Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.V.: Unterschied zwischen den Versionen

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Die "Arbeitsgemeinschaft" war eine Selbsthilfeorganisation - in Trägerschaft der Gewerkschaften - zur Integration von Flüchtlingen durch Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung und Umsiedlung. Das Projekt hatte seinen Ursprung in Schleswig-Holstein, wo es unter der Ägide des Landes-Sozialministers [[Walter Damm]] im Jahr [[1948]] oder [[1949]] begonnen wurde. Finanziert wurden diese Maßnahmen vor allem aus Mitteln des sog. Marshall-Planes.  
Die "Arbeitsgemeinschaft" war eine Selbsthilfeorganisation - in Trägerschaft der Gewerkschaften - zur Integration von Flüchtlingen durch Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung und Umsiedlung. Das Projekt hatte seinen Ursprung in Schleswig-Holstein, wo es unter der Ägide des Landes-Sozialministers [[Walter Damm]] im Jahr [[1948]] oder [[1949]] begonnen wurde. Finanziert wurden diese Maßnahmen vor allem aus Mitteln des sog. Marshall-Planes.  


Es handelte sich nicht um eine politische Organisation. Eine Verbindung zur Sozialdemokratie entstand nur dadurch, dass sie in Schleswig-Holstein zur Zeit der SPD-Alleinregierung vor [[1950]] etabliert und von den Gewerkschaften organisatorisch getragen wurde. Von einer "parteinahen Organisation" im eigentlichen Sinne kann also keine Rede sein.<ref>Siehe auch: R. Nimptsch: ''Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften'' (Köln 1950)</ref> Wenn wir aber die [[Freie Volksbühne Kiel|Volksbühne]] und die [[Naturfreunde]] als "parteinah" einstufen, weil sie von SPD-Mitgliedern initiiert und getragen werden, lässt sich die Bezeichnung rechtfertigen.
Es handelte sich nicht um eine politische Organisation. Eine Verbindung zur Sozialdemokratie entstand nur dadurch, dass sie in Schleswig-Holstein zur Zeit der SPD-Alleinregierung vor [[1950]] etabliert und von den Gewerkschaften organisatorisch getragen wurde. Von einer "parteinahen Organisation" im eigentlichen Sinne kann also keine Rede sein.<ref>Siehe auch: Nimptsch, R.: ''Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften'' (Köln 1950)</ref> Wenn wir aber die [[Freie Volksbühne Kiel|Volksbühne]] und die [[Naturfreunde]] als "parteinah" einstufen, weil sie von SPD-Mitgliedern initiiert und getragen werden, lässt sich die Bezeichnung rechtfertigen.
 
==Quellen und Literatur==
==Quellen und Literatur==
*Nimptsch Reinhold: ''Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften: Neue Organisationsmethoden für den Bau von 10.000 Wohnungen'', Köln (1950)
*Nimptsch, Reinhold: ''Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften: Neue Organisationsmethoden für den Bau von 10.000 Wohnungen'' (Köln 1950)
*Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. (Hrsg.): Johannes Scharre/Ulrich Haake: ''Der Bau von 10.000 Flüchtlingswohnungen in Schleswig-Holstein (ERP-Sonderprogramm 1950) – Ergebnis, Methode, Erfahrungen und Folgerungen'', / Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.&nbsp;V.;  (Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für den Wohnungsbau Nr. 148 (2404/05)); Bauforschungsbericht der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. Nr. 2, Kiel (1952)
*Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. (Hrsg.): Scharre, Johannes / Haake, Ulrich: ''Der Bau von 10.000 Flüchtlingswohnungen in Schleswig-Holstein (ERP-Sonderprogramm 1950) – Ergebnis, Methode, Erfahrungen und Folgerungen'', / Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.&nbsp;V.;  (Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für den Wohnungsbau Nr. 148 (2404/05)); Bauforschungsbericht der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. Nr. 2 (Kiel 1952)
*Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. (Hrsg.): Haake, Ulrich: ''Baukostensenkung durch Normung und Typisierung – ERP-Erfahrungen''; Mitteilungsblatt Nr. 40, Kiel (1953)
*Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.&nbsp;V. (Hrsg.): Haake, Ulrich: ''Baukostensenkung durch Normung und Typisierung – ERP-Erfahrungen''; Mitteilungsblatt Nr. 40  (Kiel 1953)
*Haake, Ulrich: ''10 Jahre Wohnungsbau in Schleswig-Holstein 1946 – 1956''; Kiel (1956)
*Haake, Ulrich: ''10 Jahre Wohnungsbau in Schleswig-Holstein 1946 – 1956'' (Kiel 1956)


== Links ==
== Links ==
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 00:58 Uhr

Über die Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.V. liegen bisher kaum Informationen vor. Das Kürzel "e.V." legt jedoch nahe, dass sie weniger eine Arbeitsgemeinschaft im heutigen Sinne als vielmehr eine parteinahe Organisation der Nachkriegszeit war, möglicherweise bis in die 1960er Jahre.

Die "Arbeitsgemeinschaft" war eine Selbsthilfeorganisation - in Trägerschaft der Gewerkschaften - zur Integration von Flüchtlingen durch Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung und Umsiedlung. Das Projekt hatte seinen Ursprung in Schleswig-Holstein, wo es unter der Ägide des Landes-Sozialministers Walter Damm im Jahr 1948 oder 1949 begonnen wurde. Finanziert wurden diese Maßnahmen vor allem aus Mitteln des sog. Marshall-Planes.

Es handelte sich nicht um eine politische Organisation. Eine Verbindung zur Sozialdemokratie entstand nur dadurch, dass sie in Schleswig-Holstein zur Zeit der SPD-Alleinregierung vor 1950 etabliert und von den Gewerkschaften organisatorisch getragen wurde. Von einer "parteinahen Organisation" im eigentlichen Sinne kann also keine Rede sein.[1] Wenn wir aber die Volksbühne und die Naturfreunde als "parteinah" einstufen, weil sie von SPD-Mitgliedern initiiert und getragen werden, lässt sich die Bezeichnung rechtfertigen.

Quellen und Literatur

  • Nimptsch, Reinhold: Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften: Neue Organisationsmethoden für den Bau von 10.000 Wohnungen (Köln 1950)
  • Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (Hrsg.): Scharre, Johannes / Haake, Ulrich: Der Bau von 10.000 Flüchtlingswohnungen in Schleswig-Holstein (ERP-Sonderprogramm 1950) – Ergebnis, Methode, Erfahrungen und Folgerungen, / Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e. V.; (Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für den Wohnungsbau Nr. 148 (2404/05)); Bauforschungsbericht der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. Nr. 2 (Kiel 1952)
  • Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (Hrsg.): Haake, Ulrich: Baukostensenkung durch Normung und Typisierung – ERP-Erfahrungen; Mitteilungsblatt Nr. 40 (Kiel 1953)
  • Haake, Ulrich: 10 Jahre Wohnungsbau in Schleswig-Holstein 1946 – 1956 (Kiel 1956)

Links

Einzelnachweise

  1. Siehe auch: Nimptsch, R.: Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften (Köln 1950)