Ortsverein Suchsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Suchsdorf''' der SPD besteht seit [[1919]]. Er ist heute ein Ortsverein im [[Kreisverband Kiel]] und erstreckt sich über das Gebiet des Ortsbeiratsbezirks 5 (Suchsdorf).  
Der '''Ortsverein Suchsdorf''' der SPD besteht seit [[1919]]. Er ist heute ein Ortsverein im [[Kreisverband Kiel]] und erstreckt sich über das Gebiet des Ortsbeiratsbezirks 5 (Suchsdorf).  


== Ortsvereinsgebiet ==
==Ortsvereinsgebiet==
Das Gebiet des Ortsvereins hat sich in der Zeit seines Bestehens verändert. Der jenseits der neuen B76 liegende Teil des alten Gemeindegebiets gehört heute zum Ortsbeiratsbezirk [[Ortsverein Steenbek-Projensdorf|Steenbek-Projensdorf]]; entsprechend veränderte sich die Ausdehnung der beiden Ortsvereine. Mit der Entstehung des Wohngebiets Klausbrook nach [[1980]] kamen Flächen zu Suchsdorf, die traditionell zur Gemeinde Wik gehörten. [[Datei:Gebiet_OV-Suchsdorf.png|350px|thumb|left|OV-Gebiet heute]]
Das Gebiet des Ortsvereins hat sich in der Zeit seines Bestehens verändert. Der jenseits der neuen B76 liegende Teil des alten Gemeindegebiets gehört heute zum Ortsbeiratsbezirk [[Ortsverein Steenbek-Projensdorf|Steenbek-Projensdorf]]; entsprechend veränderte sich die Ausdehnung der beiden Ortsvereine. Mit der Entstehung des Wohngebiets Klausbrook nach [[1980]] kamen Flächen zu Suchsdorf, die traditionell zur Gemeinde Wik gehörten. [[Datei:Gebiet_OV-Suchsdorf.png|350px|thumb|left|OV-Gebiet heute]]


In seiner Geschichte begleitete der Ortsverein fortwährend einschneidende Veränderungen seines Umfelds. Bei seiner Gründung war Suchsdorf eine kleine bäuerliche Gemeinde mit einigen hundert Menschen vor den Toren der Stadt. Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Heute ist es mit etwa 11.500 Einwohnern einer der größten Stadtteile Kiels.
In seiner Geschichte begleitete der Ortsverein fortwährend einschneidende Veränderungen seines Umfelds. Bei seiner Gründung war Suchsdorf eine kleine bäuerliche Gemeinde mit einigen hundert Menschen vor den Toren der Stadt. Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Heute ist es mit etwa 11.500 Einwohnern einer der größten Stadtteile Kiels.


== Vorgeschichte, Gründung & Weimarer Republik ==
==Vorgeschichte, Gründung & Weimarer Republik==
Am 25. November [[1894]] wurden in Suchsdorf zwei Genossen „vom Gendarm aufgeschrieben“, weil sie die Broschüre „Fort mit der Gesindeordnung“ unzulässigerweise während der Kirchzeit verteilt haben sollen.<ref>Vorwärts 1.12.1894</ref> Unklar ist, ob diese selbst Suchsdorfer waren oder aus Kiel kamen.
 
[[1898]] fand in Suchsdorf eine „mäßig besuchte“ Wahlkampfveranstaltung des Graf Reventlow von der deutsch-sozialen Reformpartei statt, welche von den Sozialdemokraten Ströbel und Klüß gekapert wurde, indem beide halbstündige Redebeiträge Abgaben und dessen Partei ein „langes Sündenregister“ vorhielten.<ref>Hamburger Echo, Donnerstag 26. Mai 1898</ref>
 
[[1903]] wurde der Arbeiter-Radfahrerverein "Freiweg" gegründet. Der Vereinszweck war Übung und Förderung des Radfahrens in der Arbeiterschaft. Das Vereinsgebiet erstreckte sich auf die Orte Kopperpahl, Steenbeck, Kiel und Suchsdorf, mit Sitz in Kopperpahl.<ref>LASH Abt. 309, Nr. 12531</ref>
[[1903]] wurde der Arbeiter-Radfahrerverein "Freiweg" gegründet. Der Vereinszweck war Übung und Förderung des Radfahrens in der Arbeiterschaft. Das Vereinsgebiet erstreckte sich auf die Orte Kopperpahl, Steenbeck, Kiel und Suchsdorf, mit Sitz in Kopperpahl.<ref>LASH Abt. 309, Nr. 12531</ref>
Im Dorf gab es also schon vor der Gründung Sozialdemokraten, die sich vermutlich eher inoffiziell trafen.<ref>Eine strukturierte sozialdemokratische Aktivität bzw. deren Start könnte evtl. über Wahlergebnisse herausgefunden werden -> Stadtarchiv/Landesarchiv.</ref> Sie gehörten ab [[1905]] dem neu gegründeten [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Sozialdemokratischer Zentralverein|Sozialdemokratischen Zentralverein für den 7. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis]] an. Ab [[1906]] ist es die Zugehörigkeit zum [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung]], der damals gegründet wurde; Kopperpahl liegt zwischen Suchsdorf und Kronshagen, alle drei Dörfer gehörten zu dieser Zeit zum Amt Kronshagen.
Am [[31. August]] [[1906]] schrieb der kgl. Landrat des Landkreises Kiel an den Regierungspräsidenten von Schleswig: "Im Laufe des verflossenen Frühjahrs ist in Kopperpahl (Kronshagen) ein sozialdemokratischer Bezirks-Verein gegründet, welcher jetzt etwa 40 Mitglieder zählt. Derselbe scheint ein Auswuchs des in Kopperpahl bereits seit 1903 bestehenden Radfahrer-Vereins zu  sein, da fast sämtliche Vorstandsmitglieder des Letzteren zugleich Begründer und Angehörige des neuen Vereins sind. Es sind deshalb beide Vereine in das angeschlossene Verzeichnis aufgenommen worden!"<ref>LASH Abt. 309, Nr. 12531</ref> Im diesem Verzeichnis wird der Verein als '''Sozialdemokratischer Ortsverein Kiel, Bezirk Kopperpahl - 1906 -''' geführt; der Bezirk umfasst Kopperpahl, Steenbeck und Suchsdorf. Die Leitung dieses Bezirksvereins erfolgt durch den Ortsverein Kiel, der unter Kontrolle der kgl. Polizeidirektion steht.
Damit wären sie ein zunächst nur nicht ganz selbstständiger Teil im [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Sozialdemokratischer Verein Kiel und Umgegend|Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend]] gewesen, der [[1911]] zum [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Verein Groß-Kiel]] wurde. Welchem Bezirk/Distrikt innerhalb des Kieler Vereins mögliche SPD-Mitglieder zuvor angehörten, bleibt zunächst offen, eventuell gab es eine solche Unterteilung in dieser Zeit auch gar nicht.


Was genau zur Gründung des Ortsvereins, zunächst "Ortsgruppe Suchsdorf" genannt, führte, ist nicht mehr bekannt. Möglicherweise motivierten die neuen Freiheiten und politischen Möglichkeiten in der Republik zu diesem Schritt. Über die Gründung und die Anfangszeit der Ortsgruppe liegen keine Dokumente mehr vor. Einzig die [[Ortsverein Suchsdorf - Traditionsfahne|Traditionsfahne]] belegt die Gründung. Alles andere sind mündlich weitergegebene Informationen. Denkbar wäre allerdings auch, dass die SPD-Mitglieder im Dorf mit der 'Ortsgruppe' eine zusätzliche Gliederungsebene schufen und weiter im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung blieben. [[Datei:Fahne suchsdorf vorne.PNG|300px|thumb|right|Die Traditionsfahne belegt die Gründung]]
Im Dorf gab es also schon vor der Gründung Sozialdemokraten, die sich vermutlich eher inoffiziell trafen.<ref>Eine strukturierte sozialdemokratische Aktivität bzw. deren Start könnte evtl. über Wahlergebnisse herausgefunden werden -> Stadtarchiv/Landesarchiv.</ref> Sie gehörten dem [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Sozialdemokratischer Verein Kiel und Umgegend|Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend]] und ab [[1905]] dem neu gegründeten [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Sozialdemokratischer Zentralverein|Sozialdemokratischen Zentralverein für den 7. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis]] an. Ab [[1906]] gibt es ihre erste eigene organisatorische Zugehörigkeit zum [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung]], der damals gegründet wurde; Kopperpahl liegt zwischen Suchsdorf und Kronshagen, alle drei Dörfer gehörten zu dieser Zeit zum Amt Kronshagen.
 
Am [[31. August]] [[1906]] schrieb der kgl. Landrat des Landkreises Kiel an den Regierungspräsidenten von Schleswig: "Im Laufe des verflossenen Frühjahrs ist in Kopperpahl (Kronshagen) ein sozialdemokratischer Bezirks-Verein gegründet, welcher jetzt etwa 40 Mitglieder zählt. Derselbe scheint ein Auswuchs des in Kopperpahl bereits seit 1903 bestehenden Radfahrer-Vereins zu sein, da fast sämtliche Vorstandsmitglieder des Letzteren zugleich Begründer und Angehörige des neuen Vereins sind. Es sind deshalb beide Vereine in das angeschlossene Verzeichnis aufgenommen worden!"<ref>LASH Abt. 309, Nr. 12531</ref> Im diesem Verzeichnis wird der Verein als "Sozialdemokratischer Ortsverein Kiel, Bezirk Kopperpahl - 1906 -" geführt; der Bezirk umfasst Kopperpahl, Steenbeck und Suchsdorf. Die Leitung dieses Bezirksvereins erfolgt durch den Ortsverein Kiel, der unter Kontrolle der kgl. Polizeidirektion steht.
 
Damit waren sie ein zunächst noch nicht ganz selbstständiger Teil im [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel#Sozialdemokratischer Verein Kiel und Umgegend|Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend]].
Seit dem [[1. Juli]] [[1907]] wurde der Bezirks-Verein als eigenständiger Ortsverein geführt. Er führte die Bezeichnung "Sozialdemokratischer Ortsverein für Kopperpahl, Suchsdorf und Umgegend in Kopperpahl - 1906 -" und hatte laut dem Verzeichnis für soz. Vereine im Kreis Bordesholm 77 Mitglieder.<ref>LASH Abt. 309, Nr. 12533</ref>
 
[[1919]] gründete sich die "Ortsgruppe Suchsdorf", die als direkter identischer Vorläufer des Ortsvereins angesehen wird. Vermutlich motivierten die neuen Freiheiten und politischen Möglichkeiten in der Republik sowie steigende Mitgliederzahlen im [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung]] sowie im Dorf selbst zu diesem Schritt. Über die Gründung und die Anfangszeit der Ortsgruppe liegen keine Dokumente mehr vor. Einzig die [[Ortsverein Suchsdorf - Traditionsfahne|Traditionsfahne]] belegt die Gründung. Alles andere sind mündlich weitergegebene Informationen. Unklar bleibt bisher, ob die SPD-Mitglieder im Dorf mit der 'Ortsgruppe' eine zusätzliche Gliederungsebene schufen und weiter im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung blieben oder ihrem neuen Ortsverein eine leicht abweichende Bezeichnung gaben.<ref>Das kann aber auch eine falsche Fährte sein. „Ortsgruppe“ nannte die [[USPD]] ihre Ortsvereine. Da die Traditionsfahne zunächst die Aufschrift „USPD Ortsgruppe Kopperpahl“ trug, wäre denkbar, dass bei der späteren Umarbeitung ein Fehler gemacht wurde oder auf Grund des geringeren klanglichen Unterschieds keine Notwendigkeit zur Änderung auch dieses Wortes gesehen wurde. Eine Gründung einer USPD-Ortsgruppe in dem Jahr ist wahrscheinlich, da die Partei nach dem schlechten Ergebnis bei der Wahl der verfassungsgebenden Nationalversammlung eine organisatorische Verankerung in der Fläche auch über die städtischen Hochburgen hinaus anstrebte. Spekuliert werden kann nur darüber, ob eine „SPD-Ortsgruppe Suchsdorf“, ob nun als eigener Ortsverein oder lose Untergruppierung, auch erst nach der Wiedervereinigung von MSPD und USPD entstand, da nun überhaupt erst im Dorf eine nennenswerte Zahl an Mitgliedern vorhanden war, und diese in einem Traditionskompromiss das Gründungsdatum der heimkehrenden Abspaltung übernahm.</ref>[[Datei:Fahne suchsdorf vorne.PNG|300px|thumb|right|Die Traditionsfahne belegt die Gründung]] In einer Übersicht ''Beihilfen für den Jugendleiterkursus'' wurden [[1921]] beide SPD-Ortsvereine Suchsdorf und [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung|Kopperpahl]] erwähnt.<ref>Peters, Horst: ''Kampfrekord'', S. 346</ref>
   
   
Suchsdorf war zur Zeit der Gründung eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bordesholm (ab [[1932]] Kreis Rendsburg). Sie war damals sehr klein und bäuerlich geprägt; Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Die Ortsgruppe gehörte spätestens seit [[1924]], vielleicht schon ab [[1919]]<ref>Möglicherweise war sie in diesen ersten Jahren auch dem dritten Unterbezirk zugeordnet.</ref>, dem zweiten Unterbezirk des [[Landesverband|Bezirksverbandes Schleswig-Holstein]] an.<ref>http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf, Seite 220</ref> Zu diesem gehörten die Gliederungen in den Kreisen Eckernförde, Rendsburg, Bordesholm und den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster.
Suchsdorf war zur Zeit der Gründung eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bordesholm (ab [[1932]] Kreis Rendsburg). Sie war damals sehr klein und bäuerlich geprägt; Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Die Ortsgruppe gehörte spätestens seit [[1924]], vielleicht schon ab [[1919]]<ref>Möglicherweise war sie in diesen ersten Jahren auch dem dritten Unterbezirk zugeordnet.</ref>, dem zweiten Unterbezirk des [[Landesverband|Bezirksverbandes Schleswig-Holstein]] an.<ref>Jacobsen, Jens-Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf "Der Stolz der Gesamtpartei?" Die SPD Schleswig-Holstein 1918-1933]'', Seite 220</ref> Zu diesem gehörten die Gliederungen in den Kreisen Eckernförde, Rendsburg, Bordesholm und den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster.
 
