Wara Wende

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Wara Wende
Wara Wende
Wara Wende
Geboren: 19. November 1957

Prof. Dr. Waltraud 'Wara' Wende, * 19. November 1957 in Birkelbach. Literaturwissenschaftlerin, Präsidentin der Universität Flensburg. Nicht Mitglied der SPD.

Landesregierung

Vom 12. Juni 2012 bis 12. September 2014 gehörte Wara Wende als von der SPD benannte Ministerin für Bildung und Wissenschaft dem Kabinett von Ministerpräsident Torsten Albig an.

Bildungspolitik im Dialog

Als neue Bildungsministerin startet Wara Wende 2012 einen umfangreichen Bildungsdialog mit Eltern, Schülern und Lehrern, um sich grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie Schule in Zukunft funktionieren müsste. Die Küstenkoalition als Ergebnis des Bildungsdialogs die Regelungen wieder vereinheitlicht: Es gibt nur noch zwei Schultypen: Gemeinschaftsschulen und Gymnasien. An den Gymnasien gibt es das Abitur nach 12 Jahren, an den Gemeinschaftsschulen nach 13 Jahren. Gleichzeitig sollte die universitäre Lehrerausbildung vereinheitlicht und praxisnäher gestaltet werden. Im Sommer 2014 wurden für die Grundschule das Notensystem abgeschafft und Berichtszeugnisse vorgeschrieben, sofern nicht die Schulkonferenz anders entscheidet. Schulübergangsempfehlungen wurden grundlegend umgestaltet, ein Elterngespräch dazu verpflichtend.

Den persönlichen Schwerpunkt ihrer Amtszeit legte Wara Wende im schulpolitischen Bereich auf die Inklusion[1].

Im Hochschulbereich lagen Wara Wendes Schwerpunkte auf der finanziellen Stärkung der Hochschulen sowie auf der Reform der universitären Lehrerausbildung. Das bis dahin weitgehend bei der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angesiedelte Studium wurde auf diese und die Universität Flensburg umverteilt. Zudem plante Wara Wende ein Promotionsrecht für Fachhochschulen und sorgte dafür, dass die dringend erforderlichen Sanierung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein auf den Weg kam; auf Grund der Haushaltslage des Landes gehörte hierfür die Einbeziehung der Privatwirtschaft (sog. "ÖPP - öffentlich-private Partnerschaften) zum Konzept.

Kritik

Nahezu alle diese Projekte wurden von heftiger Kritik betroffener Gruppen und Institutionen sowie der Oppositionsparteien begleitet.[2] [3] [4] [5] Die Kritik wandte sich ins Persönliche, als bekannt wurde, dass Frau Wende sich von der Universität Flensburg ein Rückkehrrecht hatte zusichern lassen, dessen Rechtmäßigkeit nicht gesichert war.[6] Sie verzichtete schließlich darauf, konnte damit jedoch staatsanwaltliche Ermittlungen nicht verhindern.[7]

Rücktritt

Am 15. September 2014 gab die Landesregierung bekannt, dass Wara Wende am 12. September ihren sofortigen Rücktritt erklärt habe. In der schriftlichen Rücktrittserklärung an den Ministerpräsidenten erklärte Wara Wende, die gegen sie laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlung "belastet mich und mein Umfeld doch in einem Maße, das ich so nicht erwartet habe. In Anbetracht meiner Verantwortung für die mir übertragenen Aufgaben, für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Regierung und die Bürgerinnen und Bürger des Landes Schleswig-Holstein reiche ich hiermit meinen sofortigen Rücktritt ein."[8]

Diejenigen, die ihre Reformen als fortschrittlich begrüßten und unterstützten, bedauerten diese Entwicklung.[9]

Am 16. September wurde die Hamburgerin Britta Ernst zur Ministerin für Schule und Berufsbildung ernannt.[10] Die Wissenschaftsabteilung wurde umgegliedert ins Sozialministerium, künftig Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung.

Literatur

Quellen