Wilhelm Kuklinski: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wilhelm Kuklinski''', * [[28. Juni]] [[1892]] in Kiel; † [[1. Dezember]] [[1963]] in Kiel; Schriftsetzer, Jurist. Minister für Volksbildung des Landes Schleswig-Holstein.
'''Wilhelm Kuklinski''', * [[28. Juni]] [[1892]] in Kiel, † [[1. Dezember]] [[1963]] in Kiel; Schriftsetzer, Jurist. Verheiratet, ein Kind. Mitglied der Kieler SPD seit 01.04.[[1911]]. Seit dem 16.12.[[1945]] Mitglied im [[Ortsverein Kronshagen|OV Kronshagen]].<ref>Mitgliederdatei des [[Ortsverein Kronshagen|Ortsvereins Kronshagen]] von [[1945]] bis [[1950]]</ref>


== Leben und Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Wilhelm Kuklinkski eine Lehre zum Schriftsetzer und nahm anschließend als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende legte er die Begabtenprüfung ab und studierte drei Semester Rechts- und Staatswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Wilhelm Kuklinkski eine Lehre zum Schriftsetzer und nahm anschließend als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende legte er die Begabtenprüfung ab und studierte drei Semester Rechts- und Staatswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.


Er war verheiratet mit [[Else Kuklinski]] und hatte ein Kind. Sie lebten in [[Kronshagen]].
Er war verheiratet mit [[Else Kuklinski]] und hatte ein Kind. Sie lebten nach dem Krieg in [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]].


== Partei ==
== Partei & Politik ==
Wilhelm Kuklinski gehörte zu den Mitbegründern der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]]. Von [[1921]] bis [[1926]] war er hauptamtlicher Parteisekretär der SPD. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er zunächst Stellvertreter des [[Bezirk|Bezirksvorsitzenden]] [[Theodor Werner]], spätestens ab [[26. August]] [[1945]] gleichberechtigter Bezirksvorsitzender.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref> Diese Doppelspitze wurde vom inoffiziellen [[Bezirksparteitag 1945, Kiel (inoffiziell)|Bezirksparteitag]] am [[27. Oktober|27.]] und [[28. Oktober]] [[1945]] in Kiel bestätigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 107</ref> Der erste offizielle [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] wählte Wilhelm Kuklinski zum alleinigen Bezirksvorsitzenden; dies blieb er bis zum [[Bezirksparteitag 1947, Kiel|Bezirksparteitag]] am [[8. März|8.]] und [[9. März]] [[1947]].
Wilhelm Kuklinski gehörte zu den Mitbegründern der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]]. Von [[1921]] bis [[1926]] war er hauptamtlicher Parteisekretär der SPD. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er zunächst Stellvertreter des [[Bezirk|Bezirksvorsitzenden]] [[Theodor Werner]], spätestens ab [[26. August]] [[1945]] gleichberechtigter Bezirksvorsitzender.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref> Diese Doppelspitze wurde von der inoffiziellen [[Bezirksparteitag 1945, Kiel (inoffiziell)|Bezirkskonferenz]] am [[27. Oktober|27.]] und [[28. Oktober]] [[1945]] in Kiel bestätigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 107</ref> Der erste offizielle [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] wählte Wilhelm Kuklinski zum alleinigen Bezirksvorsitzenden; dies blieb er bis zum [[Bezirksparteitag 1947, Kiel|Bezirksparteitag]] am [[8. März|8.]] und [[9. März]] [[1947]].


== Abgeordneter ==
=== Landtag ===
Wilhelm Kuklinski war von [[1946]] bis [[1950]] Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Hier war er von Februar bis November 1946 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und von April bis November 1946 Vorsitzender des Volksbildungsausschusses.
Wilhelm Kuklinski gehörte von [[1946]] bis [[1950]] dem  schleswig-holsteinischen Landtag an. Von Februar bis November 1946 war er Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und von April bis November 1946 Vorsitzender des Volksbildungsausschusses.


Er gehörte den beiden ernannten Landtagen an und kam nach der ersten Landtagswahl 1947 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rendsburg-Nord in den Landtag.
Er gehörte schon den beiden ernannten Landtagen an und kam nach der ersten [[Landtagswahl 1947]] als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rendsburg-Nord in den Landtag.


In der ersten Sitzung des ersten ernannten Landtags weist Wilhelm Kuklinski auf die ehemaligen NSDAP-Mitglieder unter den Abgeordneten hin und fordert eine Untersuchung. Der ernannte CDU-Ministerpräsident Theodor Seltzer will über diese Frage nicht diskutieren.<ref>Albers, Vivien: ''"[http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/landtagsh/service/bestellungen/downloads/der-landtag/derlandtag-2016-01.pdf#page=12 1946: Ein Parlament für Schleswig-Holstein – die Briten geben den Ton an]"'' In: Der Landtag 01 / 2016</ref>
Gleich in der ersten Landtagssitzung [[1946]] wies Wilhelm Kuklinski auf die ehemaligen NSDAP-Mitglieder unter den Abgeordneten hin und forderte eine Untersuchung. Der ernannte Ministerpräsident Theodor Steltzer, in der NS-Zeit im Widerstand, jetzt aber Mitglied der CDU, wollte jedoch über diese Frage nicht diskutieren.<ref>Albers, Vivien: ''[http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/landtagsh/service/bestellungen/downloads/der-landtag/derlandtag-2016-01.pdf#page=12 1946: Ein Parlament für Schleswig-Holstein – die Briten geben den Ton an]'' In: ''Der Landtag'' 01/2016</ref>


