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Hans Mehrens stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. Sein Vater [[Hans Mehrens]] war Erster Werkleiter der Stadtwerke Kiel. Er starb bei einem Unfall am [[24. August]] [[1951]]<ref>Stadtwerke Kiel 50 Jahre Stromversorgung 15.10.1951</ref>.   
Hans Mehrens stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. Sein Vater [[Hans Mehrens]] war Erster Werkleiter der Stadtwerke Kiel. Er starb bei einem Unfall am [[24. August]] [[1951]]<ref>Stadtwerke Kiel 50 Jahre Stromversorgung 15.10.1951</ref>.   


[[1970]] trat Hans Mehrens in die SPD ein. Nach der Schule und dem Jurastudium begann er [[1972]] seine Tätigkeit in Stadtverwaltung Kiel. Zwei Jahre später wurde er Leiter des Liegenschaftsamtes. Diese Position behielt er bis zu seiner Pensionierung [[2004]]. Hans Mehrens war "Alles außer gewöhnlich". Äußerlich immer korrekt gekleidet im dunkelblauen Anzug. Dazu stets rote Socken. Auf dem Kopf gerne auch ein Borsalino. Er fuhr Porsche und Motorrad. Letzteres wurde im Winterhalbjahr im Wohnzimmer geparkt.  
[[1970]] trat Hans Mehrens in die SPD ein. Nach der Schule und dem Jurastudium begann er [[1972]] seine Tätigkeit in Stadtverwaltung Kiel. Zwei Jahre später wurde er Leiter des Liegenschaftsamtes. Diese Position behielt er bis zu seiner Pensionierung [[2004]]. Hans Mehrens war "Alles außer gewöhnlich"<ref>Kieler Nachrichten 3.7.2020</ref>. . Äußerlich immer korrekt gekleidet im dunkelblauen Anzug. Dazu stets rote Socken. Auf dem Kopf gerne auch ein Borsalino. Er fuhr Porsche und Motorrad. Letzteres wurde im Winterhalbjahr im Wohnzimmer geparkt.  
[[Datei:Jubilarehrung 2010 6 Hans Mehrens.jpg|260px|thumb|left|Hans Mehrens wird für 40-jährige Parteimitgliedschaft geehrt]]
[[Datei:Jubilarehrung 2010 6 Hans Mehrens.jpg|260px|thumb|left|Hans Mehrens wird für 40-jährige Parteimitgliedschaft geehrt]]
Hans Mehrens bekleidete zu keinem Zeitpunkt herausgehobene Parteiämter. Gleichwohl war er in der Kieler SPD präsent, bekannt und wirksam. Auf Seiten der Verwaltung war er ein wichtiger Akteur um SPD-Positionen durchzusetzen. Er nutzte seine Möglichkeiten als Liegenschaftsamtsleiter bis an die Grenzen des Zulässigen. So bei dem von der Stadtverwaltung mit Unterstützung von CDU und FDP geplanten und von der SPD letztlich verhinderten vierspurigen Ausbau des Lehmbergs. Im [[Rotkielchen]], dem Mitgliedermagazin der Kieler Jusus, vom August/September [[1987]] heißt es dazu: "Der Leiter des Liegenschaftsamtes, genannt ''Hansi'' hat wieder aufopferungsvolle Zuarbeit geleistet. Grobe Vorlagen - egal wohin - erledigt ''Hansi'' in wenigen einfachen Spielzügen". Zusammen mit dem damaligen Ordnungsdezernenten [[Claus Möller]] trug er ganz erheblich dazu bei, das die Hausbesetzungen in Kiel Anfang der 80-iger Jahre - Häuser am Sophienblatt, wo heute das Einkaufcentrum Sophienhof steht und der Gebäudekomplex Hansastr. 48 in dem u.a. ein selbstverwaltetes Kommunikationscentrum besteht waren besetzt - weitgehend friedlich beigelegt werden konnten. Ganz unkonventionell lud er dazu die Sprecher der Hausbesetzer zu sich nach Hause in sein Wohnzimmer ein. Ebenso trug er durch engagiertes Verwaltungshandeln dazu bei, dass die sog. Schwentineflotte eine neue Heimat im Plüschowhafen fand.
Hans Mehrens bekleidete zu keinem Zeitpunkt herausgehobene Parteiämter. Gleichwohl war er in der Kieler SPD präsent, bekannt und wirksam. Auf Seiten der Verwaltung war er ein wichtiger Akteur um SPD-Positionen durchzusetzen. Er nutzte seine Möglichkeiten als Liegenschaftsamtsleiter bis an die Grenzen des Zulässigen. So bei dem von der Stadtverwaltung mit Unterstützung von CDU und FDP geplanten und von der SPD letztlich verhinderten vierspurigen Ausbau des Lehmbergs. Im [[Rotkielchen]], dem Mitgliedermagazin der Kieler Jusus, vom August/September [[1987]] heißt es dazu: "Der Leiter des Liegenschaftsamtes, genannt ''Hansi'' hat wieder aufopferungsvolle Zuarbeit geleistet. Grobe Vorlagen - egal wohin - erledigt ''Hansi'' in wenigen einfachen Spielzügen". Zusammen mit dem damaligen Ordnungsdezernenten [[Claus Möller]] trug er ganz erheblich dazu bei, das die Hausbesetzungen in Kiel Anfang der 80-iger Jahre - Häuser am Sophienblatt, wo heute das Einkaufcentrum Sophienhof steht und der Gebäudekomplex Hansastr. 48 in dem u.a. ein selbstverwaltetes Kommunikationscentrum besteht waren besetzt - weitgehend friedlich beigelegt werden konnten. Ganz unkonventionell lud er dazu die Sprecher der Hausbesetzer zu sich nach Hause in sein Wohnzimmer ein. Ebenso trug er durch engagiertes Verwaltungshandeln dazu bei, dass die sog. Schwentineflotte eine neue Heimat im Plüschowhafen fand.

