Ortsverein Elmshorn: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gründung ==
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Ende [[1863]] wurde der Ortsverein Elmshorn auf Klostersande gegründet<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>.  
Gelegen an Krückau und seit [[1844]] Eisenbahn wachsen Industrialisierung, Einwohnerzahl und Arbeiterschaft. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet ist Elmshorn [[1900]] eine der reichsten Städte im Deutschen Reich. Diesen Reichtum haben die Arbeiter in Elmshorn geschaffen.
 
Ende [[1863]] wurde der Ortsverein Elmshorn auf Klostersande gegründet: Zwei Namen stehen dabei am Beginn der Elmshorner Parteigeschichte: [[Theodor York]] und [[Karl von Bruhn]]. [[Theodor York]] stammt aus dem Hamburger Arbeiterkomitee von [[1862]], das auch in Altona, Elmshorn und [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]] agitiert. Am Gründungskongress des [[Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein]]s, der am [[23.Mai]] [[1863]] mit Delegationen aus 11 Orten des damaligen Deutschen Reiches tagt, nimmt er als Delegierter teil. [[Ferdinand Lassalle]] wird als Präsident gewählt. [[Theodor York]] gibt aus Protest gegen die in seinen Augen diktatorischen Vollmachten von Lassalle einen leeren Stimmzettel ab.
 
Im gleichen Jahr wirbt der in Herzhorn geborene [[Karl von Bruhn]], auch er Gründungsdelegierter in Leipzig, im [[Kreisverband Pinneberg|Kreis Pinneberg]] für die neue politische Bewegung. Auch sein Weg führt ihn in die aufstrebende Industriestadt Elmshorn. Ende des Jahres [[1863]] bildet sich um den Lederarbeiter Popp auf Klostersande eine kleine lassalleanische Gemeinde. Auch wenn diese "Bruhnsche Gemeinde" nur wenige Mitglieder hatte, war ein organisatorischer Anfang gemacht. [[1867]] beziehen 10 Elmshorner die Zeitung „Der Social-Demokrat“. Wie damals üblich ging allerdings jedes Exemplar durch viele Hände.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>.
 
Nach dem frühen Tod [[Ferdinand Lassalle]]s verlassen [[Karl von Bruhn]] und die von ihm betreuten Gemeinden den [[ADAV]] und kehren erst zwei Jahre später wieder in die Organisation zurück. Zur außerordentlichen Generalversammlung im Juni [[1866]] entsenden die Gemeinden in Elmshorn, [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]] und Harburg wieder [[Theodor York]] als Delegierten. Aber die Organisation kommt dennoch nicht zur Ruhe. Im Sinne der "roten Gräfin" Hatzfeld, der langjährigen Vertrauten Lassalles, fordern die Elmshorner mit der Parole "Durch Einheit zur Freiheit" Zentralismus und Führung.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>.


== Wiederaufbau ==
== Wiederaufbau ==

Version vom 31. Juli 2016, 19:14 Uhr

Der Ortsverein Elmshorn ist einer der ältesten Ortsvereine der SPD Schleswig-Holstein.

Gründung

Traditionsfahne des Ortsvereins

Gelegen an Krückau und seit 1844 Eisenbahn wachsen Industrialisierung, Einwohnerzahl und Arbeiterschaft. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet ist Elmshorn 1900 eine der reichsten Städte im Deutschen Reich. Diesen Reichtum haben die Arbeiter in Elmshorn geschaffen.

Ende 1863 wurde der Ortsverein Elmshorn auf Klostersande gegründet: Zwei Namen stehen dabei am Beginn der Elmshorner Parteigeschichte: Theodor York und Karl von Bruhn. Theodor York stammt aus dem Hamburger Arbeiterkomitee von 1862, das auch in Altona, Elmshorn und Pinneberg agitiert. Am Gründungskongress des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, der am 23.Mai 1863 mit Delegationen aus 11 Orten des damaligen Deutschen Reiches tagt, nimmt er als Delegierter teil. Ferdinand Lassalle wird als Präsident gewählt. Theodor York gibt aus Protest gegen die in seinen Augen diktatorischen Vollmachten von Lassalle einen leeren Stimmzettel ab.

