Bernd Michels: Unterschied zwischen den Versionen

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Von [[1975]] bis [[1988]] arbeitete Bernd Michels für [[Günther Jansen]], zum Teil als persönlicher Referent und Redenschreiber des Landesvorsitzenden<ref>Müller-Enbergs: ''Mitarbeiter''</ref>, zum Teil als Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten für Ostholstein<ref>Werle / Marxen u.a.: ''Strafjustiz'', S. 118</ref>. Von [[1976]] bis [[1985]] war er gleichzeitig Pressesprecher der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]]<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682591.html ''Björn und die Detektive''], DER SPIEGEL, 7.6.1993</ref>.
Ursprünglich gelernter Techniker für elektronische Buchungsautomaten, kam Bernd Michels Ende der sechziger Jahre zum Journalismus.<ref>''[[Wir - Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein|WIR - Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein]]'': ''Zur Person'', Heft 9/1975</ref>


Später war Bernd Michels als Journalist zeitweise beim NDR beschäftigt, dann bei einem Kieler Lokalsender.  
Von [[1975]] bis [[1988]] arbeitete er für [[Günther Jansen]], zum Teil als persönlicher Referent und Redenschreiber des Landesvorsitzenden<ref>Müller-Enbergs: ''Mitarbeiter'', S. ?</ref>, zum Teil als Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten für Ostholstein<ref>Werle / Marxen u.a.: ''Strafjustiz'', S. 118</ref>. Von [[1976]] bis [[1985]] war er gleichzeitig Pressesprecher der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]].<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682591.html ''Björn und die Detektive''], DER SPIEGEL, 7.6.1993</ref>
 
Bernd Michels war für die SPD-Mitgliederzeitung ''[[Wir]]'' maßgeblich an der Organisation einer Großveranstaltung mit ca. 6.000 Besuchern und Besucherinnen in der Kieler Ostseehalle aus Anlass des 60. Jahrestag der [[Novemberrevolution]] beteiligt. Über diese Veranstaltung wurde vom Plattenlabel TELDEC die Langspielplatte ''[[Notizen aus der Republik]]'' herausgegeben.   
 
Später war er als Journalist zeitweise beim NDR beschäftigt, dann bei einem Kieler Lokalsender.  


=== Stasi-Mitarbeit ===
=== Stasi-Mitarbeit ===
[[1991]] wurde Bernd Michels unter dem Verdacht verhaftet, von [[1973]] bis [[1989]] als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Bernhard"<ref>Müller-Enbergs: ''Mitarbeiter'', S. 227</ref> für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben<ref>Knabe / Eisenfeld: ''West-Arbeit'', S. 36</ref>. [[1996]] wurde Anklage erhoben<ref>Diethart Goos: ''[http://www.welt.de/print-welt/article651291/Agentenprozess_eroeffnet.html Agentenprozeß eröffnet]'', DIE WELT, 6.11.1996 </ref>; der Prozess endete mit einer Verurteilung wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit".<ref>''[https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Michels verlässt die Linkspartei]'', ''Kieler Nachrichten'', 19.5.2009 |  [https://web.archive.org/web/20200212073704/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Waybackmachine]</ref>.
[[1991]] wurde Bernd Michels unter dem Verdacht verhaftet, von [[1973]] bis [[1989]] als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Bernhard"<ref>Müller-Enbergs: ''Mitarbeiter'', S. 227</ref> für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben<ref>Knabe / Eisenfeld: ''West-Arbeit'', S. 36</ref>. [[1996]] wurde Anklage erhoben<ref>Goos, Diethart: ''[http://www.welt.de/print-welt/article651291/Agentenprozess_eroeffnet.html Agentenprozeß eröffnet]'', DIE WELT, 6.11.1996 </ref>; der Prozess endete mit einer Verurteilung wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit".<ref name=":0">''[https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Michels verlässt die Linkspartei]'', ''Kieler Nachrichten'', 19.5.2009 |  [https://web.archive.org/web/20200212073704/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Waybackmachine]</ref>.


== Linkspartei ==
== Linkspartei ==
Nach 25 Jahren Mitgliedschaft in der SPD trat Bernd Michels [[2005]] in die Linkspartei ein. [[2009]] verließ er auch diese: "Die Mitglieder würden 'mehrheitlich nicht links, sondern linkisch agieren', äußerte der ehemalige Wahlkampfmanager mit Blick auf die parteiinternen Auseinandersetzungen. Es habe sich gezeigt, dass die Linke 'keine ernsthafte Alternative zu den etablierten Parteien ist'." <ref>''[https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Michels verlässt die Linkspartei]'', ''Kieler Nachrichten'', 19.5.2009 |  [https://web.archive.org/web/20200212073704/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Waybackmachine]</ref>
Nach 25 Jahren Mitgliedschaft in der SPD trat Bernd Michels [[2005]] in die Linkspartei ein. [[2009]] verließ er auch diese: "Die Mitglieder würden 'mehrheitlich nicht links, sondern linkisch agieren', äußerte der ehemalige Wahlkampfmanager mit Blick auf die parteiinternen Auseinandersetzungen. Es habe sich gezeigt, dass die Linke 'keine ernsthafte Alternative zu den etablierten Parteien ist'." <ref name=":0" />


