Ortsverein Suchsdorf

Aus SPD Geschichtswerkstatt

[[Datei:{{#setmainimage:Kiel Suchsdorf.jpg}}|180px|right]] Der Ortsverein Suchsdorf der SPD besteht seit 1919. Er ist heute ein Ortsverein im Kreisverband Kiel und erstreckt sich über das Gebiet des Ortsbeiratsbezirks 5 (Suchsdorf).

Ortsvereinsgebiet

Das Gebiet des Ortsvereins hat sich in der Zeit seines Bestehens verändert. Der jenseits der neuen B76 liegende Teil des alten Gemeindegebiets gehört heute zum Ortsbeiratsbezirk Steenbek-Projensdorf; entsprechend veränderte sich die Ausdehnung der beiden Ortsvereine. Mit der Entstehung des Wohngebiets Klausbrook nach 1980 kamen Flächen zu Suchsdorf, die traditionell zur Gemeinde Wik gehörten.

OV-Gebiet heute

In seiner Geschichte begleitete der Ortsverein fortwährend einschneidende Veränderungen seines Umfelds. Bei seiner Gründung war Suchsdorf eine kleine bäuerliche Gemeinde mit einigen hundert Menschen vor den Toren der Stadt. Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Heute ist es mit etwa 11.500 Einwohnern einer der größten Stadtteile Kiels.

Vorgeschichte, Gründung & Weimarer Republik

1903 wurde der Arbeiter-Radfahrerverein "Freiweg" gegründet. Der Vereinszweck war Übung und Förderung des Radfahrens in der Arbeiterschaft. Das Vereinsgebiet erstreckte sich auf die Orte Kopperpahl, Steenbeck, Kiel und Suchsdorf, mit Sitz in Kopperpahl.[1] Im Dorf gab es also schon vor der Gründung Sozialdemokraten, die sich vermutlich eher inoffiziell trafen.[2] Sie gehörten ab 1905 dem neu gegründeten Sozialdemokratischen Zentralverein für den 7. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis an. Ab 1906 ist es die Zugehörigkeit zum Ortsverein Kopperpahl und Umgebung, der damals gegründet wurde; Kopperpahl liegt zwischen Suchsdorf und Kronshagen, alle drei Dörfer gehörten zu dieser Zeit zum Amt Kronshagen. Am 31. August 1906 schrieb der kgl. Landrat des Landkreises Kiel an den Regierungspräsidenten von Schleswig: "Im Laufe des verflossenen Frühjahrs ist in Kopperpahl (Kronshagen) ein sozialdemokratischer Bezirks-Verein gegründet, welcher jetzt etwa 40 Mitglieder zählt. Derselbe scheint ein Auswuchs des in Kopperpahl bereits seit 1903 bestehenden Radfahrer-Vereins zu sein, da fast sämtliche Vorstandsmitglieder des Letzteren zugleich Begründer und Angehörige des neuen Vereins sind. Es sind deshalb beide Vereine in das angeschlossene Verzeichnis aufgenommen worden!"[3] Im diesem Verzeichnis wird der Verein als Sozialdemokratischer Ortsverein Kiel, Bezirk Kopperpahl - 1906 - geführt; der Bezirk umfasst Kopperpahl, Steenbeck und Suchsdorf. Die Leitung dieses Bezirksvereins erfolgt durch den Ortsverein Kiel, der unter Kontrolle der kgl. Polizeidirektion steht. Damit wären sie ein zunächst nur nicht ganz selbstständiger Teil im Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend gewesen, der 1911 zum Sozialdemokratischen Verein Groß-Kiel wurde. Welchem Bezirk/Distrikt innerhalb des Kieler Vereins mögliche SPD-Mitglieder zuvor angehörten, bleibt zunächst offen, eventuell gab es eine solche Unterteilung in dieser Zeit auch gar nicht.

Was genau zur Gründung des Ortsvereins, zunächst "Ortsgruppe Suchsdorf" genannt, führte, ist nicht mehr bekannt. Möglicherweise motivierten die neuen Freiheiten und politischen Möglichkeiten in der Republik zu diesem Schritt. Über die Gründung und die Anfangszeit der Ortsgruppe liegen keine Dokumente mehr vor. Einzig die Traditionsfahne belegt die Gründung. Alles andere sind mündlich weitergegebene Informationen. Denkbar wäre allerdings auch, dass die SPD-Mitglieder im Dorf mit der 'Ortsgruppe' eine zusätzliche Gliederungsebene schufen und weiter im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung blieben.

