SPD-Frauenbüro Schleswig-Holstein

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Das SPD-Frauenbüro Schleswig-Holstein war ein von der SPD gegründeter Verein, der von 1984 bis zur Regierungsübernahme der SPD nach dem Sieg in der Landtagswahl von 1988 bestand. Die erste Regierung von Björn Engholm umfaßte mit Gisela Böhrk eine Ministerin, die allein für Frauen zuständig war. Darüber hinaus hatten zu dieser Zeit bereits zahlreiche Städte, Gemeinden und Kreise eigene kommunale Gleichstellungsstellen eingerichtet, zu deren Aufgaben die Beratung von Frauen gehörte. Damit entfiel die Notwendigkeit für das Frauenbüro.

Geschichte

Das SPD-Frauenbüro erwuchs aus der politischen Forderung, eine "Leitstelle für die Gleichstellung der Frau" einzurichten, wie sie seit 1979 in Hamburg bestand, geleitet von Eva Rühmkorf. Etwas Vergleichbares war im CDU-regierten Schleswig-Holstein nicht durchsetzbar. Die SPD-Landtagsfraktion erarbeitete ein Aktionsprogramm zur Gleichstellung von Männern und Frauen, das 1981 auf einem außerordentlichen Parteitag zur Gleichstellung der Frau beschlossen wurde. Auch nach der Landtagswahl 1983 wurden entsprechende Initiativen der SPD jedoch niedergestimmt. "In dieser Situation mußten wir überlegen, wie wir von Benachteiligung betroffenen Frauen helfen können, ihre Probleme öffentlich zu machen und Unterstützung zu erhalten."[1] Es wurde ein gemeinnütziger eingetragener Verein mit dem Ziel der Gleichstellung von Männern und Frauen gegründet, der im Januar 1984 am Europaplatz in Kiel das Frauenbüro Schleswig-Holstein eröffnete. Leiterin war bis 1987 die Landtagsabgeordnete Lianne Paulina-Mürl; dies war in der Vereinssatzung verankert. "Diese Konstruktion ist deshalb gewählt worden, weil wir unsere 'Nachteile' gegenüber einer regierungsähnlichen Leitstelle etwas damit ausgleichen wollten, daß wenigstens die parlamentarischen Instrumente der Abgeordnetentätigkeit genutzt werden können."[2] Die Leiterin wurde unterstützt von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Karin Frenkler und einer Sachbearbeiterin, die Vollzeit im Frauenbüro tätig waren.

Arbeit und Inhalte

In den ersten zwei Jahren wurden mehr als 2000 persönliche, telefonische und schriftliche Beratungen durchgeführt. Damit erfüllte das Büro die Erwartungen: Es konnte belegt werden, dass in Schleswig-Holstein ein Bedarf für eine Einrichtung bestand, die den Frauen Beratung, konkrete Hilfen und frauenspezifische Informationen anbot.

Leiterinnen

Literatur

  • Paulina-Mürl, Lianne: Frauenbüro Schleswig-Holstein. Ein Verein nutzt das Parlament. In: Haibach, Marita / Immenkötter, Mechthild / Rühmkorf, Eva u.a.: Frauen sind nicht zweite Klasse. Frauenpolitik für Gleichstellung (Hamburg 1986)

Quellen

<references>

  1. Paulina-Mürl, S. 106
  2. ebd.