Juso 22

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Juso 22 nannte sich eine informelle Gruppe, den Arbeitskreisen vergleichbar, innerhalb der Kieler SPD. Sie traf sich ab 1972 zu monatlichen Gesprächen, oft mit führenden LandespolitikerInnen, sowie zu jährlichen Tagungen um Himmelfahrt in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte.

Vorgeschichte

Die Juso 22 waren aus den Jahrgängen um 1920 der Kieler Sozialistischen Arbeiterjugend hervorgegangen, zu denen unter anderen Andreas Gayk, Albert Witte, Gustav Schatz, Wolfgang Pepper, Anne Brodersen oder Lisa Hansen gehörten. Diese Juso-Gruppe hatte sich dadurch ausgezeichnet, dass sie sehr viel stärker die politische Bildung in den Mittelpunkt stellte, als das gemeinhin in der Arbeiterjugend der Fall war. [1] Als ein Faktor dafür wird das ehrenamtliche Engagement fähiger Lehrer genannt, insbesondere von Wilhelm Kuklinski, dem späteren schleswig-holsteinischen Kultusminister. [2]

Offenbar fanden auch vorher schon einzelne Treffen statt. So berichtet die Presse nach der verlorenen Landtagswahl 1971:

"Mehr als 60 ehemalige Mitglieder der Sozialistischen Arbeiterjugend- und Arbeitersport-Organisationen der zwanziger Jahre, darunter 14 amtierende und ehemalige Ratsherren [und Ratsherrinnen, skw] und Stadträte trafen sich [...], um über die Situation der SPD nach den Landtagswahlen zu diskutieren."

Es sprachen unter anderen Karl Rickers und Oberbürgermeister Günther Bantzer. Man kam überein, "die Aktivität der älteren Parteimitglieder zu verstärken" sowie "den Parteidelegierten zu empfehlen, den Oberbürgermeister der Stadt Kiel, Günther Bantzer, in den Vorstand des Landesverbandes zu wählen."[3]

Quellen

  1. Susanne Kalweit (Hrsg.): Ich hab' mich niemals arm gefühlt. Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben (Berlin/Hamburg 2010), S. 165
  2. Susanne Kalweit (Hrsg.): Ich hab' mich niemals arm gefühlt. Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben (Berlin/Hamburg 2010), S. 166
  3. Alle Zitate Kieler Nachrichten, 12.6.1971