Die Traditionsfahne belegt die Gründung

Suchsdorf war zur Zeit der Gründung eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bordesholm (ab 1932 Kreis Rendsburg). Sie war damals sehr klein und bäuerlich geprägt; Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Die Ortsgruppe gehörte spätestens seit 1924, vielleicht schon ab 1919[4], dem zweiten Unterbezirk des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein an.[5] Zu diesem gehörten die Gliederungen in den Kreisen Eckernförde, Rendsburg, Bordesholm und den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster.

Im Ort gab es eine kleine Falken-Gruppe, zu der u.a. Karl-Heinz Ramm, Bernhard Schwensen, Heini Hinrichsen und Werner Reher gehörten. Sie traf sich im Haus von Hannes Schwensen nördlich der Brückenrampe.

In der Weimarer Republik entstand eine örtliche Gliederung Kronshagen-Suchsdorf des Reichsbanners. Suchsdorf gehörte lange Jahre zum Amt Kronshagen und hatte als Kieler Vorort ähnliche Interessen, was die Verbindung erklärt. Am 22. Februar 1931 nahm die örtliche Reichsbannergruppe an der Parade in Voorde teil. Auf einem Gruppenbild sind die Fahne mit der Bestickung "[SUC]HSDO[RF]" sowie der Tambourstab von Hugo Stührk zu erkennen. En weiteres Bild zeigt 12 Männer (Fr. Behrend, H. Meier, W. Hinrichsen, Fr. Laß, H. Schimoniak, Hugo Stührk, W. Jens, Chr. Weber, S. Moritz, K. Bellin, Fr. Hinrichsen)mit Trommeln und dem Tischwimpel "Spielmannszug Kronshagen-Suchdorf".

NS-Diktatur

Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten kam die Arbeit völlig zum Erliegen. In der kleinen Gemeinde (weniger als 200 Häuser, Nummerierung der Häuser statt Straßennamen) gab es keine Widerstands- oder Untergrundaktivitäten. Schon seit 1932 war die Arbeit behindert worden.[6]

Suchsdorf wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört, weshalb die Kräfte vieler Sozialdemokraten nach Ende der NS-Herrschaft neben dem politischen dem materiellen Wiederaufbau gewidmet werden mussten. Darüber hinaus standen die Schule und das Gemeindehaus nicht mehr, was eventuell die schwierige Quellenlage erklären könnte.

Nach 1945

Relativ bald fanden sich die Suchsdorfer Sozialdemokraten wieder zusammen. Die Koordination der Aktivität übernahm Hannes Schwensen, der bereits vor 1933 praktisch als Vorsitzender gewirkt hatte. Da er schwedischer Staatsbürger war, konnte er allerdings nicht formal den Vorsitz übernehmen. Erster gewählter Vorsitzender wurde daher Karl-Heinz Ramm, der 1946 in die Partei eingetreten war. So berichtete Ramm. Die Quellen (Mitgliederkartei Kronshagen) nennen Hugo Stührk als Vertrauensmann nach dem Krieg.

Über die Eingemeindung Suchsdorfs nach Kiel gab es auch im Ortsverein heftige Kontroversen. Dennoch stimmten letztlich alle im Gemeinderat dafür, der Vertrag wurde 1956 geschlossen. Begründet wurde die Eingemeindung vor allem mit den hohen Kosten einer modernen Elektrifizierung und Wasserversorgung. Kiel wiederum wollte wachsen.

Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf war Wilhelm Ewers; er wurde nach der Eingemeindung erster Vorsitzender des Ortsbeirates.

Lange Zeit, bis weit nach der Eingemeindung, zeigte sich überdeutlich der dörfliche Charakter der Sozialstruktur. Franz Hirath war nicht nur lange Jahre Mitglied im Ortsbeirat und dessen Vorsitzender, sondern zugleich über 20 Jahre Rektor der Schule. Walter Mittelstädt, in den 1960er Jahren Ortsvereinsvorsitzender, war Gemeindesekretär und leitete später die Verwaltungsstelle. Jürgen Baade war über 20 Jahre Mitglied im Ortsbeirat und der Architekt des Sportheims. Auch das Mitglied Karl-Heinz "Charly" Stoltenberg war über Jahrzehnte Schulhausmeister und Vorsitzender des Sportvereins.

