Siegfried Weiße

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Siegfried Weiße
Geboren: 25. März 1923
Gestorben: 7. Oktober 1982

Siegfried 'Siggi' Weiße, * 25. März 1923 in Dresden. Seit 1945/46 (?) SPD-Mitglied. Von 1972 bis 1982 Bürgermeister von Geesthacht. Verheiratet mit Helga Weiße, spätere Bürgervorsteherin.

Werdegang

Nach seinem Abitur begann er 1940 als Beamtenanwärter bei der Reichsfinanzverwaltung. Den Finanzanwärter- und Steuerinspektor-Lehrgang beendete er mit hervorragenden Noten. 1944 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Nach der Kapitulation verblieb er im Beamtenstatus und wurde 1946 Amtsvorsteher des Finanzamts Dresden. Ein sowjetisches Militärgericht verurteilte ihn wegen Kontakten zum SPD-Büro Hannover wegen angeblicher "Parteispionage und illegaler Gruppenbildung" zu 25 Jahren Arbeitslager. Nach 5 Jahren wurde er aus dem Zuchthaus Bautzen entlassen und floh nach Schleswig-Holstein. 1954 übernahm er die Leitung städtischer Betriebe in Kiel.

Nach einem Herzinfarkt 1976 erkrankte er im November 1980 erneut schwer, erholte sich nach einem Jahr aber starb dann nach einem weiteren Jahr.

Partei

  • Eintritt vermutlich 1945/46
  • 1957-1958 als "Leiter der Jüngerenarbeit" im SPD-Kreisvorstand Kiel, vermutlich Kreisvorsitzender der Jusos
  • Nach Angaben von Petra Burmeister, frühere Juso-Vorsitzende in Geesthacht, war er ein eher konservativer und immer nach außen wahrnehmbarer Sozialdemokrat. Auch wenn sich die Jusos an ihm gerieben haben, war er dennoch eine Identifikationsfigur.

Öffentliche Ämter

Im Frühjahr 1964 wurde Weiße mit der SPD-Mehrheit in der Ratsversammlung zum Ersten Stadtrat und Kämmerer von Geesthacht gewählt. Am 18. Februar 1972 wurde er mit 15:12 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, eine Stimme mehr, als die SPD Sitze hatte. Seine Ehefrau Helga durfte nach Genehmigung des Landes mitstimmen. Kurioserweise fielen in seine Amtszeit zahlreiche Unternehmenspleiten in der Gemeinde. Als Erfolge gelten vor Allem die Verbesserung der Infrastruktur (AKW Krümmel, Realschule, Stadion, Gymnasium, Sporthallen, Hochaus, Kirchenzentren, Gesundheitsamt, Jugendaufbauwerk, Behindertenwerkstätten, Kindergärten, Industriegebiet). Von November 1980 an musste er etwa ein Jahr gesundheitlich aussetzen und dann nach einigen Monaten im Mai 1982 aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Bis zu seinem Tod übernahm der Erste Stadtrat Dr. Karsten Ebel die Amtsführung. Weiße war in Geesthacht bekannt wegen seines Humors: Wir kennen die Aufgabe nicht, aber wir geben das Doppelte.

Quellen

  • Sonderdruck der Lauenburgischen Heimat (Heft Nr. 171 von 2005)