Herbert Wehner: Unterschied zwischen den Versionen

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Greta Burmester trat im August [[1947]] in die SPD ein. In [[Kreisverband Kiel|Kiel]] - vermutlich an der 'Frauenfachschule' - machte sie eine Ausbildung zur Sozialfürsorgerin und war in diesem Beruf auch tätig, bis sie ihn für die Betreuung ihrer Eltern aufgab.<ref>{{Wikipedia}}, abgerufen 22.4.2019</ref>  
Greta Burmester trat im August [[1947]] in die SPD ein. In [[Kreisverband Kiel|Kiel]] - vermutlich an der 'Frauenfachschule' - machte sie eine Ausbildung zur Sozialfürsorgerin und war in diesem Beruf auch tätig, bis sie ihn für die Betreuung ihrer Eltern aufgab.<ref>{{Wikipedia}}, abgerufen 22.4.2019</ref>  


== Bundesminister ==
=== Bundesminister ===
Am [[17. Mai]] [[1967]] eröffnete Herbert Wehner als Minister für gesamtdeutsche Fragen die neue Büchereizentrale der [[Minderheitenpolitik|Nordschleswiger]] in Apenrade.
Am [[17. Mai]] [[1967]] eröffnete Herbert Wehner als Minister für gesamtdeutsche Fragen die neue Büchereizentrale der [[Minderheitenpolitik|Nordschleswiger]] in Apenrade.


Schon am [[3. April]] war er anlässlich der [[Landtagswahl 1967|Landtagswahl]] zu einer Kundgebung in Rendsburg gewesen.
Schon am [[3. April]] war er anlässlich der [[Landtagswahl 1967|Landtagswahl]] zu einer Kundgebung in Rendsburg gewesen.


== "Tante Hanne" ==
=== Fraktionsvorsitzender ===
Als Fraktionsvorsitzender im Bundestag kam er zumindest [[1979]] nach Kiel zur Teilnahme an der regelmäßigen Runde mit dem Fraktionsvorsitzenden aller Landesparlamente. Diese Runde fand im Wechsel in den Landeshauptstädten statt. [[Marlies Jensen-Leier]] erinnert sich an diesen Besuch, der in ihre Zeit als Mitarbeiterin des Fraktionsgeschäftsführers [[Karl Heinz Luckhardt]] fiel:
<blockquote>"Sonnabend früh sind also der Pförtner und ich allein im Landeshaus. 7.30 Uhr Begegnung mit Herbert Wehner! Er und seine [[Greta Wehner|Greta]] stehen unvermutet bei mir vorm Schreibtisch. Er, den die Genossinnen und Genossen liebevoll "Onkel Herbert" nennen, [und sie] sind direkt vom Bahnhof gekommen. Sie wollen sofort arbeiten. Sie wollen einen Schreibtisch. Und sie wollen Heißwasser für ihren Kräutertee. Als gegen 9 Uhr [[Karl Heinz Luckhardt]] kommt, ist sein Büro besetzt. [...] Ich bemerk seinen großen Respekt vor Herbert Wehner. Luckhardt begrüßt die beiden, bittet Wehner, an seine Schreibtischschublade zu dürfen [...]. Um zehn Uhr tagt die Fraktionsvorsitzendenkonferenz im Großen Sitzungssaal im ersten Stock über dem Hauptportal."<ref>Jensen-Leier, Marlies: ''Holm - engHolm und zurück'' (Husum 2018), S. 397</ref></blockquote>
 
=== "Tante Hanne" ===
In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] lebte Tante Hanne, [[Johanna Hansen]], eine Großtante von Greta Burmester, bei der diese als Kind oft ihre Sommerferien verbracht hatte, während ihre Eltern in Hamburg von den Nazis verfolgt wurden. Wehners liebten "Tante Hanne", die sie regelmäßig zum Geburtstag besuchten. Zu diesen Aufenthalten in Flensburg gehörte immer auch ein Besuch in Tante Hannes Stammcafé, dem Mariencafé.
In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] lebte Tante Hanne, [[Johanna Hansen]], eine Großtante von Greta Burmester, bei der diese als Kind oft ihre Sommerferien verbracht hatte, während ihre Eltern in Hamburg von den Nazis verfolgt wurden. Wehners liebten "Tante Hanne", die sie regelmäßig zum Geburtstag besuchten. Zu diesen Aufenthalten in Flensburg gehörte immer auch ein Besuch in Tante Hannes Stammcafé, dem Mariencafé.