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bernd Michels: ''Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde'' (Düsseldorf 1992) ISBN 978-3928679060
* Michels, Bernd: ''Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde'' (Düsseldorf 1992) ISBN 978-3928679060
* Hubertus Knabe / Bernd Eisenfeld: ''West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von "Aufklärung" und "Abwehr"'' (Berlin 1999) ISBN 978-3861531821
* Knabe, Hubertus / Eisenfeld, Bernd: ''West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von "Aufklärung" und "Abwehr"'' (Berlin 1999) ISBN 978-3861531821
* Helmut Müller-Enbergs: ''Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Bd. 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland'' (Berlin 1998) ISBN 3861531453
* Müller-Enbergs, Helmut: ''Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Bd. 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland'' (Berlin 1998) ISBN 3861531453
* Gerhard Werle / Klaus Marxen / Petra Schäfter / Ivo Thiemrodt: ''Strafjustiz und DDR-Unrecht'' (Berlin 2004) ISBN 3899490800
* Werle, Gerhard / Marxen, Klaus / Schäfter, Petra / Thiemrodt, Ivo: ''Strafjustiz und DDR-Unrecht'' (Berlin 2004) ISBN 3899490800


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 00:38 Uhr

Bernd Michels
Bernd Michels
Bernd Michels
Geboren: 29. April 1945
Gestorben: 14. Juni 2022

Bernd Michels, * 29. April 1945 in ?, † 16. Juni 2022[1] in ?; Journalist. Mitglied der SPD von ca. 1980 bis 2005.

Werdegang

Ursprünglich gelernter Techniker für elektronische Buchungsautomaten, kam Bernd Michels Ende der sechziger Jahre zum Journalismus.[2]

Von 1975 bis 1988 arbeitete er für Günther Jansen, zum Teil als persönlicher Referent und Redenschreiber des Landesvorsitzenden[3], zum Teil als Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten für Ostholstein[4]. Von 1976 bis 1985 war er gleichzeitig Pressesprecher der SPD Schleswig-Holstein.[5]

Bernd Michels war für die SPD-Mitgliederzeitung Wir maßgeblich an der Organisation einer Großveranstaltung mit ca. 6.000 Besuchern und Besucherinnen in der Kieler Ostseehalle aus Anlass des 60. Jahrestag der Novemberrevolution beteiligt. Über diese Veranstaltung wurde vom Plattenlabel TELDEC die Langspielplatte Notizen aus der Republik herausgegeben.

Später war er als Journalist zeitweise beim NDR beschäftigt, dann bei einem Kieler Lokalsender.

Stasi-Mitarbeit

1991 wurde Bernd Michels unter dem Verdacht verhaftet, von 1973 bis 1989 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Bernhard"[6] für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben[7]. 1996 wurde Anklage erhoben[8]; der Prozess endete mit einer Verurteilung wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit".[9].

Linkspartei

Nach 25 Jahren Mitgliedschaft in der SPD trat Bernd Michels 2005 in die Linkspartei ein. 2009 verließ er auch diese: "Die Mitglieder würden 'mehrheitlich nicht links, sondern linkisch agieren', äußerte der ehemalige Wahlkampfmanager mit Blick auf die parteiinternen Auseinandersetzungen. Es habe sich gezeigt, dass die Linke 'keine ernsthafte Alternative zu den etablierten Parteien ist'." [9]

Literatur

  • Michels, Bernd: Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde (Düsseldorf 1992) ISBN 978-3928679060
  • Knabe, Hubertus / Eisenfeld, Bernd: West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von "Aufklärung" und "Abwehr" (Berlin 1999) ISBN 978-3861531821
  • Müller-Enbergs, Helmut: Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Bd. 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland (Berlin 1998) ISBN 3861531453
  • Werle, Gerhard / Marxen, Klaus / Schäfter, Petra / Thiemrodt, Ivo: Strafjustiz und DDR-Unrecht (Berlin 2004) ISBN 3899490800

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 23.7.2022
  2. WIR - Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein: Zur Person, Heft 9/1975
  3. Müller-Enbergs: Mitarbeiter, S. ?
  4. Werle / Marxen u.a.: Strafjustiz, S. 118
  5. Björn und die Detektive, DER SPIEGEL, 7.6.1993
  6. Müller-Enbergs: Mitarbeiter, S. 227
  7. Knabe / Eisenfeld: West-Arbeit, S. 36
  8. Goos, Diethart: Agentenprozeß eröffnet, DIE WELT, 6.11.1996
  9. 9,0 9,1 Michels verlässt die Linkspartei, Kieler Nachrichten, 19.5.2009 | Waybackmachine