Provinzialparteitag 1902, Flensburg

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Provinzialparteitag Flensburg 1902
Flensburg
Siehe auch: Beschlussdatenbank


Frage der dänischen Minderheit

"Auf dem Flensburger Parteitag 1902 nahm sie [die Sozialdemokratie] auch entschlossen Stellung zur dänischen Minderheitenfrage."[1]

Seit dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte Schleswig zu Preußen. So war eine dänische Minderheit entstanden, die nördlich von Flensburg jedoch die Mehrheit der Bevölkerung bildete. Die Haltung der SPD in Bezug auf sie war widersprüchlich. Laut Friedensvertrag sollte es eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit des Landesteils zu Deutschland oder Dänemark geben. Diese Klausel wurde 1879 von den beiden Vertragsparteien einvernehmlich annulliert. Der SPD-Bezirksparteitag bezeichnete die Klausel als "widerrechtlich beseitigt" und erklärte, dass es bei Wahlen in Nordschleswig nicht um die Nationalität des Kandidaten gehe. In der Praxis wurden diese Wahlen jedoch immer primär nach der Nationalität des Kandidaten entschieden. Die SPD konnte dort nie gute Wahlergebnisse erringen und keine Kandidaten durchsetzen.

Quellen

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 34