Wewelsflether Gespräche: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit nunmehr 1983 Jahren treffen sich in dem Dorf Wewelsfleth bei Glückstadt an der Unterelbe Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zu den einst von [[Günter Grass]] und [[Björn Engholm]] ins Leben gerufenen "'''Wewelsflether Gesprächen'''". Dabei geht es stets um aktuelle Themen.
Die '''Wewelsflether Gespräche''' sind eine jährliche Gesprächsrunde, veranstaltet vom [[Ortsverein Wewelsfleth]] und vom [[Landesvorstand]].  


Gut zwei Stunden lang werden zunächst am Podium, danach mit dem Publikum die Argumente ausgetauscht. Das erste Wewelsflether Gespräch hatte das Thema "Politik und Moral" - da gibt es offenbar kein Verfallsdatum. Teilnehmer damals waren neben Grass und Engholm Helga Schuchardt, Dorothee Sölle, Uwe Rönneburger, [[Norbert Gansel]] und Axel Eggebrecht.
== Geschichte ==
Auf der Homepage heißt es dazu:
: "Seit [[1983]] treffen sich im Dorf Wewelsfleth bei Glückstadt an der Unterelbe Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zu den einst von [[Günter Grass]] und [[Björn Engholm]] ins Leben gerufenen Wewelsflether Gesprächen. Dabei geht es stets um aktuelle Themen.


Im Laufe der Jahre wurden brisante Themen wie "Skandale der Republik" (Barschel), "Deutschland eilig Vaterland" (Mauerfall), Globalisierung und Terror (11. September 2001) vor dem Auditorium von mehreren hundert Interessierten aus der Region und Metropolen wie Hamburg und Berlin aufgegriffen.
: Gut zwei Stunden lang werden zunächst auf dem Podium, danach mit dem Publikum die Argumente ausgetauscht. Das erste Wewelsflether Gespräch hatte "Politik und Moral" zum Thema - da gibt es offenbar kein Verfallsdatum. Beteiligt waren damals neben Grass und Engholm Helga Schuchardt und Uwe Ronneburger von der FDP, die Theologin Dorothee Sölle, [[Norbert Gansel]] und der Publizist Axel Eggebrecht.


DiskussionsteilnehmerInnen waren u.a. Monika Wulf-Mathies, [[Cornelie Sonntag-Wolgast]], [[Egon Bahr]], Burkhard Hirsch, Hans-Jochen Vogel, Horst Teltschik, Michael Naumann, Walther Leisler Kiep, Henning Voscherau, Klaus Bölling, Günter Verheugen aus der Politik, Günter Kunert, Jurek Becker, Jürgen Flimm, Klaus Staeck und Ulrich Khuon aus der Kultur. Die Moderation hat in der Regel der Journalist Rainer Burchardt.
: Im Laufe der Jahre wurden brisante Themen wie "Skandale der Republik" (Barschel), "Deutschland eilig Vaterland" (Mauerfall), Globalisierung und Terror ([[11. September]] [[2001]]) aufgegriffen. Unter den mehreren hundert Interessierten im Publikum sitzen nicht nur Menschen aus der Region, sondern auch aus Metropolen wie Hamburg und Berlin.
 
: DiskussionsteilnehmerInnen waren bis jetzt u.a. [[Monika Wulf-Mathies]], [[Cornelie Sonntag-Wolgast]], [[Egon Bahr]], [[Hans-Jochen Vogel]], [[Henning Voscherau]] und [[Klaus Bölling]] (SPD), Horst Teltschik und Walther Leisler Kiep (CDU), Burkhard Hirsch, Michael Naumann und Günter Verheugen (FDP) aus der Politik, Günter Kunert, Jurek Becker, Jürgen Flimm, [[Klaus Staeck]] und Ulrich Khuon aus der Kultur. Es moderiert in der Regel der Journalist Prof. Rainer Burchardt."<ref>Text auf der [http://www.spd-steinburg.de/wewelsfleth/index.php?mod=content&menu=23&page_id=11549 Homepage], abgerufen 21.8.2013</ref>


