Ortsverein Rendsburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Rendsburg''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]].
Der '''Ortsverein Rendsburg''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]]. Seine Geschichte begann mit der Gründung eines Zweigvereins des [[ADAV]] um die Jahreswende [[1869]]/[[1870]].<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 71</ref>


== Vorstände ==
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== Bürgermeister*innen ==
== Bürgermeister*innen ==
*[[2013]]-[[2020]] - [[Pierre Gilgenast]]
*[[1. Januar|1.1.]][[2013]]-[[31. Dezember|31.12.]][[2020]] - [[Pierre Gilgenast]]
*[[1. April|1.4.]][[2003]]-[[12. Juni|12.6.]][[2012]] - [[Andreas Breitner]]
*[[1. April|1.4.]][[2003]]-[[12. Juni|12.6.]][[2012]] - [[Andreas Breitner]]
==Geschichte==
[[1869]]/[[1870]] gründete sich, wie gesagt, in Rendsburg ein Zweigverein des [[ADAV]]. Ein älterer Verein, der ''Rendsburger Arbeiter-Verein von [[1848]]'', war dagegen keine sozialdemokratische Vereinigung, sondern nur in seiner Anfangsphase etwa bis [[1851]] als Arbeiterbildungsverein einzuordnen, danach als eine zunehmend unpolitische Vereinigung bürgerlicher Handwerker, die sich gewerblicher Bildung, der Ausrichtung von Festlichkeiten und sozialer Wohltätigkeit verschrieben hatte.<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 55, 62</ref> [[1885]] nahm er in seine Statuten auf: "Religion und politische Angelegenheiten sind ausgeschlossen." und verweigerte "bekannten agitatorischen Socialdemokraten" die Aufnahme.<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 69</ref> Immerhin verzeichnete die Polizei schon [[1869]] 44 organisierte Arbeiter in Rendsburg - aber wohl nicht im Arbeiterverein, der sich "immer anständig und ordentlich betragen" habe.<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 70</ref>
[[1872]] wurde in Rendsburg ein Arbeiterfest der Sozialdemokraten verboten. <blockquote>"Der Hauptredner kam von außerhalb, und die Behörden fürchteten, er habe Frauen und Kinder in seine Agitation mit einbeziehen wollen, einen Personenkreis, für den politische Veranstaltungen nicht zugelassen waren. Auf dieses Verbot gibt es weder im Rendsburger Wochenblatt noch im Rendsburger Stadtarchiv bzw. im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv einen Hinweis."<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 71</ref></blockquote>
[[1875]] war die Zahl der "Organisierten" nach Kenntnis der Behörden auf 270 gestiegen.<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 70</ref> Eine offizielle Meldung über den sozialdemokratischen Verein findet sich jedoch erst im ''Rendsburger Wochenblatt'' vom [[23. Januar]] [[1891]]: Am Vortage habe eine öffentliche Arbeiterversammlung mit mehr als 50 Personen stattgefunden, die der Vorbereitung zum [[Provinzialparteitag 1891, Neumünster|Provinzialparteitag]] in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] gedient habe. "Die Delegierten nahmen zwei Anträge mit."<ref>Flick, Eva Maria: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 70 f.</ref>


== Links ==
== Links ==

Version vom 4. Dezember 2020, 19:03 Uhr

Der Ortsverein Rendsburg ist eine Gliederung im Kreisverband Rendsburg-Eckernförde. Seine Geschichte begann mit der Gründung eines Zweigvereins des ADAV um die Jahreswende 1869/1870.[1]

Vorstände

Bürgermeister*innen

Geschichte

1869/1870 gründete sich, wie gesagt, in Rendsburg ein Zweigverein des ADAV. Ein älterer Verein, der Rendsburger Arbeiter-Verein von 1848, war dagegen keine sozialdemokratische Vereinigung, sondern nur in seiner Anfangsphase etwa bis 1851 als Arbeiterbildungsverein einzuordnen, danach als eine zunehmend unpolitische Vereinigung bürgerlicher Handwerker, die sich gewerblicher Bildung, der Ausrichtung von Festlichkeiten und sozialer Wohltätigkeit verschrieben hatte.[4] 1885 nahm er in seine Statuten auf: "Religion und politische Angelegenheiten sind ausgeschlossen." und verweigerte "bekannten agitatorischen Socialdemokraten" die Aufnahme.[5] Immerhin verzeichnete die Polizei schon 1869 44 organisierte Arbeiter in Rendsburg - aber wohl nicht im Arbeiterverein, der sich "immer anständig und ordentlich betragen" habe.[6]

1872 wurde in Rendsburg ein Arbeiterfest der Sozialdemokraten verboten.

"Der Hauptredner kam von außerhalb, und die Behörden fürchteten, er habe Frauen und Kinder in seine Agitation mit einbeziehen wollen, einen Personenkreis, für den politische Veranstaltungen nicht zugelassen waren. Auf dieses Verbot gibt es weder im Rendsburger Wochenblatt noch im Rendsburger Stadtarchiv bzw. im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv einen Hinweis."[7]

1875 war die Zahl der "Organisierten" nach Kenntnis der Behörden auf 270 gestiegen.[8] Eine offizielle Meldung über den sozialdemokratischen Verein findet sich jedoch erst im Rendsburger Wochenblatt vom 23. Januar 1891: Am Vortage habe eine öffentliche Arbeiterversammlung mit mehr als 50 Personen stattgefunden, die der Vorbereitung zum Provinzialparteitag in Neumünster gedient habe. "Die Delegierten nahmen zwei Anträge mit."[9]

Links

Einzelnachweise

  1. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 71
  2. Kristin Malzahn folgt Heidi Mischel, Rendsburger Tagespost, ?
  3. Vgl. Bezirksparteitag 1932, Rendsburg
  4. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 55, 62
  5. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 69
  6. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 70
  7. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 71
  8. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 70
  9. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 70 f.