Kreisverband Kiel - Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen''' im Kreisverband Kiel gibt es seit etwa [[1972]]. Am [[24. Juni]] [[1972]] beschloss der Parteivorstand die Einrichtung der [[AsF]], deren erste Bundeskonferenz im folgenden Jahr stattfand. Bald darauf dürfte sich auch die Kieler AsF gebildet haben.
Die '''Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen''' im Kreisverband Kiel gibt es seit etwa [[1972]]. Am [[24. Juni]] [[1972]] beschloss der Parteivorstand die Einrichtung der [[AsF]], deren erste Bundeskonferenz im folgenden Jahr stattfand. Die [[AsF| AsF Schleswig-Holstein]] wurde ab da maßgeblich von [[Elisabeth Orth]] aufgebaut. Bald darauf dürfte sich auch die Kieler AsF gebildet haben.


=== AsF-Vorsitzende ===
=== AsF-Vorsitzende ===
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*ab [[2018]] - siebenköpfiges Vorstandskollektiv aus [[Antje Möller-Neustock]] (Ansprechpartnerin nach außen), [[Benutzer:skw|Susanne Kalweit]], [[Ute Kohrs]], [[Rosemarie Krützfeldt]], [[Ingrid Lietzow]], [[Özlem Ünsal]] und [[Bianca Wöller]]
*ab [[2018]] - siebenköpfiges Vorstandskollektiv aus [[Antje Möller-Neustock]] (Ansprechpartnerin nach außen), [[Benutzer:skw|Susanne Kalweit]], [[Ute Kohrs]], [[Rosemarie Krützfeldt]], [[Ingrid Lietzow]], [[Özlem Ünsal]] und [[Bianca Wöller]]
*[[2014]]-[[2018]] - [[Antje Möller-Neustock]]
*[[2014]]-[[2018]] - [[Antje Möller-Neustock]]
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== Frauenarbeit vor 1972 ==
== Frauenarbeit vor 1972 ==
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[[Frieda Bendfeldt]] leitete die Kreisfrauengruppe ab etwa [[1949]].<ref>''Kieler Nachrichten'', 17.7.1969</ref> Zwar war sie bereits [[1926]] der SPD beigetreten, zählte aber [[1945]] zu den Nachwuchsfrauen der Partei. Ihr folgte [[1969]] als Leiterin [[Trudel Hempel]].  
[[Frieda Bendfeldt]] leitete die Kreisfrauengruppe ab etwa [[1949]].<ref>''Kieler Nachrichten'', 17.7.1969</ref> Zwar war sie bereits [[1926]] der SPD beigetreten, zählte aber [[1945]] zu den Nachwuchsfrauen der Partei. Ihr folgte [[1969]] als Leiterin [[Trudel Hempel]].  
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Ende der 1960er Jahre veränderte sich die politische Mitwirkung der Frauen:  
Ende der 1960er Jahre veränderte sich die politische Mitwirkung der Frauen:  
: "Daß wir nicht mehr soviel Zuspruch von jungen Frauen hatten, lag in der gesellschaftspolitischen Entwicklung. Die politische Frauenarbeit in den Parteien stützte sich auf die Hausfrauen. [...] Die berufstätigen Mütter waren nicht mehr imstande, beides zu vereinbaren: den Beruf, den Haushalt und die politische Arbeit. Es war also nicht so sehr, daß die jungen Frauen andere Inhalte wollten oder andere Formen, sondern daß sie einfach gar nicht mehr kamen. [...] Dann kam die feministische Frauenbewegung, [...] eine ganz andere Generation, die wollten ganz andere Frauenarbeit machen."<ref>[[Susanne Kalweit]] (Hg.): ''"Ich hab mich niemals arm gefühlt!". Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben'' (Berlin/Hamburg 2010), S. 151 f.</ref>  
: "Daß wir nicht mehr soviel Zuspruch von jungen Frauen hatten, lag in der gesellschaftspolitischen Entwicklung. Die politische Frauenarbeit in den Parteien stützte sich auf die Hausfrauen. [...] Die berufstätigen Mütter waren nicht mehr imstande, beides zu vereinbaren: den Beruf, den Haushalt und die politische Arbeit. Es war also nicht so sehr, daß die jungen Frauen andere Inhalte wollten oder andere Formen, sondern daß sie einfach gar nicht mehr kamen. [...] Dann kam die feministische Frauenbewegung, [...] eine ganz andere Generation, die wollten ganz andere Frauenarbeit machen."<ref>[[Susanne Kalweit]] (Hg.): ''"Ich hab mich niemals arm gefühlt!". Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben'' (Berlin/Hamburg 2010), S. 151 f.</ref>  
== Siehe auch ==
*[[Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)]]


