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'''Theodor Sakmirda''', * [[30. Dezember]] [[1929]] , in Kiel, seit [[1953]] verheiratet mit [[Marta Sakmirda]], eine Tochter. seit [[1947]] Mitglied in der [[IG Metall]], SPD Mitglied seit [[1952]], seit [[1973]] wohnhaft in [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]]  


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==

Version vom 9. August 2019, 12:05 Uhr

Theodor Sakmirda
Theodor Sakmirda
Theodor Sakmirda
Geboren: 30. Dezember 1929

Theodor Sakmirda, * 30. Dezember 1929 , in Kiel, seit 1953 verheiratet mit Marta Sakmirda, eine Tochter. seit 1947 Mitglied in der IG Metall, SPD Mitglied seit 1952, seit 1973 wohnhaft in Kronshagen

Leben & Beruf

Ab 1931 wächst Theodor Sakmirda in einer "Kleinwohnungsbau-Genossenschaft der Kieler Gewerkschaften" am Hohenstaufenring (heute Westring) auf. Besuch der Volksschule, 1941 im Rahmen der Kinderlandverschickung (KLV) für mehrere Monate in Thiesow (Rügen) und 1943 in Mayerling und Türnitz (Österreich) untergebracht.

"Vormittags hatten wir Unterricht... Nachmittags hatte ein HJ-Führer die Aufsicht. Mit Marschieren, Geländespielen und dem Auswendiglernen der NS-Ideologien wurde die Zeit verbracht."[1]

Ab Oktober 1943 wurden Kinder, die Verwandte außerhalb in Kiel hatten, dort untergebracht und mussten nicht mehr die Kinderlandverschickung mitmachen. So kam Theo 1944 nach Suchsdorf (das damals noch nicht zu Kiel gehörte) und besuchte hier die Dorfschule.

Ab 1944 bis 1947 Lehre zum Werkzeugmacher bei der Firma HAGENUK.

"Die Lehrlinge wurden manchmal zur Brandwache eingeteilt. Wir mussten dann in der Firma übernachten. Bei Luftalarm wurden wir auf einzelne Beobachtungsposten verteilt.... wenige Wochen später,... trafen mehrere Bomben das Werksgelände. Wir mussten Trümmer räumen und ... zerborstene Scheiben aus den Fensterrahmen entfernen... Meinen ersten Urlaub mußte ich zwangsweise in einem Wehrertüchtigungslager verbringen. Das hatten die NS-Größen befohlen."[2]

Am 18. Juli 1944 wurde das Haus am Hohenstaufenring durch Bomben zerstört. Theodor entfernte sich unerlaubt aus dem Wehrertüchtigungslager, um seine Familie zu suchen. Sein Vater konnte verletzt aus den Trümmern geborgen werden, seine Mutter und seine Schwester hatten sich noch in einen Bunker in Sicherheit bringen können. Danach bekam die Familie eine Wohnung in Einfeld zugeteilt. Kurz vor Kriegsende erhielt Theodor noch seinen Einberufungsbefehl zur Wehrmacht. Sein Vater verbrannte diesen. Die englischen Truppen standen schon kurz vor Hamburg.

Nach dem Krieg Besuch der Abendschule, seit 1950 arbeitet Theodor Sakmirda als Teilkonstukteur für die Werkzeugherstellung.

Partei & Politik

Kurz nach Kriegsende, so erinnert Theo sich

"sagte mein Vater zu mir: "Du kannst mal mitkommen. Ich treffe mich mit ein paar Freunden, die ich von vor 1933 kenne." Parteinenbildung war durch Besatzungsstatut verboten. Ich war so beeindruckt, dass sich Frauen und Männer trafen und sich Gedanken machten, wie eine neues demokratisches Deutschland gestaltet werden könnte. Hier fiel meine Entscheidung. Wenn Parteien wieder zugelassen werden, werde ich mich der Partei anschließen."[3]

Nach einem Ferientreffen der "Roten-Falken" 1946 in Rendsburg , wo viele alte Schulfreunde zusammenkommen, wurde Theodor Sakmirda Mitglied der Falken. Hier lernte er auch seine spätere Frau Marta kennen. Diese Falkengruppe hatte lange Bestand und traf sich noch bis vor kurzen regelmäßig.

Nach dem Umzug nach Kronshagen motivierte Günter Scheller ihn zur Mitarbeit in der Kommunalpolitik. So wurde Theodor Sakmirda 1976 bürgerliches Mitglied in der Gemeindevertretung Kronshagen.

Von 1978 bis 1994 war Theodor Sakmirda Gemeindevertreter in Kronshagen und befasste sich schwerpunktmäßig mit den Themen Bauen, Verkehr und Umwelt. Er war stellvertretender Bürgervorsteher und später Mitglied im Preisgericht zur Ortskernplanung.

Von 2004 bis 2009 gehörte er als Beisitzer dem Vorstand des Ortsvereins an. Theodor Sakmirda förderte und unterstütze immer die Arbeit der AsF in Kronshagen. Er wurde zum Ehrenmitglied der AsF Kronshagen ernannt.

Ehrenamt

1988 gründeten Marta und Theo Sakmirda zusammen mit Fritz und Edith Koch und weiteren Freunden aus ihrer Falkengruppe das Kindheitsmuseum in Schönberg. Nach der Wende unterstützten Marta und er die Genossen in Güstrow beim Aufbau der Parteistrukturen und waren mit an der Gründung der AWO in Güstrow beteiligt.

Ehrungen

Am 10. Januar 2013 wurde Theodor auf Grund seines starken ehrenamtlichen Engagements für die sozialdemokratischen Werte die Willy-Brandt-Medaille durch den Landesvorsitzenden Ralf Stegner im Beisein der Kieler Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke überreicht.

Quellen

  1. Theodor Sakmirda, "Rückblick", 2017, unveröffentlicht, S.2
  2. Theodor Sakmirda, "Rückblick", 2017, unveröffentlicht, S.3
  3. Theodor Sakmirda, "Rückblick", 2017, unveröffentlicht, S.4