Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945: Unterschied zwischen den Versionen

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#[[Johann Buhs]], Grüntal; er wurde bereits [[1932]] erschlagen, als hunderte Nazis das [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus in Eckernförde]] stürmten.
#[[Johann Buhs]], Grüntal; er wurde bereits [[1932]] erschlagen, als hunderte Nazis das [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus in Eckernförde]] stürmten.
#[[Otto Eggerstedt]], [[Ortsverein Altona|Altona]], urspr. [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]], ermordet im KZ Esterwegen<ref>[[Max Kukil]]: ''[http://library.fes.de/spdpd/1958/581011.pdf Wir gedenken Otto Eggerstedt's]'', ''Sozialdemokratischer Pressedienst'', H. 232, 11.10.1958, S. 4</ref>
#[[Otto Eggerstedt]], [[Ortsverein Altona|Altona]], urspr. [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]], ermordet im KZ Esterwegen<ref>[[Max Kukil]]: ''[http://library.fes.de/spdpd/1958/581011.pdf Wir gedenken Otto Eggerstedt's]'', ''Sozialdemokratischer Pressedienst'', H. 232, 11.10.1958, S. 4</ref>
#[[Otto Fabian]], [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]]; Auf einem Spaziergang von der SA abgegriffen und erschossen
#[[Max Feddersen]], [[Ortsverein Westerland|Westerland]], bei der [[Cap Arcona|CAP ARCONA]]-Katastrophe gestorben<ref>Goguel: ''Cap Arcona'', S. 88</ref>
#[[Max Feddersen]], [[Ortsverein Westerland|Westerland]], bei der [[Cap Arcona|CAP ARCONA]]-Katastrophe gestorben<ref>Goguel: ''Cap Arcona'', S. 88</ref>
#[[Johannes Fick]], [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]; hingerichtet<ref>Lübecker Post: ''[http://www.luebeckermaertyrer.de/de/geschichte/dokumente/post.html Feier für die Opfer des Faschismus 1945]'', 19.9.1945</ref><ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/130598037?s=Johannes%20Fick&t=750878&p=1 Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin (Signatur 23120001)]</ref>
#[[Johannes Fick]], [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]; hingerichtet<ref>Lübecker Post: ''[http://www.luebeckermaertyrer.de/de/geschichte/dokumente/post.html Feier für die Opfer des Faschismus 1945]'', 19.9.1945</ref><ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/130598037?s=Johannes%20Fick&t=750878&p=1 Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin (Signatur 23120001)]</ref>

Version vom 7. Dezember 2022, 07:36 Uhr

Diese Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945 basiert auf dem Weißbuch der deutschen Opposition gegen die Hitlerdiktatur - einer Zusammenstellung ermordeter, hingerichteter oder zu Freiheitsstrafen verurteilter deutscher Gegner des Nationalsozialismus, die Franz Osterroth ab 1943 im schwedischen Exil erstellte. Es wurde 1946 als vorläufige Sammlung von der SoPaDe in London veröffentlicht. Wir haben die Fälle ergänzt, die uns bekannt wurden.

Von den hier genannten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten aus Schleswig-Holstein ist gesichert, dass sie aufgrund von Verfolgung während des Naziregimes zu Tode gekommen sind, viele nach ihrer Verhaftung in der Aktion Gewitter. Die Liste ist aber vermutlich nicht vollständig. So ließen sich nicht mehr alle Todesopfer der CAP ARCONA-Katastrophe identifizieren, da auch die Listen zerstört wurden.[1]

Sie berücksichtigt auch nicht diejenigen, denen ihre Zeit in Gefängnissen und KZ mit Hunger und Folter so zugesetzt hatte, dass sie das Ende der Nazizeit nicht lange überlebten.

