Kurt Pallavicini

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Version vom 2. Februar 2024, 12:37 Uhr von Skw (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kurt Pallavicini
Kurt Pallavicini
Kurt Pallavicini
Geboren: 21. November 1886
Gestorben: 9. November 1969

Kurt Georg Karl Ludwig Pallavicini, * 21. November 1886 in Berlin, † 9. November 1969 in Kopenhagen; Maschinenbauer, Ingenieur. Er war Mitglied der SPD ab 1912.

Leben & Beruf

Kurt Pallavicini war der Sohn von Georg Carl Ludwig Pallavicini und Luise Marie Friederike Pallavicini, geb. Loose. Er kam in Berlin in der Lothringer Straße 79 zur Welt, machte eine Lehre als Maschinenbauer und bildete sich zum Ingenieur weiter.[1] Noch in Berlin heiratete er Klara Helene Görnitz (1892-1961). Zusammen hatten sie eine Tochter, Hertha Pallavicini (1919-1982), die bereits in Kiel geboren wurde.[2] Weshalb die Familie nach Kiel zog, ist bisher nicht ermittelt.

Beim Beginn der NS-Herrschaft emigrierte die Familie 1933 nach Dänemark[3], von dort nach Schweden. Die Nazis entzogen ihm die deutsche Staatsbürgerschaft.[2]

Nach Ende der NS-Herrschaft kehrte er 1948 kurzzeitig nach Kiel zurück, entschied sich aber dann, in Schweden zu bleiben.

"Heute traf ich den Ex-Emigranten Pallavicini, der sich in seiner Vaterstadt vereinsamt fühlt. Er hat zwar eine Wohnung, wartet aber seit Monaten darauf, daß seine Frau in Schweden das Einreisevisum nach Deutschland von den Engländern erhält."[4]

Als Sterbeort wird Kiel[2] oder Kopenhagen[1] angegeben; letztere Angabe ist vermutlich zuverlässiger, auch wenn sie zur Rückkehr nach Schweden in einem gewissen Widerspruch steht.

Partei & Politik

Kurt Pallavicini trat 1912 in die SPD ein[1], wechselte zwischendurch zur USPD. Diese nominierte ihn - erfolglos - als Kandidaten für die Wahl zur Nationalversammlung 1919. Allerdings zog er für sie in den Provinziallandtag ein. Er blieb Abgeordneter des Provinziallandtags bis 1929.[1]

Ab 1929[5] gehörte er als ehrenamtlicher Stadtrat dem Kieler Magistrat an[6], d.h. er muss in der Kommunalwahl 1929 zum Stadtverordneten gewählt worden sein.

Nach der NS-Herrschaft trat er politisch nicht mehr in Erscheinung.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 558
  2. 2,0 2,1 2,2 Ancestry
  3. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 244, S. 558
  4. Franz Osterroth am 2.10.1948 an seine Frau Käthe, zit. in: Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 252
  5. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 241
  6. Fischer, Rolf: Die dunklen Jahre. Kiels Sozialdemokratie im Nationalsozialismus (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 4: 1930 - 1945)(Kiel 2017) ISBN 978-3-86935-329-6, S. 29