Landesparteitag 1985, Reinbek: Unterschied zwischen den Versionen
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== Beschlüsse == | == Beschlüsse == | ||
=== Leitantrag: Zukunft der Arbeit === | === Leitantrag: ''Zukunft der Arbeit'' === | ||
Der Leitantrag | Der Leitantrag ''[http://beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/wiki/A0:_Die_Zukunft_der_Arbeit_(1985) Die Zukunft der Arbeit]'' stellte ein neues Wirtschaftsprogramm für die SPD Schleswig-Holstein dar. Es beschrieb einen "Dritten Weg" zwischen Kapitalismus und Planwirtschaft. Der Antrag wurde erarbeitet von einer Kommission unter Vorsitz von [[Eckart Kuhlwein]], die der [[Landesvorstand]] bereits [[1983]] eingerichtet hatte. Unter anderem gehörten ihr [[Werner Geest]] von der [[Arbeiterwohlfahrt]] und [[Erik Gurgsdies]] von der [[Friedrich-Ebert-Stiftung]] an.<ref>Kuhlwein, Eckart: ''Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein'' (Berlin/Hamburg 2010) ISBN 3868506616 </ref> | ||
Die SPD Schleswig-Holstein forderte: | Die SPD Schleswig-Holstein forderte: | ||
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* Aufhebung der Trennung zwischen Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Arbeit. | * Aufhebung der Trennung zwischen Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Arbeit. | ||
* Abstimmung von Investitionen und Forschung von Konzernen auf gesellschaftliche Zielvorgaben. | * Abstimmung von Investitionen und Forschung von Konzernen auf gesellschaftliche Zielvorgaben. | ||
* | * Entlastung kleiner Einkommen, Besteuerung von Vermögen. | ||
* Ende der Dominanz der Großkonzerne | * Ende der Dominanz der Großkonzerne | ||
* Umfassende Wirtschaftsdemokratie | * Umfassende Wirtschaftsdemokratie | ||
* Arbeitszeitverkürzungen / 30- | * Arbeitszeitverkürzungen / 30-Stunden-Woche | ||
Der Beschluss wurde auch an den Bundesparteitag weitergeleitet | Der Beschluss wurde auch an den Bundesparteitag weitergeleitet; [[Günther Jansen]] hielt die Forderungen auf der Bundesebene für mehrheitsfähig.<ref>''[http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=ror-003:1985:64::267#267 Das neue Wirtschaftsprogramm der SPD Schleswig-Holstein: Recht auf Arbeit verwirklichen: der dritte Weg zwischen Kapitalismus und Planwirtschaft]'' In: ''Rote Revue - Profil : Monatszeitschrift'', Volume 64 (1985), S. 14</ref> | ||
=== Geschlechterquote === | === Geschlechterquote === | ||
Drei Jahre, bevor die Bundespartei sie beschloss, stimmte der Landesparteitag für die [[Geschlechterquote]]: Männer und Frauen sollten in allen Gremien sowie auf Wahllisten zu jeweils mindestens 40 Prozent vertreten sein<ref>Beschlussdatenbank: [http://beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/wiki/B1:_Innerparteiliche_Gleichstellung_von_Frauen_%281985%29 B1: Innerparteiliche Gleichstellung von Frauen (1985)]</ref> | Drei Jahre, bevor die Bundespartei sie beschloss, stimmte der Landesparteitag für die [[Geschlechterquote]]: Männer und Frauen sollten in allen Gremien sowie auf Wahllisten zu jeweils mindestens 40 Prozent vertreten sein.<ref>Beschlussdatenbank: [http://beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/wiki/B1:_Innerparteiliche_Gleichstellung_von_Frauen_%281985%29 B1: Innerparteiliche Gleichstellung von Frauen (1985)]</ref> | ||
== Anwesend == | == Anwesend == |
Version vom 21. Juni 2018, 03:12 Uhr
Landesparteitag Reinbek 1985 |
6. Juli - 7. Juli 1985 |
Sachsenwald Forum |
Hamburger Straße 8 |
21465 Reinbek |
Siehe auch: Beschlussdatenbank |
Auf dem ordentlichen Landesparteitag am 6. und 7. Juli 1985 wurde ein neuer Landesvorstand gewählt. Der Leitantrag des Landesvorstands befasste sich mit der Zukunft der Arbeit. Außerdem wurde erstmals eine Geschlechterquote beschlossen.
