Bernhard Ahrens: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Er besuchte die Volksschule bis zur Selecta, der Zusatzklasse für Begabte. Seit [[1913]] lebte er in in Hamburg, wo er eine Haus- und Schiffszimmererlehre absolvierte. Seit [[1919]] gehörte er sowohl der Gewerkschaft als auch der [[Sozialistische Arbeiterjugend|SAJ]] an, seit [[1922]] der SPD. Er beteiligte sich an der Gründung des Freiwilligen Arbeitsdienstes und war bis [[1933]] Lagerleiter. [[1929]] besuchte er die Arbeitervolkshochschule in Tinz. [[1936]] heirateten er und [[Friedel Ahrens|Friedel Felst]].<ref>[[Alfred Schulz]]: ''Friedel Ahrens (geb. 1908)''. In: ''Demokratische Geschichte'' III(1988), S. 626</ref> Im 2. Weltkrieg war er drei Jahre als Soldat der Wehrmacht in Norwegen stationiert. [[1943]] in Hamburg ausgebombt, zog die Familie nach [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]] zu den Eltern Felst, von wo aus er ab [[1946]] als Parteisekretär tätig war.
Bernhard Ahrens besuchte die Volksschule bis zur Selecta, der Zusatzklasse für Begabte. Seit [[1913]] lebte er mit seiner Familie in Hamburg, wo er eine Haus- und Schiffszimmererlehre absolvierte. Seit [[1919]] gehörte er sowohl der Gewerkschaft als auch der [[Sozialistische Arbeiterjugend|SAJ]] an, seit [[1922]] der SPD. Er beteiligte sich an der Gründung des Freiwilligen Arbeitsdienstes und war bis [[1933]] Lagerleiter. [[1929]] besuchte er die Arbeitervolkshochschule in Tinz. [[1936]] heirateten er und [[Friedel Ahrens|Friedel Felst]].<ref>[[Alfred Schulz]]: ''[[Friedel Ahrens]] (geb. 1908)''. In: ''Demokratische Geschichte'' III(1988), S. 626</ref> Im 2. Weltkrieg war er drei Jahre lang als Soldat der Wehrmacht in Norwegen stationiert. [[1943]] in Hamburg ausgebombt, zog die Familie nach [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]] zu den Eltern Felst, von wo aus er ab [[1946]] als Parteisekretär tätig war.


Die [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein#Aufarbeitung|Studie von Danker/Lehmann-Himmel]] ordnet ihn der Gruppe "angepasst/ambivalent" (S. 173) und der Untergruppe "inkludierter Volksgenosse" (S. 279) zu, auf der Grundlage seiner Akte im Landesarchiv (LASH Abt. 460.15, Nr. 32).
Die [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein#Aufarbeitung|Studie von Danker/Lehmann-Himmel]] ordnet ihn der Gruppe "angepasst/ambivalent" (S. 173) und der Untergruppe "inkludierter Volksgenosse" (S. 279) zu, auf der Grundlage seiner Akte im Landesarchiv (LASH Abt. 460.15, Nr. 32).


[[1951]] verließ er Schleswig-Holstein - es heißt, ihn "zog es als Parlamentarier nach Kassel"<ref>[[Alfred Schulz]]: ''Friedel Ahrens (geb. 1908)''. In: ''Demokratische Geschichte'' III(1988), S. 626</ref>. Dafür, dass er etwa im Hessischen Landtag gewesen sei, läßt sich jedoch kein Beleg finden. Laut Martens war er ab [[1951]] als Bezirkssekretär bei der SPD Hessen-Nord tätig.<ref>Martens: ''Geschichte'', S. 547</ref>
[[1951]] verließ er Schleswig-Holstein - es heißt, ihn "zog es als Parlamentarier nach Kassel"<ref>[[Alfred Schulz]]: ''[[Friedel Ahrens]] (geb. 1908)''. In: ''Demokratische Geschichte'' III(1988), S. 626</ref>. Dafür, dass er etwa im Hessischen Landtag gewesen sei, läßt sich jedoch kein Beleg finden. Laut Martens war er ab [[1951]] als Bezirkssekretär bei der SPD Hessen-Nord tätig.<ref>Martens: ''Geschichte'', S. 547</ref>


