Gisela Böhrk

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Gisela Böhrk
Gisela Böhrk
Gisela Böhrk
Geboren: 8. Juni 1945

Gisela Böhrk (geb. Schlüter), * 8. Juni 1945 in Leipzig; Lehrerin. Ein Kind. Mitglied der SPD seit vor 1974.

Werdegang

Das Schuljahr 1963/64 verbrachte Gisela Schlüter als Austauschschülerin an der Ann Arbor High School, Michigan, USA. Nach dem Abitur 1965 absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur mathematisch-technischen Assistentin und arbeitete danach als Programmiererin. Ab 1966 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule in Kiel. Nach dem Abschluss 1969 war sie bis 1975 als Grundschullehrerin tätig.

Schon 1974 wurde sie stellvertretende Landesvorsitzende der Jungsozialisten Schleswig-Holstein. Während ihrer Zeit als Landtagsabgeordnete war sie von 1991 bis 1995 stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein, gehörte zeitweise auch dem Landesparteirat an.

Sie beteiligte sich an der Abfassung der Politischen Leitsätze zur Gleichstellung von Männern und Frauen, die 1981 auf dem Außerordentlichen Landesparteitag in Bad Segeberg vorgestellt und verabschiedet wurden.

Sie ist oder war Mitglied der GEW, der Arbeiterwohlfahrt und der Humanistischen Union.

Landtag

Vom 26. Mai 1975 bis 17. März 2005 gehörte Gisela Böhrk dem Landtag an, zunächst über die Landesliste, ab der Landtagswahl 1987 für den Wahlkreis 36 (später 40, Lübeck-Süd). An ihre ersten Jahre erinnert sie sich:

"Als junge Frau war ich im Landtag allein unter alten Männern. Männer und Frauen ticken in vielen Situationen anders, und sie halten andere Dinge für wichtig. Das muss sich auch im Parlament abbilden."[1]

Vom 12. April 1983 bis 31. Mai 1988 war sie stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion. Sie betätigte sich im Jugend-, Wirtschafts-, Finanz- und Europaausschuss, im Untersuchungsausschuss 'Gerisch', stellvertretend im Eingaben-, Sozial- und Umweltausschuss, im Ausschuss für Kultur, Jugend und Sport, im Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, im Untersuchungsausschuss 'Matthiesen'.

Landesregierung

Am 31. Mai 1988 wurde sie von Björn Engholm als Frauenministerin ins Kabinett berufen. Im Kabinett von Heide Simonis ab 19. Mai 1993 war sie nicht mehr allein für Frauenpolitik zuständig, sondern Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildung und Sport. Im Dezember 1994 verabschiedete der Landtag das von ihr vorgelegte Gleichstellungsgesetz.

In der Koalition vom 22. Mai 1996 gab sie die Frauenpolitik an die Grünen ab und übernahm das Ressort für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur. Am 28. Oktober 1998 schied sie aus der Landesregierung aus und kehrte als einfache Abgeordnete in den Landtag zurück. Zur Landtagswahl 2005 trat sie nicht wieder an.

Am 4. Dezember 2014 hielt sie auf Einladung der amtierenden Frauenministerin Kristin Alheit die Rede zur Feier zum 20. Jahrestag der Verabschiedung des Landes-Gleichstellungsgesetzes.

Links

Quellen

  1. Sätze zum Siebzigsten, Der Landtag, 2/2016, S. 11