Rektor Hirath mit Bürgermeister Ewers u.a. bei der Schuleinweihung, mittig 2. & 3. v. l.

Im Kreisverband Kiel

Am 1. April 1958 wurde der Eingemeindungsvertrag zwischen Suchsdorf und Kiel wirksam. Bereits etwas früher, nämlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte 'Suchsdorfer Hof' am 3. Januar 1958, wechselte der Ortsverein in den Kreisverein Kiel. An dieser nahmen 31 Mitglieder teil, insgesamt waren 69 Personen, darunter 45 Männer und 24 Frauen, Mitglied im OV. Suchsdorf wurde damit der 15. Distrikt im Kreisverein. Wilhelm Ewers gehörte von 1958 bis mindestens 1962 dem Kreisvorstand als Beisitzer an. Rolf Renger erscheint ab 1963 als 2. Vorsitzender des Kreisverbandes[7], nachdem seine Frau Helga Renger 1961 und 1962 Schriftführerin war. Er brachte es später zum hauptamtlichen Wirtschaftsdezernenten von Kiel.

Eine Scheune neben der Gaststätte "Suchsdorfer Hof" am Sukoring beherbergte zu Wahlkampfzeiten das Plakatlager des Kreisverbandes, wo auch die Träger geklebt wurden. Aus dem Ortsverein dabei waren in den 1960ern u.a. die Jusos Heinz Dammers, Claus Möller und Jürgen Baade. Letzterer hatte ein Haus am Wiesenhof, in dem nach getaner Arbeit gerne noch ein Abschlussbier getrunken wurde.[8]

1971/72 organisierten mehrere Frauen aus dem Ortsverein zum ersten Mal einen Kinderfasching, der allerdings im Laufe der Jahre einschlief und heute von der CDU durchgeführt wird. Auch der Suchsdorfer Chor wurde lange Zeit durch Mitglieder der SPD geprägt.

Seit 2008 richtet der Ortsverein das Suchsdorfer Lesefest aus, bei dem jeweils vier bekannte Kielerinnen und Kieler aus Politik und Gesellschaft aus ihren Lieblingstexten vorlesen. Es ist stets sehr gut besucht.

2011 konnte sich der Ortsverein über einen "romantischen" Jahresanfang freuen. Wegen eines Stromausfalls konnte der Saal der "Schweinsgeige" (eigentlich Gasthof Levensau) nicht beheizt werden. So sorgten die Abwärme des Gasherdes in der Küche und enges Zusammenrücken im Gastraum beim Grünkohlessen für "intensive politische Gespräche" bei Kerzenlicht.[9]

Seit 2012 hat sich in Kooperation mit dem Kulturforum der Kieler SPD die Reihe "Kultursalon" entwickelt. Künstlerinnen und Künstler werden zusammen mit Persönlichkeiten aus der Kieler Politik zu einer Gesprächsrunde ins Wohnzimmer der Familie Helbig eingeladen, berichten von ihrer Arbeit und musizieren.

Zur Kommunalwahl 2013 setzte der Ortsverein auf ein eigenes Programm Für Suchsdorf.Gemeinsam.Sozial.Handeln., das zuvor in einem Programmdialog mit allen Suchsdorferinnen und Suchsdorfern entwickelt worden war.

2013 wurde die Internetseite des Ortsvereins von der Internetkooperative SPD-NET-SH in der Kategorie "Gestaltung" ausgezeichnet.

Die Mitgliederzahl schwankte zwischen 2007 und 2017 stets zwischen 130 und 140.