  1. Johann Basedow[2], Geesthacht
  2. Heinrich Boschen, Pinneberg, wenige Tage nach der Entlassung aus dem KZ gestorben[3]
  3. Johann Brookes, Lübeck, gestorben in Strafhaft[4]
  4. Johann Buhs, Grüntal; er wurde bereits 1932 erschlagen, als hunderte Nazis das Gewerkschaftshaus in Eckernförde stürmten.
  5. Otto Eggerstedt, Altona, urspr. Kiel, ermordet im KZ Esterwegen[5]
  6. Otto Fabian, Kellinghusen; Auf einem Spaziergang von der SA abgegriffen und erschossen
  7. Max Feddersen, Westerland, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[6]
  8. Johannes Fick, Lübeck; hingerichtet[7][8]
  9. Karl Fick, Stockelsdorf, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[9]
  10. Karl Grambow, Düneberg; tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden.
  11. Max Grimm, Lübeck, ermordet im KZ Sachsenhausen.[10]
  12. Otto Güldensupp, Neustadt i.H.[11][12]
  13. Wilhelm Hass, Kappeln
  14. Paul Hattenbach, Lübeck; in Untersuchungshaft gestorben[13][14]
  15. Hermann Heinrich, Lübeck, ermordet im KZ Neuengamme[15]
  16. Hermann Hinrichs, Quickborn, ermordet im KZ Neuengamme[16]
  17. Rudolf Henning, Neumünster, ermordet im KZ Neuengamme[17]
  18. Walter Hohnsbehn, Stadtverordneter, Neumünster, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[18][19]
  19. Hermann Jäger, Friedrichskoog; der 17-jährige wurde schon 1932 von Nazis schwer misshandelt und umgebracht.[20][21]
  20. Carl Jessen, Westerland (Karl oder Carl)
  21. Hinrich Junge, Sensby; er wurde bereits 1932 erstochen, als hunderte Nazis das Gewerkschaftshaus in Eckernförde stürmten.
  22. Karl Kaehding, Lübeck; Suizid in Haft[22][23][24]
  23. Ernst Kantorowicz, Kiel, später Frankfurt, langjähriger Leiter der Volkshochschule Kiel, mit seiner Familie in einer der NS-Vernichtungsstätten in Polen umgebracht[25][26]
  24. Robert Kersten, Bad Oldesloe, ermordet im KZ Neuengamme
  25. Hinrich Köster, Kappeln
  26. Walter Kripfgans, Lübeck, hingerichtet im Zuchthaus Brandenburg[27][28]
  27. Julius Leber, Lübeck; hingerichtet in Plötzensee
  28. Otto Linke, Kellinghusen, wenige Tage nach der Entlassung aus dem KZ gestorben[29]
  29. Rudolf Lüdemann, Rahlstedt[30]
  30. O. Matz, Westerland
  31. Konrad Matzke, Gewerkschaftssekretär, Neumünster, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[31]
  32. Oskar Nielsen, Kiel; in Polizeihaft gestorben, angeblich durch Selbstmord
  33. Willy Ohlfsen, Flensburg; in Polizeihaft gestorben, angeblich durch Selbstmord
  34. Kurt Pester, Helgoland
  35. Friedrich Plagmann, Schacht-Audorf; während der Haft in den Suizid getrieben oder ermordet
  36. Hans Prox, Wilster, ermordet im KZ Neuengamme[32]
  37. Karl Quaas, Westerland; bei der CAP ARCONA-Katastrophe auf der Thielbeck gestorben[33]
  38. Otto Ralfs, Kellinghusen; bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[34][35]
  39. Max Richter, Neumünster; bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben
  40. August Roßburg, Neustadt i.H.[36][37]
  41. Ernst Schefe, Schwarzenbek[38]
  42. Emil Schmekel, Heide
  43. Wilhelm Schmitt, Pinneberg
  44. Edmund Schnoor, Kiel
  45. Fritz Solmitz, Lübeck; in den Suizid getrieben oder ermordet im KZ Fuhlsbüttel.
  46. Wilhelm Spiegel, Kiel
  47. Ludwig Tamm, Neumünster
  48. Karl Ulrich, Eutin
  49. Richard Vosgerau, Borby; bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben
  50. Willy Verdieck, Kiel, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[39][40]
  51. Fritz Weber, Lübeck; KZ Neuengamme, angeblich Selbstmord
  52. Carsten Wilhelm Wohltmann, Düneberg, bei der CAP ARCONA-Katastrophe gestorben[41]
  53. Julius Zehr, Kiel