Im gleichen Jahr wirbt der in Herzhorn geborene Karl von Bruhn, auch er Gründungsdelegierter in Leipzig, im Kreis Pinneberg für die neue politische Bewegung. Auch sein Weg führt ihn in die aufstrebende Industriestadt Elmshorn. Ende des Jahres 1863 bildet sich um den Lederarbeiter Popp auf Klostersande eine kleine lassalleanische Gemeinde. Auch wenn diese "Bruhnsche Gemeinde" nur wenige Mitglieder hatte, war ein organisatorischer Anfang gemacht. 1867 beziehen 10 Elmshorner die Zeitung „Der Social-Demokrat“. Wie damals üblich ging allerdings jedes Exemplar durch viele Hände.[1].

Nach dem frühen Tod Ferdinand Lassalles verlassen Karl von Bruhn und die von ihm betreuten Gemeinden den ADAV und kehren erst zwei Jahre später wieder in die Organisation zurück. Zur außerordentlichen Generalversammlung im Juni 1866 entsenden die Gemeinden in Elmshorn, Pinneberg und Harburg wieder Theodor York als Delegierten. Aber die Organisation kommt dennoch nicht zur Ruhe. Im Sinne der "roten Gräfin" Hatzfeld, der langjährigen Vertrauten Lassalles, fordern die Elmshorner mit der Parole "Durch Einheit zur Freiheit" Zentralismus und Führung.[2].

Wiederaufbau

Am 4. Mai 1945 gründete sich in Elmshorn unter maßgeblicher Mitwirkung des ehemaligen Ortsvereinsvorsitzenden Heinrich Hauschildt und des sozialdemokratischen Unternehmers Erich Arp ein "Antifaschistischer Gewerkschaftsausschuss" aus Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und Kommunisten, der das Gewerkschaftshaus besetzte und einen bewaffneten "Antifaschistischen Ordnungsdienst" aufstellte.

Einen Tag später erreichten britische Truppen die Stadt, setzten aber nicht wie üblich die Nazi-Amtsinhaber ab. Daraufhin beauftragte der Gewerkschaftsausschuss den Ordnungsdienst mit der Verhaftung der Nazi-Funktionäre. Am 6. Mai wurde der Bürgermeister abgesetzt und Heinrich Hauschildt zu seinem Nachfolger ernannt.

Erst am 13. Mai griff die Besatzungsmacht ein und setzte Hauschildt wieder ab. Erich Arp und der zum Polizeichef ernannte Kommunist Arthur Geißler wurden wegen Amtsanmaßung und unerlaubten Waffenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt und der Gewerkschaftsausschuss aufgelöst.[3]

Heinrich Hauschildt wurde später im Jahr wieder Bürgermeister und blieb dies bis 1950.

Vorstände

Von Bis Vorsitz Stellvertretung Kasse Schriftführung Weitere
6. Juni 2015 Ernst Dieter Rossmann Traute Röhrs, Detlef Witthinrich-Kohlschmitt Ragnhild Ehlers Vanessa Mangels Presse und Medien Jürgen Heesch, Michael Schinkel, Christoph Schmidt, Hans-Joachim Seiffert, BeisitzerInnen Gisela Huntenburg, Beate Raudies, Kai-Olaf von Wolff
...
1986 ? ? ? ? Beate Raudies Pressesprecherin Beate Raudies
1971 ? ? ? ? ? Pressesprecher Hannes Birke (im Vorstand bis ca. 1987)

Links

Quellen

  1. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  2. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  3. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959. Malente 1998, S. 29
Ortsverein Elmshorn
Ortsverein Elmshorn
Ortsverein Elmshorn
Gegründet: 1863 als ADAV
Wiedergegründet: 1945
Vorsitzende/r: Ernst Dieter Rossmann
Homepage: http://www.spd-elmshorn.de/


Siehe auch