== Quellen ==  
== Quellen ==  

Version vom 16. Januar 2019, 01:54 Uhr

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im Kreisverband Kiel gibt es seit etwa 1972. Am 24. Juni 1972 beschloss der Parteivorstand die Einrichtung der AsF, deren erste Bundeskonferenz im folgenden Jahr stattfand. Die AsF Schleswig-Holstein wurde ab da maßgeblich von Elisabeth Orth aufgebaut. Bald darauf dürfte sich auch die Kieler AsF gebildet haben.

AsF-Vorsitzende

Antje Möller-Neustock
Ingrid Lietzow

Frauenarbeit vor 1972

[[Datei:{{#setmainimage:Frieda Bendfeldt c 1966.jpg}}|thumb|280px|Frieda Bendfeldt, ca. 1966]]Ortsfrauengruppen hatte es in der Partei bereits vor 1933 gegeben. Nach dem Ende der NS-Diktatur nahmen sie 1945 die politische Frauenarbeit wieder auf, seit 1959 zusammengefasst in "Kreisfrauengruppen" und hauptamtlich von der Landesgeschäftsstelle aus betreut, durch Franz Osterroth und seine Nachfolgerin Rosa Wallbaum. In Kiel waren zunächst im wesentlichen Frauen aktiv, die die Frauenarbeit auch vor 1933 getragen hatten. In Hassee war das etwa Dora Damm (1891-1949), die die dortige Ortsfrauengruppe bereits von 1925 bis 1933 geleitet hatte und unter den Nazis wegen "illegaler" Betätigung in Haft gewesen war. 1952 übernahm Rosa Wallbaum die Hasseer Frauengruppe und wurde auch Stellvertreterin von Frieda Bendfeldt als Leiterin der Kreisfrauengruppe Kiel.

Frieda Bendfeldt leitete die Kreisfrauengruppe ab etwa 1949.[2] Zwar war sie bereits 1926 der SPD beigetreten, zählte aber 1945 zu den Nachwuchsfrauen der Partei. Ihr folgte 1969 als Leiterin Trudel Hempel.

Ende der 1960er Jahre veränderte sich die politische Mitwirkung der Frauen:

"Daß wir nicht mehr soviel Zuspruch von jungen Frauen hatten, lag in der gesellschaftspolitischen Entwicklung. Die politische Frauenarbeit in den Parteien stützte sich auf die Hausfrauen. [...] Die berufstätigen Mütter waren nicht mehr imstande, beides zu vereinbaren: den Beruf, den Haushalt und die politische Arbeit. Es war also nicht so sehr, daß die jungen Frauen andere Inhalte wollten oder andere Formen, sondern daß sie einfach gar nicht mehr kamen. [...] Dann kam die feministische Frauenbewegung, [...] eine ganz andere Generation, die wollten ganz andere Frauenarbeit machen."[3]

Siehe auch

Quellen

  1. Die Mehrheit schmunzelte, Kieler Nachrichten, 18.5.1987
  2. Kieler Nachrichten, 17.7.1969
  3. Susanne Kalweit (Hg.): "Ich hab mich niemals arm gefühlt!". Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben (Berlin/Hamburg 2010), S. 151 f.