Steffen Etzel: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[1998]]: '''Das offene Ohr''', die Initiative war eine Wiker Nachbarschaftsinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Situation von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil durch Freizeitaktivitäten und die Bereitstellung von Räumlichkeiten zu verbessern.
*[[1998]]: '''Das offene Ohr''', die Initiative war eine Wiker Nachbarschaftsinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Situation von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil durch Freizeitaktivitäten und die Bereitstellung von Räumlichkeiten zu verbessern.
*[[2000]]: '''Grenzen überschreiten 2000''', der progressive Türkische Arbeitnehmerverein Kiel e.V. (PTAV) orgnisierte seit 25 Jahren die Selbsthilfe deutscher Türkinnen und Türken. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Bildung und Verständigung zwischen türkischen und deutschen BürgerInnen.
*[[2000]]: '''Grenzen überschreiten 2000''', der progressive Türkische Arbeitnehmerverein Kiel e.V. (PTAV) orgnisierte seit 25 Jahren die Selbsthilfe deutscher Türkinnen und Türken. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Bildung und Verständigung zwischen türkischen und deutschen BürgerInnen.
*[[2002]]: '''Kieler-Tafel-Laden''', der Kieler-Tafel-Laden ermöglichte Müttern und Vätern ihren "Einkauf" nach dem Zeitplan der Familie zu organisieren, alten Menschen wurde beschwerliche Wartezeit erspart und im Umfeld der Ausgabestelle wurde es ruhiger, Spannungen zwischen den unterschiedlichen sozialen Gruppen unterblieben oder traten seltener auf<ref>Informationen von der AWO Kiel vom 20.08.2019 </ref>.
*[[2002]]: '''Kieler-Tafel-Laden''', der Kieler-Tafel-Laden ermöglichte Müttern und Vätern ihren "Einkauf" nach dem Zeitplan der Familie zu organisieren, alten Menschen wurde beschwerliche Wartezeit erspart und im Umfeld der Ausgabestelle wurde es ruhiger, Spannungen zwischen den unterschiedlichen sozialen Gruppen unterblieben oder traten seltener auf.
*[[2004]] gab es keine Bewerber für den Preis.
*[[2006]] wurden zwei Preise vergeben, an den Verein '''Arbeit für Behinderte''' und an den Verein '''Leben mit ADHS'''.
 
Danach gab es keine Preisverleihung mehr<ref>Informationen von der AWO Kiel vom 20.08.2019 </ref>.


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 20. August 2019, 19:52 Uhr

Steffen Etzel
Steffen Etzel
Steffen Etzel
Geboren: 10. November 1948
Gestorben: 3. Januar 1997

Steffen Etzel, * 10. November 1948 in Hilders in der Rhön im Landkreis Fulda, † 3. Januar 1997 auf Avernakö, Gemeinde Faaborg/Dänemark; drei mal verheiratet, eine Tochter aus 1. Ehe. Geschäftsführer, Mitglied der SPD.

Leben & Beruf

Von 1964 - 1967 absolvierte Steffen Etzel bei der Firma Schrag KG, Apparatebau in Ebersbach-Fils eine Lehre zum Industriekaufmann. In dieser Zeit wohnte er in Roßwälden.

Nach der Ausbildung ging er für vier Jahre bis 1971 zur Marine in Kiel. Er war bei einer Marineinstandsetzungskompanie im Bereich Materialbeschaffung eingesetzt. Sein letzter Dienstgrad war Obermaat. An die Bundeswehrzeit schloss sich bis 1972 eine einjährige Tätigkeit in der Verwaltung der Stadtwerke Kiel AG an. Während dieser Zeit absolvierte er ein BWL-Studium.[1].

1972 wurde er Nachfolger von Friedrich 'Fiete' Hinz Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Kiel. Bis zu seinem frühen Tod war er zusammen mit der Vorsitzenden Silke Reyer dessen prägende Figur.

Sein Wirken bei der AWO hatte das Ziel, konkrete Verbesserungen der Lebenssituation für Kinder- und Jugendliche, Familien, ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, Behinderte sowie alte und pflegebedürftige Menschen durchzusetzen.

Sein soziales Handeln war innovativ und mutig. Als er Geschäftsführer der AWO-Kiel wurde, hatte der Kreisverband 5 Mitarbeiter, 1997 380 in 30 Einrichtungen; darunter 13 Kinderhäuser, 1 Strandkindergarten, das Bürgerzentrum Räucherei in Gaarden und der Jugendbauernhof in Mettenhof.

