Berndt Heydemann
Berndt Heydemann |
Prof. Dr. Berndt Heydemann (* 27. Februar 1930 in Kiel) ist emeritierter Zoologieprofessor der Universität Kiel und Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein. Nicht Mitglied der SPD.
Arbeit
Heydemanns Arbeiten über die Salzwiesen des Wattenmeeres seien wesentlich für die Gründung von Nationalparks gewesen, so wie viele seiner Studien wichtige Anstöße für Naturschutzgebiete in Deutschland und international gegeben haben, so heißt es in der Begründung für die Verleihung des Deutsches Umweltpreises 2005.
Während der 60er Jahre Dozent an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel. Als Sprecher der Dozentinnen und Dozenten setzte er sich entschieden für die Verbesserung von deren Stellung ein. Unter anderem forderte er für sie das Recht, für das (damals noch jährlich wechselnde) Präsidentenamt zu kandidieren. Als Bewerber unterlag er 1970 einem ordentlichen Professor der CAU, aber das Prinzip war durchgesetzt.
Umweltminister
1988-1993 als Minister für Natur, Umwelt und Landesentwicklung parteiloses Mitglied im Kabinett von Björn Engholm. Unter Engholms Nachfolgerin Heide Simonis musste Heydemann erhebliche Beschneidungen in Kompetenzen und Etat hinnehmen. Er fühlte sich nicht mehr ausreichend unterstützt und trat zum Jahresende 1993 zurück.[1] "Wir kamen nicht miteinander zurecht", sagte Ministerpräsidentin Heide Simonis später[2].
Zu seinem Abschied schrieb der SPIEGEL:
- "Berndt Heydemann, 63, war schon immer selbstbewußt: Als gelernter Wissenschaftler müsse seine Politik "objektiv wahr und präzise" sein. Der schleswig-holsteinische Umweltminister gilt aber nicht nur sich selbst, sondern auch in Fachkreisen als hervorragender Biologe, der Politik "immer als Methode, nicht als Zweck" betrachtet habe. Björn Engholm hatte den Parteilosen 1988 in sein neues Kabinett geholt. Robbensterben und Algenpest desselben Jahres gaben Heydemann schnell die Chance, sich zu profilieren. Seine manchmal überheblich-belehrende Art machte ihm das Leben im Kabinett wie im eigenen Hause jedoch zunehmend schwer. Nur auf Drängen ihrer Fraktion übernahm die jetzige Ministerpräsidentin Heide Simonis den unbequemen Naturfreund im Mai dieses Jahres in ihr Kabinett, beschnitt ihm aber Etat und Kompetenzen bis zur Schmerzgrenze. Nun kündigte Heydemann überraschend seinen Rücktritt zum Jahreswechsel an, um als Professor für angewandte Ökologie an die Kieler Universität zurückzukehren."[3]
Stimmen
Die ZEIT schrieb 1992:
- "Mit dem parteilosen Biologie-Professor Berndt Heydemann hat Engholm einen hochqualifizierten Umweltminister zur Seite, der in Naturschutzfragen keinen Streit mit Jägern, Bauern und Fischern ausläßt und es im Land zu Popularität gebracht hat."[4]
Preise
- Deutscher Umweltpreis 2005[5]
Quellen
- ↑ Spiegel, 8.11.93 Berufliches: Berndt Heydemann
- ↑ Kieler Nachrichte Professoren tun sich schwer, 31.05.2014
- ↑ DER SPIEGEL Berndt Heydemann, 45/1993
- ↑ DIE ZEIT, 20.3.1992 Nr. 13 Nach vier Jahren: Was hat sich in Schleswig-Holstein geändert? Die Millimeter nach dem Erdrutsch
- ↑ Deutsche Umweltstiftung Deutscher Umweltpreis 2005 - Prof. Dr. Berndt Heydemann