Gerd Walter: Unterschied zwischen den Versionen

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Nach dem Abitur [[1967]] studierte Gerd Walter am Berliner Otto-Suhr-Institut und in Hamburg Politische Wissenschaft. [[1973]] schloss er das Studium als Diplom-Politologe ab. Von [[1968]] bis [[1970]] machte er parallel zum Studium beim ''[[Lübecker Morgen]]'' und bei der Kieler ''[[Nordwoche]]'' eine Ausbildung zum Zeitungsredakteur. Ab [[1975]] war er als Dozent der [[Gustav-Heinemann-Bildungsstätte]] in Malente in der Erwachsenenbildung tätig.  
Nach dem Abitur [[1967]] studierte Gerd Walter am Berliner Otto-Suhr-Institut und in Hamburg Politische Wissenschaft. Von [[1968]] bis [[1970]] machte er parallel zum Studium beim ''[[Lübecker Morgen]]'' und bei der Kieler ''[[Nordwoche]]'' eine Ausbildung zum Zeitungsredakteur. [[1973]] schloss er das Studium als Diplom-Politologe ab.  


Seit Oktober [[2000]] ist er einer der Geschäftsführer der SPD-eigenen [[Sozialdemokratische Zeitungen#DDVG|Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft]] (ddvg).<ref>Lars Fetkötter: ''Ex-Minister Gerd Walter geht ins Verlagsgeschäft'', ''Lübecker Nachrichten'', 30.9.2000, S. 6</ref>
Ab [[1975]] war er als Dozent der [[Gustav-Heinemann-Bildungsstätte]] in Malente in der Erwachsenenbildung tätig. Dann wechselte er in die Politik.


== Politik ==
Danach arbeitete er von Oktober [[2000]] bis [[2010]] als einer der Geschäftsführer der SPD-eigenen [[Sozialdemokratische Zeitungen#DDVG|Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft]] (ddvg).<ref>Lars Fetkötter: ''Ex-Minister Gerd Walter geht ins Verlagsgeschäft'', ''Lübecker Nachrichten'', 30.9.2000, S. 6</ref><ref>new-business.de: ''[https://www.new-business.de/koepfe/detail.php?nr=606123 Geschäftsführer Gerd Walter verlässt DDVG]'', 16.12.2010</ref>
=== Parteiämter ===
Von [[1971]] bis [[1974]] war Gerd Walter Landesvorsitzender der [[Jusos]].


Als [[Günther Jansen]] [[1975]] [[Jochen Steffen]] als Landesparteichef ablöste, wurde Gerd Walter sein Stellvertreter. Er war dann von 1987 bis 1991 selbst Landesvorsitzender. Er wurde erstmals am [[20. November]] [[1987]] gewählt und am [[7. Oktober]] [[1989]] im Amt bestätigt.
== Partei & Politik ==
Mit 19 Jahren trat Gerd Walter [[1968]] in die SPD ein.
 
Von [[1971]] bis [[1974]] war er Landesvorsitzender der [[Jusos]].
 
Als [[Jochen Steffen]] [[1975]] den [[Landesvorsitzende/r|SPD-Landesvorsitz]] an [[Günther Jansen]] abgab, wurde der 26-jährige Gerd Walter dessen Stellvertreter. Mit 38 Jahren übernahm er [[1987]] selbst das Amt. [[1989]] wurde er wiedergewählt, [[1991]] trat er nicht wieder an.


=== Europaabgeordneter ===
=== Europaabgeordneter ===
Bei den [[Europawahl 1979|Europawahlen]] am [[10. Juni]] [[1979]] zog Gerd Walter ins Europäische Parlament ein. Bis [[1984]] war er dort stellvertretender Obmann der Gruppe der SPD-Fraktion.  
[[Datei:Gerd Walter 1988.jpg|thumb|right|350px|Gerd Walter im Europäischen Parlament, 1988]]
Bei den [[Europawahl 1979|Europawahlen]] am [[10. Juni]] [[1979]] zog der 30-jährige Gerd Walter ins Europäische Parlament ein. Bis [[1984]] war er dort stellvertretender Obmann der Gruppe der SPD-Fraktion.
 
: "Gerd Walter, 42, Europaparlamentarier der SPD, brachte seinen Parteivorsitzenden [[Björn Engholm]] in Verlegenheit. Der für seine gutsitzenden Anzüge bekannte Politiker war von einer Journalistin nach seinem bevorzugten Ausstatter gefragt worden. Der danebenstehende Walter wußte darauf ungebeten zu berichten, daß der Vorsitzende oft etwas leihe und dann nicht zurückgebe. Engholm zeigte sich verwundert, doch Walter erklärte: 'Ich habe dir 1968 als [[Jusos|Juso]] meinen Smoking für den Presseball in Travemünde geliehen und bis heute nicht zurückbekommen.' Engholm, der jetzt in seinem Kleiderschrank 'noch mal nachsehen' will, blieb mißtrauisch: 'Wann brauchst du schon einen Smoking?'"<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13492401.html Gerd Walter], DER SPIEGEL, 23.9.1991</ref>


=== Landesminister ===
=== Landesminister ===
[[1992]] wechselte Gerd Walter nach Schleswig-Holstein und wurde im [[Kabinett Engholm I|Kabinett]] von [[Björn Engholm]] Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten. Dies blieb er auch unter [[Heide Simonis]] bis [[2000]].
[[Datei:Gerd Walter Justizminister 1996.jpg|thumb|left|180px|Gerd Walter, 1996]]
[[1992]] wechselte Gerd Walter nach Schleswig-Holstein, um im [[Kabinett Engholm I|Kabinett]] von [[Björn Engholm]] das Amt des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten zu übernehmen, ab [[1996]] zusätzlich das des Justizministers. Dies blieb er auch unter [[Heide Simonis]], bis er im Jahr [[2000]] aus der Politik ausschied.
 