Vorstände

Jahr Vorsitz Stellvertretung Kasse Schriftführung Weitere
25. September 2018 Christoph Beeck Anemone Helbig, Andreas Arend Alexander Stork Torsten Kutscher Ingo Green (2018 nach Neumünster), Helge Riis, Paul Stamp (2019 nach Lübeck), Gabriele Warnecke, Reinhard Warnecke, Hans-Ulrich Wottge
4. Februar 2016 Torsten Kutscher (Rücktritt Aug. '17), Thomas Wehner (ab Nov. '17, †Juni 2018) Anemone Helbig, Paul Stamp Gabriele Warnecke Alexander Stork Andreas Arend, Christoph Beeck, Jette Dieke, Helge Riis, Reinhard Warnecke, Thomas Wehner
26. November 2013 Andreas Arend Thomas Wehner, Anemone Helbig Gabriele Warnecke Torsten Kutscher Christoph Beeck, Alexandra Breuer, Paul Stamp, Alexander Stork, Reinhard Warnecke, Andreas Wasielewski
Oktober 2011 Andreas Arend Thomas Wehner, Anemone Helbig Gabriele Warnecke Hans-Ulrich Wottge Torsten Kutscher, Helge Riis, Karin Plagemann, Reinhard Warnecke, Andreas Wasielewski, Erwin Witzel (Seniorenbeauftragter)
November 2009 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner, Helge Riis Gabriele Warnecke Andreas Arend (ab April '11) Kerstin Schäfer, Reinhard Warnecke, Frank Rudolf, dazu ab April '11 Anemone Helbig, Erwin Witzel
Juni 2007 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner, Kerstin Schäfer Detlef Morawski Helge Riis Peter Rehbein, Frank Rudolf, Reinhard Warnecke
2005 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner ? ? ?, Reinhard Warnecke
2002?[10] Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner ? ? Friedrich Erdloff, Franz Lagotzki, Reinhard Warnecke, Christopher Höhn, Michael Schmöckel, Jörn Warnecke, Jörgen Schlund, Henner Biallowons
Frühjahr 2000 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner ? ? ?, Reinhard Warnecke, Hans-Michael Biallowons
1998 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner ? ? ?, Reinhard Warnecke, Hans-Michael Biallowons
21. Mai 1996 Hans-Ulrich Wottge Marlies Zeumer, Thomas Wehner Hildegund Schirmer-Schleicher Gabriele Breuer Hans-Michael Biallowons, Birgit Schumacher-Geiger, Joachim Schulz, Reinhard Warnecke
26. Mai 1994 Hans-Ulrich Wottge Marlies Zeumer, Thomas Wehner Hildegund Schirmer-Schleicher nicht besetzt Hans-Michael Biallowons, Verena Boldt, Gabriele Breuer, Joachim Schulz, Birgit Schumacher-Geiger, Reinhard Warnecke
27. Januar 1992 Hans-Ulrich Wottge Thomas Wehner, Birgit Griepentrog (bis 8.9.92) Hildegund Schirmer-Schleicher Bärbel Besuden-Krawinkel Hans-Michael Biallowons, Verena Boldt, Reinhard Gerlach, Karin Plagemann, Joachim Schulz, Reinhard Warnecke
9. Oktober 1989 Hans-Michael Biallowons Thomas Wehner, dazu ab 24.9.90 Birgit Griepentrog Hans-Holger Boldt, ab 24.9.90 Verena Boldt Hans-Ulrich Wottge Katharina Angrick, Bärbel Besuden-Krawinkel, Helmut Bohlen (bis 24.9.90), Verena Boldt, Birgit Griepentrog, Peter Mertineit sowie ab 24.9.90 Ursula Buchta, Karin Plagemann
8. Dezember 1987 Hans-Michael Biallowons Karl-Volker Sauer Hans-Holger Boldt Harry Schmidt, Regina Boldt (ab 30.11.88) Katharina Angrick, Regina Boldt, Wolfgang Jerratsch, Peter Mertineit, Hannelore Rahn, Gisela Teegen (ab 30.11.88), Thomas Wehner, Hans-Ulrich Wottge