== Themen ==
== Themen ==
=== 2016 ===
''Flüchtlingspolitik und politische Lage in Deutschland und Europa''<ref>Volker Mehmel: ''[https://www.shz.de/13057296 "Tiefe Besorgnis bis weit in die Mitte der Gesellschaft". Wewelsflether Gesprächsrunde zeichnet ein düsteres Zukunftsbild]'', ''Norddeutsche Rundschau'', 21.3.2016</ref> ([[18. März]])
Mit [[Björn Engholm]], [[Serpil Midyatli]], dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Schmidt_(Kapit%C3%A4n) Flüchtlingsbeauftragten Stefan Schmidt], [[Cornelie Sonntag-Wolgast]] und [[Wolfgang Thierse]].
=== 2014 ===
''Wieder kalter Krieg? Europa zwischen den Fronten'' ([[31. Oktober]])
Mit [[Björn Engholm]], dem [https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Neuneck Autor Prof. Dr. Götz Neuneck], [http://www.thomas-stritzl.de/ Thomas Stritzl MdB (CDU)] und [[Karsten Voigt|Karsten D. Voigt]].
=== 2013 ===
=== 2013 ===
'''Reiches Deutschland - Armes Deutschland'''
''Reiches Deutschland - Armes Deutschland''<ref>Sönke Rother: ''[https://www.shz.de/3620871 Wewelsflether Gespräch: Öffentliche Armut - privater Reichtum]'', ''Norddeutsche Rundschau'', 9.9.2013</ref> ([[6. September]])
 
Mit [[Björn Engholm]], [http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/millionenspenden-fuer-schulen-ein-reeder-auf-kurs-fuer-afrika-a-365796.html Peter Krämer (Reeder)], [[Wolfgang Rose]] (Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, Gewerkschafter), [https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article10979878/Ich-hatte-ein-reines-Gewissen.html Maria Jepsen (ehem. Bischöfin)], Peter Dietrich (lange Chef der [http://www.hhla.de/ HHLA]).
 
=== 2010 ===
=== 2010 ===
'''Sündenböcke der Nation - Haben die Parteien ausgedient?'''
''Sündenböcke der Nation - Haben die Parteien ausgedient?''


Aus der Einladung:
Aus der Einladung:
: Den Parteien – vor allem den Volksparteien – laufen die Mitglieder weg. Die Wahlbeteiligung sinkt. Die Bürger betrachten das Tun der Mandatsträger in Bund, Ländern und Gemeinden mit wachsendem Unmut. Der Trend ist nicht neu, aber er verstärkt sich. Bei der Bundespräsidentenwahl zog der Kandidat Joachim Gauck viele nicht nur wegen seiner Lebensgeschichte und seiner persönlichen Ausstrahlung in seinen Bann, sondern auch, weil er keiner Partei angehört und anders redet als viele Berufspolitiker. In Hamburg stoppten Bürger per Volksentscheid die Schulreform. In Baden-Württemberg leisten Demonstranten anhaltenden Widerstand gegen das Projekt „Stuttgart 21“. Die Anti-Kernkraft-Bewegung gewinnt wieder an Stärke.
: "Den Parteien – vor allem den Volksparteien – laufen die Mitglieder weg. Die Wahlbeteiligung sinkt. Die Bürger betrachten das Tun der Mandatsträger in Bund, Ländern und Gemeinden mit wachsendem Unmut. Der Trend ist nicht neu, aber er verstärkt sich. Bei der Bundespräsidentenwahl zog der Kandidat Joachim Gauck viele nicht nur wegen seiner Lebensgeschichte und seiner persönlichen Ausstrahlung in seinen Bann, sondern auch, weil er keiner Partei angehört und anders redet als viele Berufspolitiker. In Hamburg stoppten Bürger per Volksentscheid die Schulreform. In Baden-Württemberg leisten Demonstranten anhaltenden Widerstand gegen das Projekt "Stuttgart 21". Die Anti-Kernkraft-Bewegung gewinnt wieder an Stärke.
:Von „Politikverdrossenheit“ kann also keine Rede sein. Die Vertrauenskrise trifft vor allem große Organisationen, allen voran die Parteien. Andere Formen der politischen Teilhabe sind durchaus für viele Menschen attraktiv: Aktionen mit konkreter Zielsetzung, ehrenamtliches Engagement für soziale oder ökologische Projekte, Kampagnen via Internet. Aber die Bürger meiden langfristige Bindungen an eine Partei. Dabei ist Parteiarbeit Kernaufgabe unserer Demokratie, auch wenn sie oft unspektakulär und mühsam erscheint. Ohne Strukturen, ohne Willensbildung „von unten nach oben“ geraten wir in den Sog der Beliebigkeit und populistisch angeheizter Strohfeuer. Die führenden Repräsentanten der Parteien sind aufgerufen, ihre Verhaltensweisen zu ändern. Aber wie?  
:Von "Politikverdrossenheit" kann also keine Rede sein. Die Vertrauenskrise trifft vor allem große Organisationen, allen voran die Parteien. Andere Formen der politischen Teilhabe sind durchaus für viele Menschen attraktiv: Aktionen mit konkreter Zielsetzung, ehrenamtliches Engagement für soziale oder ökologische Projekte, Kampagnen via Internet. Aber die Bürger meiden langfristige Bindungen an eine Partei. Dabei ist Parteiarbeit Kernaufgabe unserer Demokratie, auch wenn sie oft unspektakulär und mühsam erscheint. Ohne Strukturen, ohne Willensbildung "von unten nach oben" geraten wir in den Sog der Beliebigkeit und populistisch angeheizter Strohfeuer. Die führenden Repräsentanten der Parteien sind aufgerufen, ihre Verhaltensweisen zu ändern. Aber wie?"