Mitte der 1920er Jahre vertraten mindestens zwei Genossen, nämlich Löhndorf (schon längere Zeit) und Poerschke (oder Pörschke<ref>abweichende Schreibweise im Artikel in der Hamburger Volkszeitung 3.2.1926, S. 5</ref>), die SPD im Gemeinderat. Die Gemeinde war zu dieser Zeit stark verschuldet und hatte viele Arbeitslose. Der Gemeindevorsteher war von den Demokratischen Partei.<ref>Hamburger Volkszeitung, Montag 18. Oktober 1926</ref> Auch die KPD war aktiv im Ort, es soll auch schon Faschisten gegeben haben.


Im Ort gab es eine kleine [[Sozialistische Arbeiterjugend|Falken-Gruppe]], zu der u.a. [[Karl-Heinz Ramm]], [[Bernhard Schwensen]], [[Heini Hinrichsen]] und [[Werner Reher]] gehörten. Sie traf sich im Haus von [[Hannes Schwensen]] nördlich der Brückenrampe.
Im Ort gab es eine kleine [[Sozialistische Arbeiterjugend|Falken-Gruppe]], zu der u.a. [[Karl-Heinz Ramm]], [[Bernhard Schwensen]], [[Heini Hinrichsen]] und [[Werner Reher]] gehörten. Sie traf sich im Haus von [[Hannes Schwensen]] nördlich der Brückenrampe.


In der Weimarer Republik entstand eine örtliche Gliederung Kronshagen-Suchsdorf des Reichsbanners. Suchsdorf gehörte lange Jahre zum Amt Kronshagen und hatte als Kieler Vorort ähnliche Interessen, was die Verbindung erklärt. Am 22. Februar 1931 nahm die örtliche Reichsbannergruppe an der Parade in Voorde teil. Auf einem Gruppenbild sind die Fahne mit der Bestickung "[SUC]HSDO[RF]" sowie der Tambourstab von Hugo Stührk zu erkennen. En weiteres Bild zeigt 12 Männer (Fr. Behrend, H. Meier, W. Hinrichsen, Fr. Laß, H. Schimoniak, Hugo Stührk, W. Jens, Chr. Weber, S. Moritz, K. Bellin, Fr. Hinrichsen)mit Trommeln und dem Tischwimpel "Spielmannszug Kronshagen-Suchdorf".
In der Weimarer Republik entstand eine örtliche Gliederung Kronshagen-Suchsdorf des Reichsbanners. Suchsdorf gehörte lange Jahre zum Amt Kronshagen und hatte als Kieler Vorort ähnliche Interessen, was die Verbindung erklärt. Am [[22. Februar]] [[1931]] nahm die örtliche [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbannergruppe]] an der Parade in Voorde teil. Auf einem Gruppenbild sind die Fahne mit der Bestickung "[SUC]HSDO[RF]" sowie der Tambourstab von [[Hugo Stührk]] zu erkennen. Ein weiteres Bild zeigt 12 Männer (Fr. Behrend, H. Meier, W. Hinrichsen, Fr. Laß, H. Schimoniak, [[Hugo Stührk]], W. Jens, [[Christian Weber|Chr. Weber]], S. Moritz, K. Bellin, Fr. Hinrichsen) mit Trommeln und dem Tischwimpel "Spielmannszug Kronshagen-Suchsdorf". Ob diese Männer alle zugleich Mitglieder der Partei waren und wie ihr weiteres Leben verlief, ist nicht ermittelt. Unter den Wieder-/Neueintritten [[1946]] finden sich vor Ort nur die Genossen [[Hugo Stührk|Stührk]] und [[Christian Weber|Weber]].


== NS-Diktatur ==
==NS-Diktatur==
Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten kam die Arbeit völlig zum Erliegen. In der kleinen Gemeinde (weniger als 200 Häuser, Nummerierung der Häuser statt Straßennamen) gab es keine Widerstands- oder Untergrundaktivitäten. Schon seit [[1932]] war die Arbeit behindert worden.<ref>Gespräch mit Karl-Heinz Ramm, 10.1.2015</ref>
Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten kam die Arbeit völlig zum Erliegen. In der kleinen Gemeinde (weniger als 200 Häuser, Nummerierung der Häuser statt Straßennamen) gab es keine Widerstands- oder Untergrundaktivitäten. Schon seit [[1932]] war die Arbeit behindert worden.<ref>Gespräch mit Karl-Heinz Ramm, 10.1.2015</ref>


Suchsdorf wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört, weshalb die Kräfte vieler Sozialdemokraten nach Ende der NS-Herrschaft neben dem politischen dem materiellen Wiederaufbau gewidmet werden mussten. Darüber hinaus standen die Schule und das Gemeindehaus nicht mehr, was eventuell die schwierige Quellenlage erklären könnte.
Suchsdorf wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört, weshalb die Kräfte vieler Sozialdemokraten nach Ende der NS-Herrschaft neben dem politischen dem materiellen Wiederaufbau gewidmet werden mussten. Darüber hinaus standen die Schule und das Gemeindehaus nicht mehr, was eventuell die schwierige Quellenlage erklären könnte.


== Nach 1945 ==
==Nach 1945==
Relativ bald fanden sich die Suchsdorfer Sozialdemokraten wieder zusammen. Die Koordination der Aktivität übernahm [[Hannes Schwensen]], der bereits vor [[1933]] praktisch als Vorsitzender gewirkt hatte. Da er schwedischer Staatsbürger war, konnte er allerdings nicht formal den Vorsitz übernehmen. Erster gewählter Vorsitzender wurde daher [[Karl-Heinz Ramm]], der [[1946]] in die Partei eingetreten war. So berichtete Ramm. Die Quellen (Mitgliederkartei Kronshagen) nennen Hugo Stührk als Vertrauensmann nach dem Krieg.
Relativ bald fanden sich die Suchsdorfer Sozialdemokraten wieder zusammen. Die Koordination der Aktivitäten übernahm [[Hannes Schwensen]], der bereits vor [[1933]] praktisch als Vorsitzender gewirkt hatte. Da er schwedischer Staatsbürger war, konnte er allerdings nicht formal den Vorsitz übernehmen. Erster gewählter Vorsitzender wurde daher nach eigener Aussage [[Karl-Heinz Ramm]], der [[1946]] in die Partei eingetreten war. Die Mitgliederkartei Kronshagen nennt [[Hugo Stührk]] als Vertrauensmann nach dem Ende der NS-Herrschaft.


Über die Eingemeindung Suchsdorfs nach Kiel gab es auch im Ortsverein heftige Kontroversen. Dennoch stimmten letztlich alle im Gemeinderat dafür, der Vertrag wurde [[1956]] geschlossen. Begründet wurde die Eingemeindung vor allem mit den hohen Kosten einer modernen Elektrifizierung und Wasserversorgung. Kiel wiederum wollte wachsen.  
Über die Eingemeindung Suchsdorfs nach Kiel gab es auch im Ortsverein heftige Kontroversen. Dennoch stimmten letztlich alle im Gemeinderat dafür, der Vertrag wurde [[1956]] geschlossen. Begründet wurde die Eingemeindung vor allem mit den hohen Kosten einer modernen Elektrifizierung und Wasserversorgung. Kiel wiederum wollte wachsen.  
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Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf war [[Wilhelm Ewers]]; er wurde nach der Eingemeindung erster Vorsitzender des Ortsbeirates.
Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf war [[Wilhelm Ewers]]; er wurde nach der Eingemeindung erster Vorsitzender des Ortsbeirates.


Lange Zeit, bis weit nach der Eingemeindung, zeigte sich überdeutlich der dörfliche Charakter der Sozialstruktur. Franz Hirath war nicht nur lange Jahre Mitglied im Ortsbeirat und dessen Vorsitzender, sondern zugleich über 20 Jahre Rektor der Schule. Walter Mittelstädt, in den 1960er Jahren Ortsvereinsvorsitzender, war Gemeindesekretär und leitete später die Verwaltungsstelle. Jürgen Baade war über 20 Jahre Mitglied im Ortsbeirat und der Architekt des Sportheims. Auch das Mitglied Karl-Heinz "Charly" Stoltenberg war über Jahrzehnte Schulhausmeister und Vorsitzender des Sportvereins. [[Datei:Gs_suchsdorf_einweihung-24-4-1954-rektorhirath-buergermeisterewers.jpg|300px|thumb|right|Rektor Hirath mit Bürgermeister Ewers u.a. bei der Schuleinweihung, mittig 2. & 3. v. l.]]
[[Datei:Gs_suchsdorf_einweihung-24-4-1954-rektorhirath-buergermeisterewers.jpg|300px|thumb|left|Rektor Hirath mit Bürgermeister Ewers u.a. bei der Schuleinweihung, mittig 2. & 3. v. l.]]Lange Zeit, bis weit nach der Eingemeindung, zeigte sich überdeutlich der dörfliche Charakter der Sozialstruktur. [[Franz Hirath]] war nicht nur lange Jahre Mitglied im Ortsbeirat und dessen Vorsitzender, sondern zugleich über 20 Jahre Rektor der Schule. [[Walter Mittelstädt]], in den 1960er Jahren Ortsvereinsvorsitzender, war Gemeindesekretär und leitete später die Verwaltungsstelle. [[Jürgen Baade]] war über 20 Jahre Mitglied im Ortsbeirat und der Architekt des Sportheims. [[Charly Stoltenberg|Karl-Heinz "Charly" Stoltenberg]] war über Jahrzehnte Schulhausmeister und Vorsitzender des Sportvereins.  
 
==Im Kreisverband Kiel==
Am [[1. April]] [[1958]] wurde der Eingemeindungsvertrag zwischen Suchsdorf und Kiel wirksam. Bereits etwas früher, nämlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte 'Suchsdorfer Hof' am [[3. Januar]], wechselte der Ortsverein in den [[Kreisverband Kiel|Kreisverein Kiel]]. An der Versammlung nahmen 31 der insgesamt 69 Mitglieder (45 Männer und 24 Frauen) teil. Suchsdorf wurde damit der 15. [[Distrikt]] im Kreisverein. Irgendwann in den 60ern nahm er dann wieder die Bezeichnung Ortsverein an.


== Im Kreisverband Kiel ==
[[Wilhelm Ewers]] gehörte von [[1958]] bis mindestens [[1962]] dem [[Kreisverband Kiel - Vorstände|Kreisvorstand]] als Beisitzer an. [[Rolf Renger]] erscheint ab [[1963]] als 2. Vorsitzender des Kreisverbandes<ref>Für das Vorjahr fehlen die Namen der weiteren Vorstandsmitglieder, so dass er schon ab [[1962]] im Kreisvorstand gewesen sein könnte.</ref>, nachdem seine Frau [[Helga Renger]] [[1961]] und [[1962]] Schriftführerin war. Er brachte es später zum hauptamtlichen Wirtschaftsdezernenten von Kiel.
Am [[1. April]] [[1958]] wurde der Eingemeindungsvertrag zwischen Suchsdorf und Kiel wirksam. Bereits etwas früher, nämlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte 'Suchsdorfer Hof' am 3. Januar 1958, wechselte der Ortsverein in den [[Kreisverband Kiel|Kreisverein Kiel]]. An dieser nahmen 31 Mitglieder teil, insgesamt waren 69 Personen, darunter 45 Männer und 24 Frauen, Mitglied im OV. Suchsdorf wurde damit der 15. Distrikt im Kreisverein. [[Wilhelm Ewers]] gehörte von [[1958]] bis mindestens [[1962]] dem [[Kreisverband Kiel - Vorstände|Kreisvorstand]] als Beisitzer an. [[Rolf Renger]] erscheint ab [[1963]] als 2. Vorsitzender des Kreisverbandes<ref>Für das Vorjahr fehlen die Namen der weiteren Vorstandsmitglieder, so dass er schon ab [[1962]] im Kreisvorstand gewesen sein könnte.</ref>, nachdem seine Frau [[Helga Renger]] [[1961]] und [[1962]] Schriftführerin war. Er brachte es später zum hauptamtlichen Wirtschaftsdezernenten von Kiel.