12. Juni 1985 Hans-Michael Biallowons Karl-Volker Sauer Erwin Ratz Harry Schmidt Katharina Angrick, Arno Bauer, Kurt Bläsing, Hans-Holger Boldt, Peter Mertineit, Walter Mohr, Hannelore Rahn
2. Mai 1983 Hans-Michael Biallowons Karl-Volker Sauer Erwin Ratz Michael Take Arno Bauer, Rolf Bergmann, Kurt Bläsing, Hans-Holger Boldt, Peter Mertineit, Jörg Papenfuß, Ingeborg Ratz
10. Februar 1981 Claus Möller Renate Pamp Erwin Ratz Karl-Volker Sauer Rolf Bergmann, Siegrid Bergmann, Kurt Bläsing, Heike Fleischhauer, Ingeborg Ratz, Michael Take
6. Februar 1979 Jörg Papenfuß Heike Fleischhauer Erwin Ratz Wolfgang Weißleder Rolf Bergmann, Siegrid Bergmann, Kurt Bläsing, Peter Häseler, Renate Pamp, Ingeborg Ratz, Karl-Volker Sauer
1978? Claus Möller Jörg Papenfuß ? ? ?
1976 ? ? ? ? ?
14. Januar 1974 Heinrich Scharfenberg Uwe Baake Erwin Ratz Marion Schmidt Jürgen Baade, Jürgen Fleischhauer, Franz Hirath, Karl-Heinz Luckhardt, Walter Mittelstädt, Claus Möller, Ingeborg Ratz
16. Januar 1972 Heinrich Scharfenberg Claus Möller Erwin Ratz Peter Treichel Jürgen Baade, Gert Börnsen, Franz Hirath, Karl-Heinz Luckhardt, Walter Mittelstädt, Ingeborg Ratz, Gernot Scheuer
23. Januar 1970 Claus Möller Heinrich Scharfenberg Erwin Ratz Wolfgang Schöbel Ingeborg Ratz (Frauenvertreterin, verm.), Karl-Heinz Luckhardt, Jürgen Baade, Walter Mittelstädt, Jürgen Fleischhauer, Georg Wilhelm Saß, Peter Treichel
26. Januar 1968 Peter Treichel Walter Mittelstädt Erwin Ratz Jürgen Fleischhauer Franz Hirath (Kulturbeauftragter), Ingeborg Ratz (Beauftragte Frauenarbeit), Heinrich Scharfenberg, Kurt Gebauer, Hans-Dieter Sohnrey
13. Januar 1966 Peter Treichel Walter Mittelstädt Ursula Huß, ab August 1966 kommissarisch Liselotte Sohnrey Hans-Dieter Sohnrey Franz Hirath (Leiter Kulturarbeit), Ingeborg Ratz (Vorsitzende Frauengruppe), Karl Krahn (Leiter Jüngeren-Arbeit), Theodor Krakow, Kurt Gebauer, Erwin Ratz, Rolf Kock
29. Januar 1964 Walter Mittelstädt Theodor Krakow Ursula Huß Hans Schmitz Franz Hirath (Kulturreferent), Ingeborg Ratz (Frauenfragen), Erwin Ratz, Paul Kamp, Wilhelm Ewers, Kurt Gebauer
23. Februar 1962 Wilhelm Ewers Theodor Krakow Ursula Huß Hans Schmitz Franz Hirath (Kulturreferent), Karl-Heinz Ramm, Kurt Gebauer, Paul Kamp, Walter Mittelstädt
27. Februar 1961 Wilhelm Ewers 2. Theodor Krakow, 3. Genosse Huß Ursula Huß Hans Schmitz Franz Hirath (Kulturreferent)
22. Januar 1960 Wilhelm Ewers 2. Theodor Krakow, 3. Karl-Heinz Ramm Waltraut Reher Hans Schmitz Franz Hirath (Kulturreferent)
23. Januar 1959 Wilhelm Ewers 2. Theodor Krakow, 3. Karl-Heinz Ramm Waltraut Reher Hans Schmitz Franz Hirath (Kulturbeirat)
31. Januar 1958 Karl-Heinz Ramm Theodor Krakow ? Hans Schmitz Franz Hirath, Christian Weber (Revisoren)
25. Januar 1957 Karl-Heinz Ramm Theodor Krakow ? Herrmann Harm ?
30. November 1956 (keine Wahl) Karl-Heinz Ramm Theodor Krakow ? Herrmann Harm nicht belegt, vermutlich Walter Mittelstädt, Wilhelm Ewers, Franz Hirath
ab 1946[11] Karl-Heinz Ramm ? ? ? ?
Zeit der Wiedergründung Hugo Stührk als "Vertrauensmann"

