Eduard Adler: Unterschied zwischen den Versionen

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Von [[1904]] bis [[1919]] war Eduard Adler Stadtverordneter in Kiel. Auf seine Initiative hin zusammen mit dem Vorsitzenden der Kieler Jugendspielvereine, Prof. Peters wurde an der Eckernförder Straße ein städtischer Sport- und Spielplatz (Nordmark-Sportfeld) errichtet<ref>Karl Rickers: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay06.pdf Eduard Adlers Friedenspolitik 1914]'' In: ''Demokratische Geschichte'', Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121</ref>. Verein benannte sich bei seiner Neugründung [[1949]] "Freie Turnerschaft Adler von 1893 e. V." (FT Adler).  
Von [[1904]] bis [[1919]] war Eduard Adler Stadtverordneter in Kiel. Auf seine Initiative hin zusammen mit dem Vorsitzenden der Kieler Jugendspielvereine, Prof. Peters wurde an der Eckernförder Straße ein städtischer Sport- und Spielplatz (Nordmark-Sportfeld) errichtet<ref>Karl Rickers: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay06.pdf Eduard Adlers Friedenspolitik 1914]'' In: ''Demokratische Geschichte'', Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121</ref>. Verein benannte sich bei seiner Neugründung [[1949]] "Freie Turnerschaft Adler von 1893 e. V." (FT Adler).  


Im Jahr [[1920]] wurde Eduard Adler zunächst kommissarisch Landrat von Eckernförde. Nach der Wahl am [[1. Oktober]] [[1921]] wurde er im Amt bestätigt. Aus diesem Amt schied er im Jahr [[1926]] mit 65 Jahren aus.  
Im Jahr [[1920]] wurde Eduard Adler zunächst kommissarisch Landrat von Eckernförde. Nach der Wahl am [[1. Oktober]] [[1921]] wurde er im Amt bestätigt. Während des "Kapp-Putsches" wird Eduard Adler vom Militär verhaftet und im Schloss Gottorf festgesetzt<ref>Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963])</ref>.
 
Aus diesem Amt schied er im Jahr [[1926]] mit 65 Jahren aus.


== Berlin ==
== Berlin ==

Version vom 10. August 2015, 22:45 Uhr

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Eduard Adler
Geboren: 30. April 1861
Gestorben: 18. April 1940

Eduard Adler (* 20. April 1861 in Berlin[1]; † 1940[2]) war Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung und Stadtverordneter für die SPD in Kiel.

In einem Beitrag über Eduard Adler schrieb Karl Rickers:

"... es gibt im Raum Schleswig-Holstein gewiß nicht viele Persönlichkeiten von dem poltitischen und geistigen Rang und zugleich der politischen Wirksamkeit Eduard Adlers. Es dürften Adler und Legien gewesen sein, die von der Jahrhundertwende an das Bild der hiesigen Arbeiterbewegung in erster Linie geprägt haben."[3]

Eduard Adler stammt aus einer bürgerlichen Familie mit jüdischer Herkunft. Seine Eltern waren der Kaufmann Otto Adler und dessen Frau Helene, geborene Herz. Es ist nicht geklärt, ob seine Eltern der Jüdischen Religionsgemeinschaft angehört haben; er selber bezeichnete sich als konfessionslos. Er besuchte das Luisenstädtische Gymnasium (heute: Heinrich-Schliemann-Oberschule) in Berlin und begann nach dem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im 3.Garderegiment die Fächer Naturwissenschaften, Philosophie, Neuere Sprachen, Statistik, Nationalökonomie und Rechtswissenschaft zu studieren, wechselte nach dem Studium dann zum Journalismus.

Eduard Adler ist, wie so manche führende Persönlichkeiten der damaligen Sozialdemokratie, offenbar aus dem Gefühl gesellschaftlicher Zurücksetzung infolge seiner jüdischen Herkunft zur Arbeiterbewegung gekommen.

Das Kieler Adressbuch von 1914 verzeichnet den Eintrag:

Adler, Ed., Redakt., Goethestr. 24[4]

Schleswig-Holsteinische Volkszeitung

Eduard Adler war von 1884 an als Redakteur tätig, zunächst an verschiedenen bürgerlichen Provinzblättern. Er kam dann vor der Jahrhundertwende nach Schleswig-Holstein und trat hier in die Redaktion der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung in Kiel ein.

Von 1900 bis 1918 arbeitete Eduard Adler als Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung. In dieser Zeit hatte das Blatt nur wenige hauptamtliche Redakteure. So setzte er sich auf dem Provinzialparteitag 1909 für die Schaffung einer vierten Redakteursstelle ein. Als Chefredakteur schrieb er die politischen Leitartikel und bewies dabei politischen Instinkt und Weitblick.

Arbeitersport

Eduard Adler organisierte den Zusammenschluss der Kieler Arbeitersportvereine zur "Freien Turnerschaft an der Kieler Förde". Verein benannte sich bei seiner Neugründung 1949 "Freie Turnerschaft Adler von 1893 e. V." (FT Adler).

Als staatlich geprüfter Turnlehrer durfte Eduard Adler trotz der Repressionen gegen die Arbeiter-Sportvereine Sport unterrichten.

Kritik erntete Eduard Adler für die Gründung einer Arbeitergruppe zur Wehrertüchtigung.[5]

Kommunalpolitik

Von 1904 bis 1919 war Eduard Adler Stadtverordneter in Kiel. Auf seine Initiative hin zusammen mit dem Vorsitzenden der Kieler Jugendspielvereine, Prof. Peters wurde an der Eckernförder Straße ein städtischer Sport- und Spielplatz (Nordmark-Sportfeld) errichtet[6]. Verein benannte sich bei seiner Neugründung 1949 "Freie Turnerschaft Adler von 1893 e. V." (FT Adler).

Im Jahr 1920 wurde Eduard Adler zunächst kommissarisch Landrat von Eckernförde. Nach der Wahl am 1. Oktober 1921 wurde er im Amt bestätigt. Während des "Kapp-Putsches" wird Eduard Adler vom Militär verhaftet und im Schloss Gottorf festgesetzt[7].

Aus diesem Amt schied er im Jahr 1926 mit 65 Jahren aus.

Berlin

Nach seinem Ausscheiden aus der Politik 1926 zog er zurück nach Berlin. Seine Wohnadresse ist bis zum Jahr 1936 noch bekannt - Das Berliner Adressbuch weist als seinen Wohnsitz Berlin NW 7, Mittelstraße 50 aus - Beruf:Landrat a.D.[8] Sein weiterer Verbleib ist unbekannt.

Ehrungen

Literatur

Links

Quelle

  1. Karl Rickers: Eduard Adlers Friedenspolitik 1914 In: Demokratische Geschichte, Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121
  2. Adler, Eduard, Eintrag im Kalliope-OPAC
  3. Karl Rickers: Eduard Adlers Friedenspolitik 1914 In: Demokratische Geschichte, Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121
  4. Adressbuch der Stadt Kiel 1914 (Buchstabe A)
  5. Karl Rickers: Eduard Adlers Friedenspolitik 1914 In: Demokratische Geschichte, Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121
  6. Karl Rickers: Eduard Adlers Friedenspolitik 1914 In: Demokratische Geschichte, Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121
  7. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963])
  8. Karl Rickers: Eduard Adlers Friedenspolitik 1914 In: Demokratische Geschichte, Demokratische Geschichte, Band 1, Seite 83-121
  9. Zeltlager Adlerhorst