Version vom 18. Oktober 2020, 03:37 Uhr

Herbert Wehner
Herbert Wehner
Herbert Wehner
Geboren: 11. Juli 1906
Gestorben: 19. Januar 1990

Herbert Wehner, * 11. Juli 1906 in Dresden; † 19. Januar 1990 in Bonn; Berufspolitiker. Dreimal verheiratet, keine eigenen Kinder. Mitglied der SPD seit 1946.

Werdegang

Herbert Wehners Werdegang und politische Karriere lassen sich aus seinem Wikipedia-Eintrag entnehmen. Er lebte nie in Schleswig-Holstein, sondern ab 1946 in Hamburg. Durch seine zweite Frau Charlotte ('Lotte'), die Witwe des kommunistischen Hamburger Widerstandskämpfers Carl Burmester, hatte er jedoch Beziehungen zumindest nach Flensburg. Er und Lotte Burmester heirateten 1944; nach ihrem Tod ging er 1983 eine dritte Ehe mit seiner Stieftochter Greta Burmester ein, die ab 1966 ihre durch die NS-Verfolgung gesundheitlich schwer geschädigte Mutter betreute und auch ihm bis zuletzt zur Seite stand.

Greta Burmester trat im August 1947 in die SPD ein. In Kiel - vermutlich an der 'Frauenfachschule' - machte sie eine Ausbildung zur Sozialfürsorgerin und war in diesem Beruf auch tätig, bis sie ihn für die Betreuung ihrer Eltern aufgab.[1]

Bundesminister

Am 17. Mai 1967 eröffnete Herbert Wehner als Minister für gesamtdeutsche Fragen die neue Büchereizentrale der Nordschleswiger in Apenrade.

Schon am 3. April war er anlässlich der Landtagswahl zu einer Kundgebung in Rendsburg gewesen.

Fraktionsvorsitzender

Als Fraktionsvorsitzender im Bundestag kam er zumindest 1979 nach Kiel zur Teilnahme an der regelmäßigen Runde mit dem Fraktionsvorsitzenden aller Landesparlamente. Diese Runde fand im Wechsel in den Landeshauptstädten statt. Marlies Jensen-Leier erinnert sich an diesen Besuch, der in ihre Zeit als Mitarbeiterin des Fraktionsgeschäftsführers Karl Heinz Luckhardt fiel:

"Sonnabend früh sind also der Pförtner und ich allein im Landeshaus. 7.30 Uhr Begegnung mit Herbert Wehner! Er und seine Greta stehen unvermutet bei mir vorm Schreibtisch. Er, den die Genossinnen und Genossen liebevoll "Onkel Herbert" nennen, [und sie] sind direkt vom Bahnhof gekommen. Sie wollen sofort arbeiten. Sie wollen einen Schreibtisch. Und sie wollen Heißwasser für ihren Kräutertee. Als gegen 9 Uhr Karl Heinz Luckhardt kommt, ist sein Büro besetzt. [...] Ich bemerk seinen großen Respekt vor Herbert Wehner. Luckhardt begrüßt die beiden, bittet Wehner, an seine Schreibtischschublade zu dürfen [...]. Um zehn Uhr tagt die Fraktionsvorsitzendenkonferenz im Großen Sitzungssaal im ersten Stock über dem Hauptportal."[2]

"Tante Hanne"

In Flensburg lebte Tante Hanne, Johanna Hansen, eine Großtante von Greta Burmester, bei der diese als Kind oft ihre Sommerferien verbracht hatte, während ihre Eltern in Hamburg von den Nazis verfolgt wurden. Wehners liebten "Tante Hanne", die sie regelmäßig zum Geburtstag besuchten. Zu diesen Aufenthalten in Flensburg gehörte immer auch ein Besuch in Tante Hannes Stammcafé, dem Mariencafé.

Nach ihrem Tod hielt Herbert Wehner ihr am 5. September 1973 in Flensburg die Abschiedsrede Am Sarge von Tante Hanne.[3]

Literatur & Links

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Herbert Wehner, abgerufen 22.4.2019
  2. Jensen-Leier, Marlies: Holm - engHolm und zurück (Husum 2018), S. 397
  3. Ausstellung der SPD Flensburg zu ihrem 150-jährigen Jubiläum.