Eine Scheune neben der Gaststätte "Suchsdorfer Hof" am Sukoring beherbergte zu Wahlkampfzeiten das Plakatlager des [[Kreisverband Kiel|Kreisverbandes]], wo auch die Träger geklebt wurden. Aus dem Ortsverein dabei waren in den 1960ern u.a. die [[Jusos Kiel|Jusos]] [[Heinz Dammers]], [[Claus Möller]] und [[Jürgen Baade]]. Letzterer hatte ein Haus am Wiesenhof, in dem nach getaner Arbeit gerne noch ein Abschlussbier getrunken wurde.<ref>Erinnerungen Heinz Dammers</ref>
Eine Scheune neben der Gaststätte "Suchsdorfer Hof" am Sukoring beherbergte zu Wahlkampfzeiten das Plakatlager des [[Kreisverband Kiel|Kreisverbandes]], wo auch die Träger geklebt wurden. Aus dem Ortsverein dabei waren in den 1960ern u.a. die [[Jusos Kiel|Jusos]] [[Heinz Dammers]], [[Claus Möller]] und [[Jürgen Baade]]. Letzterer hatte ein Haus am Wiesenhof, in dem nach getaner Arbeit gerne noch ein Abschlussbier getrunken wurde.<ref>Erinnerungen Heinz Dammers</ref>
[[Datei:Suchsdorf-1965.jpeg|300px|thumb|left|1965: Suchsdorf erlebt gewaltige Veränderungen. Oben links das alte Rundlingsdorf um den Dorfteich noch mit Bauernhäusern und der Gaststätte „Suchsdorfer Hof“, am oberen Bildrand das vor allem in der Nachkriegszeit erschlossene Gebiet zwischen (altem) Steenbeker Weg und Eckernförder Straße, im Mittelpunkt das riesige Neubaugebiet. In dem alten Haus direkt unterhalb der Brückenrampe soll sich vor der NS-Zeit eine Suchsdorfer Falken-Gruppe bei Familie Schwensen getroffen haben.]] Im „Suchsdorfer Hof“ selbst fanden auch Wahlkampfveranstaltungen statt, zum Beispiel im März [[1966]] mit dem neue  Oberbürgermeister [[Günther Bantzer]]: ''Kiels Weg in die Zukunft''. Als Wahlkampfaktionen wurden 150 Familien aus potentiellen Nichtwählerkreisen besucht sowie die Schriften ''Alles für Kiel'', ein Kandidatenbrief sowie eine Wurfsendung der Ortsbeiratsmitglieder verteilt.
Im März [[1967]] berichtete [[Karl Heinz Luckhardt]] in einer Mitgliederversammlung über die geplante Bebauung von Suchsdorf-Mitte mit Beginn [[1975]], die in wenigen Wochen bevorstehende Errichtung der Turnhalle an der Schule sowie als nächster Aufgabe die Schaffung einer Kindertagesstätte.
Im Januar [[1970]] wurde erneut [[Karl Heinz Luckhardt]] als Direktkandidat für die Kommunalwahl nominiert, außerdem wurde eine „Arbeitsgruppe Kommunaler Kindergarten Suchsdorf“ gebildet, die u.a. die Möglichkeit prüfen sollte, den geplanten Kindergarten mit antiautoritärem Konzept zu errichten (Mitglieder u.a. Dr. Wolfgang Royl, [[Claus Möller]]).


[[1971]]/[[1972|72]] organisierten mehrere Frauen aus dem Ortsverein zum ersten Mal einen Kinderfasching, der allerdings im Laufe der Jahre einschlief und heute von der CDU durchgeführt wird. Auch der Suchsdorfer Chor wurde lange Zeit durch Mitglieder der SPD geprägt.
[[1971]]/[[1972|72]] organisierten mehrere Frauen aus dem Ortsverein zum ersten Mal einen Kinderfasching, der allerdings im Laufe der Jahre einschlief und heute von der CDU durchgeführt wird. Auch der Suchsdorfer Chor wurde lange Zeit durch Mitglieder der SPD geprägt.


Seit [[2008]] richtet der Ortsverein das [[Suchsdorfer Lesefest]] aus, bei dem jeweils vier bekannte Kielerinnen und Kieler aus Politik und Gesellschaft aus ihren Lieblingstexten vorlesen. Es ist stets sehr gut besucht.  
Im März [[1972]] beschäftigte sich die Mitgliederversammlung „erneut mit dem katastrophalen Zustand der B76“, d.h. der Eckernförder Straße. Außerdem fordert der Ortsverein eine Buslinie nach Projensdorf/Wik und den Bau einer zweiten Levensauer Hochbrücke.<ref> „Hinweise zu Ereignissen 1958-1998 im SPD-Ortsverein Suchsdorf aus dem Aktenbestand des Ortsvereins“, aus dem Nachlass von Thomas Wehner, im Besitz von Christoph Beeck - der hierfür ausgewertete Aktenbestand ist im Laufe der folgenden 20 Jahre leider verschollen, die Zusammenfassung reicht selbst auch nur bis 1988.</ref>
 
[[1974]] sprachen sich der Landtagsabgeordnete [[Karl Heinz Luckhardt]] und Ratsherr [[Claus Möller]] in einer Pressemitteilung für eine Untertunnelung der Eisenbahnstrecke über die Eckernförder Straße aus.
 
In den 1970er Jahren ergab sich die kuriose Konstellation, dass sich bei den Verhandlungen um die Aufnahme der KVAG-Beschäftigten in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes die Ortsvereinsmitglieder [[Heinz Dammers]] für die Gewerkschaftsseite und [[Heinrich Scharfenberg]] als KVAG-Vorstandsvorsitzender gegenübersaßen.
 
Im Februar [[1983]] veranstaltet die [[WiA|Wählerinitiative]] vor der Bundestagswahl eine Bürgerversammlung mit [[Günther Grass]] und [[Johano Strasser]] in der Gaststätte Margaretental mit über 100 Teilnehmenden.
 
Seit [[2008]] richtet der Ortsverein das [[Suchsdorfer Lesefest]] aus, bei dem jeweils vier bekannte Kielerinnen und Kieler aus Politik und Gesellschaft aus ihren Lieblingstexten vorlesen. Es ist stets sehr gut besucht. Allerdings konnte es ab [[2020]] wegen der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt werden und ist bisher nicht wieder aufgenommen worden.
 
[[2011]] konnte sich der Ortsverein über einen "romantischen" Jahresanfang freuen. Wegen eines Stromausfalls konnte der Saal der "Schweinsgeige" (eigentlich Gasthof Levensau) nicht beheizt oder beleuchtet werden. So sorgten die Abwärme des Gasherdes in der Küche und enges Zusammenrücken im Gastraum beim Grünkohlessen für "intensive politische Gespräche" bei Kerzenlicht.<ref>''Der Suchsdorfer'', Dezember 2011</ref>


[[2011]] konnte sich der Ortsverein über einen "romantischen" Jahresanfang freuen. Wegen eines Stromausfalls konnte der Saal der "Schweinsgeige" (eigentlich Gasthof Levensau) nicht beheizt werden. So sorgten die Abwärme des Gasherdes in der Küche und enges Zusammenrücken im Gastraum beim Grünkohlessen für "intensive politische Gespräche" bei Kerzenlicht.<ref>''Der Suchsdorfer'', Dezember 2011</ref>
[[Datei:Lesung OV Suchsdorf 2022.png|thumb|right|300px|Lesung bei Helbigs im April 2022 mit Claus Möller]]Seit [[2012]] hat sich in Kooperation mit dem [[Kreisverband Kiel - Kulturforum|Kulturforum der Kieler SPD]] die Reihe "Kultursalon" entwickelt. Künstlerinnen und Künstler werden zusammen mit Persönlichkeiten aus der Kieler Politik zu einer Gesprächsrunde ins Wohnzimmer der [[Anemone Helbig|Familie Helbig]] eingeladen, berichten von ihrer Arbeit und musizieren. Am [[24. April]] [[2022]] fand die erste Veranstaltung nach der Covid-19-Pandemie statt - Landtagskandidat [[Benjamin Walczak]], [[Rolf Fischer]] und [[Claus Möller]] lasen - mit gebührendem Abstand - ''Kieler Geschichte(n)'', und Das leise Trio sorgte für die Musik.


Seit [[2012]] hat sich in Kooperation mit dem [[Kreisverband Kiel - Kulturforum|Kulturforum der Kieler SPD]] die Reihe "Kultursalon" entwickelt. Künstlerinnen und Künstler werden zusammen mit Persönlichkeiten aus der Kieler Politik zu einer Gesprächsrunde ins Wohnzimmer der [[Anemone Helbig|Familie Helbig]] eingeladen, berichten von ihrer Arbeit und musizieren.
[[Datei:Aktion-Rungholtplatz-2012-Ortsverein-Suchsdorf.jpeg|300px|thumb|left|2012: Aktion von Thomas Wehner und Rolf Fischer gegen Umbaupläne am Rungholtplatz]] Der Ortsverein setzte auch immer wieder auf interaktive Formate, so kamen [[2012]] rund 60 Anwohnerinnen und Anwohner des Rungholtplatzes zu einer „Bürgerversammlung auf der Straße“, um sich gegen die städtischen Umbaupläne für die Busendhaltestelle auszusprechen. Der Ortsverein sprach sich daher auch für den Erhalt der Wendeschleife aus. Keine zehn Jahre später hatte sich das Bild geändert: Nun wurde die Wendeschleife mit Ladepunkten für Elektrobusse ausgebaut und mit Zustimmung des Ortsbeirats die vormals abgelehnte Abfahrthaltestelle auf Höhe der Ladenzeile geschaffen. Das gefürchtete Lärmproblem erledigte sich mit den neuen Fahrzeugen.  


Zur [[Kommunalwahl 2013]] setzte der Ortsverein auf ein eigenes Programm ''Für Suchsdorf.Gemeinsam.Sozial.Handeln.'', das zuvor in einem Programmdialog mit allen Suchsdorferinnen und Suchsdorfern entwickelt worden war.
Zur [[Kommunalwahl 2013]] setzte der Ortsverein auf ein eigenes Programm ''Für Suchsdorf.Gemeinsam.Sozial.Handeln.'', das zuvor in einem Programmdialog mit allen Suchsdorferinnen und Suchsdorfern entwickelt worden war.
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[[2013]] wurde die Internetseite des Ortsvereins von der Internetkooperative [http://www.spd-net-sh.de SPD-NET-SH] in der Kategorie "Gestaltung" ausgezeichnet.
[[2013]] wurde die Internetseite des Ortsvereins von der Internetkooperative [http://www.spd-net-sh.de SPD-NET-SH] in der Kategorie "Gestaltung" ausgezeichnet.


Die Mitgliederzahl schwankte zwischen [[2007]] und [[2017]] stets zwischen 130 und 140.
Die Mitgliederzahl schwankte zwischen [[2007]] und [[2017]] stets zwischen 130 und 140, [[2023]] fiel sie erstmals unter 110.