Literatur

Links

Einzelnachweise

  1. Goguel: Cap Arcona, S. 87 f.
  2. Dieser Name in Franz Osterroths Liste steht wohl für Johannes Basedau. Vgl. Nissen, Hans Christian: 1933–1945: Widerstand, Verfolgung, Emigration, Anpassung. In: Demokratische Geschichte, Band 3(1988), S. 493. Auf einer Gedenktafel im Ratssaal von Geesthacht ist Johannes Basedau zu finden. Siehe Puvogel, Ulrike / Stankowski, Martin: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band I Bonn (1996). Vermutlich handelt es sich also um dieselbe Person, und die Schreibweise der Gedenktafel ist korrekt.
  3. Korte: "Aktion Gewitter", S. 525
  4. Osterroth: 100 Jahre, S. 117
  5. Max Kukil: Wir gedenken Otto Eggerstedt's, Sozialdemokratischer Pressedienst, H. 232, 11.10.1958, S. 4
  6. Goguel: Cap Arcona, S. 88
  7. Lübecker Post: Feier für die Opfer des Faschismus 1945, 19.9.1945
  8. Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin (Signatur 23120001)
  9. Goguel: Cap Arcona, S. 88
  10. Osterroth: 100 Jahre, S. 117
  11. SPD-Ortsverein Neustadt: 1903-3002 | 100 Jahre SPD Neustadt in Holstein (2003)
  12. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme (Signatur 01013002 oS)
  13. Lübecker Post: Feier für die Opfer des Faschismus 1945, 19.9.1945
  14. DE ITS 2.1.2.1 SH 009 4 UNB ZM
  15. Osterroth: 100 Jahre, S. 117
  16. Spurensuche Kreis Pinneberg und Umgebung: Hermann Hinrichs – Verhaftung nach dem Attentat auf Hitler
  17. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme (Signatur 01013002 oS)
  18. Goguel: Cap Arcona, S. 88
  19. Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin
  20. Vorwärts vom 26.07.1932, Nummer: 348, Jahrgang: 49
  21. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 104
  22. Lübecker Post: Feier für die Opfer des Faschismus 1945, 19. September 1945
  23. DE ITS 2.1.2.1 SH 009 3 DEU ZM
  24. DE ITS 2.1.2.1 SH 009 4 UNB ZM
  25. Osterroth: 100 Jahre, S. 117 f. Kantorowicz trat erst nach seiner Kieler Zeit in die SPD ein; er wurde in Auschwitz ermordet.
  26. Unterlagen aus dem KZ Buchenwald. Allerdings gibt es mehrere Personen des gleichen Namens. Dieser hier kommt aber aus Frankfurt.
  27. Osterroth: 100 Jahre, S. 117
  28. Vollstreckungslisten und Mitteilungen verschiedener Gerichte über Todesurteile von Gefangenen des Zuchthauses Brandenburg-Görden. Über die Suche lassen sich noch mehr Unterlagen finden.
  29. Korte: "Aktion Gewitter", S. 525
  30. Vorwärts - Wir in Schleswig-Holstein], Ausgaben 12/2010, 01/2011
  31. Goguel: Cap Arcona, S. 88
  32. shz.de: SPD in Wilster beantragt Gedenksteine für drei Nazi-Opfer, 21. Juni 2020
  33. Auswertungen von Daten über unbekannte ausländische Todesopfer und unbekannte Todesopfer aus Konzentrationslagern und deren Grabstätten. Über die Suche lassen sich mehr Unterlagen finden.
  34. Osterroth: 100 Jahre, S. 117
  35. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme (Signatur 01013002 oS)
  36. SPD-Ortsverein Neustadt: 1903-3002 | 100 Jahre SPD Neustadt in Holstein (2003)
  37. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme (Signatur 01013002 oS)
  38. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme (Signatur 01013002 oS)
  39. Goguel: Cap Arcona, S. 88
  40. Korte: "Aktion Gewitter", S. 525 f.
  41. Goguel: Cap Arcona, S. 88