== Veröffentlichungen ==
* Walter, Gerd: ''[https://www.zeit.de/1990/26/deutschland-nicht-gegen-europa/komplettansicht Republikanischer Patriotismus: Deutschland – nicht gegen Europa. Die SPD darf das Thema der Nation nicht den Konservativen überlassen]'', DIE ZEIT Nr. 26, 22.6.1990


== Zitate ==
== Zitate ==
[[Datei:Gerd Walter 2019.jpg|thumb|right|180px|Gerd Walter, 2019]]
* "Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer [[Gesamtschule]] einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."<ref>''SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik'', ''Kieler Nachrichten'', 11.6.1988</ref>
* "Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer [[Gesamtschule]] einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."<ref>''SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik'', ''Kieler Nachrichten'', 11.6.1988</ref>
* "Man muss nicht verrückt sein, um Europapolitik zu machen, aber es hilft."<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13528537.html Zitate] DER SPIEGEL, 4.7.1988</ref>


== Links ==
== Links ==

Version vom 22. September 2019, 22:05 Uhr

Gerd Walter
Gerd Walter
Gerd Walter
Geboren: 26. April 1949

Gerd Walter, * 26. April 1949 in Lübeck; Diplom-Politologe, Journalist. Verheiratet. SPD-Mitglied seit 1968.

Werdegang

Nach dem Abitur 1967 studierte Gerd Walter am Berliner Otto-Suhr-Institut und in Hamburg Politische Wissenschaft. Von 1968 bis 1970 machte er parallel zum Studium beim Lübecker Morgen und bei der Kieler Nordwoche eine Ausbildung zum Zeitungsredakteur. 1973 schloss er das Studium als Diplom-Politologe ab.

Ab 1975 war er als Dozent der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente in der Erwachsenenbildung tätig. Dann wechselte er in die Politik.

Danach arbeitete er von Oktober 2000 bis 2010 als einer der Geschäftsführer der SPD-eigenen Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (ddvg).[1][2]

Partei & Politik

Mit 19 Jahren trat Gerd Walter 1968 in die SPD ein.

Von 1971 bis 1974 war er Landesvorsitzender der Jusos.

Als Jochen Steffen 1975 den SPD-Landesvorsitz an Günther Jansen abgab, wurde der 26-jährige Gerd Walter dessen Stellvertreter. Mit 38 Jahren übernahm er 1987 selbst das Amt. 1989 wurde er wiedergewählt, 1991 trat er nicht wieder an.

Europaabgeordneter

Gerd Walter im Europäischen Parlament, 1988

Bei den Europawahlen am 10. Juni 1979 zog der 30-jährige Gerd Walter ins Europäische Parlament ein. Bis 1984 war er dort stellvertretender Obmann der Gruppe der SPD-Fraktion.

"Gerd Walter, 42, Europaparlamentarier der SPD, brachte seinen Parteivorsitzenden Björn Engholm in Verlegenheit. Der für seine gutsitzenden Anzüge bekannte Politiker war von einer Journalistin nach seinem bevorzugten Ausstatter gefragt worden. Der danebenstehende Walter wußte darauf ungebeten zu berichten, daß der Vorsitzende oft etwas leihe und dann nicht zurückgebe. Engholm zeigte sich verwundert, doch Walter erklärte: 'Ich habe dir 1968 als Juso meinen Smoking für den Presseball in Travemünde geliehen und bis heute nicht zurückbekommen.' Engholm, der jetzt in seinem Kleiderschrank 'noch mal nachsehen' will, blieb mißtrauisch: 'Wann brauchst du schon einen Smoking?'"[3]

Landesminister

Gerd Walter, 1996

1992 wechselte Gerd Walter nach Schleswig-Holstein, um im Kabinett von Björn Engholm das Amt des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten zu übernehmen, ab 1996 zusätzlich das des Justizministers. Dies blieb er auch unter Heide Simonis, bis er im Jahr 2000 aus der Politik ausschied.

Veröffentlichungen

Zitate

Gerd Walter, 2019
  • "Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer Gesamtschule einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."[4]
  • "Man muss nicht verrückt sein, um Europapolitik zu machen, aber es hilft."[5]

Links

Quellen

  1. Lars Fetkötter: Ex-Minister Gerd Walter geht ins Verlagsgeschäft, Lübecker Nachrichten, 30.9.2000, S. 6
  2. new-business.de: Geschäftsführer Gerd Walter verlässt DDVG, 16.12.2010
  3. Gerd Walter, DER SPIEGEL, 23.9.1991
  4. SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik, Kieler Nachrichten, 11.6.1988
  5. Zitate DER SPIEGEL, 4.7.1988