Fürstentum Lübeck

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Karte des Fürstentums Lübeck, 1819
Karte des Fürstentums Lübeck, 1819

Das Fürstentum Lübeck (auch: "Landesteil Lübeck" und "Landesteil Eutin") war Teil des Großherzogtums Oldenburg und nicht von Schleswig-Holstein.

Die Stadt Lübeck selbst war niemals Teil des Fürstentums und blieb auch nach der Novemberrevolution als Freie Stadt ein eigenständiger Gliedstaat innerhalb des Deutschen Reiches. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz wurde der Landesteil Lübeck 1937 als Kreis Eutin vom Freistaat Oldenburg in die preußische Provinz Schleswig-Holstein umgegliedert. Das Gebiet ist heute Teil des Kreises Ostholstein.

Der Großherzog von Oldenburg hatte schon 1855 die Gründung von Arbeitervereinen verboten. Auch wenn sich dann in den 1860er Jahren der ADAV gründen durfte - es herrschte in der Region eine Tradition der Unterdrückung der Arbeiterbewegung.

1878 trat im ganzen Deutschen Reich das Sozialistengesetz in Kraft, mit dem Otto von Bismarck die Sozialdemokratie in Deutschland zerschlagen wollte.

Seit dem 1. April 1888 erschien in Bant (heute Teil von Wilhelmshaven) im Großherzogtum Oldenburg die Nordwacht. Herausgeber war Paul Hug. Da Oldenburg nicht zu Preußen gehörte, wurde das Sozialistengesetz dort laxer verfolgt. Die Nordwacht hatte allein in Kiel 1500 Abonnenten.[1]

1890 lief das Sozialistengesetz aus. Danach versuchte die Obrigkeit, sich bei der Verfolgung der Sozialdemokratie wieder auf das alte Oldenburger Verbot zu berufen, und machte ihr auch weiterhin das Leben schwer.

1905 gibt es im Fürstentum Lübeck „571 organisierte Genossen“, in fünf Orten sind Sozialdemokraten im Gemeinderat vertreten. Eine sozialdemokratische Mehrheit gibt es im Gemeinderat von Schwartau.[2]

Literatur

Siehe auch

Links

Einzelnachweise

  1. Vgl. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 25
  2. Vahlenkamp, Werner: "Die sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten aus dem oldenburgischen Landesteil Lübeck", Fn. 6, in: Demokratische Geschichte, Band 6, 1991