Kommunalwahlen

Suchsdorfs ehemaliger Bürgermeister Wilhelm Ewers, 1965

Vier Kommunalwahlen fanden nach 1945 in der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf statt. In der fünften, 1959, war Suchsdorf dann schon ein Stadtteil von Kiel. Für das "Übergangsjahr" wurde der alte Gemeinderat zum Ortsbeirat gemacht.

Das Ortsvereinsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem der früheren Gemeinde, das ebenfalls dem Wahlkreis zur Ratsversammlung sowie dem Ortsbeiratsbezirk entsprach. Nach einigen kleineren Änderungen endet der Wahlkreis 8 (Suchsdorf) heute an der Bundesstraße 76 im Osten und der Eisenbahnstrecke im Süden. Das später gebaute Viertel Klausbrook veränderte die Bevölkerungszahlen. Daher mussten die Wahlkreise 7 (Steenbek-Projensdorf) und 8 (Suchsdorf) mehrfach neu festgelegt werden. Der Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf schließt seit 1995 Klausbrook ein. Dadurch vergrößerte sich dieser von 7 auf 9 Mitglieder. Das Ortsvereinsgebiet entspricht heute dem Ortsbeiratsbezirk.

Gemeinde Suchsdorf

Die bisherigen Gemeinderäte wurden durch die britische Militärregierung zum 30. Juli 1945 aufgelöst. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie die Auswahl der neuen Vertreter vorgenommen wurde. In der Regel ernannte die Militärregierung ihr als vertrauenswürdig bekannte Personen. Am 1. August traf sich der neu gebildete Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung. Ihm gehörten 8 Männer an.

Am 19. Dezember wurde der Gemeinderat auf 11 Mitglieder erweitert, darunter der Bürgermeister, am 2. Januar 1946 dann auf 12 Mitglieder.

Dem ersten ernannten Gemeinderat gehörten u.a. Hein Burmeister, Otto Harm, Ernst Ströh, Theodor Krakow und Herrmann Harm an.[12]

Mindestens die meiste Zeit zwischen Kriegsende und Eingemeindung stellte die SPD den Bürgermeister.

Jahr Ergebnis Gemeinderat Mitglieder Ergebnis Kreistag Mitglieder
1955 ? Karl-Heinz Ramm, Rolf Renger?, Wilhelm Ewers (Bürgermeister); weitere vermutlich Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk, Christian Weber ? ?
1951 ? 6?: Herrmann Harm (Bürgermeister), Christian Weber, Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk?, Wilhelm Ewers? ? ?
24. 10. 1948 ? Herrmann Harm, Christine Laß, Christian Weber, weitere? ? ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen[13]
2. Januar 1946 1268 Stimmen bei 631 Wahlberechtigten, 39,4% ? 4 Direktmandate, 1 Liste[14] ? ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen
19. Dezember 1945 ernannt ? ernannt ?
1. August 1945 ernannt u.a. Hein Burmeister, Herrmann Harm (Bürgermeister), Otto Harm, Theodor Krakow, Ernst Ströh ernannt ?

Weimarer Republik

Jahr Ergebnis Gemeinderat Mitglieder Ergebnis Kreistag Mitglieder
12. März 1933 (unter Repression) u.a. ? ?
17. November 1929 u.a. ? ?
4. Mai 1924 u.a. ? ?
2. März 1919 ? ?

Ratsversammlung Wahlkreis 8

Jahr Ratsmitglied Stimmen Prozent Änderung
2018 Andreas Arend (direkt) 1455 34,2% -3,9%
2013 Thomas Wehner (direkt) 1365 38,1% +7,5%
2008 Thomas Wehner (Liste) 1203 30,6% +1,6%
2003 Thomas Wehner (Liste) 1464 29,0% -12,8%
1998 Thomas Wehner (Liste) ? 41,8% ?
1994 keiner, Kandidat war Hans-Michael Biallowons ? ? ca. 12% Verlust
1990 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? 47,6% ?
1986 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? ? ?
1982 Hans-Michael Biallowons (direkt) ? ? ?
1978 Claus Möller (direkt) ? ? ?
1974 Claus Möller ? ? ?
1970 Karl-Heinz Luckhardt (direkt) ? ? ?
1966 Karl-Heinz Luckhardt (direkt) ? ? ?
1962 Wilhelm Ewers, Dolly Franke (Liste) ? ? ?
1959 Wilhelm Ewers, Dolly Franke 538 Stimmen ? ?
1958 verm. Wilhelm Evers (Eingemeindung) ? ?

