Otto Eggerstedt: Unterschied zwischen den Versionen

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== Nationalsozialismus ==
== Nationalsozialismus ==
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten beteiligte sich Otto Eggerstedt am Widerstand; so hielt er auf dem Friedhof Eichhof die Trauerrede auf den SPD-Stadtverordneten und jüdischen Rechtsanwalt [[Wilhelm Spiegel]], der am [[12. März]] [[1933]] von Nationalsozialisten ermordet worden war. Schon am [[25. Mai]] [[1933]], noch vor dem Verbot seiner Partei, wurde Eggerstedt im Kreis Stormarn verhaftet; er kam in „Schutzhaft“ und am 12. August in das KZ Esterwegen (Emsland). Dort wurde er einer offiziellen Mitteilung an [[Toni Jensen]] zufolge am 12. Oktober 1933 „auf der Flucht erschossen“.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten beteiligte sich Otto Eggerstedt am Widerstand; so hielt er auf dem Friedhof Eichhof die Trauerrede auf den SPD-Stadtverordneten und jüdischen Rechtsanwalt [[Wilhelm Spiegel]], der am [[12. März]] [[1933]] von Nationalsozialisten ermordet worden war. Schon am [[25. Mai]] [[1933]], noch vor dem Verbot seiner Partei, wurde Eggerstedt im Kreis Stormarn verhaftet; er kam in „Schutzhaft“ und am 12. August in das KZ Esterwegen (Emsland). Dort wurde nach offiziellen Mitteilung, [[Toni Jensen]] zufolge, am 12. Oktober 1933 „auf der Flucht erschossen“.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==

Version vom 23. Januar 2015, 10:42 Uhr

Otto Eggerstedt
Otto Eggerstedt
Otto Eggerstedt
Geboren: 27. August 1886
Gestorben: 12. Oktober 1933

Otto Eggerstedt, * 27. August 1886 in Kiel, † 12. Oktober 1933 im KZ Esterwegen (Emsland) ermordet; Bäcker und Parteisekretär. SPD-Mitglied vermutlich seit Anfang des 20. Jahrhunderts.

Reichstag

  • 7. März 1921-1933 Reichstagsabgeordneter, zunächst als Nachrücker für Albert Billian, später immer als direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis 14 (Schleswig-Holstein).

Sonstiges

  • 1918 Teilnehmer des Kieler Matrosenaufstandes am Beginn der Novemberrevolution in Kiel
  • 1919-1924 Stadtverordneter in Kiel
  • 1929-1932 Polizeipräsident in Altona (Holstein)

Nationalsozialismus

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten beteiligte sich Otto Eggerstedt am Widerstand; so hielt er auf dem Friedhof Eichhof die Trauerrede auf den SPD-Stadtverordneten und jüdischen Rechtsanwalt Wilhelm Spiegel, der am 12. März 1933 von Nationalsozialisten ermordet worden war. Schon am 25. Mai 1933, noch vor dem Verbot seiner Partei, wurde Eggerstedt im Kreis Stormarn verhaftet; er kam in „Schutzhaft“ und am 12. August in das KZ Esterwegen (Emsland). Dort wurde nach offiziellen Mitteilung, Toni Jensen zufolge, am 12. Oktober 1933 „auf der Flucht erschossen“.

Ehrungen

Zum Gedenken an Otto Eggerstedt ist in der Innenstadt Kiels eine Straße nach ihm benannt.[1] Diese soll jedoch im Zuge der Überplanung des sogenannten "Schlossquartiers" vollständig wegfallen.[2] Bisher gibt es nur eine inoffizielle Absichtserklärung aus der Politik, wenn möglich innerhalb der neuen Bebauung einen "Otto-Eggerstedt-Platz" auszuweisen.

Links

Literatur

  • Rainer Paetau/Wolfgang Kopitzsch/G. Stahr: Die Ermordung des Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt im Spiegel der Justizurteile von 1949/50. Geschuldete Erinnerung, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 199 (1994), S. 195-259

Quellen

<references>

  1. Stolpersteine
  2. Kieler Nachrichten 21.3.2013, 6.1.2014