Rudolf Wissell: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rudolf Wissell''', * [[8. März]] [[1869]] in Göttingen, † [[13. Dezember]] [[1962]] in Berlin; Maschinenbauer, Arbeitersekretär, Reichsminister. SPD-Mitglied seit [[1888]].


== Werdegang ==
== Werdegang ==
[[1876]] - [[1883]] Besuch der Bürgerschule in Bremen, im Anschluß daran bis [[1887]] Maschinenbauerlehre. Von [[1891]] - [[1893]] Militärdienst. Danach bis [[1900]] Tätigkeit als Dreher in Kiel. Von [[1894]] - [[1899]] war er Vorsitzender der Zahlstelle des DMV, des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der Vorläuferorganistation der IG Metall, in Kiel. Von [[1901]] - [[1908]] wirkte [[Rudolf Wissell]] als Arbeitersekretär der Gewerkschaften in Lübeck. Der Lübecker Bürgerschaft gehörte er von [[1905]] - [[1908]] an. [[1908]] wurde er Leiter des Zentralarbeitersekretariats und der sozialpolitischen Abteilung der Generalkommission der Gewerkschaften.   
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== Novemberrevolution ==
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Nach dem Ausscheiden der Mitglieder der [[USPD]] aus dem Rat der Volksbeauftragten, der "Revolutionsregierung", gehörte er diesem vom 29. Dezember [[1918]] bis zum 13. Februar [[1919]] als Verantwortlicher für  Wirtschaftspolitik an. [[1919]]/[[1920]] war er Mitglied der Nationalversammlung.
== Reichstagsabgeordneter ==
Von [[1920]] - [[1933]] war [[Rudolf Wissell]] Reichstagsabgeordneter. [[1919]] war er für kurze Zeit Reichswirtschaftsminister und von [[1928]] - [[1930]] Reichswirtschaftsminister.
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== Nachkriegszeit ==
Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde er in Berlin wieder politisch aktiv. Er setzte sich insbesondere gegen die Vereinigung von SPD und KPD ein.
== Ehrung ==
[[1929]] erhielt er die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität für seinen Einsatz für die Gemeinwirtschaft.
[[Datei:Rudolf Wissell Gedenktafel.JPG|260px|thumb|left|Gedenktafel am früheren Wohnhaus von Rudolf Wissell in Kiel, Möllingstr. 26]]


Von [[1901]] bis [[1908]] wirkte er als Arbeitersekretär der Gewerkschaften in Lübeck. Der Lübecker Bürgerschaft gehörte er von [[1905]] bis [[1908]] an. [[1908]] übernahm er die Leitung des Zentralarbeitersekretariats und der sozialpolitischen Abteilung der Generalkommission der Gewerkschaften.
   
== Partei & Politik ==
=== Novemberrevolution ===
Nach dem Ausscheiden der Mitglieder der [[USPD]] aus dem Rat der Volksbeauftragten, der "Revolutionsregierung", gehörte er diesem vom [[29. Dezember]] [[1918]] bis zum [[13. Februar]] [[1919]] als Verantwortlicher für  Wirtschaftspolitik an. [[1919]]/[[1920]] war er Mitglied der Nationalversammlung.


=== Reichstag & Reichsregierung ===
Von [[1920]] bis [[1933]] war Rudolf Wissell Reichstagsabgeordneter, [[1919]] für kurze Zeit Reichsarbeitsminister und von [[1928]] bis [[1930]] Reichswirtschaftsminister.


== NS-Diktatur ==
Er gehörte zu den 94 Reichstagsabgeordneten der SPD-Reichstagsfraktion die am [[23. März]] [[1933]] im Reichstag gegen das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" stimmten, das Hitler den Weg in die Diktatur ebnete. Von Mai bis Juni [[1933]] war er in Haft. Danach lebte er zurückgezogen in Berlin.


== Neubeginn ==
Nach Ende der NS-Diktatur wurde Rudolf Wissell in Berlin wieder politisch aktiv. Er wandte sich insbesondere gegen die vor allem im Sowjetsektor betriebene Vereinigung von SPD und KPD.


