Ortsverein

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Ein Ortsverein ist die kleinste, eigenständige Gliederungsebene der SPD.

In Schleswig-Holstein gibt es meist pro Kommune einen Ortsverein. Nur in den kreisfreien Städten gibt es mehrere Ortsvereine. Grundsätzlich sind alle SPD-Mitglieder, die im Einzugsbereich eines Ortsvereins wohnen, Mitglied in diesem Ortsverein. Auf Antrag, kann man in einen anderen Ortsverein Mitglied wechseln.

Ortsvereine schließen sich auf Ebene der Kreis zu Kreisverbänden zusammen.

Ortsvereine wählen sich einen eigenen Vorstand und haben eine eigene Kasse. In Kommunen ohne Ortsverein können benachbarte Ortsvereine Stützpunkte gründen. Die haben keine eigene Kasse.

Zahlen

Vor 1933 muss es etwas über 200 Ortsvereine in Schleswig-Holstein gegeben haben. 1945 werden viele von ihnen wiedergegründet. Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet Wilhelm Käber.[1] Bereits im Oktober sind es wieder 109 Ortsvereine.[2] Im März 1946 sind es 315 Ortsvereine.[3] Der Höchststand wurde im Sommer 1949 mit über 780 Ortsvereinen erreicht.[4] Die SPD in Schleswig-Holstein hatte zu dieser Zeit über 90.000 Mitglieder. Die SPD in Schleswig-Holstein verlor dann bis zum 1. Januar 1955 so viele Mitglieder, dass nur knapp über 40.000 blieben. Das brachte viele Ortsvereine in Existenznot.

2019 hat die SPD Schleswig-Holstein 451 Ortsvereine.

Siehe auch

Quellen

  1. Lubowitz, Frank: Wilhelm Käber - Regierung und Opposition. Neuer Malik Verlag, Kiel 1986, ISBN: 3-89029-906-7
  2. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 56
  3. Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg, in: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 537-558
  4. Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg, in: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 537-558