SPD-Parteitag 1919, Weimar: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Zeile 5: Zeile 5:


== Inhalte ==
== Inhalte ==
"[…] Im Vorstandsbericht wird behauptet, Deutschland sei zum ''<nowiki/>'freiesten Staat der Welt''' geworden, nachdem die Arbeiterklasse in der Novemberrevolution die politische Macht erobert habe. In der Diskussion zum Vorstandsbericht werden die Schuldfrage, Demokratisierung, Vereinigungsfrage und die Stellung zu den Freikorps besprochen sowie [[Gustav Noske|G. Noske]] und [[Wolfgang Heine|W. Heine]] heftig angegriffen. [[Philipp Scheidemann|Ph. Scheidemann]] bezeichnet den Bruderkampf in der Arbeiterschaft als das schwerste Hindernis auf dem Wege zum Siege des Sozialismus. Es fehle nicht an Zeichen, daß die reaktionären Mächte sich wieder regten. Er möchte das nicht überschätzen. Wenn die Reaktion es doch versuche, sich zu erheben, solle sie für alle Zeiten abgefertigt werden. Der Belagerungszustand werde in dem Augenblick aufgehoben, in dem [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Spartakus]] auf den inneren Krieg verzichte. […]"<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band2/e235f110.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges'' (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)</ref>
<blockquote>"[…] Im Vorstandsbericht wird behauptet, Deutschland sei zum ''<nowiki/>'freiesten Staat der Welt''' geworden, nachdem die Arbeiterklasse in der Novemberrevolution die politische Macht erobert habe. In der Diskussion zum Vorstandsbericht werden die Schuldfrage, Demokratisierung, Vereinigungsfrage und die Stellung zu den Freikorps besprochen sowie [[Gustav Noske|G. Noske]] und [[Wolfgang Heine|W. Heine]] heftig angegriffen. [[Philipp Scheidemann|Ph. Scheidemann]] bezeichnet den Bruderkampf in der Arbeiterschaft als das schwerste Hindernis auf dem Wege zum Siege des Sozialismus. Es fehle nicht an Zeichen, daß die reaktionären Mächte sich wieder regten. Er möchte das nicht überschätzen. Wenn die Reaktion es doch versuche, sich zu erheben, solle sie für alle Zeiten abgefertigt werden. Der Belagerungszustand werde in dem Augenblick aufgehoben, in dem [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Spartakus]] auf den inneren Krieg verzichte. […]"<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band2/e235f110.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges'' (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)</ref></blockquote>


Der Parteitag beschloss die Auflösung der von [[Karl Korn]] mitbegründeten Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands und ersetzte sie durch den Hauptvorstand des neu gegründeten Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''Chronik der deutschen Sozialdemokratie Band II. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. (3., unveränd. Aufl. Berlin [u.a.] 1980), S. 40</ref>, aus dem später die [[SAJ]] erwuchs.
Der Parteitag beschloss die Auflösung der von [[Karl Korn]] mitbegründeten Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands und ersetzte sie durch den Hauptvorstand des neu gegründeten Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''Chronik der deutschen Sozialdemokratie Band II. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. (3., unveränd. Aufl. Berlin [u.a.] 1980), S. 40</ref>, aus dem später die [[SAJ]] erwuchs.

Aktuelle Version vom 27. Februar 2024, 12:48 Uhr

Der SPD-Parteitag 1919 fand vom 10. bis 15. Juni in Weimar statt. Er war der erste nach der Novemberrevolution.

Personen

Unter den Delegierten waren Louis Biester und Fritz Weber.

Inhalte

"[…] Im Vorstandsbericht wird behauptet, Deutschland sei zum 'freiesten Staat der Welt' geworden, nachdem die Arbeiterklasse in der Novemberrevolution die politische Macht erobert habe. In der Diskussion zum Vorstandsbericht werden die Schuldfrage, Demokratisierung, Vereinigungsfrage und die Stellung zu den Freikorps besprochen sowie G. Noske und W. Heine heftig angegriffen. Ph. Scheidemann bezeichnet den Bruderkampf in der Arbeiterschaft als das schwerste Hindernis auf dem Wege zum Siege des Sozialismus. Es fehle nicht an Zeichen, daß die reaktionären Mächte sich wieder regten. Er möchte das nicht überschätzen. Wenn die Reaktion es doch versuche, sich zu erheben, solle sie für alle Zeiten abgefertigt werden. Der Belagerungszustand werde in dem Augenblick aufgehoben, in dem Spartakus auf den inneren Krieg verzichte. […]"[1]

Der Parteitag beschloss die Auflösung der von Karl Korn mitbegründeten Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands und ersetzte sie durch den Hauptvorstand des neu gegründeten Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands[2], aus dem später die SAJ erwuchs.

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)
  2. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie Band II. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. (3., unveränd. Aufl. Berlin [u.a.] 1980), S. 40