Nach dem Wahlsieg von Karl-Heinz Luckhardt 1966 war Suchsdorf jahrzehntelang ein "roter Wahlkreis", den auch Claus Möller und Henner Biallowons direkt gewannen. 1994 setzte sich dann die CDU durch. Grund waren Auseinandersetzungen um ein Neubauprojekt zwischen Eckernförder Straße und Dorfstraße. Die Anwohner und auch der Ortsbeirat und der Ortsverein waren für eine Erschließung über die Eckernförder Straße, Stadtbaurat Otto Flagge setzte aber einen Zugang über die Dorfstraße durch. Dies erzeugte im gesamten Stadtteil eine "Anti-Stimmung" und sorgte für starke Verluste. Erst 2013 gelang es Thomas Wehner wieder, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Im Ortsbeirat hatte die SPD allerdings bis 2003 noch den Vorsitz, da der Ortsteil Klausbrook ihr viele Stimmen zum Gesamtergebnis einbrachte.

Ratsversammlung Wahlkreis 7

Jahr Ratsmitglied Stimmen Prozent Änderung
2018 Anna-Lena Walczak 1274 30,9% -1,2%
2013 keiner, Betreuung bis 2017 Thomas Wehner, danach Mathias Rekasch, Kandidat Mathias Rekasch 1071 32,1% +5,6%
2008 keiner, Betreuung Thomas Wehner, Kandidatin Katrin Treptow 1108 26,6% -1,2%

Im Mai 2017 rückte Mathias Rekasch in die Ratsversammlung nach und übernahm die Betreuung des Wahlkreises 7. Ebenfalls im Mai rückte Anemone Helbig nach, die 2013 im Wahlkreis Düsternbrook angetreten war. 2017 zog auch Ratsherr Falk Stadelmann nach Suchsdorf.

Ortsbeirat

Ausschnitt des Protokolls der 1. Ortsbeiratssitzung
Feier zu 15 Jahre Ortsbeirat Suchsdorf in der Gaststätte Margaretental.

Suchsdorf war der erste Ortsbeirat in Kiel; er besteht seit der Eingemeindung und trat am 2. Mai 1958 zu seiner ersten Sitzung zusammen. Im April 1973 wurde das 15jährige Bestehen des Ortsbeirates gefeiert, im Februar 2015 die 600. Ortsbeiratssitzung.

Anfangs gehörten örtliche Ratsmitglieder automatisch dem Ortsbeirat an, später nicht mehr. Zusätzlich schloss die Kieler SPD mit einer Satzungsänderung Doppelmandate aus.



