Landtagswahl 1987: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Zeile 11: Zeile 11:
Die ZEIT sieht in Schleswig-Holstein einen politischen Umschwung nachdem die SPD durchgehend seit [[Landtagswahl 1950|1950]] in der Opposition gewesen ist<ref>DIE ZEIT 11/1986: ''[http://www.zeit.de/1986/11/schleswig-holstein-umschwung-im-norden Schleswig-Holstein: Umschwung im Norden]''</ref>. Seit [[Landtagswahl 1971|1971]] hatte die CDU sogar die absolute Mehrheit. Bei der [[Kommunalwahl 1986]] aber hatte die CDU landesweit fast 6 %-Punkte verloren, die SPD fast 6 %-Punkte gewonnen.
Die ZEIT sieht in Schleswig-Holstein einen politischen Umschwung nachdem die SPD durchgehend seit [[Landtagswahl 1950|1950]] in der Opposition gewesen ist<ref>DIE ZEIT 11/1986: ''[http://www.zeit.de/1986/11/schleswig-holstein-umschwung-im-norden Schleswig-Holstein: Umschwung im Norden]''</ref>. Seit [[Landtagswahl 1971|1971]] hatte die CDU sogar die absolute Mehrheit. Bei der [[Kommunalwahl 1986]] aber hatte die CDU landesweit fast 6 %-Punkte verloren, die SPD fast 6 %-Punkte gewonnen.


Nach einem Flugzeugabsturz am [[31. Mai]] [[1983]] lag Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Uwe Barschel auch im Juli noch im Krankenhaus. Der SPIEGEL beschrieb im Juli die Kampagne bis hierhin als "konzeptionslos":
Nach einem Flugzeugabsturz am [[31. Mai]] [[1983]] lag Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Uwe Barschel auch im Juli noch im Krankenhaus. Der SPIEGEL beschrieb im Juli die CDU-Kampagne ohne Uwe Barschel bis hierhin als "konzeptionslos":


: "Ohne Barschel tut sich die Union im Wahlkampf erkennbar schwer. Regierungsmitglieder und Abgeordnete kritisieren ein "Terminchaos" (Max Stich) und Mißmanagement im Parteiapparat von Generalsekretär Rolf-Rüdiger Reichardt. Da laufe 'business as usual', ärgert sich ein Abgeordneter - ganz so, als sei nichts geschehen: 'Die Partei steht mächtig auf dem Schlauch.'"<ref>DER SPIEGEL 29/1987: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13523774.html Handkuß am Krankenbett]''</ref>
: "Ohne Barschel tut sich die Union im Wahlkampf erkennbar schwer. Regierungsmitglieder und Abgeordnete kritisieren ein "Terminchaos" (Max Stich) und Mißmanagement im Parteiapparat von Generalsekretär Rolf-Rüdiger Reichardt. Da laufe 'business as usual', ärgert sich ein Abgeordneter - ganz so, als sei nichts geschehen: 'Die Partei steht mächtig auf dem Schlauch.'"<ref>DER SPIEGEL 29/1987: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13523774.html Handkuß am Krankenbett]''</ref>


Im Wahlkampf fährt die CDU eine Schmutz-Kampagne, die letztlich zur Barschel-Affäre wird.
Im Wahlkampf fährt die CDU schließlich eine Schmutz-Kampagne, die letztlich zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Barschel-Aff%C3%A4re Barschel-Affäre] wird.


Gleichzeitig zeigen die Umfragen, dass SPD-Spitzenmann [[Björn Engholm]] bei der Bevölkerung noch beliebter ist als der Amtsinhaber und dass der SPD durchaus die Regierungsfähigkeit anerkannt wird.
Gleichzeitig zeigen die Umfragen, dass SPD-Spitzenmann [[Björn Engholm]] bei der Bevölkerung noch beliebter ist als der Amtsinhaber und dass der SPD durchaus die Regierungsfähigkeit anerkannt wird.

Version vom 12. November 2016, 14:02 Uhr

[[Datei:{{#setmainimage:KA023486.jpg}}|thumb|200px|right|"Zeit zum Aufklaren" - Plakat zur Landtagswahl 1987]] Die Landtagswahl 1987 fand am 13. September 1987 statt.

Spitzenkandidat ist der 47-jährige Björn Engholm - Oppositionsführer seit 1983. Die SPD wird erstmals stärkste Partei mit 45,2 %. Uwe Barschels CDU verliert 6,4 %-Punkte und ihre absolute Mehrheit. Die FDP schafft es wieder in den Landtag, nachdem sie das bei der Landtagswahl 1983 mit 2,2 % nicht geschafft hat.

Das Ergebnis ist ein Patt: CDU und FDP verfügen über 37 Sitze, SPD und SSW ebenfalls. Am Tag vor der Wahl kündigt der SPIEGEL einen Artikel[1] über die Machenschaften von Ministerpräsident Uwe Barschel im Wahlkampf an, der am Tag nach der Wahl erscheint. Die Enthüllungen bringen die Barschel-Affäre ins Rollen. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1987 nimmt sich Uwe Barschel das Leben.

Auf Grund der Barschel-Affäre will der Abgeordnete Karl Otto Meyer vom SSW nicht mit der CDU und der FDP stimmen. Neuwahlen werden für den 8. Mai 1988 angesetzt. Kommissarisch führt Henning Schwarz (CDU) die Amtsgeschäfte.

Ausgangslage

Die ZEIT sieht in Schleswig-Holstein einen politischen Umschwung nachdem die SPD durchgehend seit 1950 in der Opposition gewesen ist[2]. Seit 1971 hatte die CDU sogar die absolute Mehrheit. Bei der Kommunalwahl 1986 aber hatte die CDU landesweit fast 6 %-Punkte verloren, die SPD fast 6 %-Punkte gewonnen.

Nach einem Flugzeugabsturz am 31. Mai 1983 lag Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Uwe Barschel auch im Juli noch im Krankenhaus. Der SPIEGEL beschrieb im Juli die CDU-Kampagne ohne Uwe Barschel bis hierhin als "konzeptionslos":

"Ohne Barschel tut sich die Union im Wahlkampf erkennbar schwer. Regierungsmitglieder und Abgeordnete kritisieren ein "Terminchaos" (Max Stich) und Mißmanagement im Parteiapparat von Generalsekretär Rolf-Rüdiger Reichardt. Da laufe 'business as usual', ärgert sich ein Abgeordneter - ganz so, als sei nichts geschehen: 'Die Partei steht mächtig auf dem Schlauch.'"[3]

Im Wahlkampf fährt die CDU schließlich eine Schmutz-Kampagne, die letztlich zur Barschel-Affäre wird.

Gleichzeitig zeigen die Umfragen, dass SPD-Spitzenmann Björn Engholm bei der Bevölkerung noch beliebter ist als der Amtsinhaber und dass der SPD durchaus die Regierungsfähigkeit anerkannt wird.

Regierungsprogramm

Siehe auch: Aufbruch im Norden. Programm der SPD Schleswig-Holstein

Spitzenkandidatur

Mit 99,4 % der Stimmen wird Björn Engholm auf dem Landesparteitag am 4. April - 5. 1987 zum Spitzenkandidaten gewählt.

Ergebnis

Prozent Änderung Sitze
SPD 45,2 % +1,5 36
CDU 42,6 % -6,4 33
FDP 5,2 % +3,0 4
SSW 1,5 % +0,2 1
Sonstige 5,5 %

Wahlbeteiligung: 76,6 %

  • SSW = Südschleswigscher Wählerverband

Siehe auch

Quellen