SAJ Jugendheime, Kiel

Aus SPD Geschichtswerkstatt

In seinen Erinnerungen erzählt Karl Rickers vom SAJ-Jugendheim am Westufer - in einer Etagenwohnung der Villa am Jägersberg 18, schräg gegenüber des Heims des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM). Finanziert wurde das Heim laut Rickers in der Weimarer Republik größtenteils von dem Kieler Anwalt Wilhelm Spiegel. [1] Albert Witte dagegen schreibt, dass es von den Gewerkschaften finanziert wurde.[2]

Ein weiteres Jugendheim für das Ostufer befand sich im Verwaltungsgebäude des Allgemeinen Kieler Konsumvereins in der Segeberger Straße.

"In beiden Heimen war je ein größerer Raum, der etwa bis zu 80 Personen fassen konnte, daneben einige kleinere Zimmer, vor allem ein Lesezimmer. Im Jugendheim Jägersberg war außerdem ein "Zimmer der Arbeitsgemeinschaften", ein "Fruggi-Zimmer"[3] und eine größere Veranda vorhanden. In beiden Heimen war ein Verkaufsstand von der Buchhandlung der "Schleswig-Holsteinischen-Volkszeitung" eingerichtet worden. Der Verkauf der Bücher wurde von gewählten Bücherwarten vorgenommen. Die Heime waren wochentags von 19.00 bis 22.00 Uhr, sonntags von 15.00 bis 22.00 geöffnet"[4]


Quellen

  1. Rickers, Karl: Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970 (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5
  2. Witte, Albert "Abeiter-Jugend in Kiel, 1919-1925" in Demokratische Geschichte, Band 4
  3. Fruggi war eine verbreitet Limonadenmarke in den 20er Jahren. Im „Fruggizimmer" wurde kein Alkohol getrunken und nicht geraucht. Die Abstinenzler-Bewegung hatte einen großen Einfluß auf die Kieler Arbeiterjugend.
  4. Witte, Albert "Abeiter-Jugend in Kiel, 1919-1925" in Demokratische Geschichte, Band 4