Seine letzte im Landtagsinformationssystem angegebene Adresse in Schleswig-Holstein war Damm 39, 2080 Pinneberg. Dies war jedoch die Adresse des Parteibüros in [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]].<ref>[http://www.spdpinneberg.de/index.php/inhalte-26/articles/id-1945-1964.html Ortsverein Pinneberg: Parteigeschichte 1945-1964]</ref> Bernhard Ahrens hat, soweit ermittelt, nie in seinem Wahlkreis gewohnt.
Als letzte bekannte Adresse in Schleswig-Holstein ist im Landtagsinformationssystem "Damm 39, 2080 Pinneberg" angegeben. Dies war jedoch die Adresse des [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberger]] Parteibüros.<ref>[http://www.spdpinneberg.de/index.php/inhalte-26/articles/id-1945-1964.html Ortsverein Pinneberg: Parteigeschichte 1945-1964]</ref> Bernhard Ahrens hat, soweit ermittelt, nie in seinem Wahlkreis gewohnt.


== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==
Von [[1946]] bis [[1950]] gehörte Bernhard Ahrens dem Gemeinderat in [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]] an.
Von [[1946]] bis [[1950]] gehörte Bernhard Ahrens dem Gemeinderat in [[Ortsverein Reinbek|Reinbek]] an.


Ab [[1946]] war er Kreissekretär im [[Kreisverband Pinneberg]], nach der Organisationsreform vom [[1. Oktober]] [[1949]] Unterbezirkssekretär für den [[Unterbezirk]] V, damit zuständig für die Kreisverbände [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]], [[Kreisverband Rendsburg|Rendsburg]] und [[Kreisverband Segeberg|Segeberg]].  
Ab [[1946]] war er als Kreissekretär im [[Kreisverband Pinneberg]] tätig. Nach der Organisationsreform vom [[1. Oktober]] [[1949]] wurde er Unterbezirkssekretär für den [[Unterbezirk]] V, damit zuständig für die Kreisverbände [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]], [[Kreisverband Rendsburg|Rendsburg]] und [[Kreisverband Segeberg|Segeberg]].  


Von [[1947]] bis [[1950]] war er Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis 31 (Pinneberg-Süd) und parlamentarischer Vertreter des Landessozialministers. Aktiv war er im Volksbildungsausschuss und als Vorsitzender des Aufbauausschusses, im Landesplanungsrat und stellvertretend im Landeswahlausschuss. Am [[31. Mai]] [[1950]] schied er aus dem Landtag aus.
In der [[Landtagswahl 1947]] wurde er für den Wahlkreis 31 (Pinneberg-Süd) in den [[1. Wahlperiode 1947-1950|Landtag]] gewählt. Dort war er parlamentarischer Vertreter des Landessozialministers, außerdem aktiv im Volksbildungsausschuss und als Vorsitzender des Aufbauausschusses, im Landesplanungsrat und stellvertretend im Landeswahlausschuss. Am [[31. Mai]] [[1950]] schied er aus dem Landtag aus.


== Literatur & Links ==
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== Quellen ==
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[[Kategorie:Kreisverband Rendsburg]]
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[[Kategorie:Kreisverband Pinneberg]]
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[[Kategorie:Ortsverein Reinbek]]
[[Kategorie:Ortsverein Reinbek]]

Version vom 28. Mai 2020, 23:29 Uhr

Bernhard Ahrens
Bernhard Ahrens
Bernhard Ahrens
Geboren: 21. Dezember 1905
Gestorben: 5. Juni 1978

Bernhard Ahrens, * 21. Dezember 1905 in Lehe/Krs. Wesermünde, † 5. Juni 1978, verm. in Kassel; Zimmermann, Parteisekretär. Verheiratet, zwei Kinder; konfessionslos. Mitglied der SPD seit 1922.