== Vorstände ==
Am [[11. Oktober]] [[2021]] verlor der Ortsverein den ehemaligen Vorsitzenden und Mitglied im OBR, [[Jörg Papenfuß]] (*[[6. Januar]] [[1954]])<ref>SPD Suchsdorf: ''[https://www.spd-kiel.de/2021/10/25/suchsdorfer-spd-trauert-um-joerg-papenfuss/ Suchsdorfer SPD trauert um Jörg Papenfuß]'', 25.10.2021</ref><ref>Traueranzeige, ''Kieler Nachrichten'', 16.10.2021</ref>, am [[9. Juni]] [[2023]] dann den langjährigen Vorsitzenden und OBR-Mitglied [[Hans-Ulrich Wottge]]<ref>SPD Suchsdorf: ''[https://www.spd-kiel.de/2023/06/18/spd-suchsdorf-trauert-um-hans-ulrich-wottge/ SPD Suchsdorf trauert um Hans-Ulrich Wottge]'', 18.6.2023</ref><ref>Traueranzeige, ''Kieler Nachrichten'', 14.6.2023</ref>.
{| class="wikitable"
! Jahr !! Vorsitz !! Stellvertretung !! Kasse !! Schriftführung !! Weitere
|-
|[[25. September]] [[2018]]
|[[Christoph Beeck]]
|[[Anemone Helbig]], [[Andreas Arend]]
|[[Alexander Stork]]
|[[Torsten Kutscher]]
|[[Ingo Green]] (2018 nach Neumünster), [[Helge Riis]], [[Paul Stamp]] (2019 nach Lübeck), [[Gabi Warnecke|Gabriele Warnecke]], [[Reinhard Warnecke]], [[Hans-Ulrich Wottge]]
|-
|[[4. Februar]] [[2016]]
|[[Torsten Kutscher]] (Rücktritt Aug. '17), [[Thomas Wehner]] (ab Nov. '17, †Juni 2018)
|[[Anemone Helbig]], [[Paul Stamp]]
|[[Gabi Warnecke|Gabriele Warnecke]]
|[[Alexander Stork]]
|[[Andreas Arend]], [[Christoph Beeck]], [[Jette Dieke]], [[Helge Riis]], [[Reinhard Warnecke]], [[Thomas Wehner]]
|-
|[[26. November]] [[2013]]
|[[Andreas Arend]]
|[[Thomas Wehner]], [[Anemone Helbig]]
|[[Gabi Warnecke|Gabriele Warnecke]]
|[[Torsten Kutscher]]
|[[Christoph Beeck]], [[Alexandra Breuer]], [[Paul Stamp]], [[Alexander Stork]], [[Reinhard Warnecke]], [[Andreas Wasielewski]]
|-
|Oktober [[2011]]
|[[Andreas Arend]]
|[[Thomas Wehner]], [[Anemone Helbig]]
|[[Gabi Warnecke|Gabriele Warnecke]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Torsten Kutscher]], [[Helge Riis]], [[Karin Plagemann]], [[Reinhard Warnecke]], [[Andreas Wasielewski]], [[Erwin Witzel]] (Seniorenbeauftragter)
|-
|November [[2009]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]], [[Helge Riis]]
|[[Gabi Warnecke|Gabriele Warnecke]]
|[[Andreas Arend]] (ab April '11)
|[[Kerstin Schäfer]], [[Reinhard Warnecke]], [[Frank Rudolf]], dazu ab April '11 [[Anemone Helbig]], [[Erwin Witzel]]
|-
|Juni [[2007]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]], [[Kerstin Schäfer]]
|[[Detlef Morawski]]
|[[Helge Riis]]
|[[Peter Rehbein]], [[Frank Rudolf]], [[Reinhard Warnecke]]
|-
|[[2005]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]]
|?
|?
|?, [[Reinhard Warnecke]]
|-
|[[2002]]?<ref>Lt. Suchsdorfer Rundschau 2003. Es konnte bisher nicht geklärt werden, ob die nächste Wahl 2002 oder 2003 stattfand.</ref>
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]]
|?
|?
|[[Friedrich Erdloff]], [[Franz Lagotzki]], [[Reinhard Warnecke]], [[Christopher Höhn]], [[Michael Schmöckel]], [[Jörn Warnecke]], [[Jörgen Schlund]], [[Henner Biallowons]]
|-
|Frühjahr [[2000]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]]
|?
|?
|?, [[Reinhard Warnecke]], [[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|-
|[[1998]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]]
|?
|?
|?, [[Reinhard Warnecke]], [[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|-
|[[21. Mai]] [[1996]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Marlies Zeumer]], [[Thomas Wehner]]
|[[Hildegund Schirmer-Schleicher]]
|[[Gabriele Breuer]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]], [[Birgit Schumacher-Geiger]], [[Joachim Schulz]], [[Reinhard Warnecke]]
|-
|[[26. Mai]] [[1994]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Marlies Zeumer]], [[Thomas Wehner]]
|[[Hildegund Schirmer-Schleicher]]
|nicht besetzt
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]], [[Verena Boldt]], [[Gabriele Breuer]], [[Joachim Schulz]], [[Birgit Schumacher-Geiger]], [[Reinhard Warnecke]]
|-
|[[27. Januar]] [[1992]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Thomas Wehner]], [[Birgit Griepentrog]] (bis 8.9.92)
|[[Hildegund Schirmer-Schleicher]]
|[[Bärbel Besuden-Krawinkel]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]], [[Verena Boldt]], [[Reinhard Gerlach]], [[Karin Plagemann]], [[Joachim Schulz]], [[Reinhard Warnecke]]
|-
|[[9. Oktober]] [[1989]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|[[Thomas Wehner]], dazu ab 24.9.90 [[Birgit Griepentrog]]
|[[Hans-Holger Boldt]], ab 24.9.90 [[Verena Boldt]]
|[[Hans-Ulrich Wottge]]
|[[Katharina Angrick]], [[Bärbel Besuden-Krawinkel]], [[Helmut Bohlen]] (bis 24.9.90), [[Verena Boldt]], [[Birgit Griepentrog]], [[Peter Mertineit]] sowie ab 24.9.90 [[Ursula Buchta]], [[Karin Plagemann]]
|-
|[[8. Dezember]] [[1987]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|[[Karl-Volker Sauer]]
|[[Hans-Holger Boldt]]
|[[Harry Schmidt]], [[Regina Boldt]] (ab 30.11.88)
|[[Katharina Angrick]], [[Regina Boldt]], [[Wolfgang Jerratsch]], [[Peter Mertineit]], [[Hannelore Rahn]], [[Gisela Teegen]] (ab 30.11.88), [[Thomas Wehner]], [[Hans-Ulrich Wottge]]
|-
|[[12. Juni]] [[1985]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|[[Karl-Volker Sauer]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Harry Schmidt]]
|[[Katharina Angrick]], [[Arno Bauer]], [[Kurt Bläsing]], [[Hans-Holger Boldt]], [[Peter Mertineit]], [[Walter Mohr]], [[Hannelore Rahn]]
|-
|[[2. Mai]] [[1983]]
|[[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|[[Karl-Volker Sauer]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Michael Take]]
|[[Arno Bauer]], [[Rolf Bergmann]], [[Kurt Bläsing]], [[Hans-Holger Boldt]], [[Peter Mertineit]], [[Jörg Papenfuß]], [[Ingeborg Ratz]]
|-
|[[10. Februar]] [[1981]]
|[[Claus Möller]]
|[[Renate Pamp]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Karl-Volker Sauer]]
|[[Rolf Bergmann]], [[Siegrid Bergmann]], [[Kurt Bläsing]], [[Heike Fleischhauer]], [[Ingeborg Ratz]], [[Michael Take]]
|-
|[[6. Februar]] [[1979]]
|[[Jörg Papenfuß]]
|[[Heike Fleischhauer]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Wolfgang Weißleder]]
|[[Rolf Bergmann]], [[Siegrid Bergmann]], [[Kurt Bläsing]], [[Peter Häseler]], [[Renate Pamp]], [[Ingeborg Ratz]], [[Karl-Volker Sauer]]
|-
|[[1978]]?
|[[Claus Möller]]
|[[Jörg Papenfuß]]
|?
|?
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|-
|[[1976]]
|?
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|-
|[[14. Januar]] [[1974]]
|[[Heinrich Scharfenberg]]
|[[Uwe Baake]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Marion Schmidt]]
|[[Jürgen Baade]], [[Jürgen Fleischhauer]], [[Franz Hirath]], [[Karl-Heinz Luckhardt]], [[Walter Mittelstädt]], [[Claus Möller]], [[Ingeborg Ratz]]
|-
|[[16. Januar]] [[1972]]
|[[Heinrich Scharfenberg]]
|[[Claus Möller]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Peter Treichel]]
|[[Jürgen Baade]], [[Gert Börnsen]], [[Franz Hirath]], [[Karl-Heinz Luckhardt]], [[Walter Mittelstädt]], [[Ingeborg Ratz]], [[Gernot Scheuer]]
|-
|[[23. Januar]] [[1970]]
|[[Claus Möller]]
|[[Heinrich Scharfenberg]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Wolfgang Schöbel]]
|[[Ingeborg Ratz]] (Frauenvertreterin, verm.), [[Karl-Heinz Luckhardt]], [[Jürgen Baade]], [[Walter Mittelstädt]], [[Jürgen Fleischhauer]], [[Georg Wilhelm Saß]], [[Peter Treichel]]
|-
|[[26. Januar]] [[1968]]
|[[Peter Treichel]]
|[[Walter Mittelstädt]]
|[[Erwin Ratz]]
|[[Jürgen Fleischhauer]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturbeauftragter), [[Ingeborg Ratz]] (Beauftragte Frauenarbeit), [[Heinrich Scharfenberg]], [[Kurt Gebauer]], [[Hans-Dieter Sohnrey]]
|-
|[[13. Januar]] [[1966]]
|[[Peter Treichel]]
|[[Walter Mittelstädt]]
|[[Ursula Huß]], ab August 1966 kommissarisch [[Liselotte Sohnrey]]
|[[Hans-Dieter Sohnrey]]
|[[Franz Hirath]] (Leiter Kulturarbeit), [[Ingeborg Ratz]] (Vorsitzende Frauengruppe), [[Karl Krahn]] (Leiter Jüngeren-Arbeit), [[Theodor Krakow]], [[Kurt Gebauer]], [[Erwin Ratz]], [[Rolf Kock]]
|-
|[[29. Januar]] [[1964]]
|[[Walter Mittelstädt]]
|[[Theodor Krakow]]
|[[Ursula Huß]]
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturreferent), [[Ingeborg Ratz]] (Frauenfragen), [[Erwin Ratz]], [[Paul Kamp]], [[Wilhelm Ewers]], [[Kurt Gebauer]]
|-
|[[23. Februar]] [[1962]]
|[[Wilhelm Ewers]]
|[[Theodor Krakow]]
|[[Ursula Huß]]
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturreferent), [[Karl-Heinz Ramm]], [[Kurt Gebauer]], [[Paul Kamp]], [[Walter Mittelstädt]]
|-
|[[27. Februar]] [[1961]]
|[[Wilhelm Ewers]]
|2. [[Theodor Krakow]], 3. [[Genosse Huß]]
|[[Ursula Huß]]
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturreferent)
|-
|[[22. Januar]] [[1960]]
|[[Wilhelm Ewers]]
|2. [[Theodor Krakow]], 3. [[Karl-Heinz Ramm]]
|[[Waltraut Reher]]
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturreferent)
|-
|[[23. Januar]] [[1959]]
|[[Wilhelm Ewers]]
|2. [[Theodor Krakow]], 3. [[Karl-Heinz Ramm]]
|[[Waltraut Reher]]
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]] (Kulturbeirat)
|-
|[[31. Januar]] [[1958]]
|[[Karl-Heinz Ramm]]
|[[Theodor Krakow]]
|?
|[[Hans Schmitz]]
|[[Franz Hirath]], [[Christian Weber]] (Revisoren)
|-
|[[25. Januar]] [[1957]]
|[[Karl-Heinz Ramm]]
|[[Theodor Krakow]]
|?
|[[Herrmann Harm]]
|?
|-
|[[30. November]] [[1956]] (keine Wahl)
|[[Karl-Heinz Ramm]]
|[[Theodor Krakow]]
|?
|[[Herrmann Harm]]
|nicht belegt, vermutlich [[Walter Mittelstädt]], [[Wilhelm Ewers]], [[Franz Hirath]]
|-
|ab [[1946]]<ref>Für die ersten Jahre liegen keine schriftlichen Quellen vor. Vermutlich waren etwa dieselben Leute in Vorstand und Gemeinderat aktiv.</ref>
|[[Karl-Heinz Ramm]]
|?
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|Zeit der Wiedergründung
|[[Hugo Stührk]] als "Vertrauensmann"
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|}


== Kommunalwahlen ==
==Kommunalwahlen==
[[Datei:Fotos 13120.jpg|thumb|280px|left|Suchsdorfs ehemaliger Bürgermeister Wilhelm Ewers, 1965]]
[[Datei:Fotos 13120.jpg|thumb|280px|left|Suchsdorfs ehemaliger Bürgermeister Wilhelm Ewers, 1965]]
Vier Kommunalwahlen fanden nach [[1945]] in der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf statt. In der fünften, [[Kommunalwahl 1959|1959]], war Suchsdorf dann schon ein Stadtteil von Kiel. Für das "Übergangsjahr" wurde der alte Gemeinderat zum Ortsbeirat gemacht.  
Vier Kommunalwahlen fanden nach [[1945]] in der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf statt. In der fünften, [[Kommunalwahl 1959|1959]], war Suchsdorf dann schon ein Stadtteil von Kiel. Für das "Übergangsjahr" wurde der alte Gemeinderat zum Ortsbeirat gemacht.  
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Das Ortsvereinsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem der früheren Gemeinde, das ebenfalls dem Wahlkreis zur [[Ratsfraktion Kiel|Ratsversammlung]] sowie dem Ortsbeiratsbezirk entsprach. Nach einigen kleineren Änderungen endet der Wahlkreis 8 (Suchsdorf) heute an der Bundesstraße 76 im Osten und der Eisenbahnstrecke im Süden. Das später gebaute Viertel Klausbrook veränderte die Bevölkerungszahlen. Daher mussten die Wahlkreise 7 (Steenbek-Projensdorf) und 8 (Suchsdorf) mehrfach neu festgelegt werden. Der Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf schließt seit [[1995]] Klausbrook ein. Dadurch vergrößerte sich dieser von 7 auf 9 Mitglieder. Das Ortsvereinsgebiet entspricht heute dem Ortsbeiratsbezirk.  
Das Ortsvereinsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem der früheren Gemeinde, das ebenfalls dem Wahlkreis zur [[Ratsfraktion Kiel|Ratsversammlung]] sowie dem Ortsbeiratsbezirk entsprach. Nach einigen kleineren Änderungen endet der Wahlkreis 8 (Suchsdorf) heute an der Bundesstraße 76 im Osten und der Eisenbahnstrecke im Süden. Das später gebaute Viertel Klausbrook veränderte die Bevölkerungszahlen. Daher mussten die Wahlkreise 7 (Steenbek-Projensdorf) und 8 (Suchsdorf) mehrfach neu festgelegt werden. Der Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf schließt seit [[1995]] Klausbrook ein. Dadurch vergrößerte sich dieser von 7 auf 9 Mitglieder. Das Ortsvereinsgebiet entspricht heute dem Ortsbeiratsbezirk.  


