverband Steinburg]].<ref>AfA Schleswig-Holstein: ''[http://www.afa.spd-net-sh.de/index.php?mod=article&op=show&nr=16532 Neuwahl des AfA-Landesvorstandes im Kieler Gewerkschaftshaus]'', 27.9.2015</ref>
Bis dahin weist der Vorsitz eine hohe Kontinuität auf - [[Wolfgang Mädel]] amtierte ab [[1992]] - 23 Jahre!, der Gründungsvorsitzende [[Alfred Prezewowsky]] zwanzig Jahre lang, ab [[1972]].


[[2017]] wurde [[Frank Hornschu]] als Vorsitzender wiedergewählt; Stellvertreterinnen sind [[Lena Lehmann]] und [[Gabriele Wegner]], Beisitzer*innen [[Peter Casper]], [[Sezai Elmali]], [[Kirsten Jöhnck]], [[Tobias Marx]] und [[Dirk Stock]].


Die AfA hat Vorstände in allen Kreisverbänden außer Nordfriesland: [http://www.afa.spd-net-sh.de/index.php?mod=content&menu=1302&page_id=1386 AfA-Kreisvorsitzende]
 
 
== Kreisarbeitsgemeinschaften ==
Die AfA hatte [[2023]] Vorstände in allen Kreisverbänden außer Nordfriesland.<ref>Liste unter [http://www.afa.spd-net-sh.de/index.php?mod=content&menu=1302&page_id=1386 AfA-Kreisvorsitzende], nicht mehr aufrufbar.</ref>
*Im [[Kreisverband Kiel]] ist seit [[2023]] [[Falk Stadelmann]] Vorsitzender, [[Hans-Friedrich Traulsen]] Stellvertreter. Ab mindestens [[2006]] bis [[2023]] war es [[Jürgen Müller]], [[Uli Paproth]] zumindest anfänglich sein Stellvertreter; unter den sieben Beisitzer*innen waren [[Kurt Arndt]], [[Achim Heinrichs]], [[Ingrid Schröder]] und [[Dagmar Wilhelmy-Hellmuth]].<ref>Protokoll der AfA-Kreiskonferenz, 27.4.2006, Akten des Kreisverbandes Kiel, AfA ab 2006</ref> Um [[1989]] hatte [[Wolfgang Herrmann]] vom [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf]], der auch zeitweise dem Landesvorstand angehörte, den Vorsitz.<ref>''[http://www.spd-net-sh.de/kiel/daten/dietrichsdorf/poggendoerper/Pogg1402t.htm Poggendörper]'', Februar 2015</ref>


== Landes- und Regionalkonferenzen ==
== Landes- und Regionalkonferenzen ==
Eine unvollständige Übersicht:
*[[18. November]] [[2023]] - AfA-Landeskonferenz in Neumünster
*[[28. August]] [[2022]] - AfA-Landeskonferenz in Neumünster
*[[26. September]] [[2015]] - AfA-Landeskonferenz in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] ([https://www.flickr.com/photos/afa-sh/sets/72157659266057622 Fotos])
*[[26. September]] [[2015]] - AfA-Landeskonferenz in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] ([https://www.flickr.com/photos/afa-sh/sets/72157659266057622 Fotos])
*[[13. April]] [[2013]] - AfA-Landeskonferenz in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] ([https://www.flickr.com/photos/afa-sh/sets/72157642923983303/ Fotos])
*[[13. April]] [[2013]] - AfA-Landeskonferenz in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] ([https://www.flickr.com/photos/afa-sh/sets/72157642923983303/ Fotos])
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=== Politischer Aschermittwoch ===
=== Politischer Aschermittwoch ===
Die AfA organisiert seit [[1998]] den [[Politischer Aschermittwoch|Politischen Aschermittwoch]] im Rahmen des Karnevals in [[Ortsverein Marne|Marne]].
Die AfA organisierte ab [[1998]] den [[Politischer Aschermittwoch|Politischen Aschermittwoch]] im Rahmen des Karnevals in [[Ortsverein Marne|Marne]]. Diese Tradition wurde durch die Corona-Pandemie ab [[2020]] unterbrochen. [[2023]] fassten die Organisatoren den Beschluss, die Veranstaltung nicht fortzuführen.<ref>Information von [[Dirk Diedrich]], 18.7.2023</ref>
 
== Vorsitzende ==
[[Datei:Wolfgang Mädel 2011.jpg|thumb|280px|right|Wolfgang Mädel, 2011]]
* seit [[2015]] - [[Frank Hornschu]]
* [[1992]]-[[2015]] - [[Wolfgang Mädel]]
* [[1972]]-[[1992]] - [[Alfred Prezewowsky]]


== Links ==
== Links ==
* Homepage: [http://www.afa.spd-net-sh.de/ AfA Schleswig-Holstein]
* [[Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) - Vorstände|Weitere Vorstände]]
* Homepage: [https://www.afa-spd-sh.de/ AfA Schleswig-Holstein]


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



Aktuelle Version vom 1. Februar 2024, 05:06 Uhr

Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) ist die größte und mitgliederstärkste Arbeitsgemeinschaft in der SPD. Hier engagieren sich politisch interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - aus Gewerkschaften, aus Betriebs- und Personalräten, aus Jugend- und Auszubildendenvertretungen, gewerkschaftliche Vertrauensleute und andere. Die AfA gilt als linksorientiert und gewerkschaftsnah, sie versteht sich als "Scharnier" zwischen Arbeitnehmerschaft, Gewerkschaften und SPD. Sie wurde 1973 als "Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen" gegründet.