Jahr Mitglieder Mehrheit Anteil SPD VertreterInnen
2018 9 SPD-Grüne-FDP (6) 1835 Stimmen/ 33,7% (-3,5%), vor der CDU Paul Stamp (Vorsitz, bis August 2019), Christoph Beeck, Anemone Helbig, Helge Riis (ab September 2019, Vorsitz)
2013 9 SPD-Grüne (5) 1723 Stimmen/ 37,2% (+7,4%), vor der CDU Reinhard Warnecke (Vorsitz), Christoph Beeck (ab 6.2017), Anemone Helbig (bis 5.2017), Helge Riis, Paul Stamp
2008 9 CDU-FDP (5) 1538 Stimmen/ 29,8% (+0,8%), hinter der CDU Reinhard Warnecke, Kerstin Schäfer (bis 1.2010), Helge Riis (ab 9.2.10), Hans-Ulrich Wottge
2003 9 CDU (5) 1464 Stimmen/ 29% (-13,2%) Reinhard Warnecke, Kerstin Schäfer, Hans-Ulrich Wottge
1998 9 SPD 42,2% Reinhard Warnecke (Vorsitz), Bärbel Besuden-Krawinkel (bis 5.2002), Karl-Heinz Knoop (ab 10.10.2000), Franz Lagotzki (ab 11.6.2002), Jörg Papenfuß, Hans-Ulrich Wottge, Joachim Schulz (bis 9.2000)
1994 7 (1995 auf 9 erhöht) SPD ? Reinhard Warnecke (Vorsitz), Bärbel Besuden-Krawinkel (bis 6.1996), Jörg Papenfuß (ab 10.1995), Joachim Schulz, Hans-Ulrich Wottge (ab 11.6.1996)
1990 7 ? ? Hans-Ulrich Wottge (ab 10.12.1992), Helmut Bohlen (bis 9.1990), Regina Hennemann (bis 12.1992), Eva-Maria Higgen (Vorsitz), Holger Krawinkel (ab 12.1990), Reiner Siegmund
1986 7 ? ? Jürgen Baade, Henner Biallowons, Eva-Maria Higgen (Vorsitz), Walter Sasse
1982 7 ? ? Erwin Ratz, Jürgen Baade, Henner Biallowons
1978 7 ? ? Claus Möller (bis 1981), Erwin Ratz, Jürgen Baade, Heike Fleischhauer, Renate Pamp (seit 2.1981)
1974 7 ? ? Erwin Ratz (Vorsitz), Heike Fleischhauer (ab 7.1975)[15], Franz Hirath (bis 21.7.1975), Claus Möller, Jürgen Baade
1970 7 (incl. Ratsherr) SPD ? Franz Hirath (Vorsitz bis 10.1972), Jürgen Baade, Karl-Heinz Luckhardt (bis 8.1971), Claus Möller (ab 3.9.1971), Erwin Ratz (Vorsitz ab 3.11.1972)
1966 8 (incl. Ratsherr) SPD ? Franz Hirath (Vorsitz), Jürgen Baade (ab 7.1.1969), Kurt Gebauer, Rolf Kock (bis 10.1968), Karl-Heinz Luckhardt, Erwin Ratz
1962 8 (incl. Ratsherr) SPD ? Wilhelm Ewers (Vorsitz), Dolly Franke, Kurt Gebauer, Franz Hirath, Theodor Krakow
1959 8 SPD 538 Stimmen Wilhelm Ewers (Vorsitz), Dolly Franke, Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Karl-Heinz Ramm
1958 11 SPD Eingemeindung, Sitzverteilung wie vorher im Gemeinderat Wilhelm Ewers (Vorsitz), Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Karl-Heinz Ramm, Hugo Stührk, Christian Weber

Bekannte Mitglieder

Lange Jahre lebte Hans Schwalbach in Suchsdorf. Heute gehören Karl-Heinz Luckhardt und Claus Möller zu den prominenteren Mitbürgern; Torsten Albig wohnte bis 2017 dort. Auch Gert Börnsen gehörte vorübergehend dem OV-Vorstand an.

Sonstiges

Quellen

  1. LASH Abt. 309, Nr. 12531
  2. Eine strukturierte sozialdemokratische Aktivität bzw. deren Start könnte evtl. über Wahlergebnisse herausgefunden werden -> Stadtarchiv/Landesarchiv.
  3. LASH Abt. 309, Nr. 12531
  4. Möglicherweise war sie in diesen ersten Jahren auch dem dritten Unterbezirk zugeordnet.
  5. http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf, Seite 220
  6. Gespräch mit Karl-Heinz Ramm, 10.1.2015
  7. Für das Vorjahr fehlen die Namen der weiteren Vorstandsmitglieder, so dass er schon ab 1962 im Kreisvorstand gewesen sein könnte.
  8. Erinnerungen Heinz Dammers
  9. Der Suchsdorfer, Dezember 2011
  10. Lt. Suchsdorfer Rundschau 2003. Es konnte bisher nicht geklärt werden, ob die nächste Wahl 2002 oder 2003 stattfand.
  11. Für die ersten Jahre liegen keine schriftlichen Quellen vor. Vermutlich waren etwa dieselben Leute in Vorstand und Gemeinderat aktiv.
  12. Gespräch mit Karl-Heinz Ramm am 10.1.2015; aus den Protokollen geht dies nicht hervor.
  13. Amtliches Mitteilungsblatt für den Kreis Rendsburg, 12.10.1948 (Nr. 44), Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Kreistagswahl, Gemeindearchiv Kronshagen 04/77. Kandidaten der KPD (Hugo Eggers) und CDU (Heinrich Meyer) in Suchsdorf wohnhaft.
  14. Sonderdruck des Anzeigenaushangs Schleswig-Holsteinische Landeszeitung in Rendsburg, 19.09.1946, Gemeindearchiv Kronshagen 04/107. CDU 6 Sitze, KPD 1.
  15. Von der Ratsversammlung gewählt.