Mit:
Mit:
* Reinhard Ueberhorst, Freiberuflicher Planer, Berater, Autor, Dozent (Impulsreferat: Fünf Thesen zum Thema)
* [[Reinhard Ueberhorst]], freiberuflicher Planer, Berater, Autor, Dozent (Impulsreferat: ''Fünf Thesen zum Thema'')
* Moderation: Prof. Rainer Burchardt, Freier Journalist
* Moderation: Prof. Rainer Burchardt, freier Journalist
Auf dem Podium:
Auf dem Podium:
* Björn Engholm, Ministerpräsident a.D.
* [[Björn Engholm]], Ministerpräsident a.D.
* Dr. Robert Habeck, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Kieler Landtag
* Dr. Robert Habeck, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Kieler Landtag
* Wolfgang Kubicki, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kieler Landtag
* Wolfgang Kubicki, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kieler Landtag
* Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Vorsitzende der „Aktion Gemeinsinn“
* Dr. [[Cornelie Sonntag-Wolgast]], Vorsitzende der "Aktion Gemeinsinn"
* Dr. Henning Voscherau, Erster Bürgermeister a.D.
* Dr. [[Henning Voscherau]], Erster Bürgermeister a.D., Hamburg
* Prof. Dr. Elmar Wiesendahl, Parteienforscher
* Prof. Dr. Elmar Wiesendahl, Parteienforscher
=== 2000 ===
=== 2000 ===
'''Rechtsextremismus'''<ref>[http://www.welt.de/print-welt/article541729/Engholm-laedt-zu-Talkrunde-ueber-Rechtsextremismus-ein.html "Engholm lädt zu Talkrunde über Rechtsextremismus ein"] in. DIE WELT, 01.11.00</ref>
''Rechtsextremismus''<ref>''[http://www.welt.de/print-welt/article541729/Engholm-laedt-zu-Talkrunde-ueber-Rechtsextremismus-ein.html Engholm lädt zu Talkrunde über Rechtsextremismus ein]'', DIE WELT, 1.11.2000</ref> ([[17. November]])
 
