Bundestagswahl 2013

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Peer Steinbrück in Kiel

Bei der Bundestagswahl 2013 am 22. September 2013 erhielt die CDU 41,5% der Stimmen. Die SPD konnte sich mit 25,7% gegenüber der Bundestagswahl 2009 leicht verbessern, blieb aber hinter dem Ziel, mit Peer Steinbrück den Kanzler zu stellen und eine Regierung mit den Grünen zu bilden, weiterhin zurück. Die FDP schaffte erstmals den Einzug in den Bundestag nicht - sie erhielt nur 4,8% der Stimmen. Während die Grünen zwischenzeitlich in Umfragen bei 20% lagen, erhielten sie bei der Wahl nur 8,4% und landeten damit sogar noch hinter der Linken mit 8,6%. Die Wahlbeteiligung betrug 71.5% und lag damit leicht über der von 2009.

Wahlkampf

Dem Wahlkampf der SPD ging ein Beteiligungsprozess voraus, der dem entsprach, was die SPD in der Schleswig-Holstein zur Landtagswahl 2012 durchgeführt hatte. Die Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen einzureichen, was ihnen wirklich wichtig ist. 40.000 Postkarten erreichten das Willy-Brandt-Haus in Berlin. Knapp 1000 Teilnehmer wurden ausgewählt, am Bürgerkonvent teilzunehmen und noch einmal daran zu arbeiten, die Themen zu gewichten. Schließlich konnte man per Internet die 10 wichtigesten Punkte mitbestimmen.[1] Daraus entstand das Regierungsprogramm.

Unter dem Motto "Das WIR entscheidet" tourte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück durch das Land. Am 27. August [2013] traf sich Peer Steinbrück mit rund 2500 Bürgerinnen und Bürgern auf dem Europaplatz in Kiel, um mit ihnen zu diskutieren. Bei der Veranstaltung "Klartext mit Peer Steinbrück", traten auch der Landesvorsitzende Ralf Stegner und Ministerpräsident Torsten Albig, sowie der Kieler Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels und aus den benachbarten Wahlkreisen Sönke Rix und Birgit Malecha-Nissen auf.

Regierungsbildung

Das Ziel vor der Wahl war die Bildung einer rot-grünen Regierung. Eine Regierung gemeinsam mit der Linkspartei wurde dagegen kategorisch ausgeschlossen. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte außerdem für sich persönlich eine Beteiligung an einer großen Koalition ausgeschlossen. Nachdem nun Schwarz-Gelb abgewählt war, standen nur Schwarz-Grün oder die Große Koalition ohne Peer Steinbrück zur Debatte.

Nach Sondierungen, die die CDU sowohl mit den Grünen als auch mit der SPD geführt hatte, holte sich der SPD-Parteivorstand auf einem Parteikonvent das Mandat für Koalitionsverhandlungen, an deren Ende eine Mitgliederbefragung stehen sollte.

Nach dem Abschluss der Koalitonsverhandlungen, wurde der Vertrag an alle Mitglieder als Sonderausgabe des Vorwärts verschickt, die in der Druckerei der Kieler Nachrichten in Kiel gedruckt wurde. In Veranstaltungen im ganzen Land wurde über den Koalitionsvertrag diskutiert. Der Landesverband Schleswig-Holstein organisierte Regionalkonferenzen in Rendsburg (2. Dezember), Pinneberg (3. Dezember) und Lübeck (6. Dezember). Dort diskutierten Ralf Stegner, Torsten Albig sowie die örtlichen Bundestagsabgeordneten und eine vierte Person jeweils mit Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern. Am Ende konnte per Klebepunkt an einer Metaplanwand über den Koalitionsvertrag unverbindlich abgestimmt werden. Alle Veranstaltungen ergaben eine große Mehrheit für den Koalitionsvertrag.

Ab dem 6. Dezember erhielten alle SPD-Mitglieder die Abstimmungsunterlagen. Ab 12. Dezember fand die Auszählung in Berlin statt. Am 14. Dezember nachmittags stand das Ergebnis fest: Nicht nur der Mindestanteil von 20 Prozent, sondern fast 78 Prozent der Parteimitglieder hatten sich am Mitgliedervotum beteiligt. Von den gültigen Stimmen entfielen 76 Prozent auf die Zustimmung zum Koalitionsvertrag, 24 Prozent auf die Ablehnung. Der Weg zur Regierungsbeteiligung der SPD war geebnet.

Wahlergebnis in Schleswig-Holstein

Erststimmen: Hans-Peter Bartels gewann für die SPD den Wahlkreis Kiel, Gabriele Hiller-Ohm den Wahlkreis Lübeck.

Zweitstimmen:

Landesergebnis Änderung zu 2009 Bundesergebnis Differenz Land/Bund
SPD 31,5 % +4,7 25,7 % +5,8
CDU 39,2 % +7,0 41,5 % -2,3
FDP 5,6 % -10.7 4,8 % +0,8
Grüne 9,4 % -3,3 8,4 % +1,0
Linke 5,2 % -2,7 8,6 % -3,4

Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 73,6 %

Landesgruppe Schleswig-Holstein

Die Landesgruppe Schleswig-Holstein bestand nach der Bundestagswahl aus neun Mitgliedern:

  1. Dr. Ernst Dieter Rossmann
  2. Bettina Hagedorn
  3. Sönke Rix
  4. Gabriele Hiller-Ohm
  5. Franz Thönnes
  6. Dr. Nina Scheer
  7. Dr. Hans-Peter Bartels
  8. Birgit Malecha-Nissen
  9. Matthias Ilgen

In der vorigen Legislaturperiode sind es nur sechs gewesen

Fotos

Weblinks

Quellen