== Öffentliche Ämter ==
=== Öffentliche Ämter ===
Am [[11. April]] [[1946]]<ref>Laut Angaben im Landtagsinformationssystem. Es erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, dass Kuklinski gleichzeitig Ausschussvorsitzender und Minister für Volksbildung war.</ref> wurde Wilhelm Kuklinski als Minister für Volksbildung in das von Theodor Steltzer (CDU) geleitete Kabinett berufen. In diesem Amt gehörte er auch der seit 1947 von Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] (SPD) geführten Landesregierung an. Am [[24. Januar]] [[1949]] schied er aus dem Amt.
Am [[11. April]] [[1946]]<ref>Laut Angaben im Landtagsinformationssystem. Es erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, dass Kuklinski gleichzeitig Ausschussvorsitzender und Minister für Volksbildung war.</ref> wurde Wilhelm Kuklinski als Minister für Volksbildung in das von Theodor Steltzer geleitete Kabinett berufen. Dieses Amt behielt er auch [[1947]] in der [[Kabinett Lüdemann I|ersten gewählten Landesregierung]] unter Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] (SPD). Am [[24. Januar]] [[1949]] schied er aus dem Amt.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Juni 2019, 14:48 Uhr

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Wilhelm Kuklinski
Geboren: 28. Juni 1892
Gestorben: 1. Dezember 1963

Wilhelm Kuklinski, * 28. Juni 1892 in Kiel, † 1. Dezember 1963 in Kiel; Schriftsetzer, Jurist. Verheiratet, ein Kind. Mitglied der Kieler SPD seit 01.04.1911. Seit dem 16.12.1945 Mitglied im OV Kronshagen.[1]

Leben & Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Wilhelm Kuklinkski eine Lehre zum Schriftsetzer und nahm anschließend als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende legte er die Begabtenprüfung ab und studierte drei Semester Rechts- und Staatswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

Er war verheiratet mit Else Kuklinski und hatte ein Kind. Sie lebten nach dem Krieg in Kronshagen.

Partei & Politik

Wilhelm Kuklinski gehörte zu den Mitbegründern der Sozialistischen Arbeiterjugend. Von 1921 bis 1926 war er hauptamtlicher Parteisekretär der SPD. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er zunächst Stellvertreter des Bezirksvorsitzenden Theodor Werner, spätestens ab 26. August 1945 gleichberechtigter Bezirksvorsitzender.[2] Diese Doppelspitze wurde von der inoffiziellen Bezirkskonferenz am 27. und 28. Oktober 1945 in Kiel bestätigt.[3] Der erste offizielle Bezirksparteitag wählte Wilhelm Kuklinski zum alleinigen Bezirksvorsitzenden; dies blieb er bis zum Bezirksparteitag am 8. und 9. März 1947.

Landtag

Wilhelm Kuklinski gehörte von 1946 bis 1950 dem schleswig-holsteinischen Landtag an. Von Februar bis November 1946 war er Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und von April bis November 1946 Vorsitzender des Volksbildungsausschusses.

Er gehörte schon den beiden ernannten Landtagen an und kam nach der ersten Landtagswahl 1947 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rendsburg-Nord in den Landtag.

Gleich in der ersten Landtagssitzung 1946 wies Wilhelm Kuklinski auf die ehemaligen NSDAP-Mitglieder unter den Abgeordneten hin und forderte eine Untersuchung. Der ernannte Ministerpräsident Theodor Steltzer, in der NS-Zeit im Widerstand, jetzt aber Mitglied der CDU, wollte jedoch über diese Frage nicht diskutieren.[4]

Öffentliche Ämter

Am 11. April 1946[5] wurde Wilhelm Kuklinski als Minister für Volksbildung in das von Theodor Steltzer geleitete Kabinett berufen. Dieses Amt behielt er auch 1947 in der ersten gewählten Landesregierung unter Ministerpräsident Hermann Lüdemann (SPD). Am 24. Januar 1949 schied er aus dem Amt.

Literatur

  • Rolf Fischer: Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie (Neumünster 2006)
  • Holger Martens: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (2 Bde., Malente 1998)

Links

Quellen

  1. Mitgliederdatei des Ortsvereins Kronshagen von 1945 bis 1950
  2. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998) S. 61
  3. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998) S. 107
  4. Albers, Vivien: 1946: Ein Parlament für Schleswig-Holstein – die Briten geben den Ton an In: Der Landtag 01/2016
  5. Laut Angaben im Landtagsinformationssystem. Es erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, dass Kuklinski gleichzeitig Ausschussvorsitzender und Minister für Volksbildung war.


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