Mit diesem Thema wurden die Wewelsflether Gespräche nach einer längeren Pause wieder aufgenommen; sie fanden jetzt in der Mehrzweckhalle der Werftgemeinde statt. Günter Grass nahm jedoch nicht mehr teil, da er mittlerweile mit Björn Engholm gebrochen hatte.<ref>Sönke Rother: ''[https://www.shz.de/3620871 Wewelsflether Gespräch: Öffentliche Armut - privater Reichtum]'', ''Norddeutsche Rundschau'', 9.9.2013</ref> Wo Björn Engholm das Problem zwischen ihnen sah, legte er in einem Interview zu Grass' Tod dar.<ref>Martin Schulte: ''[https://www.shz.de/9450856 Zum Tode von Günter Grass: Björn Engholm lobt eine schwierige Beziehung]'', sh:z.de, 13.4.2015</ref>
 
=== 1983 ===
''Politik und Moral''
 
[[Björn Engholm|Björn Engholms]] Umgang mit diesem Thema veranlasste den SPIEGEL zu einem Vergleich:
: "Gewiß gehört dazu die Skepsis nicht, wie sie bei seinem sozialdemokratischen Herausforderer, dem ehemaligen Bundesbildungsminister Björn Engholm, aufscheint. Während jener bei den Wewelsflether Gesprächen - in der guten Stube des zweiten Wohnsitzes von Günter Graß - das unwiderrufliche Ende einer Epoche gekommen sieht, in der auch die SPD Fortschritt ständig mit Wachstum verwechselt habe, dächte Uwe Barschel wohl kaum im Traum daran, seine Partei zu strapazieren und sie solcher Kritik auszusetzen."<ref>Hans-Joachim Noack: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14017932.html Susi oder die sanfte Tour. Über den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel]'', DER SPIEGEL, 7.3.1983</ref>


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
[[Kategorie:Veranstaltung]]

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2020, 11:10 Uhr

Die Wewelsflether Gespräche sind eine jährliche Gesprächsrunde, veranstaltet vom Ortsverein Wewelsfleth und vom Landesvorstand.

Geschichte

Auf der Homepage heißt es dazu:

"Seit 1983 treffen sich im Dorf Wewelsfleth bei Glückstadt an der Unterelbe Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zu den einst von Günter Grass und Björn Engholm ins Leben gerufenen Wewelsflether Gesprächen. Dabei geht es stets um aktuelle Themen.
Gut zwei Stunden lang werden zunächst auf dem Podium, danach mit dem Publikum die Argumente ausgetauscht. Das erste Wewelsflether Gespräch hatte "Politik und Moral" zum Thema - da gibt es offenbar kein Verfallsdatum. Beteiligt waren damals neben Grass und Engholm Helga Schuchardt und Uwe Ronneburger von der FDP, die Theologin Dorothee Sölle, Norbert Gansel und der Publizist Axel Eggebrecht.
Im Laufe der Jahre wurden brisante Themen wie "Skandale der Republik" (Barschel), "Deutschland eilig Vaterland" (Mauerfall), Globalisierung und Terror (11. September 2001) aufgegriffen. Unter den mehreren hundert Interessierten im Publikum sitzen nicht nur Menschen aus der Region, sondern auch aus Metropolen wie Hamburg und Berlin.
DiskussionsteilnehmerInnen waren bis jetzt u.a. Monika Wulf-Mathies, Cornelie Sonntag-Wolgast, Egon Bahr, Hans-Jochen Vogel, Henning Voscherau und Klaus Bölling (SPD), Horst Teltschik und Walther Leisler Kiep (CDU), Burkhard Hirsch, Michael Naumann und Günter Verheugen (FDP) aus der Politik, Günter Kunert, Jurek Becker, Jürgen Flimm, Klaus Staeck und Ulrich Khuon aus der Kultur. Es moderiert in der Regel der Journalist Prof. Rainer Burchardt."[1]

Themen

2016

Flüchtlingspolitik und politische Lage in Deutschland und Europa[2] (18. März)

Mit Björn Engholm, Serpil Midyatli, dem Flüchtlingsbeauftragten Stefan Schmidt, Cornelie Sonntag-Wolgast und Wolfgang Thierse.

2014

Wieder kalter Krieg? Europa zwischen den Fronten (31. Oktober)

Mit Björn Engholm, dem Autor Prof. Dr. Götz Neuneck, Thomas Stritzl MdB (CDU) und Karsten D. Voigt.

