Erich Arp: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach mehrere Wochen Haft in Hamburg, hilft er beim Wiederaufbau der SPD in Hamburg. Am [[14. Juli]] [[1945]] wird Erich Arp als Verbindungsmann für Schleswig-Holstein in den vorläufigen Landesvorstand der SPD Hamburg gewählt. Mit dieser Erfahrung kehrt er zurück nach [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]. Er beteiligt sich am "[[Antifaschistischer Ausschuss|Antifaschistischen Ausschuss]]" aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern. Er verfasst einen "Aufruf!". Der enthält einen 24-Punkte-Plan mit Sofortmaßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung sowie zur Demokratisierung der Gesellschaft. Er begründet darin auch den Führungsanspruch der Arbeiterbewegung und orientiert sich am Hamburger Aktionsprogramm.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>  
Nach mehrere Wochen Haft in Hamburg, hilft er beim Wiederaufbau der SPD in Hamburg. Am [[14. Juli]] [[1945]] wird Erich Arp als Verbindungsmann für Schleswig-Holstein in den vorläufigen Landesvorstand der SPD Hamburg gewählt. Mit dieser Erfahrung kehrt er zurück nach [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]. Er beteiligt sich am "[[Antifaschistischer Ausschuss|Antifaschistischen Ausschuss]]" aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern. Er verfasst einen "Aufruf!". Der enthält einen 24-Punkte-Plan mit Sofortmaßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung sowie zur Demokratisierung der Gesellschaft. Er begründet darin auch den Führungsanspruch der Arbeiterbewegung und orientiert sich am Hamburger Aktionsprogramm.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>  


Erich Arp macht sich Gedanken über den Wiederaufbau der SPD als "Einheitsfront" aus Sozialdemokraten und Kommunisten. Im August [[1945]] legt er einen Organisationsplan dafür vor. In ihm beschreibt er den Aufbau der Partei von den Ortsvereinen zu fünf Unterbezirken und regelt, wer Mitglied werden kann und wie viel Beitrag Mitglieder zu zahlen haben.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>  
Erich Arp macht sich Gedanken über den [[Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein|Wiederaufbau der SPD]] als "Einheitsfront" aus Sozialdemokraten und Kommunisten. Im August [[1945]] legt er einen Organisationsplan dafür vor. In ihm beschreibt er den Aufbau der Partei von den [[Ortsverein]]en zu fünf [[Unterbezirk]]en und regelt, wer Mitglied werden kann und wie viel Beitrag Mitglieder zu zahlen haben.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>  


: "Ziel ist, daß die SP[Sozialdemokratische Partei] und die KP[Kommunistische Partei] zur ideologischen, organisatorischen und Aktionseinheit gelangen, die zur sozialistischen Einheitspartei hinführt. Beginn mit getrenntem Organisationsaufbau und gleichzeitiger kartellmäßiger Bildung von gemeinsamen paritätischen Arbeitsausschüssen der SP und KP für alle Organisationsstufen, von [[Ortsverein|Ortsvereinen]] bis zum [[Bezirk]]sverband, siehe Erklärung des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralauschusses der SPD Berlin]] vom [[14. Juli|14.7.]] [[1945]]. Bildung von Anti-Nazi-Kommitees - Einheitsblock für demokratische Erneuerung mit allen geeigneten demokratischen Antifaschisten - christlich-demokratischen Parteien auf breiter Grundlage."<ref>zitiert nach: Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>
: "Ziel ist, daß die SP[Sozialdemokratische Partei] und die KP[Kommunistische Partei] zur ideologischen, organisatorischen und Aktionseinheit gelangen, die zur sozialistischen Einheitspartei hinführt. Beginn mit getrenntem Organisationsaufbau und gleichzeitiger kartellmäßiger Bildung von gemeinsamen paritätischen Arbeitsausschüssen der SP und KP für alle Organisationsstufen, von [[Ortsverein|Ortsvereinen]] bis zum [[Bezirk]]sverband, siehe Erklärung des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralauschusses der SPD Berlin]] vom [[14. Juli|14.7.]] [[1945]]. Bildung von Anti-Nazi-Kommitees - Einheitsblock für demokratische Erneuerung mit allen geeigneten demokratischen Antifaschisten - christlich-demokratischen Parteien auf breiter Grundlage."<ref>zitiert nach: Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 53</ref>

Version vom 17. April 2019, 11:46 Uhr

Erich Arp
Erich Arp
Erich Arp
Geboren: 21. Dezember 1909
Gestorben: 20. Dezember 1999

Erich Arp, * 21. Dezember 1909 in Horneburg; † 20. Dezember 1999 in Hamburg?. Kaufmann, Mitglied der SPD seit 1930.

