Reichstagswahl 1907: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Reichstagswahl 1907''' fand am [[25. Januar]] [[1907]] statt. Sie war die zwölfte Reichstagswahl im Deutschen Reich.  
Die '''Reichstagswahl 1907''' fand am [[25. Januar]] [[1907]] statt. Sie war die zwölfte Reichstagswahl im Deutschen Reich. Die SPD verliert trotz Stimmgewinnen fast die Hälfte ihrer Mandate. Der Wahlkampf der anderen Parteien war gegen die Sozialdemokratie gerichtet, da sie sich gegen den Krieg in "Deutsch-Südwestafrika", gegen den Völkermord gestellt hatte. <blockquote>"Die Wahl wurde als Hottentottenwahl bezeichnet, weil ihre Ursache und der Wahlkampf durch den Hererokrieg in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika bestimmt waren, vor allem aber durch den damit zusammenhängenden Aufstand der Nama. Die Nama wurden als „Hottentotten“ bezeichnet – ein schon damals abwertender Ausdruck. Durch den anhaltenden und mit hohen Kosten verbundenen Kolonialkrieg kam es in Deutschland zu einer politischen Krise, nachdem die deutsche Regierung am [[2. August]] [[1906]] im Reichstag einen Nachtragshaushalt in Höhe von 29 Millionen Mark für den Krieg in Deutsch-Südwestafrika beantragt hatte. Vor allem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) weigerte sich angesichts rücksichtsloser Kriegsführung mit zahlreichen Opfern unter den geschätzten 20.000 Nama, weiteren Geldern zuzustimmen."<ref>{{Wikipedia}}</ref></blockquote>Daraufhin ordnete Kaier Wilhelm II. die Auflösung des Reichstages an.  


In den Wahlkreisen wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt.<blockquote>"Die Wahl wurde als Hottentottenwahl bezeichnet, weil ihre Ursache und der Wahlkampf durch den Hererokrieg in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika bestimmt waren, vor allem aber durch den damit zusammenhängenden Aufstand der Nama. Die Nama wurden als „Hottentotten“ bezeichnet – ein schon damals abwertender Ausdruck. Durch den anhaltenden und mit hohen Kosten verbundenen Kolonialkrieg kam es in Deutschland zu einer politischen Krise, nachdem die deutsche Regierung am [[2. August]] [[1906]] im Reichstag einen Nachtragshaushalt in Höhe von 29 Millionen Mark für den Krieg in Deutsch-Südwestafrika beantragt hatte. Vor allem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) weigerte sich angesichts rücksichtsloser Kriegsführung mit zahlreichen Opfern unter den geschätzten 20.000 Nama, weiteren Geldern zuzustimmen."<ref>{{Wikipedia}}</ref></blockquote>Daraufhin ordnete Kaier Wilhelm II. die Auflösung des Reichstages an.  
In der Wahl konnte die SPD noch einmal eine Viertelmillion Stimme dazu gewinnen und wurde mit 10-Prozentpunkten Vorsprung stärkste Partei im Reichstag. Allerdings war die Wahlbeteiligung so stark gestiegen, dass die SPD trotz der Stimmgewinne 37 Wahlkreise weniger gewann als in der [[Reichstagswahl 1903]]. Die Fraktion halbierte sich fast.


In der Wahl konnte die SPD noch einmal eine Viertelmillion Stimme dazu gewinnen und wurde mit 10-Prozentpunkten Vorsprung stärkste Partei im Reichstag. In Schleswig-Holstein gewann [[Carl Legien]] den ''Wahlkreis 7 Kiel, Rendsburg'' und [[Karl Frohme]] den ''Wahlkreis 8 Altona, Stormarn''.
In den Wahlkreisen wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In Schleswig-Holstein gewann [[Carl Legien]] den ''Wahlkreis 7 Kiel, Rendsburg'' und [[Karl Frohme]] den ''Wahlkreis 8 Altona, Stormarn''.


==Links==
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Version vom 25. Januar 2022, 09:43 Uhr

Karte der Reichstagswahlen 1907
Karte der Reichstagswahlen 1907

Die Reichstagswahl 1907 fand am 25. Januar 1907 statt. Sie war die zwölfte Reichstagswahl im Deutschen Reich. Die SPD verliert trotz Stimmgewinnen fast die Hälfte ihrer Mandate. Der Wahlkampf der anderen Parteien war gegen die Sozialdemokratie gerichtet, da sie sich gegen den Krieg in "Deutsch-Südwestafrika", gegen den Völkermord gestellt hatte.

"Die Wahl wurde als Hottentottenwahl bezeichnet, weil ihre Ursache und der Wahlkampf durch den Hererokrieg in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika bestimmt waren, vor allem aber durch den damit zusammenhängenden Aufstand der Nama. Die Nama wurden als „Hottentotten“ bezeichnet – ein schon damals abwertender Ausdruck. Durch den anhaltenden und mit hohen Kosten verbundenen Kolonialkrieg kam es in Deutschland zu einer politischen Krise, nachdem die deutsche Regierung am 2. August 1906 im Reichstag einen Nachtragshaushalt in Höhe von 29 Millionen Mark für den Krieg in Deutsch-Südwestafrika beantragt hatte. Vor allem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) weigerte sich angesichts rücksichtsloser Kriegsführung mit zahlreichen Opfern unter den geschätzten 20.000 Nama, weiteren Geldern zuzustimmen."[1]

Daraufhin ordnete Kaier Wilhelm II. die Auflösung des Reichstages an.

In der Wahl konnte die SPD noch einmal eine Viertelmillion Stimme dazu gewinnen und wurde mit 10-Prozentpunkten Vorsprung stärkste Partei im Reichstag. Allerdings war die Wahlbeteiligung so stark gestiegen, dass die SPD trotz der Stimmgewinne 37 Wahlkreise weniger gewann als in der Reichstagswahl 1903. Die Fraktion halbierte sich fast.

In den Wahlkreisen wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In Schleswig-Holstein gewann Carl Legien den Wahlkreis 7 Kiel, Rendsburg und Karl Frohme den Wahlkreis 8 Altona, Stormarn.

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