2013

Reiches Deutschland - Armes Deutschland[3] (6. September)

Mit Björn Engholm, Peter Krämer (Reeder), Wolfgang Rose (Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, Gewerkschafter), Maria Jepsen (ehem. Bischöfin), Peter Dietrich (lange Chef der HHLA).

2010

Sündenböcke der Nation - Haben die Parteien ausgedient?

Aus der Einladung:

"Den Parteien – vor allem den Volksparteien – laufen die Mitglieder weg. Die Wahlbeteiligung sinkt. Die Bürger betrachten das Tun der Mandatsträger in Bund, Ländern und Gemeinden mit wachsendem Unmut. Der Trend ist nicht neu, aber er verstärkt sich. Bei der Bundespräsidentenwahl zog der Kandidat Joachim Gauck viele nicht nur wegen seiner Lebensgeschichte und seiner persönlichen Ausstrahlung in seinen Bann, sondern auch, weil er keiner Partei angehört und anders redet als viele Berufspolitiker. In Hamburg stoppten Bürger per Volksentscheid die Schulreform. In Baden-Württemberg leisten Demonstranten anhaltenden Widerstand gegen das Projekt "Stuttgart 21". Die Anti-Kernkraft-Bewegung gewinnt wieder an Stärke.
Von "Politikverdrossenheit" kann also keine Rede sein. Die Vertrauenskrise trifft vor allem große Organisationen, allen voran die Parteien. Andere Formen der politischen Teilhabe sind durchaus für viele Menschen attraktiv: Aktionen mit konkreter Zielsetzung, ehrenamtliches Engagement für soziale oder ökologische Projekte, Kampagnen via Internet. Aber die Bürger meiden langfristige Bindungen an eine Partei. Dabei ist Parteiarbeit Kernaufgabe unserer Demokratie, auch wenn sie oft unspektakulär und mühsam erscheint. Ohne Strukturen, ohne Willensbildung "von unten nach oben" geraten wir in den Sog der Beliebigkeit und populistisch angeheizter Strohfeuer. Die führenden Repräsentanten der Parteien sind aufgerufen, ihre Verhaltensweisen zu ändern. Aber wie?"

Mit:

  • Reinhard Ueberhorst, freiberuflicher Planer, Berater, Autor, Dozent (Impulsreferat: Fünf Thesen zum Thema)
  • Moderation: Prof. Rainer Burchardt, freier Journalist

Auf dem Podium:

  • Björn Engholm, Ministerpräsident a.D.
  • Dr. Robert Habeck, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Kieler Landtag
  • Wolfgang Kubicki, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kieler Landtag
  • Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Vorsitzende der "Aktion Gemeinsinn"
  • Dr. Henning Voscherau, Erster Bürgermeister a.D., Hamburg
  • Prof. Dr. Elmar Wiesendahl, Parteienforscher

2000

Rechtsextremismus[4] (17. November)

Mit diesem Thema wurden die Wewelsflether Gespräche nach einer längeren Pause wieder aufgenommen; sie fanden jetzt in der Mehrzweckhalle der Werftgemeinde statt. Günter Grass nahm jedoch nicht mehr teil, da er mittlerweile mit Björn Engholm gebrochen hatte.[5] Wo Björn Engholm das Problem zwischen ihnen sah, legte er in einem Interview zu Grass' Tod dar.[6]

1983

Politik und Moral

Björn Engholms Umgang mit diesem Thema veranlasste den SPIEGEL zu einem Vergleich:

"Gewiß gehört dazu die Skepsis nicht, wie sie bei seinem sozialdemokratischen Herausforderer, dem ehemaligen Bundesbildungsminister Björn Engholm, aufscheint. Während jener bei den Wewelsflether Gesprächen - in der guten Stube des zweiten Wohnsitzes von Günter Graß - das unwiderrufliche Ende einer Epoche gekommen sieht, in der auch die SPD Fortschritt ständig mit Wachstum verwechselt habe, dächte Uwe Barschel wohl kaum im Traum daran, seine Partei zu strapazieren und sie solcher Kritik auszusetzen."[7]

Einzelnachweise