=== Gemeinde Suchsdorf ===
===Gemeinde Suchsdorf===
Die bisherigen Gemeinderäte wurden durch die britische Militärregierung zum [[30. Juli]] [[1945]] aufgelöst. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie die Auswahl der neuen Vertreter vorgenommen wurde. In der Regel ernannte die Militärregierung ihr als vertrauenswürdig bekannte Personen. Am [[1. August]] traf sich der neu gebildete Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung. Ihm gehörten 8 Männer an.  
Die bisherigen Gemeinderäte wurden durch die britische Militärregierung zum [[30. Juli]] [[1945]] aufgelöst. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie die Auswahl der neuen Vertreter vorgenommen wurde. In der Regel ernannte die Militärregierung ihr als vertrauenswürdig bekannte Personen. Am [[1. August]] traf sich der neu gebildete Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung. Ihm gehörten 8 Männer an.  


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Dem ersten ernannten Gemeinderat gehörten u.a. [[Hein Burmeister]], [[Otto Harm]], [[Ernst Ströh]], [[Theodor Krakow]] und [[Herrmann Harm]] an.<ref>Gespräch mit Karl-Heinz Ramm am 10.1.2015; aus den Protokollen geht dies nicht hervor.</ref>
Dem ersten ernannten Gemeinderat gehörten u.a. [[Hein Burmeister]], [[Otto Harm]], [[Ernst Ströh]], [[Theodor Krakow]] und [[Herrmann Harm]] an.<ref>Gespräch mit Karl-Heinz Ramm am 10.1.2015; aus den Protokollen geht dies nicht hervor.</ref>


Mindestens die meiste Zeit zwischen Kriegsende und Eingemeindung stellte die SPD den Bürgermeister.
Die meiste Zeit zwischen Ende der NS-Herrschaft und Eingemeindung stellte die SPD den Bürgermeister.


{| class="wikitable"
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! Jahr !! Ergebnis Gemeinderat !! Mitglieder !! Ergebnis Kreistag !! Mitglieder
!Jahr!!Ergebnis Gemeinderat!!Mitglieder!!Ergebnis Kreistag!!Mitglieder
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|[[1955]]
|[[1955]]
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|24. 10. [[1948]]
|[[24. Oktober|24.10.]][[1948]]
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|[[Herrmann Harm]], [[Christine Laß]], [[Christian Weber]], weitere?
|[[Herrmann Harm]], [[Christine Laß]], [[Christian Weber]], weitere?
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|? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen<ref>Amtliches Mitteilungsblatt für den Kreis Rendsburg, 12.10.1948 (Nr. 44), Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Kreistagswahl, Gemeindearchiv Kronshagen 04/77. Kandidaten der KPD (Hugo Eggers) und CDU (Heinrich Meyer) in Suchsdorf wohnhaft.</ref>
|? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat [[Max Mähl]] aus Kronshagen<ref>Amtliches Mitteilungsblatt für den Kreis Rendsburg, 12.10.1948 (Nr. 44), Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Kreistagswahl, Gemeindearchiv Kronshagen 04/77. Kandidaten der KPD (Hugo Eggers) und CDU (Heinrich Meyer) in Suchsdorf wohnhaft.</ref>
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|[[2. Januar]] [[1946]]
|[[15. September|14.9.]][[Kommunalwahl 1946|1946]], zum Kreistag am [[13. Oktober]]
|1268 Stimmen bei 631 Wahlberechtigten, 39,4%
|1268 Stimmen bei 631 Wahlberechtigten, 39,4%
|? 4 Direktmandate, 1 Liste<ref>Sonderdruck des Anzeigenaushangs ''Schleswig-Holsteinische Landeszeitung'' in Rendsburg, 19.09.1946, Gemeindearchiv Kronshagen 04/107. CDU 6 Sitze, KPD 1.</ref>
|? 4 Direktmandate, 1 Liste<ref>Sonderdruck des Anzeigenaushangs ''Schleswig-Holsteinische Landeszeitung'' in Rendsburg, 19.09.1946, Gemeindearchiv Kronshagen 04/107. CDU 6 Sitze, KPD 1.</ref>
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|? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen
|? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen
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|[[19. Dezember]] [[1945]]
|[[19. Dezember|19.12.]][[1945]]
|ernannt
|ernannt
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|[[1. August]] [[1945]]
|[[1. August|1.8.]][[1945]]
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|u.a. [[Hein Burmeister]], [[Herrmann Harm]] (Bürgermeister), [[Otto Harm]], [[Theodor Krakow]], [[Ernst Ströh]]
|u.a. [[Hein Burmeister]], [[Herrmann Harm]] (Bürgermeister), [[Otto Harm]], [[Theodor Krakow]], [[Ernst Ströh]]
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Weimarer Republik  
Weimarer Republik  
{| class="wikitable"
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! Jahr !! Ergebnis Gemeinderat !! Mitglieder !! Ergebnis Kreistag !! Mitglieder
!Jahr!!Ergebnis Gemeinderat!!Mitglieder!!Ergebnis Kreistag!!Mitglieder
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|[[12. März]] [[1933]]
|[[12. März]] [[1933]]
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|[[4. Mai]] [[1924]]
|[[4. Mai]] [[1924]]
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|u.a. ?
|u.a. Löhndorf, Poerschke
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|}
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=== Ratsversammlung Wahlkreis 8 ===
===Ratsversammlung Wahlkreis 8===
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! Jahr !! Ratsmitglied !! Stimmen !! Prozent !! Änderung
!Jahr!!Ratsmitglied!!Stimmen!!Prozent!!Änderung
|-
|[[2023]]
|keiner (Kandidat war [[Andreas Arend]] mit den meisten SPD-Stimmen in ganz Kiel)
|1156
|27,9%
| -6,3%
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|[[2018]]
|[[2018]]
|[[Andreas Arend]] (direkt)
|[[Andreas Arend]] (direkt)
|1455
|1455
|34,2%  
|34,2%
| -3,9%
| -3,9%
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|-
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|[[Thomas Wehner]] (direkt)
|[[Thomas Wehner]] (direkt)
|1365
|1365
|38,1%  
|38,1%
| +7,5%
| +7,5%
|-
|-
|[[2008]]
|[[2008]]
|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|1203  
|1203
|30,6%  
|30,6%
| +1,6%
| +1,6%
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|-
|[[2003]]
|[[2003]]
|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|1464  
|1464
|29,0%  
|29,0%
| -12,8%
| -12,8%
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|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|[[Thomas Wehner]] (Liste)
|?
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|41,8%  
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|?
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|[[1994]]
|[[1994]]
|keiner, Kandidat war [[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]]
|keiner (Kandidat war [[Henner Biallowons|Hans-Michael Biallowons]])
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|?
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|ca. 12% Verlust
|ca. 12% Verlust
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|[[1974]]
|[[1974]]
|[[Claus Möller]]
|[[Claus Möller]] (Liste)
|?
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Nach dem Wahlsieg von [[Karl-Heinz Luckhardt]] [[1966]] war Suchsdorf jahrzehntelang ein "roter Wahlkreis", den auch [[Claus Möller]] und [[Henner Biallowons]] direkt gewannen. [[1994]] setzte sich dann die CDU durch. Grund waren Auseinandersetzungen um ein Neubauprojekt zwischen Eckernförder Straße und Dorfstraße. Die Anwohner und auch der Ortsbeirat und der Ortsverein waren für eine Erschließung über die Eckernförder Straße, Stadtbaurat [[Otto Flagge]] setzte aber einen Zugang über die Dorfstraße durch. Dies erzeugte im gesamten Stadtteil eine "Anti-Stimmung" und sorgte für starke Verluste. Erst [[2013]] gelang es [[Thomas Wehner]] wieder, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Im Ortsbeirat hatte die SPD allerdings bis [[2003]] noch den Vorsitz, da der Ortsteil Klausbrook ihr viele Stimmen zum Gesamtergebnis einbrachte.
Nach dem Wahlsieg von [[Karl-Heinz Luckhardt]] [[1966]] war Suchsdorf jahrzehntelang ein "roter Wahlkreis", den auch [[Claus Möller]] und [[Henner Biallowons]] direkt gewannen. [[1994]] setzte sich dann die CDU durch. Grund waren Auseinandersetzungen um ein Neubauprojekt zwischen Eckernförder Straße und Dorfstraße. Die Anwohner und auch der Ortsbeirat und der Ortsverein waren für eine Erschließung über die Eckernförder Straße, Stadtbaurat [[Otto Flagge]] setzte aber einen Zugang über die Dorfstraße durch. Dies erzeugte im gesamten Stadtteil eine "Anti-Stimmung" und sorgte für starke Verluste. Erst [[2013]] gelang es [[Thomas Wehner]] wieder, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Im Ortsbeirat hatte die SPD allerdings bis [[2003]] noch den Vorsitz, da der Ortsteil Klausbrook ihr viele Stimmen zum Gesamtergebnis einbrachte.


=== Ratsversammlung Wahlkreis 7 ===
===Ratsversammlung Wahlkreis 7===
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! Jahr !! Ratsmitglied !! Stimmen !! Prozent !! Änderung
!Jahr!!Ratsmitglied!!Stimmen!!Prozent!!Änderung
|-
|[[2023]]
|[[Anna-Lena Walczak]] über Listenplatz 3
|933
|23,1%
| -7,8%
|-
|-
|[[2018]]
|[[2018]]
|[[Anna-Lena Walczak]]
|[[Anna-Lena Walczak]]
|1274
|1274
|30,9%  
|30,9%
| -1,2%
| -1,2%
|-
|-
|[[2013]]
|[[2013]]
|keiner, Betreuung bis [[2017]] [[Thomas Wehner]], danach [[Mathias Rekasch]], Kandidat [[Mathias Rekasch]]
|keiner, Betreuung bis [[2017]] [[Thomas Wehner]], danach [[Mathias Rekasch]], Kandidat [[Mathias Rekasch]]
|1071  
|1071
|32,1%  
|32,1%
| +5,6%
| +5,6%
|-
|-
|[[2008]]
|[[2008]]
|keiner, Betreuung [[Thomas Wehner]], Kandidatin [[Katrin Treptow]]
|keiner, Betreuung [[Thomas Wehner]], Kandidatin [[Katrin Treptow]]
|1108  
|1108
|26,6%  
|26,6%
| -1,2%
| -1,2%
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|-
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Im Mai [[2017]] rückte [[Mathias Rekasch]] in die Ratsversammlung nach und übernahm die Betreuung des Wahlkreises 7. Ebenfalls im Mai rückte [[Anemone Helbig]] nach, die [[2013]] im Wahlkreis Düsternbrook angetreten war. [[2017]] zog auch Ratsherr [[Falk Stadelmann]] nach Suchsdorf.
Im Mai [[2017]] rückte [[Mathias Rekasch]] in die Ratsversammlung nach und übernahm die Betreuung des Wahlkreises 7. Ebenfalls im Mai rückte [[Anemone Helbig]] nach, die [[2013]] im Wahlkreis Düsternbrook angetreten war. [[2017]] zog auch Ratsherr [[Falk Stadelmann]] nach Suchsdorf.