Werdegang

Realgymnasium; Studium von Pädagogik, Jura und Volkswirtschaft in Hamburg und Berlin, Leiter der Berliner sozialistischen Studentengruppe und der "Akademischen Legion" im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.

1933 emigriert er zeitweise in die Niederlande. Nach Rückkehr seiner Rückkehr wird er kaufmännischer Angestellter - ab 1938 Fabrikant.

Am 4. Mai 1945 gründete sich in Elmshorn ein "Antifaschistischer Gewerkschaftsausschuss" aus Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und Kommunisten, der das Gewerkschaftshaus besetzte und einen bewaffneten "Antifaschistischen Ordnungsdienst" aufstellte. Erich Arp ist einer der beiden Gründer.

Einen Tag später erreichten britische Truppen die Stadt, setzten aber nicht wie üblich die Nazi-Amtsinhaber ab. Daraufhin beauftragte der Gewerkschaftsausschuss den Ordnungsdienst mit der Verhaftung der Nazi-Funktionäre. Am 6. Mai wurde der Bürgermeister abgesetzt und der ehemalige SPD-Ortsvereinsvorsitzende Heinrich Hauschildt zu seinem Nachfolger ernannt.

Erst am 13. Mai griff die Besatzungsmacht ein und setzte Hauschildt wieder ab. Erich Arp und der zum Polizeichef ernannte Kommunist Arthur Geißler wurden wegen Amtsanmaßung und unerlaubten Waffenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt und der Gewerkschaftsausschuss aufgelöst.[1]

Nach mehrere Wochen Haft in Hamburg, hilft er beim Wiederaufbau der SPD in Hamburg. Am 14. Juli 1945 wird Erich Arp als Verbindungsmann für Schleswig-Holstein in den vorläufigen Landesvorstand der SPD Hamburg gewählt. Mit dieser Erfahrung kehrt er zurück nach Elmshorn. Er beteiligt sich am "Antifaschistischen Ausschuss" aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern. Er verfasst einen "Aufruf!". Der enthält einen 24-Punkte-Plan mit Sofortmaßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung sowie zur Demokratisierung der Gesellschaft. Er begründet darin auch den Führungsanspruch der Arbeiterbewegung und orientiert sich am Hamburger Aktionsprogramm.[2]

Erich Arp macht sich Gedanken über den Wiederaufbau der SPD als "Einheitsfront" aus Sozialdemokraten und Kommunisten. Im August 1945 legt er einen Organisationsplan dafür vor. In ihm beschreibt er den Aufbau der Partei von den Ortsvereinen zu fünf Unterbezirken und regelt, wer Mitglied werden kann und wie viel Beitrag Mitglieder zu zahlen haben.[3]

"Ziel ist, daß die SP[Sozialdemokratische Partei] und die KP[Kommunistische Partei] zur ideologischen, organisatorischen und Aktionseinheit gelangen, die zur sozialistischen Einheitspartei hinführt. Beginn mit getrenntem Organisationsaufbau und gleichzeitiger kartellmäßiger Bildung von gemeinsamen paritätischen Arbeitsausschüssen der SP und KP für alle Organisationsstufen, von Ortsvereinen bis zum Bezirksverband, siehe Erklärung des Zentralauschusses der SPD Berlin vom 14.7. 1945. Bildung von Anti-Nazi-Kommitees - Einheitsblock für demokratische Erneuerung mit allen geeigneten demokratischen Antifaschisten - christlich-demokratischen Parteien auf breiter Grundlage."[4]

Im September 1945 wird er Mitglied des provisorischen Bezirksvorstands der SPD Schleswig-Holstein und Kreisvorsitzender der SPD Pinneberg.

1946-1950 wird er Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages.

12. September - 25. November 1946 Landesminister für Ernährung und Landwirtschaft,

2. Dezember 1946 - 19. April 1947 für Aufbau und Arbeit,

29. April 1947 - 14. Januar 1948 (Rücktritt) für Ernährung und Landwirtschaft;

Nach seinem Rücktritt bewarb sich Erich Arp gegen Andreas Gayk als Bezirksvorsitzender. Er unterlag mit 33 zu 124 Stimmen.[5]

1949 Austritt aus der SPD, um einem Parteiausschluss wegen Kontakten zur SED zuvorzukommen; Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Sozialistische Union".

1957 Wiedereintritt in die SPD,

1961-1974 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft (SPD)[6]

Würdigung

In Elmshorn gibt es seit 2007 einen Erich-Arp-Platz.

Literatur & Links

Quellen

  1. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959. Malente 1998, S. 29
  2. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 53
  3. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 53
  4. zitiert nach: Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 53
  5. Varain: Parteien, S. ?
  6. Einleitung zum Nachlass im AdsD