Deutsch-Dänischer Krieg

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Deutsch-Dänische Krieg fand vom 1. Februar bis zum 30. Oktober 1864 statt. In dem Konflikt standen sich auf der einen Seite das Königreich Dänemark auf der anderen Seite Österreich und Preußen gegenüber, die über die Vorherrschaft über Schleswig-Holstein kämpften.

Der Dänische König Christian IV. war Herzog von Schleswig, Holstein und Lauenburg. Holstein und Lauenburg waren zugleich Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes, Schleswig dagegen ein Lehen Dänemarks. Als der Dänische König Holstein und Lauenburg stärker in den Dänischen Staat einbinden wollte, kam es zu Widerstand in den Herzogtümern. Der Deutsche Bund zog Truppen in die beiden Herzogtümer. Unter Protest des Bundes zogen am 1. Februar 1866 Preußen und Österreich ihre Truppe über die Grenze nach Schleswig.

Der Krieg endete mit einer Niederlage Dänemarks. Das Königreich musste Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtreten. Bis 1866 kontrollierte Preußen das Herzogtum Schleswig und Österreich Holstein und Lauenburg, bis Österreich im Prager Frieden die beiden Landesteile an Preußen abtreten musste und Schleswig-Holstein Preußische Provinz wurde.

Die Arbeiterschaft beteiligte sich an der leidenschaftlichen Bewegung zur Befreiung Schleswig-Holsteins von Dänemark.

"Der Hamburger Lassalleaner August Perl, der seit Anfang 1863 monatlich 'Die Stimme für und aus Schleswig-Holstein' herausgab, 'um die gute Sache unserer Brüder in den Elbländern und den Grundsatz der unzerreißbaren Zusammengehörigkeit Schleswig-Holstein zu verfechten', forderte jetzt sogar die Bewaffnung von Freiwilligen aus der Arbeiterschaft. Er wollte die nationale Bewegung in Schleswig-Holstein im Notfall durch selbstständige Aktionen beeinflussen können. Lassalle sah in Perls Vorhaben eine Gefahr, die zur Unterdrückung der jungen Arbeiterbewegung führen könnte. In einer Entschließung bezeichnete er es als Pflicht aller deutschen Regierungen, die Herzogtümer aus der Gewalt Dänemarks zu reißen, doch warnte er Perl, Freiwillige zu entsenden. 'Es sei weder demokratisch noch national' - meinte Lassalle in einem Schreiben an Perl - 'sich für das legitime Fürstenerbrecht des Herzogs von Augstenburg in Schleswig-Holstein einzusetzen, so wie es die Fortschrittspartei und der Nationalverein täten. Die Arbeiterbewegung dürfe sich unter keinen Umständen vom Kampf um die Einheit Deutschlands ablenken lassen, mit dem die Lösung der Schleswig-Holstein-Frage ohnehin verbunden wäre. Trotz Lassalles Warnung erreichte Perl die Unterstützung der Hamburger Gemeinde bei der Gründung militanter Arbeitergruppen. Sie kamen aber aus Hamburg nicht heraus. Ein 'Allgemeiner Arbeiterverein für schleswig-holsteinische Angelegenheiten', auch von Perl gegründet, verfiel der polizeilichen Auflösung."[1]

Literatur

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Quellen