Beschlüsse
Leitantrag: Zukunft der Arbeit
Der Leitantrag Die Zukunft der Arbeit stellte ein neues Wirtschaftsprogramm für die SPD Schleswig-Holstein dar. Es beschrieb einen "Dritten Weg" zwischen Kapitalismus und Planwirtschaft. Der Antrag wurde erarbeitet von einer Kommission unter Vorsitz von Eckart Kuhlwein, die der Landesvorstand bereits 1983 eingerichtet hatte. Unter anderem gehörten ihr Werner Geest von der Arbeiterwohlfahrt und Erik Gurgsdies von der Friedrich-Ebert-Stiftung an.[1]
Die SPD Schleswig-Holstein forderte:
- Eine soziale und demokratische, an ökologischen Grundsätzen ausgerichtete Volkswirtschaft.
- Verwirklichung des Rechts auf Arbeit.
- Aufhebung der Trennung zwischen Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Arbeit.
- Abstimmung von Investitionen und Forschung von Konzernen auf gesellschaftliche Zielvorgaben.
- Entlastung kleiner Einkommen, Besteuerung von Vermögen.
- Ende der Dominanz der Großkonzerne
- Umfassende Wirtschaftsdemokratie
- Arbeitszeitverkürzungen / 30-Stunden-Woche
Der Beschluss wurde auch an den Bundesparteitag weitergeleitet; Günther Jansen hielt die Forderungen auf der Bundesebene für mehrheitsfähig.[2]
Geschlechterquote
Drei Jahre, bevor die Bundespartei sie beschloss, stimmte der Landesparteitag für die Geschlechterquote: Männer und Frauen sollten in allen Gremien sowie auf Wahllisten zu jeweils mindestens 40 Prozent vertreten sein.[3]
Anwesend
Anzahl | Prozent | |
---|---|---|
Mögliche Delegierte | 172 | |
Davon Anwesend | 172 | 100 |
Davon weiblich | 57 | 33,14 |
Davon männlich | 115 | 66,86 |
Vorstandswahlen
Funktion | KandidatIn | Abgegebene Stimmen | Ungültige Stimmen | Ja | Nein | Enthaltungen | Prozent | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Landesvorsitzender | Günther Jansen | 171 | 0 | 167 | 0 | 4 | 97,66 | |
1. Stellvertretender Landesvorsitzender | Willi Piecyk | 159 | 0 | 116 | 30 | 13 | 72,96 | |
2. Stellvertretende Landesvorsitzende | Lianne Paulina-Mürl | 148 | 0 | 109 | 29 | 10 | 73,65 | |
Schatzmeister | Sitrygg Beyersdorff | 131 | 0 | 116 | 10 | 5 | 88,55 | |
Beisitzerin | Marliese Alfken | 162 | 0 | 103 | 63,58 | |||
Beisitzer | Heinz-Werner Arens | 162 | 0 | 127 | 78,4 | |||
Beisitzer | Gert Börnsen | 162 | 0 | 118 | 72,84 | |||
Beisitzer | Björn Engholm | 162 | 0 | 150 | 92,59 | |||
Beisitzerin | Uschi Kähler | 162 | 0 | 122 | 75,31 | |||
Beisitzer | Martin Kneer | 162 | 0 | 101 | 62,35 | |||
Beisitzer | Eckart Kuhlwein | 162 | 0 | 115 | 70,99 | |||
Beisitzerin | Edith Mecke-Harbeck | 162 | 0 | 78 | 48,15 | |||
Beisitzer | Peter Perthun | 162 | 0 | 87 | 53,7 | |||
Beisitzerin | Kirsten Rölke | 162 | 0 | 125 | 77,16 | |||
Beisitzerin | Sabine Schröder | 162 | 0 | 128 | 79,01 | |||
Beisitzer | Martin Tretbar-Endres | 162 | 0 | 70 | 43,21 | |||
Beisitzer | Jens Vollert | 162 | 0 | 78 | 48,15 |
Quellen
- ↑ Kuhlwein, Eckart: Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein (Berlin/Hamburg 2010) ISBN 3868506616
- ↑ Das neue Wirtschaftsprogramm der SPD Schleswig-Holstein: Recht auf Arbeit verwirklichen: der dritte Weg zwischen Kapitalismus und Planwirtschaft In: Rote Revue - Profil : Monatszeitschrift, Volume 64 (1985), S. 14
- ↑ Beschlussdatenbank: B1: Innerparteiliche Gleichstellung von Frauen (1985)