=== Ortsbeirat ===
===Ortsbeirat===
[[Datei: 1.SitzungOrtsbeiratSuchsdorfProtokollAusschnitt.JPG|230px|thumb|left|Ausschnitt des Protokolls der 1. Ortsbeiratssitzung]][[Datei:15Jahre_Ortsbeirat_Suchsdorf.jpeg|230px|thumb|right|Feier zu 15 Jahre Ortsbeirat Suchsdorf in der Gaststätte Margaretental.]]
[[Datei: 1.SitzungOrtsbeiratSuchsdorfProtokollAusschnitt.JPG|230px|thumb|left|Ausschnitt des Protokolls der 1. Ortsbeiratssitzung]][[Datei:15Jahre_Ortsbeirat_Suchsdorf.jpeg|230px|thumb|right|Feier zu 15 Jahre Ortsbeirat Suchsdorf in der Gaststätte Margaretental.]]
Suchsdorf war der erste Ortsbeirat in Kiel; er besteht seit der Eingemeindung und trat am [[2. Mai]] [[1958]] zu seiner ersten Sitzung zusammen. Im April [[1973]] wurde das 15jährige Bestehen des Ortsbeirates gefeiert, im Februar [[2015]] die [http://www.spd-net-sh.de/kiel/suchsdorf/index.php?mod=content&menu=1605&page_id=12602 600. Ortsbeiratssitzung].  
Suchsdorf war der erste Ortsbeirat in Kiel; er besteht seit der Eingemeindung und trat am [[2. Mai]] [[1958]] zu seiner ersten Sitzung zusammen. Im April [[1973]] wurde das 15jährige Bestehen des Ortsbeirates gefeiert, im Februar [[2015]] die [http://www.spd-net-sh.de/kiel/suchsdorf/index.php?mod=content&menu=1605&page_id=12602 600. Ortsbeiratssitzung].  


Anfangs gehörten örtliche Ratsmitglieder automatisch dem Ortsbeirat an, später nicht mehr. Zusätzlich schloss die Kieler SPD mit einer Satzungsänderung Doppelmandate aus.  
Anfangs gehörten örtliche Ratsmitglieder automatisch dem Ortsbeirat an, später nicht mehr. Zusätzlich schloss die Kieler SPD mit einer Satzungsänderung Doppelmandate aus.
 
 
 


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! Jahr !! Mitglieder !! Mehrheit !! Anteil SPD !! VertreterInnen
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|[[Paul Stamp]] (Vorsitz, bis August 2019), [[Christoph Beeck]], [[Anemone Helbig]], [[Helge Riis]] (ab September 2019, Vorsitz)
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== Bekannte Mitglieder ==
==Bekannte Mitglieder==
Lange Jahre lebte [[Hans Schwalbach]] in Suchsdorf. Heute gehören [[Karl-Heinz Luckhardt]] und [[Claus Möller]] zu den prominenteren Mitbürgern; [[Torsten Albig]] wohnte bis [[2017]] dort. Auch [[Gert Börnsen]] gehörte vorübergehend dem OV-Vorstand an.
Lange Jahre lebten [[Hans Schwalbach]] und [[Karl Heinz Luckhardt|Karl Heinz und Irmgard Luckhardt]] in Suchsdorf. Heute gehört [[Claus Möller]] zu den prominenteren Mitbürgern; [[Torsten Albig]] wohnte bis [[2017]] dort. Auch [[Gert Börnsen]] gehörte vorübergehend dem OV-Vorstand an.


== Sonstiges ==
==Sonstiges==
*Die Radbruchstraße in Suchsdorf ist nach dem Rechtswissenschaftler und Reichsjustizminister [[Gustav Radbruch]] benannt, die Tönniesstraße nach dem Soziologen und Hochschullehrer [[Ferdinand Tönnies]].
*Die Radbruchstraße in Suchsdorf ist nach dem Rechtswissenschaftler und Reichsjustizminister [[Gustav Radbruch]] benannt, die Tönniesstraße nach dem Soziologen und Hochschullehrer [[Ferdinand Tönnies]].
*Zu Wahlen informiert der Ortsverein mit der Zeitschrift ''[[Suchsdorfer Rundschau]]''.
*Zu Wahlen informiert der Ortsverein mit der Zeitschrift ''[[Suchsdorfer Rundschau]]''.
*Der Ortsverein ist im Internet vertreten: [http://www.spd-suchsdorf.de www.spd-suchsdorf.de] und auf [http://facebook.com/spdsuchsdorf Facebook] und hat einen [http://kiel-wiki.de/index.php?title=SPD_Ortsverein_Suchsdorf Eintrag im Kiel-Wiki].
*Der Ortsverein ist im Internet vertreten: [http://www.spd-suchsdorf.de www.spd-suchsdorf.de] und auf [http://facebook.com/spdsuchsdorf Facebook] und hat einen [http://kiel-wiki.de/index.php?title=SPD_Ortsverein_Suchsdorf Eintrag im Kiel-Wiki].


== Quellen ==
== Siehe auch ==
* [[Ortsverein Suchsdorf - Vorstände]]
 
==Einzelnachweise==
<references />
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2024, 20:31 Uhr

Der Ortsverein Suchsdorf der SPD besteht seit 1919. Er ist heute ein Ortsverein im Kreisverband Kiel und erstreckt sich über das Gebiet des Ortsbeiratsbezirks 5 (Suchsdorf).

Ortsvereinsgebiet

Das Gebiet des Ortsvereins hat sich in der Zeit seines Bestehens verändert. Der jenseits der neuen B76 liegende Teil des alten Gemeindegebiets gehört heute zum Ortsbeiratsbezirk Steenbek-Projensdorf; entsprechend veränderte sich die Ausdehnung der beiden Ortsvereine. Mit der Entstehung des Wohngebiets Klausbrook nach 1980 kamen Flächen zu Suchsdorf, die traditionell zur Gemeinde Wik gehörten.

OV-Gebiet heute

In seiner Geschichte begleitete der Ortsverein fortwährend einschneidende Veränderungen seines Umfelds. Bei seiner Gründung war Suchsdorf eine kleine bäuerliche Gemeinde mit einigen hundert Menschen vor den Toren der Stadt. Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Heute ist es mit etwa 11.500 Einwohnern einer der größten Stadtteile Kiels.

Vorgeschichte, Gründung & Weimarer Republik

Am 25. November 1894 wurden in Suchsdorf zwei Genossen „vom Gendarm aufgeschrieben“, weil sie die Broschüre „Fort mit der Gesindeordnung“ unzulässigerweise während der Kirchzeit verteilt haben sollen.[1] Unklar ist, ob diese selbst Suchsdorfer waren oder aus Kiel kamen.

1898 fand in Suchsdorf eine „mäßig besuchte“ Wahlkampfveranstaltung des Graf Reventlow von der deutsch-sozialen Reformpartei statt, welche von den Sozialdemokraten Ströbel und Klüß gekapert wurde, indem beide halbstündige Redebeiträge Abgaben und dessen Partei ein „langes Sündenregister“ vorhielten.[2]

1903 wurde der Arbeiter-Radfahrerverein "Freiweg" gegründet. Der Vereinszweck war Übung und Förderung des Radfahrens in der Arbeiterschaft. Das Vereinsgebiet erstreckte sich auf die Orte Kopperpahl, Steenbeck, Kiel und Suchsdorf, mit Sitz in Kopperpahl.[3]

Im Dorf gab es also schon vor der Gründung Sozialdemokraten, die sich vermutlich eher inoffiziell trafen.[4] Sie gehörten dem Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend und ab 1905 dem neu gegründeten Sozialdemokratischen Zentralverein für den 7. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis an. Ab 1906 gibt es ihre erste eigene organisatorische Zugehörigkeit zum Ortsverein Kopperpahl und Umgebung, der damals gegründet wurde; Kopperpahl liegt zwischen Suchsdorf und Kronshagen, alle drei Dörfer gehörten zu dieser Zeit zum Amt Kronshagen.

Am 31. August 1906 schrieb der kgl. Landrat des Landkreises Kiel an den Regierungspräsidenten von Schleswig: "Im Laufe des verflossenen Frühjahrs ist in Kopperpahl (Kronshagen) ein sozialdemokratischer Bezirks-Verein gegründet, welcher jetzt etwa 40 Mitglieder zählt. Derselbe scheint ein Auswuchs des in Kopperpahl bereits seit 1903 bestehenden Radfahrer-Vereins zu sein, da fast sämtliche Vorstandsmitglieder des Letzteren zugleich Begründer und Angehörige des neuen Vereins sind. Es sind deshalb beide Vereine in das angeschlossene Verzeichnis aufgenommen worden!"[5] Im diesem Verzeichnis wird der Verein als "Sozialdemokratischer Ortsverein Kiel, Bezirk Kopperpahl - 1906 -" geführt; der Bezirk umfasst Kopperpahl, Steenbeck und Suchsdorf. Die Leitung dieses Bezirksvereins erfolgt durch den Ortsverein Kiel, der unter Kontrolle der kgl. Polizeidirektion steht.

Damit waren sie ein zunächst noch nicht ganz selbstständiger Teil im Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend. Seit dem 1. Juli 1907 wurde der Bezirks-Verein als eigenständiger Ortsverein geführt. Er führte die Bezeichnung "Sozialdemokratischer Ortsverein für Kopperpahl, Suchsdorf und Umgegend in Kopperpahl - 1906 -" und hatte laut dem Verzeichnis für soz. Vereine im Kreis Bordesholm 77 Mitglieder.[6]

1919 gründete sich die "Ortsgruppe Suchsdorf", die als direkter identischer Vorläufer des Ortsvereins angesehen wird. Vermutlich motivierten die neuen Freiheiten und politischen Möglichkeiten in der Republik sowie steigende Mitgliederzahlen im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung sowie im Dorf selbst zu diesem Schritt. Über die Gründung und die Anfangszeit der Ortsgruppe liegen keine Dokumente mehr vor. Einzig die Traditionsfahne belegt die Gründung. Alles andere sind mündlich weitergegebene Informationen. Unklar bleibt bisher, ob die SPD-Mitglieder im Dorf mit der 'Ortsgruppe' eine zusätzliche Gliederungsebene schufen und weiter im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung blieben oder ihrem neuen Ortsverein eine leicht abweichende Bezeichnung gaben.[7]

Die Traditionsfahne belegt die Gründung

In einer Übersicht Beihilfen für den Jugendleiterkursus wurden 1921 beide SPD-Ortsvereine Suchsdorf und Kopperpahl erwähnt.[8]

Suchsdorf war zur Zeit der Gründung eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bordesholm (ab 1932 Kreis Rendsburg). Sie war damals sehr klein und bäuerlich geprägt; Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Die Ortsgruppe gehörte spätestens seit 1924, vielleicht schon ab 1919[9], dem zweiten Unterbezirk des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein an.[10] Zu diesem gehörten die Gliederungen in den Kreisen Eckernförde, Rendsburg, Bordesholm und den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster.

Mitte der 1920er Jahre vertraten mindestens zwei Genossen, nämlich Löhndorf (schon längere Zeit) und Poerschke (oder Pörschke[11]), die SPD im Gemeinderat. Die Gemeinde war zu dieser Zeit stark verschuldet und hatte viele Arbeitslose. Der Gemeindevorsteher war von den Demokratischen Partei.[12] Auch die KPD war aktiv im Ort, es soll auch schon Faschisten gegeben haben.

Im Ort gab es eine kleine Falken-Gruppe, zu der u.a. Karl-Heinz Ramm, Bernhard Schwensen, Heini Hinrichsen und Werner Reher gehörten. Sie traf sich im Haus von Hannes Schwensen nördlich der Brückenrampe.

In der Weimarer Republik entstand eine örtliche Gliederung Kronshagen-Suchsdorf des Reichsbanners. Suchsdorf gehörte lange Jahre zum Amt Kronshagen und hatte als Kieler Vorort ähnliche Interessen, was die Verbindung erklärt. Am 22. Februar 1931 nahm die örtliche Reichsbannergruppe an der Parade in Voorde teil. Auf einem Gruppenbild sind die Fahne mit der Bestickung "[SUC]HSDO[RF]" sowie der Tambourstab von Hugo Stührk zu erkennen. Ein weiteres Bild zeigt 12 Männer (Fr. Behrend, H. Meier, W. Hinrichsen, Fr. Laß, H. Schimoniak, Hugo Stührk, W. Jens, Chr. Weber, S. Moritz, K. Bellin, Fr. Hinrichsen) mit Trommeln und dem Tischwimpel "Spielmannszug Kronshagen-Suchsdorf". Ob diese Männer alle zugleich Mitglieder der Partei waren und wie ihr weiteres Leben verlief, ist nicht ermittelt. Unter den Wieder-/Neueintritten 1946 finden sich vor Ort nur die Genossen Stührk und Weber.

