Landesparteitag 1970, Eutin: Unterschied zwischen den Versionen

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Oktober 1970
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|Titel        = Landesparteitag Eutin 1970
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Auf dem '''Landesparteitag 1970 in Eutin''' wurde unter anderem die Liste für die [[Landtagswahl 1971]] gewählt. 


Unter dem Titel "Parteihader"<ref>"Parteihader", DIE ZEIT, 31.07.1971 Nr. 31 http://www.zeit.de/1970/31/parteihader</ref> berichtet die ZEIT über eine Kampfkandidatur um die Spitzenkandidatur zur [[Landtagswahl 1971]]. Der Kieler Oberbürgermeister [[Günther Bantzer]] soll gegen den Landesvorsitzende [[Jochen Steffen]] antreten.  
== Spitzenkandidatur ==
Unter dem Titel ''Parteihader''<ref>[http://www.zeit.de/1970/31/parteihader ''Parteihader''], DIE ZEIT, 31.07.1970 Nr. 31</ref> berichtete die ZEIT über eine Kampfkandidatur um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl. Der beliebte Kieler Oberbürgermeister [[Günther Bantzer]] sollte gegen den Landesvorsitzenden [[Jochen Steffen]] antreten.  


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== Quellen ==
== Listenwahl ==
[[Eckart Kuhlwein]] erinnerte sich an die Listenaufstellung:<blockquote>"Es gab sechs Bewerber im Juso-Alter unter 35 Jahren. Der Landesvorstand der SPD hatte sie in seinem Vorschlag nicht alle gut platziert. Die Jusos machten eine eigene Liste auf und unterstützten Gegenkandidaturen. Klaus Klingner warb hinter den Kulissen um neue Bündnisse. So bekamen [[Klaus Matthiesen]], [[Berend Harms]], [[Günther Heyenn]], [[Werner Liebrecht]] und [[Klaus Klingner]] sichere Listenplätze. Und ich wäre beinahe gestrauchelt, weil ich auch noch den Juso-Förderer [[Richard Bünemann]] auf einen guten Platz gehievt hatte, von dem [[Jochen Steffen]] nicht viel hielt. Der SPD-Landesvorsitzende wollte mich deshalb noch in letzter Minute vom Platz 15 streichen lassen. Aber das Präsidium hatte den Platz bereits aufgerufen."<ref>Kuhlwein, Eckart: ''Eckart Kuhlweins Blick zurück mit und ohne Zorn'', 2014</ref></blockquote>
 
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
[[Kategorie:Landesparteitag|1970]]

Aktuelle Version vom 21. April 2022, 22:05 Uhr

Landesparteitag Eutin 1970
31. Oktober 1970
Eutin
Siehe auch: Beschlussdatenbank

Auf dem Landesparteitag 1970 in Eutin wurde unter anderem die Liste für die Landtagswahl 1971 gewählt.

Spitzenkandidatur

Unter dem Titel Parteihader[1] berichtete die ZEIT über eine Kampfkandidatur um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl. Der beliebte Kieler Oberbürgermeister Günther Bantzer sollte gegen den Landesvorsitzenden Jochen Steffen antreten.

Ingeborg Sommer, Willi Geusendam und Gerhard Strack
"Konservativere Kommunalpolitiker versuchten 1970, den designierten Spitzenkandidaten zur Landtagswahl durch den Kieler Oberbürgermeister Günter Bantzer zu ersetzen und erlitten eine schmähliche Niederlage. Schon vorher hatte es eine Vertrauenskrise auf dem Parteitag gegeben, im Rahmen dessen der Vorstand zurücktrat, [der Parteitag] aber dann doch mit großer Mehrheit Steffens Konzept guthieß und ihn wiederwählte. Bei der Wahl zum Ministerpräsidenten ein Jahr später stimmten allerdings zwei namenlose sozialdemokratische Landtagsabgeordnete demonstrativ gegen Steffen (im Dunkel der Wahlkabine)."[2]

Listenwahl

Eckart Kuhlwein erinnerte sich an die Listenaufstellung:

"Es gab sechs Bewerber im Juso-Alter unter 35 Jahren. Der Landesvorstand der SPD hatte sie in seinem Vorschlag nicht alle gut platziert. Die Jusos machten eine eigene Liste auf und unterstützten Gegenkandidaturen. Klaus Klingner warb hinter den Kulissen um neue Bündnisse. So bekamen Klaus Matthiesen, Berend Harms, Günther Heyenn, Werner Liebrecht und Klaus Klingner sichere Listenplätze. Und ich wäre beinahe gestrauchelt, weil ich auch noch den Juso-Förderer Richard Bünemann auf einen guten Platz gehievt hatte, von dem Jochen Steffen nicht viel hielt. Der SPD-Landesvorsitzende wollte mich deshalb noch in letzter Minute vom Platz 15 streichen lassen. Aber das Präsidium hatte den Platz bereits aufgerufen."[3]

Einzelnachweise

  1. Parteihader, DIE ZEIT, 31.07.1970 Nr. 31
  2. Gert Börnsen: "Erinnerungen an Jochen Steffen", Demokratische Geschichte, Band 20(2009)
  3. Kuhlwein, Eckart: Eckart Kuhlweins Blick zurück mit und ohne Zorn, 2014