Landtagswahl 1988: Unterschied zwischen den Versionen

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Vorgezogene Neuwahlen am [[8. Mai]] [[1988]]. Die SPD holt 54,8% der Stimmen. [[Björn Engholm]] wird Ministerpräsident.
Vorgezogene Neuwahlen am [[8. Mai]] [[1988]]. Die SPD holte mit 54,8% der Stimmen die absolute Mehrheit, [[Björn Engholm]] wurde mit 48 Jahren Ministerpräsident.
 
== Ausgangslage ==
Die letzten [[Landtagswahl 1987|Landtagswahlen]] hatten am [[13. September]] [[1987]] stattgefunden. Allerdings war das Ergebnis ein Patt: CDU und FDP verfügten zusammen über 37 Sitze, SPD und SSW ebenfalls. Am Tag vor der Wahl kündigte der SPIEGEL einen Artikel<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13524175.html Waterkantgate: "Beschaffen Sie mir eine Wanze"]'', DER SPIEGEL, 14.9.1987</ref> über die Machenschaften von Ministerpräsident Dr. Uwe Barschel im Wahlkampf an, der am Tag nach der Wahl erschien. Die Enthüllungen brachten die "Barschel-Affäre" ins Rollen. Barschel trat zurück und nahm sich in der Nacht vom [[10. Oktober|10.]] zum [[11. Oktober]] [[1987]] in Genf das Leben - oder wurde, nach anderer Lesart, von Unbekannten ermordet. Kommissarisch übernahm der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Henning Schwarz (CDU) die Amtsgeschäfte.
 
Auf Grund der Barschel-Affäre konnte sich Karl Otto Meyer (SSW) nicht vorstellen, mit CDU und FDP zu stimmen; das Landesparlament war handlungsunfähig. Deshalb wurden für den [[8. Mai]] [[1988]] Neuwahlen angesetzt.
 
Im Januar [[1988]] legte der Untersuchungsausschuss zur "Barschel/Pfeiffer-Affäre" unter Vorsitz von [[Klaus Klingner]] einen ersten Bericht vor: "In dem 76-Seiten-Papier werden neben Barschel auch der amtierende Ministerpräsident Henning Schwarz und der CDU-Chef Gerhard Stoltenberg stark belastet. Stoltenberg, heißt es, trage als Parteivorsitzender 'die Verantwortung' für Strukturen, 'ohne die das politische Komplott Barschels' nicht möglich gewesen wäre."<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527936.html Komplott und Schmutzkampagne]'', DER SPIEGEL, 25.1.1988</ref>
 
Für die CDU trat der bisherige Justizminister Heiko Hoffmann als Spitzenkandidat an.


== Siehe auch ==
* [[12. Wahlperiode 1988-1992]]
== Ergebnis ==
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* SSW = Südschleswigscher Wählerverband
* SSW = Südschleswigscher Wählerverband
== Siehe auch ==
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* [[Kabinett Engholm I]]
* [[Kabinett Engholm I]]

Version vom 3. September 2018, 00:11 Uhr

[[Datei:{{#setmainimage:KA014183.jpg}}|thumb|200px|right|"Der Tag zum Aufklaren" - Plakat zur Landtagswahl 1988]] Vorgezogene Neuwahlen am 8. Mai 1988. Die SPD holte mit 54,8% der Stimmen die absolute Mehrheit, Björn Engholm wurde mit 48 Jahren Ministerpräsident.

Ausgangslage

Die letzten Landtagswahlen hatten am 13. September 1987 stattgefunden. Allerdings war das Ergebnis ein Patt: CDU und FDP verfügten zusammen über 37 Sitze, SPD und SSW ebenfalls. Am Tag vor der Wahl kündigte der SPIEGEL einen Artikel[1] über die Machenschaften von Ministerpräsident Dr. Uwe Barschel im Wahlkampf an, der am Tag nach der Wahl erschien. Die Enthüllungen brachten die "Barschel-Affäre" ins Rollen. Barschel trat zurück und nahm sich in der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1987 in Genf das Leben - oder wurde, nach anderer Lesart, von Unbekannten ermordet. Kommissarisch übernahm der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Henning Schwarz (CDU) die Amtsgeschäfte.

Auf Grund der Barschel-Affäre konnte sich Karl Otto Meyer (SSW) nicht vorstellen, mit CDU und FDP zu stimmen; das Landesparlament war handlungsunfähig. Deshalb wurden für den 8. Mai 1988 Neuwahlen angesetzt.

Im Januar 1988 legte der Untersuchungsausschuss zur "Barschel/Pfeiffer-Affäre" unter Vorsitz von Klaus Klingner einen ersten Bericht vor: "In dem 76-Seiten-Papier werden neben Barschel auch der amtierende Ministerpräsident Henning Schwarz und der CDU-Chef Gerhard Stoltenberg stark belastet. Stoltenberg, heißt es, trage als Parteivorsitzender 'die Verantwortung' für Strukturen, 'ohne die das politische Komplott Barschels' nicht möglich gewesen wäre."[2]

Für die CDU trat der bisherige Justizminister Heiko Hoffmann als Spitzenkandidat an.

Ergebnis

Prozent Änderung Sitze
SPD 54,8 % +9,6 46
CDU 33,3 % -9,3 27
SSW 1,7 % +0,2 1
Sonstige 10,2 %

Wahlbeteiligung: 77,4 %

  • SSW = Südschleswigscher Wählerverband

Siehe auch