NS-Diktatur

Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten kam die Arbeit völlig zum Erliegen. In der kleinen Gemeinde (weniger als 200 Häuser, Nummerierung der Häuser statt Straßennamen) gab es keine Widerstands- oder Untergrundaktivitäten. Schon seit 1932 war die Arbeit behindert worden.[13]

Suchsdorf wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört, weshalb die Kräfte vieler Sozialdemokraten nach Ende der NS-Herrschaft neben dem politischen dem materiellen Wiederaufbau gewidmet werden mussten. Darüber hinaus standen die Schule und das Gemeindehaus nicht mehr, was eventuell die schwierige Quellenlage erklären könnte.

Nach 1945

Relativ bald fanden sich die Suchsdorfer Sozialdemokraten wieder zusammen. Die Koordination der Aktivitäten übernahm Hannes Schwensen, der bereits vor 1933 praktisch als Vorsitzender gewirkt hatte. Da er schwedischer Staatsbürger war, konnte er allerdings nicht formal den Vorsitz übernehmen. Erster gewählter Vorsitzender wurde daher nach eigener Aussage Karl-Heinz Ramm, der 1946 in die Partei eingetreten war. Die Mitgliederkartei Kronshagen nennt Hugo Stührk als Vertrauensmann nach dem Ende der NS-Herrschaft.

Über die Eingemeindung Suchsdorfs nach Kiel gab es auch im Ortsverein heftige Kontroversen. Dennoch stimmten letztlich alle im Gemeinderat dafür, der Vertrag wurde 1956 geschlossen. Begründet wurde die Eingemeindung vor allem mit den hohen Kosten einer modernen Elektrifizierung und Wasserversorgung. Kiel wiederum wollte wachsen.

Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf war Wilhelm Ewers; er wurde nach der Eingemeindung erster Vorsitzender des Ortsbeirates.

Rektor Hirath mit Bürgermeister Ewers u.a. bei der Schuleinweihung, mittig 2. & 3. v. l.

Lange Zeit, bis weit nach der Eingemeindung, zeigte sich überdeutlich der dörfliche Charakter der Sozialstruktur. Franz Hirath war nicht nur lange Jahre Mitglied im Ortsbeirat und dessen Vorsitzender, sondern zugleich über 20 Jahre Rektor der Schule. Walter Mittelstädt, in den 1960er Jahren Ortsvereinsvorsitzender, war Gemeindesekretär und leitete später die Verwaltungsstelle. Jürgen Baade war über 20 Jahre Mitglied im Ortsbeirat und der Architekt des Sportheims. Karl-Heinz "Charly" Stoltenberg war über Jahrzehnte Schulhausmeister und Vorsitzender des Sportvereins.

Im Kreisverband Kiel

Am 1. April 1958 wurde der Eingemeindungsvertrag zwischen Suchsdorf und Kiel wirksam. Bereits etwas früher, nämlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte 'Suchsdorfer Hof' am 3. Januar, wechselte der Ortsverein in den Kreisverein Kiel. An der Versammlung nahmen 31 der insgesamt 69 Mitglieder (45 Männer und 24 Frauen) teil. Suchsdorf wurde damit der 15. Distrikt im Kreisverein. Irgendwann in den 60ern nahm er dann wieder die Bezeichnung Ortsverein an.

Wilhelm Ewers gehörte von 1958 bis mindestens 1962 dem Kreisvorstand als Beisitzer an. Rolf Renger erscheint ab 1963 als 2. Vorsitzender des Kreisverbandes[14], nachdem seine Frau Helga Renger 1961 und 1962 Schriftführerin war. Er brachte es später zum hauptamtlichen Wirtschaftsdezernenten von Kiel.

Eine Scheune neben der Gaststätte "Suchsdorfer Hof" am Sukoring beherbergte zu Wahlkampfzeiten das Plakatlager des Kreisverbandes, wo auch die Träger geklebt wurden. Aus dem Ortsverein dabei waren in den 1960ern u.a. die Jusos Heinz Dammers, Claus Möller und Jürgen Baade. Letzterer hatte ein Haus am Wiesenhof, in dem nach getaner Arbeit gerne noch ein Abschlussbier getrunken wurde.[15]

1965: Suchsdorf erlebt gewaltige Veränderungen. Oben links das alte Rundlingsdorf um den Dorfteich noch mit Bauernhäusern und der Gaststätte „Suchsdorfer Hof“, am oberen Bildrand das vor allem in der Nachkriegszeit erschlossene Gebiet zwischen (altem) Steenbeker Weg und Eckernförder Straße, im Mittelpunkt das riesige Neubaugebiet. In dem alten Haus direkt unterhalb der Brückenrampe soll sich vor der NS-Zeit eine Suchsdorfer Falken-Gruppe bei Familie Schwensen getroffen haben.

Im „Suchsdorfer Hof“ selbst fanden auch Wahlkampfveranstaltungen statt, zum Beispiel im März 1966 mit dem neue Oberbürgermeister Günther Bantzer: Kiels Weg in die Zukunft. Als Wahlkampfaktionen wurden 150 Familien aus potentiellen Nichtwählerkreisen besucht sowie die Schriften Alles für Kiel, ein Kandidatenbrief sowie eine Wurfsendung der Ortsbeiratsmitglieder verteilt.

Im März 1967 berichtete Karl Heinz Luckhardt in einer Mitgliederversammlung über die geplante Bebauung von Suchsdorf-Mitte mit Beginn 1975, die in wenigen Wochen bevorstehende Errichtung der Turnhalle an der Schule sowie als nächster Aufgabe die Schaffung einer Kindertagesstätte.

Im Januar 1970 wurde erneut Karl Heinz Luckhardt als Direktkandidat für die Kommunalwahl nominiert, außerdem wurde eine „Arbeitsgruppe Kommunaler Kindergarten Suchsdorf“ gebildet, die u.a. die Möglichkeit prüfen sollte, den geplanten Kindergarten mit antiautoritärem Konzept zu errichten (Mitglieder u.a. Dr. Wolfgang Royl, Claus Möller).

1971/72 organisierten mehrere Frauen aus dem Ortsverein zum ersten Mal einen Kinderfasching, der allerdings im Laufe der Jahre einschlief und heute von der CDU durchgeführt wird. Auch der Suchsdorfer Chor wurde lange Zeit durch Mitglieder der SPD geprägt.

Im März 1972 beschäftigte sich die Mitgliederversammlung „erneut mit dem katastrophalen Zustand der B76“, d.h. der Eckernförder Straße. Außerdem fordert der Ortsverein eine Buslinie nach Projensdorf/Wik und den Bau einer zweiten Levensauer Hochbrücke.[16]

1974 sprachen sich der Landtagsabgeordnete Karl Heinz Luckhardt und Ratsherr Claus Möller in einer Pressemitteilung für eine Untertunnelung der Eisenbahnstrecke über die Eckernförder Straße aus.

In den 1970er Jahren ergab sich die kuriose Konstellation, dass sich bei den Verhandlungen um die Aufnahme der KVAG-Beschäftigten in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes die Ortsvereinsmitglieder Heinz Dammers für die Gewerkschaftsseite und Heinrich Scharfenberg als KVAG-Vorstandsvorsitzender gegenübersaßen.

Im Februar 1983 veranstaltet die Wählerinitiative vor der Bundestagswahl eine Bürgerversammlung mit Günther Grass und Johano Strasser in der Gaststätte Margaretental mit über 100 Teilnehmenden.

Seit 2008 richtet der Ortsverein das Suchsdorfer Lesefest aus, bei dem jeweils vier bekannte Kielerinnen und Kieler aus Politik und Gesellschaft aus ihren Lieblingstexten vorlesen. Es ist stets sehr gut besucht. Allerdings konnte es ab 2020 wegen der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt werden und ist bisher nicht wieder aufgenommen worden.

2011 konnte sich der Ortsverein über einen "romantischen" Jahresanfang freuen. Wegen eines Stromausfalls konnte der Saal der "Schweinsgeige" (eigentlich Gasthof Levensau) nicht beheizt oder beleuchtet werden. So sorgten die Abwärme des Gasherdes in der Küche und enges Zusammenrücken im Gastraum beim Grünkohlessen für "intensive politische Gespräche" bei Kerzenlicht.[17]

Lesung bei Helbigs im April 2022 mit Claus Möller

Seit 2012 hat sich in Kooperation mit dem Kulturforum der Kieler SPD die Reihe "Kultursalon" entwickelt. Künstlerinnen und Künstler werden zusammen mit Persönlichkeiten aus der Kieler Politik zu einer Gesprächsrunde ins Wohnzimmer der Familie Helbig eingeladen, berichten von ihrer Arbeit und musizieren. Am 24. April 2022 fand die erste Veranstaltung nach der Covid-19-Pandemie statt - Landtagskandidat Benjamin Walczak, Rolf Fischer und Claus Möller lasen - mit gebührendem Abstand - Kieler Geschichte(n), und Das leise Trio sorgte für die Musik.

2012: Aktion von Thomas Wehner und Rolf Fischer gegen Umbaupläne am Rungholtplatz

Der Ortsverein setzte auch immer wieder auf interaktive Formate, so kamen 2012 rund 60 Anwohnerinnen und Anwohner des Rungholtplatzes zu einer „Bürgerversammlung auf der Straße“, um sich gegen die städtischen Umbaupläne für die Busendhaltestelle auszusprechen. Der Ortsverein sprach sich daher auch für den Erhalt der Wendeschleife aus. Keine zehn Jahre später hatte sich das Bild geändert: Nun wurde die Wendeschleife mit Ladepunkten für Elektrobusse ausgebaut und mit Zustimmung des Ortsbeirats die vormals abgelehnte Abfahrthaltestelle auf Höhe der Ladenzeile geschaffen. Das gefürchtete Lärmproblem erledigte sich mit den neuen Fahrzeugen.

Zur Kommunalwahl 2013 setzte der Ortsverein auf ein eigenes Programm Für Suchsdorf.Gemeinsam.Sozial.Handeln., das zuvor in einem Programmdialog mit allen Suchsdorferinnen und Suchsdorfern entwickelt worden war.

2013 wurde die Internetseite des Ortsvereins von der Internetkooperative SPD-NET-SH in der Kategorie "Gestaltung" ausgezeichnet.

Die Mitgliederzahl schwankte zwischen 2007 und 2017 stets zwischen 130 und 140, 2023 fiel sie erstmals unter 110.

Am 11. Oktober 2021 verlor der Ortsverein den ehemaligen Vorsitzenden und Mitglied im OBR, Jörg Papenfuß (*6. Januar 1954)[18][19], am 9. Juni 2023 dann den langjährigen Vorsitzenden und OBR-Mitglied Hans-Ulrich Wottge[20][21].

Kommunalwahlen

Suchsdorfs ehemaliger Bürgermeister Wilhelm Ewers, 1965

Vier Kommunalwahlen fanden nach 1945 in der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf statt. In der fünften, 1959, war Suchsdorf dann schon ein Stadtteil von Kiel. Für das "Übergangsjahr" wurde der alte Gemeinderat zum Ortsbeirat gemacht.

Das Ortsvereinsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem der früheren Gemeinde, das ebenfalls dem Wahlkreis zur Ratsversammlung sowie dem Ortsbeiratsbezirk entsprach. Nach einigen kleineren Änderungen endet der Wahlkreis 8 (Suchsdorf) heute an der Bundesstraße 76 im Osten und der Eisenbahnstrecke im Süden. Das später gebaute Viertel Klausbrook veränderte die Bevölkerungszahlen. Daher mussten die Wahlkreise 7 (Steenbek-Projensdorf) und 8 (Suchsdorf) mehrfach neu festgelegt werden. Der Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf schließt seit 1995 Klausbrook ein. Dadurch vergrößerte sich dieser von 7 auf 9 Mitglieder. Das Ortsvereinsgebiet entspricht heute dem Ortsbeiratsbezirk.

Gemeinde Suchsdorf

Die bisherigen Gemeinderäte wurden durch die britische Militärregierung zum 30. Juli 1945 aufgelöst. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie die Auswahl der neuen Vertreter vorgenommen wurde. In der Regel ernannte die Militärregierung ihr als vertrauenswürdig bekannte Personen. Am 1. August traf sich der neu gebildete Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung. Ihm gehörten 8 Männer an.

Am 19. Dezember wurde der Gemeinderat auf 11 Mitglieder erweitert, darunter der Bürgermeister, am 2. Januar 1946 dann auf 12 Mitglieder.

Dem ersten ernannten Gemeinderat gehörten u.a. Hein Burmeister, Otto Harm, Ernst Ströh, Theodor Krakow und Herrmann Harm an.[22]

Die meiste Zeit zwischen Ende der NS-Herrschaft und Eingemeindung stellte die SPD den Bürgermeister.

