Otto Ralfs

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Otto Ralfs
Geboren: 1. Januar 1894
Gestorben: 3. Mai 1945

Otto Ralfs, * 1894, † 3. Mai 1945 vor Neustadt/Holstein. Verheiratet, zwei Kinder. Mitglied der SPD.

Otto Ralfs war verheiratet mit Minna. Das Paar hatte zwei Söhne, Heinrich und Walter.[1] Er wurde in Kellinghusen Stadtverordneter und war von 1929 bis 1933 Stadtverordnetenvorsteher.

Am 23. August 1944 wurde er von den Nazis im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet, ins Kieler Polizeigefängnis überstellt und in das KZ Neuengamme deportiert, wo er die Häftlingsnummer 43372 bekam.

Beide Söhne standen als Soldaten der Wehrmacht an der Ostfront. Dem Älteren wurde gestattet, den Vater im KZ zu besuchen. Er berichtete, dass es ihm gar nicht gut gehe, er schrecklich abgemagert sei und unter den Folgen der Zwangsarbeit leide.

Im März 1945 wurde Neuengamme Schritt für Schritt evakuiert, die Häftlinge mussten in Fußmärschen Richtung Ostsee ziehen und wurden auf die Häftlingsschiffe CAP ARCONA und THIELBEK verladen.

Otto Ralfs starb am 3. Mai 1945, dem Tag, an dem britische Jagdgeschwader die beiden Schiffe bombardierten. Insgesamt starben an diesem Tag von den 7.500 Menschen, die losmarschiert waren, 7.398. Ein niederländischer Häftling besuchte noch 1945 die Familie Ralfs und berichtete, dass er gemeinsam mit Otto Ralfs von Bord der CAP ARCONA gesprungen sei. Während er sich an Land retten konnte, gelang Otto Ralfs dies nicht. Man nimmt an, dass er, der herzkrank war, in der Ostsee ertrunken ist.[1]

Ehrungen

  • 2019 wurde für Otto Ralfs ein Stolperstein gesetzt.[2]
  • Eine Straße in Kellinghusen ist nach Otto Ralfs benannt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vgl. Walter Vietzen: Kellinghusen unter dem Hakenkreuz: Zeitgeschichtliche Betrachtungen einer Kleinstadt in Mittelholstein (o.O. 2018) ISBN 978-3746060606, S. 78-81
  2. Tietje-Räther, Gisela: Stolpersteine gegen das Vergessen, shz.de, 28.4.2019

Ortsverein Kellinghusen