Version vom 18. Juli 2020, 11:43 Uhr

Hans Mehrens
Hans Mehrens
Hans Mehrens
Geboren: 24. Januar 1942
Gestorben: 26. Juni 2020

Hans Mehrens * 24. Januar 1942 in Pillau/Ostpreußen, heute Baltijsk Kaliningrader Oblast/Rußland, † 26. Juni 2020 in Kiel; Jurist, verheiratet mit Ilse Mehrens. Mitglied der SPD seit 1970.

Leben & Beruf

Hans Mehrens stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. Sein Vater Hans Mehrens war Erster Werkleiter der Stadtwerke Kiel. Er starb bei einem Unfall am 24. August 1951[1].

1970 trat Hans Mehrens in die SPD ein. Nach der Schule und dem Jurastudium begann er 1972 seine Tätigkeit in Stadtverwaltung Kiel. Zwei Jahre später wurde er Leiter des Liegenschaftsamtes. Diese Position behielt er bis zu seiner Pensionierung 2004. Hans Mehrens war "Alles außer gewöhnlich"[2]. . Äußerlich immer korrekt gekleidet im dunkelblauen Anzug. Dazu stets rote Socken. Auf dem Kopf gerne auch ein Borsalino. Er fuhr Porsche und Motorrad. Letzteres wurde im Winterhalbjahr im Wohnzimmer geparkt.

Hans Mehrens wird für 40-jährige Parteimitgliedschaft geehrt

Hans Mehrens bekleidete zu keinem Zeitpunkt herausgehobene Parteiämter. Gleichwohl war er in der Kieler SPD präsent, bekannt und wirksam. Auf Seiten der Verwaltung war er ein wichtiger Akteur um SPD-Positionen durchzusetzen. Er nutzte seine Möglichkeiten als Liegenschaftsamtsleiter bis an die Grenzen des Zulässigen. So bei dem von der Stadtverwaltung mit Unterstützung von CDU und FDP geplanten und von der SPD letztlich verhinderten vierspurigen Ausbau des Lehmbergs. Im Rotkielchen, dem Mitgliedermagazin der Kieler Jusus, vom August/September 1987 heißt es dazu: "Der Leiter des Liegenschaftsamtes, genannt Hansi hat wieder aufopferungsvolle Zuarbeit geleistet. Grobe Vorlagen - egal wohin - erledigt Hansi in wenigen einfachen Spielzügen". Zusammen mit dem damaligen Ordnungsdezernenten Claus Möller trug er ganz erheblich dazu bei, das die Hausbesetzungen in Kiel Anfang der 80-iger Jahre - Häuser am Sophienblatt, wo heute das Einkaufcentrum Sophienhof steht und der Gebäudekomplex Hansastr. 48 in dem u.a. ein selbstverwaltetes Kommunikationscentrum besteht waren besetzt - weitgehend friedlich beigelegt werden konnten. Ganz unkonventionell lud er dazu die Sprecher der Hausbesetzer zu sich nach Hause in sein Wohnzimmer ein. Ebenso trug er durch engagiertes Verwaltungshandeln dazu bei, dass die sog. Schwentineflotte eine neue Heimat im Plüschowhafen fand.

Dem Kieler Siedlerbund und dem Kreisverband der Kieler Kleingärtner war er über Jahrzehnete ein engagierter Interessenvertreter.

Ganz besonders wichtig war ihm der Kreisverband Kiel der AWO. Er war viele Jahre Vorstandsmitglied. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleichen Arbeitsbedingungen und Gehälter wie die städtischen Mitarbeiter erhielten. In einem Nachruf dankte ihm der Betriebsrat der AWO ausdrücklich dafür.

Quellen

  1. Stadtwerke Kiel 50 Jahre Stromversorgung 15.10.1951
  2. Kieler Nachrichten 3.7.2020