Jahr Ergebnis Gemeinderat Mitglieder Ergebnis Kreistag Mitglieder
1955 ? Karl-Heinz Ramm, Rolf Renger?, Wilhelm Ewers (Bürgermeister); weitere vermutlich Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk, Christian Weber ? ?
1951 ? 6?: Herrmann Harm (Bürgermeister), Christian Weber, Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk?, Wilhelm Ewers? ? ?
24.10.1948 ? Herrmann Harm, Christine Laß, Christian Weber, weitere? ? ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen[23]
14.9.1946, zum Kreistag am 13. Oktober 1268 Stimmen bei 631 Wahlberechtigten, 39,4% ? 4 Direktmandate, 1 Liste[24] ? ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen
19.12.1945 ernannt ? ernannt ?
1.8.1945 ernannt u.a. Hein Burmeister, Herrmann Harm (Bürgermeister), Otto Harm, Theodor Krakow, Ernst Ströh ernannt ?

Weimarer Republik

Jahr Ergebnis Gemeinderat Mitglieder Ergebnis Kreistag Mitglieder
12. März 1933 (unter Repression) u.a. ? ?
17. November 1929 u.a. ? ?
4. Mai 1924 u.a. Löhndorf, Poerschke ?
2. März 1919 ? ?

Ratsversammlung Wahlkreis 8

Jahr Ratsmitglied Stimmen Prozent Änderung
2023 keiner (Kandidat war Andreas Arend mit den meisten SPD-Stimmen in ganz Kiel) 1156 27,9% -6,3%
2018 Andreas Arend (direkt) 1455 34,2% -3,9%
2013 Thomas Wehner (direkt) 1365 38,1% +7,5%
2008 Thomas Wehner (Liste) 1203 30,6% +1,6%
2003 Thomas Wehner (Liste) 1464 29,0% -12,8%
1998 Thomas Wehner (Liste) ? 41,8% ?
1994 keiner (Kandidat war Hans-Michael Biallowons) ? ? ca. 12% Verlust
1990 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? 47,6% ?
1986 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? ? ?
1982 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? ? ?
1978 Claus Möller (direkt) ? ? ?
1974 Claus Möller (Liste) ? ? ?
1970 Karl-Heinz Luckhardt (direkt) ? ? ?
1966 Karl-Heinz Luckhardt (direkt) ? ? ?
1962 Wilhelm Ewers, Dolly Franke (Liste) ? ? ?
1959 Wilhelm Ewers, Dolly Franke 538 Stimmen ? ?
1958 verm. Wilhelm Evers (Eingemeindung) ? ?

Nach dem Wahlsieg von Karl-Heinz Luckhardt 1966 war Suchsdorf jahrzehntelang ein "roter Wahlkreis", den auch Claus Möller und Henner Biallowons direkt gewannen. 1994 setzte sich dann die CDU durch. Grund waren Auseinandersetzungen um ein Neubauprojekt zwischen Eckernförder Straße und Dorfstraße. Die Anwohner und auch der Ortsbeirat und der Ortsverein waren für eine Erschließung über die Eckernförder Straße, Stadtbaurat Otto Flagge setzte aber einen Zugang über die Dorfstraße durch. Dies erzeugte im gesamten Stadtteil eine "Anti-Stimmung" und sorgte für starke Verluste. Erst 2013 gelang es Thomas Wehner wieder, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Im Ortsbeirat hatte die SPD allerdings bis 2003 noch den Vorsitz, da der Ortsteil Klausbrook ihr viele Stimmen zum Gesamtergebnis einbrachte.

Ratsversammlung Wahlkreis 7

Jahr Ratsmitglied Stimmen Prozent Änderung
2023 Anna-Lena Walczak über Listenplatz 3 933 23,1% -7,8%
2018 Anna-Lena Walczak 1274 30,9% -1,2%
2013 keiner, Betreuung bis 2017 Thomas Wehner, danach Mathias Rekasch, Kandidat Mathias Rekasch 1071 32,1% +5,6%
2008 keiner, Betreuung Thomas Wehner, Kandidatin Katrin Treptow 1108 26,6% -1,2%

Im Mai 2017 rückte Mathias Rekasch in die Ratsversammlung nach und übernahm die Betreuung des Wahlkreises 7. Ebenfalls im Mai rückte Anemone Helbig nach, die 2013 im Wahlkreis Düsternbrook angetreten war. 2017 zog auch Ratsherr Falk Stadelmann nach Suchsdorf.

Ortsbeirat

Ausschnitt des Protokolls der 1. Ortsbeiratssitzung
Feier zu 15 Jahre Ortsbeirat Suchsdorf in der Gaststätte Margaretental.

Suchsdorf war der erste Ortsbeirat in Kiel; er besteht seit der Eingemeindung und trat am 2. Mai 1958 zu seiner ersten Sitzung zusammen. Im April 1973 wurde das 15jährige Bestehen des Ortsbeirates gefeiert, im Februar 2015 die 600. Ortsbeiratssitzung.

Anfangs gehörten örtliche Ratsmitglieder automatisch dem Ortsbeirat an, später nicht mehr. Zusätzlich schloss die Kieler SPD mit einer Satzungsänderung Doppelmandate aus.

Jahr Mitglieder Mehrheit Anteil SPD VertreterInnen
2023 9 SPD-Grüne (5) 1466 Stimmen/ 28% (-5,7%), knapp hinter der CDU Helge Riis (Vorsitzender), Maria Kalscheuer, Daniele Stegmann
2018 9 SPD-Grüne (5) 1835 Stimmen/ 33,7% (-3,5%), vor der CDU Paul Stamp (Vorsitz, bis 08/19), Christoph Beeck, Anemone Helbig, Helge Riis (ab 09/19, Vorsitz)
2013 9 SPD-Grüne (5) 1723 Stimmen/ 37,2% (+7,4%), vor der CDU Reinhard Warnecke (Vorsitz), Christoph Beeck (ab 06/17), Anemone Helbig (bis 05/17), Helge Riis, Paul Stamp
2008 9 CDU-FDP (5) 1538 Stimmen/ 29,8% (+0,8%), hinter der CDU Reinhard Warnecke, Kerstin Schäfer (bis 01/10), Helge Riis (ab 9.2.10), Hans-Ulrich Wottge
2003 9 CDU (5) 1464 Stimmen/ 29% (-13,2%) Reinhard Warnecke, Kerstin Schäfer, Hans-Ulrich Wottge
1998 9 SPD 42,2% Reinhard Warnecke (Vorsitz), Bärbel Besuden-Krawinkel (bis 05/02), Karl-Heinz Knoop (ab 10.10.00), Franz Lagotzki (ab 11.6.02), Jörg Papenfuß, Hans-Ulrich Wottge, Joachim Schulz (bis 09/00)
1994 7 (1995 auf 9 erhöht) SPD ? Reinhard Warnecke (Vorsitz), Bärbel Besuden-Krawinkel (bis 06/96), Jörg Papenfuß (ab 10/95), Joachim Schulz, Hans-Ulrich Wottge (ab 11.6.96)
1990 7 ? ? Hans-Ulrich Wottge (ab 10.12.92), Helmut Bohlen (bis 09/90), Regina Hennemann (bis 12/92), Eva-Maria Higgen (Vorsitz), Holger Krawinkel (ab 12/90), Reiner Siegmund
1986 7 ? ? Jürgen Baade, Henner Biallowons, Eva-Maria Higgen (Vorsitz), Walter Sasse
1982 7 ? ? Erwin Ratz, Jürgen Baade, Henner Biallowons
1978 7 ? ? Claus Möller (bis 1981), Erwin Ratz, Jürgen Baade, Heike Fleischhauer, Renate Pamp (seit 2.1981)
1974 7 ? ? Erwin Ratz (Vorsitz), Heike Fleischhauer (ab 07/75)[25], Franz Hirath (bis 21.7.75), Claus Möller, Jürgen Baade
1970 7 (incl. Ratsherr) SPD ? Franz Hirath (Vorsitz bis 10/72), Jürgen Baade, Karl-Heinz Luckhardt (bis 08/71), Claus Möller (ab 3.9.71), Erwin Ratz (Vorsitz ab 3.11.72)
1966 8 (incl. Ratsherr) SPD ? Franz Hirath (Vorsitz), Jürgen Baade (ab 7.1.69), Kurt Gebauer, Rolf Kock (bis 10/68), Karl-Heinz Luckhardt, Erwin Ratz
1962 8 (incl. Ratsherr) SPD ? Wilhelm Ewers (Vorsitz), Dolly Franke, Kurt Gebauer, Franz Hirath, Theodor Krakow
1959 8 SPD 538 Stimmen Wilhelm Ewers (Vorsitz), Dolly Franke, Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Karl-Heinz Ramm
1958 11 SPD Eingemeindung, Sitzverteilung wie vorher im Gemeinderat Wilhelm Ewers (Vorsitz), Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Karl-Heinz Ramm, Hugo Stührk, Christian Weber

Bekannte Mitglieder

Lange Jahre lebten Hans Schwalbach und Karl Heinz und Irmgard Luckhardt in Suchsdorf. Heute gehört Claus Möller zu den prominenteren Mitbürgern; Torsten Albig wohnte bis 2017 dort. Auch Gert Börnsen gehörte vorübergehend dem OV-Vorstand an.

Sonstiges

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vorwärts 1.12.1894
  2. Hamburger Echo, Donnerstag 26. Mai 1898
  3. LASH Abt. 309, Nr. 12531
  4. Eine strukturierte sozialdemokratische Aktivität bzw. deren Start könnte evtl. über Wahlergebnisse herausgefunden werden -> Stadtarchiv/Landesarchiv.
  5. LASH Abt. 309, Nr. 12531
  6. LASH Abt. 309, Nr. 12533
  7. Das kann aber auch eine falsche Fährte sein. „Ortsgruppe“ nannte die USPD ihre Ortsvereine. Da die Traditionsfahne zunächst die Aufschrift „USPD Ortsgruppe Kopperpahl“ trug, wäre denkbar, dass bei der späteren Umarbeitung ein Fehler gemacht wurde oder auf Grund des geringeren klanglichen Unterschieds keine Notwendigkeit zur Änderung auch dieses Wortes gesehen wurde. Eine Gründung einer USPD-Ortsgruppe in dem Jahr ist wahrscheinlich, da die Partei nach dem schlechten Ergebnis bei der Wahl der verfassungsgebenden Nationalversammlung eine organisatorische Verankerung in der Fläche auch über die städtischen Hochburgen hinaus anstrebte. Spekuliert werden kann nur darüber, ob eine „SPD-Ortsgruppe Suchsdorf“, ob nun als eigener Ortsverein oder lose Untergruppierung, auch erst nach der Wiedervereinigung von MSPD und USPD entstand, da nun überhaupt erst im Dorf eine nennenswerte Zahl an Mitgliedern vorhanden war, und diese in einem Traditionskompromiss das Gründungsdatum der heimkehrenden Abspaltung übernahm.
  8. Peters, Horst: Kampfrekord, S. 346
  9. Möglicherweise war sie in diesen ersten Jahren auch dem dritten Unterbezirk zugeordnet.
  10. Jacobsen, Jens-Christian: "Der Stolz der Gesamtpartei?" Die SPD Schleswig-Holstein 1918-1933, Seite 220
  11. abweichende Schreibweise im Artikel in der Hamburger Volkszeitung 3.2.1926, S. 5
  12. Hamburger Volkszeitung, Montag 18. Oktober 1926
  13. Gespräch mit Karl-Heinz Ramm, 10.1.2015
  14. Für das Vorjahr fehlen die Namen der weiteren Vorstandsmitglieder, so dass er schon ab 1962 im Kreisvorstand gewesen sein könnte.
  15. Erinnerungen Heinz Dammers
  16. „Hinweise zu Ereignissen 1958-1998 im SPD-Ortsverein Suchsdorf aus dem Aktenbestand des Ortsvereins“, aus dem Nachlass von Thomas Wehner, im Besitz von Christoph Beeck - der hierfür ausgewertete Aktenbestand ist im Laufe der folgenden 20 Jahre leider verschollen, die Zusammenfassung reicht selbst auch nur bis 1988.
  17. Der Suchsdorfer, Dezember 2011
  18. SPD Suchsdorf: Suchsdorfer SPD trauert um Jörg Papenfuß, 25.10.2021
  19. Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 16.10.2021
  20. SPD Suchsdorf: SPD Suchsdorf trauert um Hans-Ulrich Wottge, 18.6.2023
  21. Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 14.6.2023
  22. Gespräch mit Karl-Heinz Ramm am 10.1.2015; aus den Protokollen geht dies nicht hervor.
  23. Amtliches Mitteilungsblatt für den Kreis Rendsburg, 12.10.1948 (Nr. 44), Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Kreistagswahl, Gemeindearchiv Kronshagen 04/77. Kandidaten der KPD (Hugo Eggers) und CDU (Heinrich Meyer) in Suchsdorf wohnhaft.
  24. Sonderdruck des Anzeigenaushangs Schleswig-Holsteinische Landeszeitung in Rendsburg, 19.09.1946, Gemeindearchiv Kronshagen 04/107. CDU 6 Sitze, KPD 1.
  25. Von der Ratsversammlung gewählt.