Vorgeschichte und Gründung

Vor der Verabschiedung des Godesberger Programms von 1959, das die Wandlung der SPD von der Klassen- zur Volkspartei einleitete, waren die Arbeitnehmer*innen in Betriebsgruppen organisiert, die gegenüber der Partei über keinerlei Eigenständigkeit verfügten. Ab etwa 1960 gründete sich eine Reihe "ständischer" Arbeitsgemeinschaften (Lehrer*innen, Ärzt*innen u.a.), die vom Parteivorstand als Untergliederungen mit weitgehenden Rechten anerkannt wurden.

Die Arbeitnehmer*innen forderten ein vergleichbares Gewicht für ihre Interessen. Erste Schritte, dem nachzugeben, waren z.B. die Bildung eines Gewerkschaftsrates beim Parteivorstand, die Erarbeitung eines Mitbestimmungsgesetzes mit voller Parität und die Durchführung von Bundesarbeitnehmerkonferenzen ab 1970. Am 21. Februar 1972 fasste der Parteivorstand schließlich den Beschluss, den Betriebsgruppen den Status einer offiziellen Arbeitsgemeinschaft mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten zuzuerkennen. Dies wurde insbesondere durch Herbert Wehner betrieben, der die AfA ein "lebenswichtiges Organ der SPD und gleichzeitig Auge, Ohr und Herzkammer der Partei" nannte.[1]

Logo zwischen ca. 2013 bis 2022
Logo zwischen ca. 2013 bis 2022

Die Gründungskonferenz in Duisburg fand vom 19. bis 21. Oktober 1973 statt. Jochen Steffen fuhr als Landesvorsitzender gemeinsam mit den schleswig-holsteinischen Delegierten zur Gründungskonferenz, um an der Programmatik der AfA mitzuarbeiten.[2]

Da sich unter den Rechenschaftsberichten der SPD Schleswig-Holstein vom Februar 1973 schon ein Bericht der AfA befindet, wo der Amtsantritt des ersten Vorsitzenden mit 1972 angegeben wird, scheint sich die Landes-AfA schon früher gegründet zu haben als die Bundesorganisation.

Umbenennung

Auf der AfA-Bundeskonferenz in Bad Kreuznach im April 2022 wurde beschlossen, sich in "Arbeitsgemeinschaft für Arbeit" umzubenennen.[3] Diesem Beschluss folgte der Parteivorstand im Juli.[4]

Landesvorsitz

Wolfgang Mädel, 2011

Am 28. August 2022 wählte die AfA-Landeskonferenz mit Katharina Mahrt und Bengt Bergt zum ersten Mal eine Doppelspitze.[5]

Auf der AfA-Landeskonferenz am 26. September 2015 übernahm Frank Hornschu den Vorsitz.[6]

Bis dahin weist der Vorsitz eine hohe Kontinuität auf - Wolfgang Mädel amtierte ab 1992 - 23 Jahre!, der Gründungsvorsitzende Alfred Prezewowsky zwanzig Jahre lang, ab 1972.



Kreisarbeitsgemeinschaften

Die AfA hatte 2023 Vorstände in allen Kreisverbänden außer Nordfriesland.[7]

Landes- und Regionalkonferenzen

Eine unvollständige Übersicht:

Politischer Aschermittwoch

Die AfA organisierte ab 1998 den Politischen Aschermittwoch im Rahmen des Karnevals in Marne. Diese Tradition wurde durch die Corona-Pandemie ab 2020 unterbrochen. 2023 fassten die Organisatoren den Beschluss, die Veranstaltung nicht fortzuführen.[10]

Links

Einzelnachweise

  1. Zur Geschichte der AfA insgesamt vgl. Fiedler, Bernd: Kurzgeschichte der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Version vom 8.1.2014
  2. Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein (Hrsg.): Jochen Steffen. Eine Dokumentation. Zur Gedenkveranstaltung am 30. September 1990 (Kiel 1990)
  3. vorwaerts.de: Neue Vorsitzende Kiziltepe: Warum die AfA die „Herzkammer der SPD“ ist, 11. April 2022
  4. twitter.com: @vorwaerts, 4.7.2022
  5. AfA Schleswig-Holstein: Landesvorstand, abgerufen 31.1.2024
  6. AfA Schleswig-Holstein: Neuwahl des AfA-Landesvorstandes im Kieler Gewerkschaftshaus, 27.9.2015 (nicht mehr aufrufbar)
  7. Liste unter AfA-Kreisvorsitzende, nicht mehr aufrufbar.
  8. Protokoll der AfA-Kreiskonferenz, 27.4.2006, Akten des Kreisverbandes Kiel, AfA ab 2006
  9. Poggendörper, Februar 2015
  10. Information von Dirk Diedrich, 18.7.2023