== Ehrungen ==
[[Datei:Rudolf Wissell Gedenktafel.JPG|260px|thumb|right|Gedenktafel am früheren Wohnhaus von Rudolf Wissell in Kiel, Möllingstr. 26]][[1929]] erhielt er die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität für seinen Einsatz für die Gemeinwirtschaft.


An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Möllingstraße 26 in Kiel ist seit vielen Jahren eine Gedenktafel angebracht.


 
== Literatur & Links ==
 
*{{Wikipedia}}
 
*[[Franz Osterroth]]/[[Dieter Schuster]]: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band3/e235g817.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie Band III. Nach dem Zweiten Weltkrieg]'' (2., neu bearb. u. erw. Auflage, Berlin 1978), ISBN 3-8012-1085-5  
 
*R. Grau u. a. (Redaktion): ''Biographisches Lexikon – Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung''. Hrsg.: Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED (Berlin 1970)
 
 
 
 
 
 
 
 
== Literatur==
*Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band III. Franz Osterroth/Dieter Schuster, [[1978]], J.H.Dietz Nachf. GmbH Berlin Bonn, ISBN 3-8012-1085-5  
*Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Biographisches Lexikon, Dietz Verlag Berlin [[1970]]
 





Version vom 24. April 2020, 17:19 Uhr

Rudolf Wissell
Rudolf Wissell
Rudolf Wissell
Geboren: 8. März 1869
Gestorben: 13. Dezember 1962

Rudolf Wissell, * 8. März 1869 in Göttingen, † 13. Dezember 1962 in Berlin; Maschinenbauer, Arbeitersekretär, Reichsminister. SPD-Mitglied seit 1888.

Werdegang

In seiner Kieler Zeit wohnte Rudolf Wissell in diesem Haus in der Möllingstr. 26

Von 1876 bis 1883 besuchte Rudolf Wissell die Bürgerschule in Bremen und machte im Anschluß daran bis 1887 eine Lehre als Maschinenbauer. Von 1891 bis 1893 leistete er seinen Militärdienst. Danach war er bis 1900 als Dreher in Kiel tätig. Von 1894 bis 1899 war er Vorsitzender der Kieler Zahlstelle des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV), der Vorläuferorganistation der IG Metall.

Von 1901 bis 1908 wirkte er als Arbeitersekretär der Gewerkschaften in Lübeck. Der Lübecker Bürgerschaft gehörte er von 1905 bis 1908 an. 1908 übernahm er die Leitung des Zentralarbeitersekretariats und der sozialpolitischen Abteilung der Generalkommission der Gewerkschaften.

Partei & Politik

Novemberrevolution

Nach dem Ausscheiden der Mitglieder der USPD aus dem Rat der Volksbeauftragten, der "Revolutionsregierung", gehörte er diesem vom 29. Dezember 1918 bis zum 13. Februar 1919 als Verantwortlicher für Wirtschaftspolitik an. 1919/1920 war er Mitglied der Nationalversammlung.

Reichstag & Reichsregierung

Von 1920 bis 1933 war Rudolf Wissell Reichstagsabgeordneter, 1919 für kurze Zeit Reichsarbeitsminister und von 1928 bis 1930 Reichswirtschaftsminister.

NS-Diktatur

Er gehörte zu den 94 Reichstagsabgeordneten der SPD-Reichstagsfraktion die am 23. März 1933 im Reichstag gegen das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" stimmten, das Hitler den Weg in die Diktatur ebnete. Von Mai bis Juni 1933 war er in Haft. Danach lebte er zurückgezogen in Berlin.

Neubeginn

Nach Ende der NS-Diktatur wurde Rudolf Wissell in Berlin wieder politisch aktiv. Er wandte sich insbesondere gegen die vor allem im Sowjetsektor betriebene Vereinigung von SPD und KPD.

Ehrungen

Gedenktafel am früheren Wohnhaus von Rudolf Wissell in Kiel, Möllingstr. 26

1929 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität für seinen Einsatz für die Gemeinwirtschaft.

An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Möllingstraße 26 in Kiel ist seit vielen Jahren eine Gedenktafel angebracht.

Literatur & Links