Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Die Bürgerschaftswahlen in der unabhängigen Hansestadt Lübeck im Kaiserreich und in der Weimarer Republik waren praktisch Landtagswahlen.

Die Verfassung bestimmte dazu in den Artikeln 1, 2 und 4: “(1) Der lübeckische Freistaat bildet unter dem Namen "Freie und Hansestadt Lübeck" einen selbständigen Staat des Deutschen Reiches. (2) Die Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird von Senat und Bürgerschaft ausgeübt. (4) Die Gemeindeangelegenheiten der Stadt Lübeck werden in gleicher Weise wie die Angelegenheiten des Staates durch Senat und Bürgerschaft wahrgenommen.“[1]


Bürgerschaftswahlen von 1919 bis 1933

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

Jahr Wbt. SPD DDP DNVP KPD NSDAP HVB DVP
1919 81,2 52,5 36,3 11,2
1921[2] 79,3 48,7 31,1 6,8
1924[2] 87,3 34,4 8,9 12,1 7,4
1926 86,0 42,9 2,3 6,4 44,4
1929 85,0 42,4 3,3 8,6 8,1 35,5
1932[3] 86,6 36,3 1,6 4,5 11,9 33,1 6,0
1933[4] 92,0 38,3 1,0 6,9 8,2 42,8 2,5

Sitzverteilung

Jahr Gesamt SPD DDP DNVP NGBV KPD WiG GE NSDAP HVB VRP DZP LHuG DVP
1919 80 42 29 9
1921 80 39 29 6 6
1924 80 28 7 10 21 8 6
1926 80 35 2 5 36 1 1
1929 80 34 2 7 6 29 1 1
1932 80 29 1 4 9 27 1 4 5
1933[5] 50 20 3 4 22 1
  1. https://www.verfassungen.de/sh/luebeck/verf25.htm
  2. 2,0 2,1 zusätzlich: NGBV: 8,0 %, BüB: 5,5 %
  3. LHuG: 4,9 %
  4. Aufgrund des »Vorläufigen Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich« vom 31. März 1933 (Reichsgesetzblatt I, S. 153) wurde der Bürgerschaft nach dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5. März 1933 neu gebildet.
  5. An die SPD und KPD wurden tatsächlich keine Sitze mehr zugeteilt.