Leben & Beruf

Bernhard Ahrens besuchte die Volksschule bis zur Selecta, der Zusatzklasse für Begabte. Seit 1913 lebte er mit seiner Familie in Hamburg, wo er eine Haus- und Schiffszimmererlehre absolvierte. Seit 1919 gehörte er sowohl der Gewerkschaft als auch der SAJ an, seit 1922 der SPD. Er beteiligte sich an der Gründung des Freiwilligen Arbeitsdienstes und war bis 1933 Lagerleiter. 1929 besuchte er die Arbeitervolkshochschule in Tinz. 1936 heirateten er und Friedel Felst.[1] Im 2. Weltkrieg war er drei Jahre lang als Soldat der Wehrmacht in Norwegen stationiert. 1943 in Hamburg ausgebombt, zog die Familie nach Reinbek zu den Eltern Felst, von wo aus er ab 1946 als Parteisekretär tätig war.

Die Studie von Danker/Lehmann-Himmel ordnet ihn der Gruppe "angepasst/ambivalent" (S. 173) und der Untergruppe "inkludierter Volksgenosse" (S. 279) zu, auf der Grundlage seiner Akte im Landesarchiv (LASH Abt. 460.15, Nr. 32).

1951 verließ er Schleswig-Holstein - es heißt, ihn "zog es als Parlamentarier nach Kassel"[2]. Dafür, dass er etwa im Hessischen Landtag gewesen sei, läßt sich jedoch kein Beleg finden. Laut Martens war er ab 1951 als Bezirkssekretär bei der SPD Hessen-Nord tätig.[3]

Als letzte bekannte Adresse in Schleswig-Holstein ist im Landtagsinformationssystem "Damm 39, 2080 Pinneberg" angegeben. Dies war jedoch die Adresse des Pinneberger Parteibüros.[4] Bernhard Ahrens hat, soweit ermittelt, nie in seinem Wahlkreis gewohnt.

Partei & Politik

Von 1946 bis 1950 gehörte Bernhard Ahrens dem Gemeinderat in Reinbek an.

Ab 1946 war er als Kreissekretär im Kreisverband Pinneberg tätig. Nach der Organisationsreform vom 1. Oktober 1949 wurde er Unterbezirkssekretär für den Unterbezirk V, damit zuständig für die Kreisverbände Pinneberg, Rendsburg und Segeberg.

In der Landtagswahl 1947 wurde er für den Wahlkreis 31 (Pinneberg-Süd) in den Landtag gewählt. Dort war er parlamentarischer Vertreter des Landessozialministers, außerdem aktiv im Volksbildungsausschuss und als Vorsitzender des Aufbauausschusses, im Landesplanungsrat und stellvertretend im Landeswahlausschuss. Am 31. Mai 1950 schied er aus dem Landtag aus.

Literatur & Links

  • Danker, Uwe / Lehmann-Himmel, Sebastian: Geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der personellen und strukturellen Kontinuität nach 1945 in der schleswig-holsteinischen Legislative und Exekutive (Schleswig-Holsteinischer Landtag 2016) (Drucksache 18/4464)
  • Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8
  • Landtagsinformationssystem: Bernhard Ahrens (mit Foto)
  • Wikipedia: Bernhard Ahrens

Quellen

  1. Alfred Schulz: Friedel Ahrens (geb. 1908). In: Demokratische Geschichte III(1988), S. 626
  2. Alfred Schulz: Friedel Ahrens (geb. 1908). In: Demokratische Geschichte III(1988), S. 626
  3. Martens: Geschichte, S. 547
  4. Ortsverein Pinneberg: Parteigeschichte 1945-1964