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Version vom 13. November 2017, 14:40 Uhr

Franz Thönnes
Franz Thönnes
Franz Thönnes
Geboren: 16. September 1954

Franz Thönnes, * 16. September 1954 in Essen; Industriekaufmann, Gewerkschaftssekretär. Verheiratet mit Rita Thönnes, 2 Kinder. Mitglied der SPD seit 1978.

Werdegang

Nach der Mittleren Reife und der Ausbildung zum Industriekaufmann arbeitete Franz Thönnes zunächst im Verkauf. 1978 nahm er ein Studium an der Sozialakademie Dortmund auf, 1979 wurde er Sekretär der IG Chemie-Papier-Keramik, jetzt IG Bergbau-Chemie-Energie. 1980 wurde er Bezirkssekretär, 1988 bis zu seiner Wahl in den Bundestag Geschäftsführer seiner Gewerkschaft in Hamburg.

Von 1986 bis 1994 gehörte er dem Aufsichtsrat der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH und dem Aufsichtsrat der AlliedSignal-Deutschland GmbH (Arbeitnehmervertreter) an und war ehrenamtlicher Arbeitsrichter.

Er ist oder war Mitglied der AWO, der Heimvolkshochschule Hustedt e.V., des Trägervereins KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen Springhirsch e.V., des Förderkreises Die Falken Henstedt-Ulzburg, des Vereins 'Gegen Vergessen - Für Demokratie' e.V., des Freundeskreises der Nordischen Filmtage Lübeck und der Amerika-Gesellschaft Bad Segeberg.

Er gehört dem Deutsch-Norwegischen Beirat der E.ON Ruhrgas AG für das Stipendienprogramm, dem Kuratorium der Internationalen Journalistenprogramme (IJP), dem Parlamentarischen Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, dem Landeskuratorium Schleswig-Holstein-Hamburg des Internationalen Bundes, dem Kuratorium der Tafelstiftung Schleswig-Holstein-Hamburg und dem Vorstand der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung (Oslo) an. Außerdem ist er Bundesvorsitzender der Deutsch-Norwegischen Freundschaftsgesellschaft e.V. und Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung (Berlin).

Politik

Von 1986 bis 1992 war Franz Thönnes Kreisvorsitzender der SPD Stormarn, bis 1994 auch Kreistagsabgeordneter, ab 1990 auch stellv. Kreisrat.

Von 1992 bis 1994 leitete er den Ortsverein seines Wohnortes Ammersbek.

Von April 1999 bis April 2003 gehörte er der Programmkommission des SPD-Parteivorstandes an.

Landesvorsitz

1997 wurde er zum 2. stellv. Landesvorsitzenden gewählt, 1999 und 2001 zum Landesvorsitzenden. Auf dem Landesparteitag in Bad Segeberg trat er am 12. April 2003 ohne Gegenkandidatur zur Wiederwahl an, erreichte jedoch im ersten Wahlgang mit 42,6 % nicht die nötige Stimmenzahl. Daraufhin verzichtete er auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang am 13. April, für den Claus Möller als einziger Kandidat antrat und gewählt wurde.

Bundestag

Seit 1994 vertritt er den Wahlkreis 8 (Kreis Segeberg und Teile des Kreises Stormarn) im Bundestag. Zur Bundestagswahl 2017 tritt er nicht wieder an.

Von 1998 bis November 2000 war er stellv. sozialpolitischer Sprecher, bis Januar 2001 dann sozialpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. Von November 2000 bis Oktober 2002 gehörte er dem Fraktionsvorstand an, ab Februar 2001 als stellv. Vorsitzender. Seit 2013 ist er stellv. außenpolitischer Sprecher.

Seit 1998 gehört er für die Bundestagsfraktion der Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamentary Conference - BSPC) an, seit 2002 als Vorsitzender, seit August 2006 Mitglied ihres Ständigen Ausschusses, bis August 2007 als dessen Vorsitzender. Von Oktober 2007 bis September 2009 war er Vorsitzender der BSPC-Arbeitsgruppe Arbeit und Soziale Wohlfahrt.

Von 1998 bis 2002 war er Vorsitzender der Deutsch-Skandinavischen Parlamentariergruppe des Bundestages. Nach ihrer Erweiterung zur Deutsch-Nordischen Parlamentariergruppe wurde er im Januar 2003 ihr stellv. Vorsitzender, im März 2006 ihr Vorsitzender.

Als Nachfolger von Sönke Rix wurde er gegen Ende der 18. Wahlperiode des Schleswig-Holsteinischen Landtags Mitglied im Gremium für Fragen der deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Bundesregierung

Von Oktober 2002 bis November 2005 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, danach bis November 2009 in der gleichen Funktion im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Ermittlungen

Am 14. Juni 2007 wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln Franz Thönnes' parlamentarische Immunität aufgehoben. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen der Kölner zu "Lustreisen" von Parlamentariern auf Kosten der Ruhrgas AG war gegen ihn der Verdacht der Vorteilsannahme entstanden: Er sollte im Juli 2003 seine Ehefrau auf eine von der Ruhrgas AG finanzierte Reise nach Norwegen mitgenommen und als Angehörige des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ausgegeben haben.[1] Das Verfahren wurde jedoch schnell wieder eingestellt, weil er den Verdacht eindeutig widerlegen konnte. Während einer privaten Reise nach Norwegen war er lediglich als Vorstandsmitglied der deutsch-norwegischen Willy-Brandt-Stiftung zu einem Programmpunkt der beanstandeten Reise eingeladen worden, der Besichtigung einer Gasförderplattform. Dieser Einladung waren er und seine Frau gefolgt. Der Vorwurf der Vorteilsannahme im Rahmen seiner Dienstausübung war damit gegenstandslos.[2]

Stimmen

"Fleißig, uneitel, kompetent. So wird der SPD-Politiker Franz Thönnes, 52, von Mit-Parlamentariern beschrieben. Ähnlich gut ist Thönnes' Ruf in seinem Bad Segeberger Wahlkreis (Schleswig-Holstein), hört man von Kollegen aus der Lokalpresse."[3]

Links

Quellen

  1. Petra Bornhöft/Florian Gathmann: Staatssekretär Thönnes im Visier der Ermittler, SPIEGEL online, 14.6.2007
  2. Ermittlungen gegen SPD-Politiker Thönnes eingestellt', SPIEGEL online, 27.6.2007
  3. Petra Bornhöft/Florian Gathmann: Staatssekretär Thönnes im Visier der Ermittler, SPIEGEL online, 14.6.2007