Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.V.

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Über die Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e.V. liegen bisher kaum Informationen vor. Das Kürzel "e.V." legt jedoch nahe, dass sie weniger eine Arbeitsgemeinschaft im heutigen Sinne als vielmehr eine parteinahe Organisation der Nachkriegszeit war, möglicherweise bis in die 1960er Jahre.

Die "Arbeitsgemeinschaft" war eine Selbsthilfeorganisation - in Trägerschaft der Gewerkschaften - zur Integration von Flüchtlingen durch Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung und Umsiedlung. Das Projekt hatte seinen Ursprung in Schleswig-Holstein, wo es unter der Ägide des Landes-Sozialministers Walter Damm im Jahr 1948 oder 1949 begonnen wurde. Finanziert wurden diese Maßnahmen vor allem aus Mitteln des sog. Marshall-Planes.

Es handelte sich nicht um eine politische Organisation. Eine Verbindung zur Sozialdemokratie entstand nur dadurch, dass sie in Schleswig-Holstein zur Zeit der SPD-Alleinregierung vor 1950 etabliert und von den Gewerkschaften organisatorisch getragen wurde. Von einer "parteinahen Organisation" im eigentlichen Sinne kann also keine Rede sein.[1] Wenn wir aber die Volksbühne und die Naturfreunde als "parteinah" einstufen, weil sie von SPD-Mitgliedern initiiert und getragen werden, lässt sich die Bezeichnung rechtfertigen.

Quellen

  1. Siehe auch: R. Nimptsch: Produktive Flüchtlingshilfe der Gewerkschaften (Köln 1950)