Er war Vorsitzender und Geschäftsführer des Vereins Kieler Jugenderholung, Mitglied im Verein Stiftung Jugend in Kiel und Vorstandsmitglied im Förderverein Krusenkoppel e.V.[2]Er gehörte für die Wohlfahrtsverbände dem Jugendhilfeausschuß der Ratsversammlung an. Viele Jahre arbeitete er im Arbeitskreis Jugend und Soziales der SPD-Fraktion mit.[3]

Steffen Etzel war in Kiel bekannt "wie ein bunter Hund" - nicht nur wegen seines großen Engagement für die AWO und anderer Projekte. Steffen Etzel genoß das Leben in vollen Zügen; und was er tat, tat er intensiv. Das galt zuerst für seine Arbeit. Aber er war auch überall dort dabei, wo es darum ging, zu streiten oder zu feiern. Sein letzter AWO-Kreisvorsitzender Gerwin Stöcken sagte über ihn." Steffen hat sich trotz aller Meinungsverschiedenheiten und seiner Lust am Streiten immer als Diener des Verbandes gesehen"[4].

Steffen Etzel war leidenschaftlicher Segler. Sein letzter Törn führte ihn auf die von ihm geschätzte kleine Insel Avernakö in der "Dänischen Südsee".

Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Eckehard Raupach würdigte Steffen Etzel mit den Worten:

"Mit Steffen Etzel sind fast drei Jahrzehnte sozialpolitische Impulse für diese Stadt verbunden. Er hat die Arbeiterwohlfahrt in Kiel zu einer zeitgemäßen Organisation der sozialen Arbeit geformt und hat die Sozialarbeit in dieser Stadt erneuert. Von der Förderung der Kinderladenbewegung bis zum Bau von Großraum-Kindertagesstätten mit ihrer neuen Offenheit für die Bedürfnisse von Kindern wurde die vorschulische Arbeit in Kiel belebt. Die Umgestaltung von Falckenstein hat neue ganzjährige Bildungs- und Erholungsmöglichkeiten geschaffen. Mit dem Jugendbauernhof in Mettenhof und der Räucherei in Gaarden sind für Kiel ganz neue Wege in der Jugend- und Kulturarbeit gefunden worden. Der Räucherei ist es nahezu konfliktfrei gelungen, einen Kulturtreff für Kiel mit einem sozialen Treffpunkt für Gaarden zu verbinden. Das Konzept der Altenarbeit wurde durch Impulse der AWO verändert - durch ambulante Dienste, durch die Neuentdeckung des Reizes des Lernens und durch Ermutigung zum Selbstbewußtsein und zur Selbstgestaltung. Der Stadt fehlt mit Steffen Etzel ein prägender Impulsgeber, der AWO fehlt der gestaltende Geschäftsführer und der SPD-Fraktion fehlt ein eigenwilliger, treuer und guter Freund."[5].

Zur Erinnerung an seine Verdienste stiftete der AWO-Kreisverband Kiel nach seinem Tode den Steffen Etzel Förderpreis. Der Preis soll für besondere Initiativen im sozialen Bereich der Landeshauptstadt Kiel vergeben werden. Mit ihm soll die Selbsthilfe Kieler Bürgerinnen und Bürger zur Bewältigung sozialer Notstände unterstützt werden. Die zu fördernden Projekte sollen in besonderer Weise dem Gemeinwesen dienen. Die Höhe der Förderung beträgt 2.500 Euro.

Der Preis sollte alle zwei Jahre ausgelobt werden[6]. Bisher wurde er nur drei Mal vergeben:

  • 1998: Das offene Ohr, die Initiative war eine Wiker Nachbarschaftsinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Situation von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil durch Freizeitaktivitäten und die Bereitstellung von Räumlichkeiten zu verbessern.
  • 2000: Grenzen überschreiten 2000, der progressive Türkische Arbeitnehmerverein Kiel e.V. (PTAV) orgnisierte seit 25 Jahren die Selbsthilfe deutscher Türkinnen und Türken. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Bildung und Verständigung zwischen türkischen und deutschen BürgerInnen.
  • 2002: Kieler-Tafel-Laden, der Kieler-Tafel-Laden ermöglichte Müttern und Vätern ihren "Einkauf" nach dem Zeitplan der Familie zu organisieren, alten Menschen wurde beschwerliche Wartezeit erspart und im Umfeld der Ausgabestelle wurde es ruhiger, Spannungen zwischen den unterschiedlichen sozialen Gruppen unterblieben oder traten seltener auf.
  • 2004 gab es keine Bewerber für den Preis.
  • 2006 wurden zwei Preise vergeben, an den Verein Arbeit für Behinderte und an den Verein Leben mit ADHS.

Danach gab es keine Preisverleihung mehr[7].

Quellen

  1. AWO Kreisverband Kiel
  2. AWO Kreisverband Kiel, Presseinformation ohne Datum
  3. SPD-Ratsfraktion Kiel, Pressemitteilung, 9.1.1997
  4. Kieler Nachrichten 10.01.1997
  5. SPD-Ratsfraktion Kiel, Pressemitteilung, 9.1.1997
  6. AWO Kiel Bewerbung für den Steffen Etzel Förderpreis, ohne Datum
  7. Informationen von der AWO Kiel vom 20.08.2019